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Stress und Burnout Seminar: Motivation und Burnout

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Präsentation zum Thema: "Stress und Burnout Seminar: Motivation und Burnout"—  Präsentation transkript:

1 Stress und Burnout Seminar: Motivation und Burnout
Dozentin: Dr. Petra Buchwald Referenten: Siegrid Mayer, Romina Hülsenbeck, Melanie Peter, Aaron Krey, Jan Raschick Datum:

2 Gliederung Stress: Einführung (Jan Raschick)
Stress: Stressmodelle (Aaron Krey) Stress: Stressbewältigung (Siegrid Mayer) Burnout: Einführung (Romina Hülsenbeck) Burnout: Theorien (Melanie Peter)

3 Stress

4 Was ist Stress? 1. Definition
„Konflikt zwischen den Anforderungen der Arbeitsaufgabe und dem Leistungsvermögen, der als bedrohlich, kritisch und unausweichlich erlebt wird. Der Beschäftigte sieht sich unter dem Druck von Aufgaben, die er seiner Einschätzung nach nicht hinreichend bewältigen kann.“ Bayrisches Landesamt für Arbeitsschutz, Arbeitsmedizin und Sicherheitstechnik, München

5 Was ist Stress? 2. Definition
„Stress ist zunächst eine durch starke Beanspruchung hervorgerufene psychische und physische Anspannung und ihre Auswirkungen“ Stand:

6 Was ist Stress? 3. Definition
„Stress ist ein Muster spezifischer und unspezifischer Reaktionen eines Organismus auf Reizereignisse, die sein Gleichgewicht stören und seine Fähigkeiten zur Bewältigung strapazieren oder übersteigen“ Vanessa Killmann, Heike Fröhlich, Helena Konrad in Hauptseminar „Teamkonflikte und Kooperation in Schule und Beruf“, Leitung: P.Buchwald, Heinrich Heine Universität Düsseldorf, 2003

7 Herkunft des Begriffes „Stress“
Ursprung in der Physik, Materialforschung: bezieht sich auf den Druck, dem ein Material ausgesetzt ist Prof. Hans Selye hat ihn auf den Menschen überragen

8 Welche Arten von Stress gibt es?
Stress: neutrale Bedeutung, jedoch negatives Image Distress: „ungesunder“, als unangenehm empfundener Stress (Verlust, Bedrohung) Eustress: „gesunder“, als angenehm empfundener Stress (Herausforderungen)

9 Was sind Stressoren? Stressoren sind Stress auslösende Reize, Situationen und Zustände Sie werden in psychisch-mentale, soziale und physische Stressoren eingeteilt

10 Psychisch-mentale Stressoren
Quantitative/qualitative Überforderung Leistungs- und Zeitdruck Angst vor Misserfolg und Kontrolle Hohe Verantwortung für Personen und Werte Widersprüchliche (Arbeits-) Anweisungen unklare Ziele u.v.m.

11 Soziale Stressoren fehlende Anerkennung und Unterstützung
Diskriminierung und Benachteiligung Mobbing (extremer Stressor) Familie vs. Job Verlustängste Ausgrenzung (mangelhafte Informationen) u.v.m.

12 Physische Stressoren schlechtes Licht Lärm Kälte und Hitze Dauersitzen
u.v.m

13 Das Stressreaktionsschema
Wahrnehmen von Stressoren Über Hypothalamus werden Sympathikus und Hirnanhang-drüse aktiviert Diese schütten einen Botenstoff aus Nebennierenmark produziert Adrenalin und Noradrenalin Leber gibt Fette und Zucker in das Blut ab, welche entweder abgebaut werden oder sich ablagern Körperfunktionen, die nicht zur Reaktion erforderlich sind, werden eingestellt

14 Bewertung von Eustress
Herausforderung: Anstrengung, Produktivität

15 Bewertung von Distress
Bedrohung: Kampf oder Flucht Verlust, Schaden: Wut, Ärger, Trauer

16 Die Folgen: kognitive Ebene
Konzentrationsstörungen Realitätsflucht Gedächtnisstörungen Leistungsstörungen Alpträume Demotivation u.v.m

