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Kapitel 5: Transaktionsverwaltung

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Präsentation zum Thema: "Kapitel 5: Transaktionsverwaltung"—  Präsentation transkript:

1 Kapitel 5: Transaktionsverwaltung
Transaktionsmodell Isolation Atomizität Dauerhaftigkeit Folien: © Prof. Lockemann, IPD, Uni Karlsruhe SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

2 Kapitel 5: Transaktionsverwaltung
Transaktionsmodell Isolation Atomizität Dauerhaftigkeit SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

3 B. König-Ries: Datenbanksysteme
Zur Erinnerung Transaktionsprozedur: Folge primitiver Operationen als Einheit der Konsistenz und der Robustheit. Transaktion (TA): Ausführung einer Transaktionsprozedur mit gewissen Garantien für Konsistenz und Robustheit. Transaktionsverwaltung (TAV): Steuerung einer Menge auch überlappender Transaktionen unter Wahrung von Konsistenz und Robustheit unter Berücksichtigung weiterer Merkmale wie Performanz. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

4 Verantwortlichkeiten (1)
Ausgangspunkt: Transaktion ist Konsistenzeinheit: Konsistenz (engl. consistency): Eine Transaktion bewirkt einen konsistenten Zustandsübergang, d.h. sie führt auf einen konsistenten Datenbasiszustand, sofern sie zu Beginn auf einem konsistenten Datenbasiszustand aufsetzte. Dies ist eine Forderung der Transaktionsverwaltung (TAV) an die Transaktion. Nur wenn sie erfüllt ist, kann die TAV die Konsistenz und Robustheit des Gesamtsystems zusichern. Wegen der Veranwortlichkeit der Transaktion spricht man daher von der lokalen Konsistenz (der Transaktion). SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

5 Verantwortlichkeiten (2)
Recovery: Durchsetzen von Persistenz und Fehler-Resistenz in der folgenden Form: Atomizität (engl. atomicity): Die Transaktion hat nur als Einheit eine Wirkung nach außen. Bis zu ihrem erfolgreichen Abschluss hinterlässt sie überhaupt keine Wirkung nach außen (Transienz), nach ihrem erfolgreichen Abschluss ist ihre Wirkung allgemein sichtbar (Persistenz). Transienz (als Teil der Resistenz) und Persistenz sind also rein lokal auf die von der Transaktion betroffenen Zustände bezogen. Transienz bezieht sich auf den Zustand unmittelbar vor, Persistenz auf den unmittelbar nach der Transaktion. Die Verantwortung liegt (vorrangig) beim Recovery-Verwalter als Teil der Segmentverwaltung. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

6 Verantwortlichkeiten (3)
Dauerhaftigkeit (engl. durability): Ergänzung der Persistenz auf lange Dauer: Die Wirkung einer erfolgreich ausgeführten Transaktion geht nicht mehr verloren, es sei denn, sie wird durch eine weitere Transaktion ausdrücklich widerrufen. Da die Transaktion nicht mehr existiert, kann die Verantwortung nur einer eigenen Komponente (Archiv-Verwaltung) übertragen werden. Mit der Atomizität schafft sie aber die Voraussetzungen! SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

7 Verantwortlichkeiten (4)
Durchsetzen der Konsistenz einer Datenbasis für eine Menge in Konflikt stehender Transaktionen (globale Konsistenz) durch eine strenge Form der Konflikt-Resistenz: Isolation (engl. isolation): Nebenläufige Transaktionen laufen jede für sich so ab, als ob sie alleine ausgeführt würden (keine „Vermischung“ von Zustandsübergängen). Gleichlaufende Transaktionen sind also nicht sichtbar, jede Transaktion läuft „außer Konkurrenz“. Jegliche Wechselwirkung ist unerwünscht. Die Verantwortung liegt beim Scheduler als Teil der Segmentverwaltung. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

8 ACID-Eigenschaften (1)
A atomicity C consistency I isolation D durability Gut geeignet für kommerzielle Anwendungen mit: kurzlaufenden, unabhängigen Transaktionen (z.B. Buchungen), hohen Korrektheitsanforderungen. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

9 ACID-Eigenschaften (2)
Weniger gut geeignet für: kooperative Anwendungen (z.B. CAD): Kooperatives Arbeiten (z.B. gemeinsamer Entwurf eines Automotors) ist bei strikter Isolation nicht möglich, da Zwischenergebnisse einer Transaktion für andere nicht sichtbar sind. langlaufende Vorgänge (z.B. interaktive Bestellung über das WWW): Bei langlaufenden, ressourcenintensiven Transaktionen ist komplettes Zurücksetzen im Fehlerfall gemäß Atomizität oft nicht akzeptabel. statistische Analyseverfahren mit geringen Korrektheitsanforderungen, aber hohem Datendurchsatz: Vollständige Konsistenz der gelesenen Daten ist nicht erforderlich, daher ist Zusatzaufwand für ACID-Garantien nicht gerechtfertigt. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

