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Für die Diskussion der rechtschreiblichen

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Präsentation zum Thema: "Für die Diskussion der rechtschreiblichen"—  Präsentation transkript:

1 Für die Diskussion der rechtschreiblichen
Regeln und Probleme benötigt man einige Fachbegriffe aus der Linguistik bzw. der Phonetik. Begriffe zum Lautinventar einer Sprache Begriffe zum Zeicheninventar Dr. Schulze-Bergmann

2 Ein Phon stellt die kleinste Einheit einer sprachlichen Äußerung dar.
Es ist ein konkreter Sprachlaut. Deshalb können Phone auf zwei Wegen beschrieben werden: mit Hilfe der physikalischen Messung ihrer Schallqualität und durch die Beschreibung der Artikulationsstelle im Mund-/Rachenraum sowie durch die Artikulationsart. Dieser Zusammenhang wird besonders dann wichtig, wenn auf Grund von falscher Artikulation die Verbindung vom Phon zum Phonem und zum Graphem nicht oder nicht hinreichend gelingt.->Sprachförderung ! Dr. Schulze-Bergmann

3 Querschnitt durch den Nasen-Rachenraum Die Ziffern geben
Artikulationsorte an für bestimmte Laute bzw. Lautgruppen. Die überhaupt möglichen Artiku- lationsorte werden nicht vollständig von den Einzelsprachen ausgenutzt Dr. Schulze-Bergmann

4 Die Artikulationsart (auch Artikulationsmodus genannt)
bezeichnet in der Phonetik die Art und Weise des Überwindungsmodus im Vokaltrakt, durch die ein Sprachlaut gebildet wird. Man unterscheidet folgende Artikulationsarten: Plosive Nasale Vibranten Taps/Flaps Frikative Affrikaten Approximanten Laterale Klicks Implosive Ejektive Dr. Schulze-Bergmann

5 Die Benennung erfolgt also nach der Artikulationsart.
Plosiv werden die Konsonanten genannt, bei deren Artikulation der Atemluftstrom vollkommen blockiert wird; durch die sofort darauf folgende Wiederfreisetzung des gestauten Luftstromes entsteht eine kleine „Explosion“, die den Klang erzeugt. Die Benennung erfolgt also nach der Artikulationsart. Dr. Schulze-Bergmann

6 ist ein nach seiner Artikulationsart benannter Konsonant.
Ein Nasal ist ein nach seiner Artikulationsart benannter Konsonant. Bei den Nasalen wird ein oraler Verschluss erzeugt und das Rachensegel senkt sich, so dass die Luft größtenteils durch die Nase ausströmt. Der Nasenraum und der von hinten bis zur Verschlussstelle reichende Teil der Mundhöhle dienen dabei als Resonanzraum. Nasale sind stimmhaft. m n Dr. Schulze-Bergmann

7 Ein Frikativ (auch Reibelaut)
ist ein nach seiner Artikulationsart benannter Konsonant, beispielsweise f, s, v, z. Bei seiner Artikulation wird eine Engstelle gebildet, die die ausströmende Luft verwirbelt und den Reibelaut erzeugt. Frikative können stimmlos oder stimmhaft sein. Eine große Untergruppe der Frikative bilden die Zischlaute, die im vorderen Mundbereich gebildet werden und sich durch ein hörbares Pfeifen bzw. Zischen auszeichnen. Dr. Schulze-Bergmann

8 labial • bilabial • labiodental • dental • alveolar •
Artikulationsorte: Artikulationsarten: labial • bilabial • labiodental • dental • alveolar • postalveolar • retroflex • palatal • velar • uvular • pharyngal • glottal Plosive • Nasale • Vibranten • Taps • Flaps • Frikative • Affrikaten • Approximanten • Laterale • Klicks (Schnalzlaute) • Implosive •Ejektive Dr. Schulze-Bergmann