17 Die Folgen: emotionale Ebene
Ärger, Wut, Agressionen Depressionen Unsicherheit Nervosität Unausgeglichenheit Angst, Panik Hypochondrie u.v.m

18 Die Folgen: vegetativ-hormonelle Ebene
Tränenfluss Verdauungsbeschwerden (Magengeschwüre???) Schlafstörungen Schwindel Migräne Herzrasen u.v.m.

19 Die Folgen: muskuläre Ebene
Stottern Zähneknirschen Muskelzittern Ticks Verspannungen Rücken- und Kopfschmerzen u.v.m.

20 Typische Stresskrankheiten: Befindlichkeitsstörungen
Kreislaufstörungen Reizmagen Krankheitsanfälligkeit Erschöpfung Migräne Nervosität u.v.m.

21 Typische Stresskrankheiten: Erkrankungen
Herzinfarkt Magen-Darmkrankheiten Psychische Krankheiten Atemwegserkrankungen Suchterkrankungen

22 Literaturverzeichnis
Siegfried Brockert/Heinz Brockert: Stress.Ulm: Schönberger Verlag. 1985 Hannelore Weber: Das Stresskonzept in Wissenschaft und Laientheorie. Regensburg: S.Roderer Verlag

23 Stressmodelle Das kognitive Modell nach Lazarus (1974)
Das Stressmodell nach Zimbardo (1995)

24 1. Das kognitive Modell nach Lazarus (1974)
erkenntnismäßig auf Erkenntnis beruhend (lat. cognoscere  erkennen)

25 Definition Stressituation als komplexer Wechselwirkungsprozess zwischen den Anforderungen einer Situation und der darin handelnden Person

26 Unterschied zu herkömmlichen Modellen
Dass ein Reiz zum Stressor wird, liegt nicht am Reiz selbst und seiner Intensität. Ein Reiz wirkt auf ein Individuum nur aufgrund Subjektiver Einschätzung stressend! (kognitiv!!!)

27 Einschätzung der Relation zwischen…
Anforderungen der Situation zu bewältigen nicht zu bewältigen eigene Kräfte und Fähigkeiten ausreichend nicht ausreichend

28 drei Stufen der Bewertung
Primal appraisal Secondary appraisal Neubewertung

29 1. Primary appraisal Der Reiz wird wahrgenommen und in Bezug auf seine Gefährlichkeit beurteilt.

30 Coping (dazu später mehr…)
2. Secondary appraisal Coping (dazu später mehr…)

31 …der Situation anhand der veränderten äußeren Bedingungen
3. Neubewertung …der Situation anhand der veränderten äußeren Bedingungen

32 2. Das Stressmodell nach Zimbardo (1995)
Definition Stress ist ein Muster spezifischer und unspezifischer Reaktionen eines Organismus auf Reizereignisse (Stressoren), die sein Gleichgewicht stören und seine Fähigkeiten zur Bewältigung strapazieren oder gar überschreiten.

33 Dreiteilung der Faktoren
Stressor Person Ressourcen

34 Stressor Dimension Typ Intensität physisch Dauer psychisch Häufigkeit
Vorhersagbarkeit Typ physisch psychisch sozial

35 Person physiologisch physiologische Gesundheit
konstitutionelle Robustheit psychologisch seelische Gesundheit Temperament Selbstkonzept / Selbstwert Gefühl der Selbstwirksamkeit

36 Ressourcen materiell  Geld  medizinische Versorgung persönlich
 Fertigkeiten  Bewältigungsstil sozial  soz. Netzwerke  profess. Unterstützung

37 Mögliche Reaktionen auf Stress
physiologisch Verhalten emotional kognitiv

38 physiologische Reaktion
gesteigerte Alarmbereitschaft Krankheitsanfälligkeit allgemeines Adaptionssyndrom Erkrankung der Herzkranzgefäße Erschöpfung vorzeitiger Tod