10 Modellierung von Transaktionen
Zur Formalisierung der ACID-Garantien muss Verhalten von Transaktionen modelliert werden. Folge aus der Forderung nach lokaler Konsistenz: Die Transaktionsverwaltung soll nichts über die Semantik der TA wissen müssen. Annahme: Die TA teilt der TAV auch nichts darüber mit. Folge: Die TAV ist auf das beobachtbare Verhalten der TA angewiesen: Dies sind die Bekanntgabe der Transaktionsgrenzen sowie die Transportvorgänge zwischen Arbeitsspeicher der TA und dem Hintergrundspeicher, also die individuellen Lese- und Schreibzugriffe. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

11 B. König-Ries: Datenbanksysteme
Lese-Schreib-Modell Transaktionsverwaltung eines DBMS arbeitet daher mit einfachem Lese-Schreib-Modell von Transaktionen: Bearbeitung der Daten erfolgt in einem privaten Arbeitsspeicherbereich der Transaktion. Transaktionen können durch Operationen read(x) und write(x) Transfer eines Datenelements x (z.B. Block, Tupel oder Relation) vom Hintergrund- in den Arbeitsspeicher und umgekehrt anfordern. Transaktionen können durch Operationen commit und abort erfolgreichen bzw. nicht erfolgreichen Abschluss mitteilen. Im ersten Fall müssen alle durchgeführten write-Operationen dauerhaft, im zweiten rückgängig gemacht werden. Interaktion von Transaktionen mit der Datenbasis beschränkt sich auf die Operationen read, write, commit und abort. Nur diese werden von der Transaktionsverwaltung bearbeitet. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

12 Formale Beschreibung von Transaktionen (1)
Eine Operation o hat eine der folgenden vier Formen: ri(x) Lesen von Datenelement x durch Transaktion i wi(x) Schreiben von Datenelement x durch Transaktion i ci Abschluss von Transaktion i ai Abbruch von Transaktion i (Wenn es auf Details nicht ankommt, werden Operationen kurz als oi bzw. oi(x) notiert.) SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

13 Formale Beschreibung von Transaktionen (2)
Eine Transaktion ist eine total geordnete Menge Ti von Operationen mit: Ti  {ri(x), wi(x) | x Datenelement}  {ai, ci}. Ti kann höchstens eine der Operationen ai oder ci enthalten. Falls Ti ai oder ci enthält, so ist dies die letzte Operation in Ti. Falls es o,o'  Ti gibt mit o = ri(x), o' = wi(x), so folgt o < o'. Konsequenzen aus Definition: Transaktion kann, muss aber nicht abgeschlossen sein. Mehrfaches Lesen oder Schreiben desselben Datums nicht zulässig. Schreiben und anschließendes Lesen eines Datums nicht zulässig. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

14 Lese-Schreib-Modell: Beispiele
Relationen TICKET (ticketNr, name) T BUCHUNG (flugNr, ticketNr, platzCode, datum) B Transaktionen: T1: Prüfen der Konsistenz von Passagierlisten und Buchungen, T2: Umbuchung einer Gruppe von Passagieren, T3: Stornieren einer Buchung. Vereinfachende Annahmen: Bei Lese- und Schreib-Operationen werden stets die gesamten Relationen zwischen Hintergrund- und Arbeitsspeicher übertragen. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

15 Beispiel-Transaktion T1
Transaktion T1 druckt Anzahl der für den 12. August 2000 verkauften Tickets sowie Liste der Inhaber aus: select count (distinct ticketNr) from BUCHUNG where datum = 12-AUG-00; drucke Anzahl der verkauften Tickets; select name from TICKET where ticketNr in (select ticketNr from BUCHUNG where datum = 12-AUG-00); drucke Passagierliste; commit; Lesen von BUCHUNG Lesen von TICKET BUCHUNG schon gelesen Transaktionsbeschreibung von T1 : r1(B) r1(T) c1 . SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

16 Beispiel-Transaktion T2
Transaktion T2 bucht Passagiere in Reihe 19 (Bender, Kuhn und Weinand) auf LH500 vom 12. August 2000 auf 11. August 2000 um und versieht Ticketnummer mit Änderungsvermerk : update TICKET set ticketNr = ticketNr where ticketNr in (select ticketNr from BUCHUNG where datum = 12-AUG-00 and flugNr = "LH500" and (platzCode = "19D" or platzCode = "19E" or platzCode = "19G" )); update BUCHUNG set datum = 11-AUG-00, ticketNr = ticketNr where datum = 12-AUG-00 and flugNr = "LH500" and (platzCode = "19D" or platzCode = "19E" or platzCode = "19G"); commit; Lesen von TICKET Lesen von BUCHUNG Schreiben von TICKET BUCHUNG schon gelesen Schreiben von BUCHUNG SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

17 Beispiel-Transaktion T2
Transaktionsbeschreibung von T2 : r2(B) r2(T) w2(T) w2(B) c2 . Transaktion T2 bucht Passagiere in Reihe 19 (Bender, Kuhn und Weinand) auf LH500 vom 12. August 2000 auf 11. August 2000 um und versieht Ticketnummer mit Änderungsvermerk : update TICKET set ticketNr = ticketNr where ticketNr in (select ticketNr from BUCHUNG where datum = 12-AUG-00 and flugNr = "LH500" and (platzCode = "19D" or platzCode = "19E" or platzCode = "19G" )); update BUCHUNG set datum = 11-AUG-00, ticketNr = ticketNr where datum = 12-AUG-00 and flugNr = "LH500" and (platzCode = "19D" or platzCode = "19E" or platzCode = "19G"); commit; Nicht anzusehen, dass die geschriebenen Werte von beiden gelesenen Werten abhängen Lesen von TICKET Lesen von BUCHUNG Schreiben von TICKET BUCHUNG schon gelesen Schreiben von BUCHUNG SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