39 Reaktionen im Verhalten
gesteigertes Aktivitätsniveau Problemlösungs-aktivitäten Verhaltens-unterbrechung oder -hemmung selbstzerstörerisches Verhalten Vermeiden von Kontakt Missbrauch anderer suche nach Hilfe

40 emotionale Rektion Furcht Angst Wut
Abwehrmechanismen des Ich (Verleugnung; Abwertung) Burnout

41 kognitive Reaktion Planen kreatives Denken kognitive Neubewertung
eingeschränkte Wahrnehmung Rigidität Selbstwertung

42 Referentin: Siegrid Mayer
Coping – Stressbewältigung ( engl. to cope with sth.  etw. bewältigen, mit etw. fertig werden) Referentin: Siegrid Mayer

43 Erläuterungen (bevor man sich aufregt!)
*  Unklarheiten (z.B. Buch nicht mehr erhältlich, oder Referenz auf früher oder später Behandeltes) kursiv  Termini

44 Coping? Wozu? Und dann? Umgehen mit der Situation Umgehen mit Stress
Lernen Handlungsmuster zu kontrollieren Umgehen mit Angst Lernen Stress als Herausforderung zu sehen ( Förderung von Motivation)

45 Coping – alles mal zum Anschauen…
Der „Coping“ – Marathon… Also, Turnschuhe an und auf geht‘s!

46 Coping! Zur Bewältigung von Stresssituationen zur Handlungsregulation
Bedingungen: Angepasst an die jeweilige Stresssituation Kein allgemeingültiges Coping Strategien und Situationen Angepasst an Alter und Geschlecht

47 Altersstufen (1) Stressbewältigung bei Kindern: Drei Programme

48 Kinder (6-10Jahre): Prävention und Anti-Stress-Training (1)
Johannes Klein-Heßling: „Stesspräventionstraining“ Anti-Stress-Training für Grundschüler Übungsprogramm für 5 Doppelstunden Die Kinder kennen ein anschauliches Stressmodell Die Kinder nehmen ihr eigenes Stressgeschehen differenzierter wahr Die Kinder verfügen über Stressbewältigungsstrategien Die Kinder können sich über ihr Stresserleben mitteilen Die Kinder haben Spaß am Training

49 Kinder (6-10Jahre): Prävention und Anti-Stress-Training (2)
Klaus Vopel: *4 Interaktionsbücher „Kinder ohne Stress“ Phantasiereisen Kurze Geschichten Reden über Emotionen und Gedanken Stresserleben ausdrücken Ruhe erleben

50 Beispiel: Der Leuchtturm (aus Vopel)
Ziele Der Leuchtturm ist eine Metapher, mit der Sie die Kinder stabilisieren können, wenn diese sich unsicher, verletzlich oder einsam fühlen. Teilnehmer ab 8 Jahren Anleitung Stell dir eine kleine, felsige Insel vor, draußen vor der Küste im Ozean. Auf der höchsten Stelle der Insel steht ein fester, schlanker Leuchtturm. Stell dir vor, dass du dieser Leuchtturm bist, dein Fundament fest mit dem Felsen vor der Insel verbunden. Deine Wände sind so fest, dass du kein bisschen wackelst oder schwankst, wenn der Sturm über die Insel braust. Und Tag und Nacht sendest du aus deinem Fenster oben im Turm ein breites, helles Lichtband, bei gutem und bei schlechtem Wetter. Und im Innern hast du Reservemotoren, damit du in jedem Fall genug Strom hast, um deinen Scheinwerfer kreisen zu lassen, der die Schiffe warnt vor Klippen und Sandbänken. Du stehst fest und gibst den Menschen auf dem Meer und an der Küste ein gutes Gefühl der Sicherheit. Und nun kannst du vielleicht auch das innere Licht in dir spüren, ein Licht, das nie ausgelöscht werden kann in deinem Leben… Und wenn du bereit bist, komm zu uns zurück in diesen Raum… Auswertung Wie hat mir das Spiel gefallen? Was empfinde ich jetzt?

51 Kinder (6-10Jahre): Prävention und Anti-Stress-Training (3)
Else Müller: „Träumen auf der Mondschaukel“ Autogenes Training für Kinder Schwere und Wärme durch Phantasiereisen und Geschichten Zum Vorlesen, Einzeltraining oder in Gruppen

52 Altersstufen (2) Jugendliche: Stressoren? Situationen? Lebenswelt? (!)
Hilfsorganisationen

53 Jugendliche: eine Studie aus Melbourne
Entwicklungsphase  nicht mehr Kinder, noch nicht Erwachsene (Instabilität) „Professional Help“ (Frydenberg / Lewis)  *weniger in Anspruch genommen im Alter von 14/15 Jahren (Steigend: 12 Jahre, 16 Jahre) Schule als „Strategien-Vermittler“

54 Organisationen für Probleme (hier auch Härtefälle)
COH im Web Schwangerschaftsberatung (Bsp. Caritas) Sorgentelefon Studienkreis Nachhilfe, Förderprogramme an Schulen Hilfsorganisationen gegen *Drogenmissbrauch (Bsp. BZGA (auch: Autogenes Training, Muskelrelaxation…)

55 Erwachsene Verschiedene Stressoren erfordern unterschiedliches Coping!
Sehr viele Faktoren wirken als Stressoren bei Erwachsenen…  deshalb betrachten wir nur eine Gruppe von Erwachsenen…

56 …z.B. Lehrer… „Sisyphos – Gefühl“ Risikotypen A,B,G,S
„Verlegenheitswahl“ und *MiKo ( Burnout) Krankheit Selbstunterschätzung

57 Umgang mit den Belastungen
Arbeit gemeinsam planen und reflektieren Gesamtzufriedenheit Emotionale Öffnung Probleme lösen + x… (professionelle Hilfe)

58 Gebauer, Karl: Stress bei Lehrern
„Ich sollte aufhören, Lehrerin zu sein“ „Ich will keine Marionette mehr sein“ „Ich weiß nicht mehr weiter“ „Ich hau dir gleich eine“ „Am liebsten hätte ich mich in ein Mauseloch verkrochen“ „Ihr Mistkerle“ „Weil ich Jurek gern weinen sehe“ „Ich finde Menschen, die weinen, stark“ „Ruben ist ein Giftzwerg“ „Mit der Faust ins Gesicht geschlagen“ „Ach, das ist doch nicht wichtig“ „Ich hasse das Leben“

59 Makin, Peter & Lindley, Patricia: Positive Stress Management
You, Pressure and Performance How to Gain Control of Your Time How to Communicate Effectively and Assertively with Others How to Relax Before, During and After the Event How to Keep Your Body Healthy and Fit to Cope with Stress How to Be Accurate and Positive About Your Performance and Stay in Control How to Build, Use and Give Support STRESS  COPING  SUPPORT(o)  COPING(o)

60 Geschlechtsspezifisches Coping
Coping- Strategien sind abhängig vom Geschlecht einer Person Studien bei Jugendlichen im Amerika Washburn-Ormachea & Hillman: „The Influence of Gender, Sex-Role Orientation, and Self-Esteem on Adolescents‘ Use of Coping Strategies“