18 Beispiel-Transaktion T3
Transaktion T3 storniert Ticket Nr : delete from TICKET where ticketNr = ; delete from BUCHUNG where ticketNr = ; commit; Lesen von TICKET Schreiben von TICKET Lesen von BUCHUNG Schreiben von BUCHUNG Transaktionsbeschreibung von T3 : r3(T) w3(T) r3(B) w3(B) c3 . SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

19 B. König-Ries: Datenbanksysteme
Schedules Bei nebenläufiger Bearbeitung von Transaktionen müssen die Operationen der einzelnen Transaktionen (sog. lokale Schedules) in eine globale Reihenfolge gebracht werden. Dadurch entsteht ein globaler Schedule. Aufgabe des Schedulers: Herbeiführung eines globalen Schedules, der den ACID-Anforderungen genügt. Transaktion 1 Transaktion 2 ... Transaktion n Scheduler Datenbasis-Manager Schedule 1 Schedule n Globaler robuster Schedule SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

20 B. König-Ries: Datenbanksysteme
Schedules: Beispiele Betrachte: T1 : r1(B) r1(T) c T2 : r2(B) r2(T) w2(T) w2(B) c2 Ein globaler Schedule: S1: r1(B) r2(B) r2(T) w2(T) w2(B) c2 r1(T) c1 Ein weiterer globaler Schedule: S2: r2(B) r2(T) r1(B) r1(T) w2(T) w2(B) c2 c1 Sind sie robust, genügen sie also den ACID-Anforderungen? SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

21 Kapitel 5: Transaktionsverwaltung
Transaktionsmodell Isolation Atomizität Dauerhaftigkeit SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

22 B. König-Ries: Datenbanksysteme
Aufgabe 1. Teilaufgabe des Schedulers: Verzahnung der einzelnen Operationsfolgen muss so erfolgen, dass unerwünschte Wechselwirkungen vermieden werden. Im Folgenden Illustration der Probleme, die bei inkorrekter Verzahnung nebenläufiger Transaktionen entstehen können. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

23 B. König-Ries: Datenbanksysteme
Beispiel Wir betrachten die Relationen Weißweine und Verkäufe aus der Datenbasis eines Weinhändlers: Auf diese Datenbasis werde gleichzeitig von verschiedenen Verkäufern zugegriffen SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

24 R/W-Modell (Beispiel)
Verkaufs-Transaktion (R: Riesling) wird vereinfacht zu: r[R] w[R] (Berechnung innerhalb der Transaktion wird nicht berücksichtigt!) SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

25 Beispiel 1 für Lost Update
Die Verkäufer Müller und Schmidt sind beide gerade dabei Riesling zu verkaufen. Dazu lesen sie zunächst die aktuellen Bestände aus der Relation Weißweine aus, ändern diese dann und schreiben sie schließlich zurück. Herr Müller habe eine Kiste Riesling (R) verkauft, Herr Schmidt zwei. Es werde jeweils auf ein Tupel zugegriffen. Angenommen die Prozesse laufen zeitlich wie folgt verzahnt ab: SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

26 Beispiel 1 für Lost Update
Analyse: Der in der Datenbasis erfasste Endbestand an Riesling ist nicht, wie es korrekt wäre, 31 Kisten, sondern 32. Die durch Hr. Müller eingebrachte Änderung ist verloren gegangen (lost update). Also Verstoß gegen lokale Konsistenz von Prozess „Müller“. Schema: r1[R] r2[R] w1[R] w2[R] w1[R] geht verloren. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

27 Beispiel 2 für Dirty Read
Dirty read: Lesen eines durch eine andere Transaktion geänderten Wertes, dessen Gültigkeit zum Zeitpunkt des Lesens noch nicht feststeht. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

28 Beispiel 2 für Dirty Read
Gegeben sei wieder die obige Situation. Wieder verkaufen die Herren Müller und Schmidt Riesling. Diesmal überlegt es sich allerdings der Käufer von Hr. Müller im letzten Moment anders und Hr. Müller ist gezwungen, die Verkaufstransaktion abzubrechen: SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

29 Beispiel 2 für Dirty Read
Analyse: Hr. Schmidt hat einen im Nachhinein gesehen falschen Wert gelesen. Schema: r1[R] w1[R] r2[R] a1 r2[R] liest illegitimen Wert R. Anmerkungen: Dirty read kann immer dann vorkommen, wenn eine Transaktion einen Wert einer anderen Transaktion vor deren commit liest. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