61 Gebauer, Karl: Stress bei Lehrern. Stuttgart: Klett-Cotta, 2000
Gebauer, Karl: Stress bei Lehrern. Stuttgart: Klett-Cotta, Sign: 21IJB290(+1) Klein-Heßling, Johannes und Arnold Lohaus: Stresspräventionstraining. Göttingen: Hogrefe, 1998. Makin, Peter und Patricia Lindley: Positive Stress Management. London: Kogan Page Ltd, Sign: 21HUF226 Washburn-Ormachea, Jill und Stephen Hillman (2000): The Influence of Gender, Sex-Role Orientation, and Self-Esteem on Adollescents‘ Use of Coping Strategies. (ERIC) Frydenberg, Erica und Ramon Lewis (1997): Coping with Stresses and Concerns during Adolescence: A Longditudinal Study. (ERIC) Müller, Else: Träumen auf der Mondschaukel. München: Kösel, 1995. Vopel, Klaus: Kinder ohne Stress. Literatur Belavich, Timothy (1995): The Role of Religion in Coping with Daily Hassles. (ERIC) Schwarzer, Christine und Petra Buchwald (2000): Dyadic Coping and Interpersonal Trust in Student-Teacher Interactions. (ERIC) Brücker, Heiner: Sozialer Stress, Defensives Coping und Erosion der Kontrollüberzeugung. Münster: Waxmann, Sign: 43HUF2369 Heinrich, Johannes: Agression und Stress. Weinheim: Deutscher Studien Verlag, Sign: 21HSH250(2).

62 Das Burnout-Syndrom

63 Das Burnout-Syndrom To burn out (engl.) bedeutet: ausbrennen
Ausbrennen: Zustand körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung Schließt das Gefühl von körperlicher Verausgabung, Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit mit ein

64 Das Burnout-Syndrom Oft im Zusammenhang mit Überdruss, welcher infolge plötzlicher Veränderungen (z.B. traumatische Lebenserfahrungen) Überdruss kann entstehen, wenn Menschen zu viele Belastungen und Konflikte erleben und gleichzeitig zu wenig Lob und Anerkennung bekommen (die negativen überwiegen die positiven Aspekte) Weit häufiger resultiert Burnout aus typischen Widrigkeiten und chronischem Stress des täglichen Berufs- und Privatlebens

65 Das Burnout-Syndrom Personen, die sich den gestellten Anforderungen gewachsen fühlen, verfallen somit seltener dem Überdruss, welcher aus jeder chronischen Belastung entstehen kann

66 Das Burnout-Syndrom „Auszubrennen bedeutet für die Betroffenen eine Erfahrung, die am Lebensnerv und am Selbstwertgefühl nagt. Sie bemerken bei sich selbst eine Vielfalt von typischen bedrückenden Symptomen, negativen Gefühlen und körperlichen Beschwerden.“ (Müller 1994)

67 Das Burnout-Syndrom Beispiel für eine typische Beschreibung:
Ich kann nicht mehr. Ich bin schon beim Aufstehen erschöpft. Die Arbeit nimmt kein Ende - so sehr ich mich anstrenge alles zu schaffen - ich werde nie fertig. Was mir früher einmal Spaß gemacht hat, ist mir heute nur noch zu viel. Selbst, wenn ich einmal Zeit habe, fühle ich mich gehetzt. Was hat das alles überhaupt noch für einen Sinn?

68 Das Burnout-Syndrom Besonders vom Burnout-Syndrom betroffen sind Frauen: sie erfüllen oft eine Doppelrolle, müssen Familie und Arbeitsleben miteinander verbinden

69 Warum betrifft die Burnout-Krise besonders Lehrer?

70 Burnout bei Lehrern „Im Jahr 2000 lag die Zahl der wegen Dienstunfähigkeit vorzeitig pensionierten Lehrer und Lehrerinnen bei 64 %. Im Jahr 2001 ging die Zahl auf 54 % zurück. Es werden noch mehr Lehrerinnen als Lehrer frühpensioniert. Der Rückgang von 2000 auf 2001 um 10 % hängt sicher insbesondere mit der Einführung von Versorgungsabschlägen im Fall der Frühpensionierung zusammen. Trotzdem ist die Gesamtzahl der LehrerInnen, die vor Erreichen des Pensionsalters in den Ruhestand gehen, beeindruckend hoch und wirft für den Einzelnen wie für die Gesellschaft Fragen auf, von denen die Finanzierbarkeit nur eine ist."

71 Burnout bei Lehrern Der Beruf des Lehrers…
…gilt als nicht besonders anstrengend. …gilt nicht als gesundheitsgefährdend. Aber: Der Beruf des Lehrers ist im Vergleich mit anderen Berufen eine vielfach unterschätzte Arbeit.

72 Burnout bei Lehrern „Lehrerinnen und Lehrer haben in einer Unterrichtsstunde bis zu 200 Entscheidungen zu treffen und dabei im Durchschnitt 15 "erzieherische Konfliktsituationen" zu meistern (JACKSON 1968, A.TAUSCH 1958). Bei fünf Unterrichtsstunden sind das ungefähr 1000 Entscheidungen und 75 erzieherische Konflikte.“

73 Burnout bei Lehrern In einem Vergleich unterschiedlicher Berufsgruppen ergab sich, dass LehrerInnen bei den Risiken von Herz- und Kreislauferkrankungen an zweiter Stelle stehen. An erster Stelle stehen Piloten, Busfahrer und Fluglotsen.

74 Burnout bei Lehrern In den verschiedenen Bundesländern ist die Quote der Frühpensionierungen von Lehrern gleich der von Feuerwehr und Polizei.

75 Burnout bei Lehrern Belastungsmerkmale: Arbeitsbedingungen
Lebensumstände (z.B. finanzielle Probleme) Physische Befindlichkeit (Krankheiten) Kontinuierliche Aufmerksamkeit Hohe Verantwortung Kontinuierlicher Austausch arbeitsbezogener Informationen Individuelle Bewältigungsstrategien

76 Burnout bei Lehrern Arbeitsbedingungen: Zu große Klassen
Viele Korrekturen Ungeeignete Räume Unrealistische Lehrplanvorhaben (Stofffülle und Lehrplanzwänge lassen darüber hinaus zu wenig Gestaltungsspielraum für den Unterricht) Mehrbelastungen durch die Vertretung kranker Kollegen

77 Burnout bei Lehrern Individuelle Bewältigungsstrategien (Coping) können den durch die Arbeitsbedingungen ausgelösten Stress zusätzlich verstärken. Hierzu gehören:Unsicherheiten im Umgang mit anderen, methodische Fehler und Überreaktionen in Konflikten

78 Burnout bei Lehrern Schwierig ist auch „der Spagat zwischen zwei Arbeitsplätzen, da in unserem Schulsystem die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts nicht in der Schule, sondern in der Regel zu Hause erfolgt; als Folge davon Zielkonflikte zwischen Familien-, Freizeit- und beruflichen Aktivitäten und hohe Anforderungen an Selbststeuerung und Selbstmanagement.“

79 Burnout bei Lehrern „Kennzeichnend für Lehrerarbeit ist eine mentale Beschäftigung mit dem Beruf, die weit über die reinen Arbeitszeiten hinaus geht.“

80 Burnout bei Lehrern Versuchen LehrerInnen allen Forderungen der Gesellschaft nachzukommen, überfordern sie sich selbst. Beschränken sie die Arbeit auf ein für sie erträgliches Niveau, besteht die Möglichkeit, dass sie hinter ihren eigen Ansprüchen zurückbleiben oder ihre Methoden angreifbar machen.

81 Literaturverzeichnis
Aronson, Elliot / Kafry, Ditsa / Pines, Ayala M.: Ausgebrannt. Vom Überdruß zur Selbstentfaltung. 7. Auflage. Stuttgart: Klett Cotta, 1992. Kretschmann, Rudolf: Stressmanagement für Lehrerinnen und Lehrer. Ein Trainingsbuch mit Kopiervorlagen. 2.Auflage. Weinheim und Basel. Beltz Verlag, 2001 Müller, Eckhart H.: Ausgebrannt. Wege aus der Burout-Krise. Herder Freiburg im Breisgau 1994, Band 4266

82 Stress und Burnout Lehrertypologie
Burnout-Modell aus ressourcentheoretischer Perspektive - COR- Theorie (Conversation of Ressources theory) nach P. Buchwald u. S. E. Hobfoll

83 1. Lehrertypologie Mit dem AVEM-Verfahren (AVEM = Arbeitsbezogenes Verhaltens- und Erlebensmuster) konnten aufgrund der Selbsteinschätzung der befragten Lehrer die persönlichen Ressourcen der Belastungsbewältigung in vier Verhaltensmuster differenziert werden.