30 Beispiel 3 für inconsistent read
inconsistent read: Lesen von Zuständen, die aus Sicht der Transaktion zu unterschiedlichen Zeitpunkten gültig sind. Im einfachsten Fall möglich, wenn eine Transaktion von einer zweiten nebenläufigen Transaktion liest. Jetzt sieht nämlich die betrachtete Transaktion keinen konsistenten Zustand. Bei einer rein lesenden Transaktion mag dies gelegentlich tolerierbar sein. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

31 Beispiel 3 für inconsistent read
Die Herren Müller und Schmidt führen zum Jahresabschluss eine Inventur ihrer Bestände durch. Hr. Müller fragt die Bestände der einzelnen Sorten bei der Relation Weißweine ab und errechnet den Gesamtbestand. Hr. Schmidt stellt unterdessen fest, dass 10 Kisten Gutedel irrtümlich als Müller-Thurgau erfasst wurden. Er korrigiert die entsprechenden Bestände in der Relation. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

32 Beispiel 3 für inconsistent read
Gutedel: gültig zu Beginn von T1 Müller-Thurgau: gültig mitten in T1 SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

33 Beispiel 3 für inconsistent read
Analyse: Hr. Müller hat einen um 10 Flaschen zu geringen Bestand ermittelt. Schema: r1[G]r1[R]r2[M]r1[S]w2[M]r2[G]r1[W]w2[G]c2r1[M]c1 r1[G] vor w2[G], aber r1[M] nach w2[M]. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

34 Serialisierbarkeitsprinzip
Isolationsprinzip scheint zunächst streng serielle Abwicklung der Transaktionen zu fordern: r1(x) r1(y) ... w1(z) c1 r2(u) r2(v) ... w2(w) c2 r3(r) r3(s) ... w3(t) c3 ... (sogenannter serieller Schedule). Serielle Schedules sind aber viel zu ineffizient, da keinerlei Nebenläufigkeit möglich. Da Isolation nur besagt: „Jede Transaktion muss ablaufen, als ob sie alleine abliefe“, muss von korrekten Schedules nur Äquivalenz zu seriellen Schedules verlangt werden. Daher Betrachtung von serialisierbaren Schedules, wobei je nach Äquivalenzbegriff unterschiedliche Definitionen möglich sind. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

35 Veranschaulichung von Schedules (1)
Beispiel: Schedule r1(h) r2(a) r1(f) r2(e) w2(h) r3(a) r1(i) r1(d) w1(d) w1(f) r1(b) r2(g) w1(h) r2(d) w1(c) w2(c) r1(e) w1(i) c1 w3(h) c2 c3. Zeit Daten- elemente a b c d e f g h i Schreibzugriff durch T2 Schreibzugriff durch T3 Lesezugriff durch T2 Lesezugriff durch T3 Legende: Schreibzugriff durch T1 Lesezugriff durch T1 SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

36 Veranschaulichung von Schedules (2)
Beispiel: serieller Schedule r1(h) r1(f) r1(i) r1(d) w1(d) w1(f) r1(b) w1(h) w1(c) r1(e) w1(i) c1 r2(a) r2(e) w2(h) r2(g) r2(d) w2(c) c2 r3(a) w3(h) c3. Zeit Daten- elemente a b c d e f g h i Schreibzugriff durch T2 Schreibzugriff durch T3 Lesezugriff durch T2 Lesezugriff durch T3 Legende: Schreibzugriff durch T1 Lesezugriff durch T1 SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

37 Veranschaulichung von Schedules (3)
Vereinfachte Darstellung desselben seriellen Schedules durch Annahme unendlich kurzer Ausführungszeiten für Operationen möglich. Jede Transaktion läuft damit konzeptuell zu einem bestimmten Zeitpunkt, dem Äquivalenzzeitpunkt. Zeit Daten- elemente a b c d e f g h i T1 T2 T3 Zeit Daten- elemente a b c d e f g h i Schreibzugriff durch T2 Schreibzugriff durch T3 Lesezugriff durch T2 Lesezugriff durch T3 Legende: Schreibzugriff durch T1 Lesezugriff durch T1 SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

38 Serialisierbarkeit: Hilfsdefinitionen (1)
Sei S globaler Schedule, der durch Verzahnung von Transaktionen T1, T2, ..., Tk entstanden ist. Eine Umordnung von S ist ein Schedule S', der dieselben Operationen wie S enthält und die Ordnung der Operationen innerhalb einer Transaktion erhält (d.h., beim Übergang von S zu S' wurden nur Operationen verschiedener Transaktionen vertauscht). Eine serielle Umordnung von S ist eine Umordnung von S, die zugleich ein serieller Schedule ist. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

39 Serialisierbarkeit: Hilfsdefinitionen (2)
Tj liest x von Ti in S, falls es Operationen wi(x) und rj(x) in S gibt mit: wi(x) erfolgt vor rj(x). ai und aj nicht in S. Es gibt keine Operation wk(x) zwischen wi(x) und rj(x), es sei denn ak ist in S. Ti finalisiert x in S, wenn Ti den Endzustand von x in S schreibt, d.h.: S enthält eine Schreiboperation wi(x). Nach wi(x) erfolgt kein Aufruf von ai. Es gibt keine Operation wk(x) nach wi(x), es sei denn, nach wk(x) erfolgt Aufruf von ak. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