84 1. Lehrertypologie Muster G (Gesundheit)
- insgesamt stark ausgeprägter beruflicher Ehrgeiz - Distanzierungsfähigkeit - geringe Resignationstendenz - Verausgabungsbereitschaft vorhanden, aber in Maßen - starke offensive Problembewältigung - viel innere Ruhe - hohe Ausgeglichenheit - viel soziale Unterstützung - hohe Lebenszufriedenheit

85 1. Lehrertypologie Muster S (Schonung)
- sehr große Distanzierungsfähigkeit - geringe Bedeutsamkeit der Arbeit - geringer beruflicher Ehrgeiz - geringe Verausgabungsbereitschaft - geringes Perfektionsstreben - niedrige Resignationstendenz - hohe innere Ruhe, Ausgeglichenheit, Lebenszufriedenheit - hohe soziale Unterstützung

86 1. Lehrertypologie Risikomuster A (hohe Arbeitsanstrengung u. geringe Anerkennung) - überhöhtes Engagement - hohe Bedeutsamkeit der Arbeit - hohe Verausgabungsbereitschaft - hohes Perfektionsstreben - geringe Distanzierung - hohe Resignation - negative Emotionen - geringe Lebenszufriedenheit - geringe soziale Unterstützung

87 1. Lehrertypologie Risikomuster B (Burnout)
- geringes Arbeitsengagement - eingeschränkte Distanzierungsfähigkeit - höchste Resignation - geringste offensive Problembewältigung - sehr geringe Zufriedenheit - geringes Wohlbefinden - negative Emotionen

88 2. Burnout-Modell aus ressourcentheoretischer Perspektive
Zentrale Annahmen - Burnout ist ein spezifisches Stressphänomen. - Menschen haben die Motivation Ressourcen zu schützen und neu zu erwerben. - Stress wird durch 3 Faktoren ausgelöst und als Reaktion auf diese verstanden.

89 2. Burnout-Modell aus ressourcentheoretischer Perspektive
Zentrale Annahmen Was sind Ressourcen? Ressourcen sind Objekte, persönliche Charakteristika, Bedingungen und Energien, die vom Individuum wertgeschätzt werden.  Objekt-Ressourcen  persönliche Ressourcen  Bedingungsressourcen am Arbeitsplatz  Energie-Ressourcen

90 2. Burnout-Modell aus ressourcentheoretischer Perspektive
Zentrale Annahmen 3 Stress auslösende Faktoren: 1) der Verlust von Ressourcen droht 2) Ressourcenverlust tritt tatsächlich ein 3) Nach einer Ressourceninvestition tritt kein Neugewinn von Ressourcen ein (Fehlinvestition).

91 2. Burnout-Modell aus ressourcentheoretischer Perspektive
Entstehung von Burnout - vorhandene Ressourcen reichen nicht zur Bewältigung der stressreichen Arbeitsanforderungen aus - gewünschte Ergebnisse treten trotz Ressourceninvestition nicht ein  Emotionale Erschöpfung durch fehlende Anerkennung der Motivation neue Ressourcen zu erwerben oder alte zu erhalten  Depersonalisation durch den Versuch vorhandene Ressourcen bei problematischen sozialen Interaktionen zu schützen  Reduzierte persönliche Leistungsfähigkeit durch verringerte persönliche Kompetenz- und Leistungseinschätzung, die durch das Empfinden von geringem Selbstwert und geringer Selbstwirksamkeit entstehen kann

92 2. Burnout-Modell aus ressourcentheoretischer Perspektive
Burnout als Schwinden von Ressourcen - Burnout ist ein schleichender Prozess, bei dem die vorhanden Ressourcen durch die Arbeitsbelastung schneller aufgebraucht statt neu erworben werden.  Das führt zu einer Verlustspirale, in der anfängliche Ressourcenverluste zu weiterem Schwinden der Ressourcen führt.

93 2. Burnout-Modell aus ressourcentheoretischer Perspektive
Burnout als Schwinden von Ressourcen Prozess des Ressourcenverlusts: 1. Phase Versuch stressintensive Phasen durch vermehrte Ressourceninvestition auszugleichen. Fehlinvestition der Ressourcen 2. Phase Defensives Verhalten: Begrenzung der Ressourcenverluste im Arbeitsbereich durch geringere Investitionen Emotionale Erschöpfung, Depersonalisierung und negative Leistungseinschätzung sowie negative Emotionen

94 2. Burnout-Modell aus ressourcentheoretischer Perspektive
Integration der vier arbeitsbezogenen Verhaltens- und Erlebensmuster in die COR-Theorie Muster G - ausgeglichenes Arbeitsengagement und Ehrgeiz mit Distanzierungs- und Regenerationsfähigkeit  optimale Balance zwischen Ressourceninvestition und -erhaltung  dem beruflichen Ehrgeiz entsprechend engagierte Ressourceninvestition  rechtzeitige Distanzierung verschafft Raum, um die Ressourcen zu erneuern

95 2. Burnout-Modell aus ressourcentheoretischer Perspektive
Integration der vier arbeitsbezogenen Verhaltens- und Erlebensmuster in die COR-Theorie Muster S - verringertes pädagogisches Engagement, aber innere Ausgeglichenheit und ein emotionales Wohlbefinden  Verhalten als Stressvermeidung, um die Ressourcen zu erhalten  aus Angst vor Ressourcenverluste durch mangelnde Gewinne bei großer Investition bleibt diese aus  Konfrontationsvermeidung

96 2. Burnout-Modell aus ressourcentheoretischer Perspektive
Integration der vier arbeitsbezogenen Verhaltens- und Erlebensmuster in die COR-Theorie Risikomuster A - große Ressourceninvestition und Bereitschaft sich zu verausgaben ohne sich distanzieren zu können, was negative Emotionen verursacht, jedoch noch keine Resignation  durch permanente Fehlinvestitionen und ausbleibender Gratifikation gibt es kein entkommen aus der Verlust spirale

97 2. Burnout-Modell aus ressourcentheoretischer Perspektive
Integration der vier arbeitsbezogenen Verhaltens- und Erlebensmuster in die COR-Theorie Risikomuster B - sehr geringe Bereitschaft zur Ressourceninvestition und Arbeitsengagement bei einer resignierender Haltung und kaum Distanzierungsfähigkeit, was negative Emotionen verursacht  ständige Ressourcenverluste verstärken die Dynamik der Verlustspirale

98 2. Burnout-Modell aus ressourcentheoretischer Perspektive
Die Entstehung von Burnout hängt sehr stark von den persönlichen Ressourcen ab, wobei die Objekt- und Bedingungsressourcen ebenso die Ursache sein können, da sie unbewusste Stressoren enthalten und die persönlichen Ressourcen beeinflussen können. Hilfe bei der Stressbewältigung gibt z.B das Mulitaxiale Coping - Modell

99 2. Burnout-Modell aus ressourcentheoretischer Perspektive
Kritik am COR- Modell Die COR- Theorie ist sehr verallgemeinernd, da sie zwar Prozesse beschreibt, aber nicht die Bedeutung der spezifischen Ressourcen in bestimmten Bereichen erklärt. Aber dadurch kann sie durch Bezugnahme von subjektiven Einschätzungen und den gegebenen Arbeitsbedingungen auf konkrete Fälle übertragen werden.


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