40 Serialisierbarkeit: Hilfsdefinitionen (3)
Zwei Operationen o und o' in S sind unverträglich, wenn gilt: o und o' sind Lese- oder Schreiboperationen auf demselben Datenelement. o und o' werden von verschiedenen Transaktionen ausgeführt. Mindestens eine der beiden Operationen ist eine Schreiboperation. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

41 Konfliktserialisierbarkeit
Definition: Schedule S ist konfliktserialisierbar, wenn es serielle Umordnung S' von S gibt, sodass für alle unverträglichen Operationen o und o' gilt: o liegt vor o' in S  o liegt vor o' in S'. S' heißt konfliktäquivalenter serieller Schedule zu S. Intuition: Alle Operationen, die potenziell Wechselwirkungen verursachen könnten, haben im realen Schedule und im äquivalenten seriellen Schedule dieselbe Reihenfolge. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

42 Konfliktserialisierbarkeit: Veranschaulichung
Existenz eines konfliktäquivalenten seriellen Schedules bedeutet: Operationen einer jeden Transaktion lassen sich auf Äquivalenzzeitpunkt zusammenziehen, ohne unverträgliche Operationen zu vertauschen. Durchführung für Schedule von vorhin zeigt: (für beliebige Wahl der Äquivalenzzeitpunkte) Zeit Daten- elemente a b c d e f g h i Schreibzugriff durch T2 Schreibzugriff durch T3 Lesezugriff durch T2 Lesezugriff durch T3 Legende: Schreibzugriff durch T1 Lesezugriff durch T1 T1 T2 T3 unmöglich SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

43 Prüfung auf Serialisierbarkeit (1)
Serialisierbarkeit bezieht sich grundsätzlich auf (erfolgreich) abgeschlossene Transaktionen, da abgebrochene Transaktionen aufgrund von Atomizität keine sichtbaren Auswirkungen haben dürfen und der Ausgang noch laufender Transaktionen offen ist. Bei Prüfung eines Schedule S auf Serialisierbarkeit daher zunächst Bildung der abgeschlossenen Projektion CP(S) durch Eliminieren der Operationen aller (noch) nicht mit commit abgeschlossenen Transaktionen. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

44 Prüfung auf Serialisierbarkeit (2)
Konfliktserialisierbarkeit ist relativ effizient zu entscheiden. Einfaches Kriterium: Zyklusfreiheit des Serialisierbarkeitsgraphen SG(S), der wie folgt konstruiert wird: SG(S) enthält einen Knoten Ki für jede in CP(S) vorkommende Transaktion Ti. Für jedes in CP(S) vorkommender Paar unverträglicher Operationen oi(x), oj(x) mit oi(x) vor oj(x) füge in SG(S) Kante von Ki nach Kj ein. (Bedeutung: In jedem zu CP(S) konfliktäquivalenten seriellen Schedule muss Ti vor Tj stattfinden.) Wenn SG(S) einen Zyklus enthält, ist CP(S) nicht konfliktserialisierbar, ansonsten liefert jede topologische Sortierung von SG(S) einen konfliktäquivalenten seriellen Schedule. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

45 Prüfung auf Serialisierbarkeit (3)
Aufbau des Serialisierbarkeitsgraphen für Beispiel-Schedule: T2 T1 T3 Zeit Daten- elemente a b c d e f g h i Schreibzugriff durch T2 Schreibzugriff durch T3 Lesezugriff durch T2 Lesezugriff durch T3 Legende: Schreibzugriff durch T1 Lesezugriff durch T1 SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

46 Prüfung auf Serialisierbarkeit (4)
Frühere Schedules: S1: r1(B) r2(B) r2(T) w2(T) w2(B) c2 r1(T) c1  S2: r2(B) r2(T) r1(B) r1(T) c1 w2(T) w2(B) c2  S3: r2(B) r2(T) w2(T) r1(B) r1(T) c1 w2(B) c2  S4: r2(B) r2(T) w2(T) w2(B) r1(B) r1(T) a2 c1 nur T1 in CP! S5: r3(T) w3(T) r2(B) r2(T) w2(T) w2(B) c2 r3(B) w3(B) c3  S6: r2(B) r2(T) r3(T) w3(T) r3(B) w3(B) c3 w2(T) w2(B) c2  T1 T2 S1: T1 T2 S2: T1 T2 S3: T2 T3 S5: T2 T3 S6: SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

47 Prüfung auf Serialisierbarkeit (5)
Neuer Schedule: S7: r1(B) r2(B) r2(T) r1(T) w2(T) r3(T) w3(T) w2(B) r3(B) w3(B) c1 c2 c3 T1 T2 S7: T3 Äquivalenter serieller Schedule: T1 T2 T3 Betrachte: S8: r2(B) r3(T) w2(B) r1(B) w3(T) r1(T) c1 c2 c3 T1 T2 S8: T3 Äquivalenter serieller Schedule: T2 T3 T1 und T3 T2 T1 SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

48 Synchronisation (1) ... Transaktion 1 Transaktion 2 Transaktion n
Synchronisation durch Scheduler Datenbasis-Verwalter lokaler Schedule 1 lokaler Schedule n konfliktserialisierbarer globaler Schedule SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

49 Synchronisation (2) Spielräume!
Transaktion 1 Transaktion 2 ... Transaktion n Synchronisation durch Scheduler Datenbasis-Verwalter lokaler Schedule 1 lokaler Schedule n konfliktserialisierbarer globaler Schedule c1 Spielräume! Scheduler muss spätestens bei Ausführung von ci entscheiden, wann Ti im äquivalenten seriellen Schedule stattgefunden haben soll (Festlegung des Äquivalenzzeitpunkts von Ti). Ferner muss real durchgeführter Schedule zum gedachten seriellen Schedule sichten- bzw.konfliktäquivalent sein. Für noch laufende Transaktionen kann Scheduler sich Entscheidung offen halten, da für Serialisierbarkeit nur abgeschlossene Projektion des Schedules relevant ist. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

50 Synchronisation (3) o1(x) Mögliche Scheduler-Entscheidungen:
Transaktion 1 Transaktion 2 ... Transaktion n Synchronisation durch Scheduler Datenbasis-Verwalter lokaler Schedule 1 lokaler Schedule n konfliktserialisierbarer globaler Schedule o1(x) Mögliche Scheduler-Entscheidungen: Sofortige Ausführung der Operation durch Übermittlung an Datenbasis-Verwalter. Zurückstellung (durch Blockierung der zugehörigen Transaktion). Abbruch der zugehörigen Transaktion (und Rücksetzen aller bisher von ihr ausgeführten Operationen durch den Datenbasis-Verwalter). Ausführung einer bisher zurückgestellten Operation. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

51 Synchronisation (4) begin TA vs. commit
Synchronisationsverfahren wird somit spezifiziert durch: Algorithmus zur Zuordnung von Äquivalenzzeitpunkten zu Transaktionen. Zeitpunkt, zu dem diese Zuordnung festgelegt, d.h. Transaktion in gedachten seriellen Schedule eingeordnet wird. Verfahren, mit dem Äquivalenz des realen zum gedachten seriellen Schedule garantiert wird. begin TA vs. commit vor vs. während vs. bei commit der TA Pessimistische Verfahren Optimistische Verfahren SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

52 Synchronisation (4) begin TA vs. commit
Synchronisationsverfahren wird somit spezifiziert durch: Algorithmus zur Zuordnung von Äquivalenzzeitpunkten zu Transaktionen. Zeitpunkt, zu dem diese Zuordnung festgelegt, d.h. Transaktion in gedachten seriellen Schedule eingeordnet wird. Verfahren, mit dem Äquivalenz des realen zum gedachten seriellen Schedule garantiert wird. begin TA vs. commit vor vs. während vs. bei commit der TA Synchronisation mit Sperren Synchronisation mit Zeitstempeln Pessimistische Verfahren SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

53 Synchronisation mit Sperren
Sperrenbasierte Synchronisation = Gewinnung konfliktserialisierbarer Schedules ohne explizite Verwaltung des Serialisierbarkeitsgraphen (wäre viel zu aufwändig). Intuition: Für jede Transaktion wird als Äquivalenzzeitpunkt Zeitpunkt des commits gewählt. Äquivalenz des realen und seriellen Schedules wird gesichert, indem jede Operation oi(x), o{r,w}, das Datenelement x im Zeitintervall zwischen oi(x) und ci für unverträgliche Operationen anderer Transaktionen sperrt. Falls benötigte Sperre nicht sofort verfügbar ist, muss Transaktion bis zur Freigabe warten. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

54 B. König-Ries: Datenbanksysteme
Sperren Transaktionen stehen drei Sperr-Operationen zur Verfügung: s(x) setzt share-Sperre auf Datenelement x, die fremde Schreib-Operationen ausschließt; x(x) setzt exclusive-Sperre auf Datenelement x, die fremde Schreib-und Lese-Operationen ausschließt; u(x) löst Sperre auf Datenelement x. Entwurfsspielräume für Sperren: Sperrgranulat: Feinheit der Unterteilung der Datenbasis für Sperrzwecke: Relation, Tupel, Tupelkomponente. Sperrart: Art der Festlegung der zu sperrenden Elemente. Objektsperre: Datenelemente werden explizit angegeben. Prädikatsperre: Datenelemente werden implizit durch logisches Prädikat spezifiziert. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

55 Sperrverträglichkeit
Sperren derselben Transaktion sind stets miteinander verträglich. Für Sperren verschiedener Transaktionen gilt folgende Verträglichkeitstabelle: S X Belegung Anforderung SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

56 Strenges Zwei-Phasen-Sperrprotokoll
Umsetzung: Strenges Zwei-Phasen-Sperrprotokoll (S2PL). Regeln: Jede Transaktion muss vor Ausführung einer Operation ri(x) oder wi(x) eine s-Sperre bzw. eine x-Sperre auf x anfordern, dabei darf eine s-Sperre zu einer x-Sperre verschärft werden. Alle Sperren müssen bis zum commit oder abort gehalten werden. Datenelemente dürfen nicht mit unverträglichen Sperren belegt werden; ggf. muss eine Transaktion, die eine Sperre benötigt, warten. Resultat: Realer Schedule S ist konfliktäquivalent zu seriellem Schedule, der entsteht, wenn alle Transaktionen komplett zum Zeitpunkt ihres commits in S ausgeführt werden. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

57 S2PL: Graphische Darstellung
Platzierung der Sperren: Zeit Daten- elemente a b c d e f g h i Legende: Schreibzugriff durch T1 Lesezugriff durch T1 shared-Sperre von T1 exclusive-Sperre von T1 Commit T1 Anzahl der gehaltenen Sperren: Zeit Anzahl Sperren Anforderungsphase Freigabephase SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

58 B. König-Ries: Datenbanksysteme
S2PL: Beispiel Sperrenverschärfung Beispiel-Transaktionen: T1 : s1(B) r1(B) s1(T) r1(T) u1(B) u1(T) c1 T2 : s2(B) r2(B) s2(T) r2(T) x2(T) w2(T) x2(B) w2(B) u2(T) u2(B) c2 Vereinfachung - keine Sperrenverschärfung: T1 : s1(B) r1(B) s1(T) r1(T) u1(B) u1(T) c1 T2 : x2(B) r2(B) x2(T) r2(T) w2(T) w2(B) u2(T) u2(B) c2 Schedule S1: r1(B) r2(B) r2(T) w2(T) w2(B) c2 r1(T) c1 lässt sich nicht mehr konstruieren: s1(B) r1(B) x2(B) Fehlschlag, T2 blockiert, T1 fortgesetzt, z.B. s1(T) r1(T) u1(B) u1(T) c1 x2(B) r2(B) r2(T) x2(T) w2(T) w2(B) u2(T) u2(B) c2. Sperranweisungen herausprojiziert: r1(B) r1(T) c1 r2(B) r2(T) w2(T) w2(B) c2. rein seriell SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

59 Verklemmung: Beispiel
Beispiel-Transaktionen: T1 : s1(B) r1(B) s1(T) r1(T) u1(B) u1(T) c1 T2 : s2(B) r2(B) s2(T) r2(T) x2(T) w2(T) x2(B) w2(B) u2(T) u2(B) c2 Schedule S1: r1(B) r2(B) r2(T) w2(T) w2(B) c2 r1(T) c1 lässt sich nicht mehr konstruieren: s1(B) r1(B) s2(B) r2(B) s2(T) r2(T) x2(T) w2(T) x2(B) Fehlschlag, T2 blockiert T1 fortgesetzt, s1(T) Fehlschlag, T1 blockiert --- keine Fortsetzung möglich --- SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

60 B. König-Ries: Datenbanksysteme
Verklemmungen Bei sperrenbasierter Synchronisation können sogenannte Verklemmungen (engl. deadlocks) auftreten, in denen Transaktionen sich gegenseitig durch ihre Sperren blockieren. Folgerung: Sperrenbasiertes Scheduling ist zwar pessimistisch, kann aber trotzdem in Situationen geraten, in denen keine serialisierbare Fortsetzung mehr möglich und Transaktionsabbruch erforderlich ist. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

61 Erkennen von Verklemmungen
Durch Timeout: Jede Sperrenanforderung wird mit maximaler Wartezeit versehen. Nach Ablauf wird Verklemmung angenommen. Einfach zu implementieren, kann aber zu irrtümlichen Abbrüchen oder verspäteter Entdeckung von Verklemmungen führen. Durch Wartegraph: Wartegraph enthält Knoten Ki für jede aktive Transaktion Ti sowie Kante von Ki nach Kj, falls Transaktion Ti auf Transaktion Tj wartet. Verklemmung wird durch Existenz eines Zyklus angezeigt. Verwaltung aufwendiger als Timeouts, liefert aber präzise Ergebnisse. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

62 Behandlung von Verklemmungen (1)
Auflösung (durch Transaktionsabbruch): Erfordert Erkennung der Verklemmung und Auswahl der abzubrechenden Transaktion. Bei mehreren Kandidaten Auswahl der abzubrechenden Transaktion über Kostenfunktion (z.B. bereits investierter Aufwand, Priorität, verbleibender Aufwand bis Abschluss). Ausgewählte Transaktion wird rückgesetzt und Sperren werden freigegeben. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

63 Behandlung von Verklemmungen (2)
T2 T4 T2 T4 T1 T3 T1 SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

64 Kapitel 5: Transaktionsverwaltung
Transaktionsmodell Isolation Atomizität Dauerhaftigkeit SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

65 B. König-Ries: Datenbanksysteme
Rücksetzen Bisher betrachtetes Scheduling gewährleistet Isolation, d.h. Serialisierbarkeit, setzt jedoch voraus, dass Transaktionen abgebrochen und rückgesetzt werden können. Jetzt zu betrachten: Rücksetzmechanismen, die gewährleisten, dass nicht erfolgreiche Transaktionen keinerlei Effekte bewirken (Atomizität). Mögliche Gründe für Transaktionsabbruch: Selbstaufgabe (Ausführung von abort-Operation), Systembedingter Abbruch (z.B. wegen Verklemmung, Ressourcenmangel, I/O-Fehler), Systemzusammenbruch mit Verlust des Hauptspeicherinhalts. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

66 Rücksetzbarkeit von Schedules (1)
Rücksetzen einer Transaktion Ti kann andere Transaktion Tj beeinflussen, die bereits von Ti gelesen hat und deshalb nun ebenfalls rückgesetzt werden muss. Zur Erinnerung: Konfliktserialisierbarer (fast serieller) Schedule S4: r2(B) r2(T) w2(T) w2(B) r1(B) r1(T) a2 c1. CP(S4): Nur T1! Da aber T1 Wert B (und T) von T2 gelesen hat (dirty read), kann Atomizität von T1 nur durch Rücksetzen von T1 erreicht werden. Vorgang ist als kaskadierendes Rücksetzen bekannt — unerwünscht, da Arbeit von T1 verloren geht. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

67 Rücksetzbarkeit von Schedules (2)
Betrachte konfliktserialisierbaren (fast seriellen) Schedule S10: r3(T) w3(T) r3(B) w3(B) r2(B) r2(T) w2(T) w2(B) c2 c3. a3 Rücksetzen von T3 fatal, da wegen dirty read auch T2 rückzusetzen wäre, dies aber die Persistenz von T2 verletzen würde. Folgerung: Für Zwecke der Rücksetzbarkeit muss Menge der zulässigen Schedules über Serialisierbarkeit hinaus eingeschränkt werden. Zum Vergleich: Kaskadierendes Rücksetzen S10: r3(T) w3(T) r3(B) w3(B) r2(B) r2(T) w2(T) w2(B) c3 c2. a3 SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

68 Rücksetzbarkeit von Schedules (3)
Definition: Sei S Schedule. S heißt rücksetzbar (wiederanlaufbar), wenn für alle Transaktionen Ti, Tj mit i  j gilt: wenn Tj irgendein Datenelement x von Ti liest und S den Aufruf cj enthält, dann enthält S auch ci, und ci erfolgt vor cj. S vermeidet kaskadierendes Rücksetzen, wenn für alle Transaktionen Ti, Tj mit i  j gilt: wenn Tj irgendein Datenelement x von Ti liest, dann erfolgt zwischen wi(x) und rj(x) ein Aufruf von ci. S heißt rigoros, wenn für alle Transaktionen Ti, Tj in CP(S) mit i  j gilt: wenn oi(x) vor oj(x) in S und oi(x) unverträglich mit oj(x), dann erfolgt ci vor oj(x). Rigorose Schedules vermeiden kaskadierendes Rücksetzen und sind konfliktserialisierbar. S2PL erzeugt rigorose Schedules S2PL löst Isolation und Atomizität. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

69 Zusammenspiel mit Segment-Verwalter (1)
Transaktion 1 Transaktion 2 ... Transaktion n lokaler Schedule 1 lokaler Schedule n Synchronisation durch Scheduler Abstimmung bei commit und rollback konfliktserialisierbarer, wiederanlaufbarer globaler Schedule Segment-Verwalter Atomizität, Dauerhaftigkeit Fehler-Resistenz Konflikt-Resistenz SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

70 Zusammenspiel mit Segment-Verwalter (2)
Lokales Zwei-Phasen-Festschreibe-Protokoll: 1. Sichern der Persistenz oder Fehler-Resistenz: Der Segment-Verwalter schreibt den Anfangszustand (bei rollback aufgrund von abort) oder den Endzustand (bei commit) der Transaktion fest. Nach Abschluss dieser Phase wird die erfolgreiche Transaktion als wiederholbar bezeichnet, die abgebrochene Transaktion als wiederanlaufbar, sofern sie ihren Abbruch nicht selbst verschuldet hat. 2. Freigabe der Betriebsmittel: Anschließend können alle von der Transaktion benutzten Betriebsmittel freigegeben werden. Insbesondere löst der Scheduler alle von der Transaktion gehaltenen Sperren. SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

71 Transaktionszustände
abge- schlossen wieder- holbar festschreiben beenden potenziell aktiv verdrängen blockiert inkarnieren abbrechen einbringen abbrechen abbrechen neustarten wieder- anlaufbar geschei- tert auf- gegeben undo undo SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

72 Kapitel 5: Transaktionsverwaltung
Transaktionsmodell Isolation Atomizität Dauerhaftigkeit SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

73 Robustheitsgarantien
Dauerhaftigkeit kann nur in die Zuständigkeit des Segment-Verwalters fallen. Gefährdungen: Kurzer Zeithorizont: Systemabsturz. Längerer Zeithorizont: Plattenspeicherfehler, Feuer, Wasser, Sabotage, alle resultierend im Medienverlust. Garantien: Nach restart Abbrechen (undo) aller zum Katastrophenzeitpunkt noch aktiven Transaktionen. Wiederholen (redo) aller zum Katastrophenzeitpunkt erfolgreich abgeschlossenen Transaktionen. Wegen unterschiedlicher Zeithorizonte unterschiedliche technische Lösungen! SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme

74 B. König-Ries: Datenbanksysteme
Undo/Redo-Prinzip T5 undo T4 undo T3 redo T2 ignoriert ignoriert T1 Zeit dauerhaft gesichert Katastrophe SS 2004 B. König-Ries: Datenbanksysteme


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