9 Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die wichtigsten Laute (Phone) und Schreibungen (Grapheme) der deutschen Sprache. Als Lautschrift wurde nicht das übliche internationale phonetische Alphabet (IPA) gewählt, sondern eine einfachere Lautschrift, die mit den normalen Buchstaben des Alphabets auskommt.   . kurz, geschlossen : lang, geschlossen , kurz, offen ; lang, offen Dr. Schulze-Bergmann

10 Schreibungen, Grapheme
Laut / Phon Beispiele Schreibungen, Grapheme Konsonanten b stimmhaft, plosiv Ball, Ebbe b, bb d Dose, Paddel d, dd f stimmlos, frikativ Fisch, Affe, Vogel, Alphabet f, ff, v, ph g Garten, Bagger, Joghurt (auch Jogurt) g, gg, gh h Hand j stimmhaft, frikativ Jacke, Yacht j, y k Stimmlos, plosiv Kind, Zucker, Mokka, Clown, Chaos, Flug k, ck, kk, c, ch, g l stimmhaft, liquida Land, Qualle l, ll m stimmhaft, nasal Mund, Nummer m, mm n Nase, Kanne n, nn Dr. Schulze-Bergmann

11 Tag, Bitte, Theater, Stadt, Land t, tt, th, dt, d v Wand, Vase w, v N
p Stimmlos, plosiv Pappe, Pilz, Laub p, pp, b r Stimmhaft, liquida Rose, Karre, Rhabarber r, rr, rh s Stimmlos, frikativ Bus, Tasse, Straße, City s, ss, ß, c z Stimmhaft, frikativ Saft, Rose t Tag, Bitte, Theater, Stadt, Land t, tt, th, dt, d v Wand, Vase w, v N Stimmhaft, nasal Ring, Bank, Bon ng, n C Licht, König ch, g X Stimmlos, frikativ Kuchen ch S Schaufel, Stein, Spinne, Shampoo, Chance sch, s(t), s(p), sh, ch Z Stimmhaft, frikativ Garage, Jalousie g, j Dr. Schulze-Bergmann

12 Affrikaten und Konsonanten- verbindungen (pf) stimmlos, Affrikat Pferd
Affrikaten und Konsonanten- verbindungen (pf) stimmlos, Affrikat Pferd pf (ts) Zaun, Katze, Pizza, Rätsel, Schiedsrichter z, tz, zz, ts, ds (tS) Kutsche, Cello, Checkliste tsch, c, ch (dZ) stimmhaft, Affrikat Dschungel, Teenager, Jeans dsch, g, j ks Hexe, Keks, Geburtstagsgeschenk, Fuchs, Knacks x, ks, gs, chs, cks kv Quelle qu Dr. Schulze-Bergmann

13 Vokale a kurz Ast a: lang Abend, Bahn, Saal a, ah, aa e.
Vokale a kurz Ast a: lang Abend, Bahn, Saal a, ah, aa e. geschlossen, kurz Elefant e e: geschlossen, lang Esel, Mehl, See e, eh, ee e, offen,kurz Eltern, Äste e, ä e; offen, lang Käse, Mähne ä, äh e< Schwa-Laut beachten, rostet, Hände e- meist nicht hörbar Nadel, Nagel i. Vitamin, vielleicht i, ie i: Biene, Igel, ihr, Vieh ie, i, ih, ieh Dr. Schulze-Bergmann

14 i, offen, kurz Insel, vierzig i, ie o. geschlossen, kurz Koala o o:
geschlossen, lang Obst, Ohr, Boot o, oh, oo o, Onkel u. Musik u u: Ufer, Uhr u, uh u, Unkraut ö. möblieren ö ö: Öl, Möhre ö, öh ö, Wörter Dr. Schulze-Bergmann

15 u. geschlossen, kurz Musik u u: geschlossen, lang Ufer, Uhr u, uh u,
offen, kurz Unkraut ö. möblieren ö ö: Öl, Möhre ö, öh ö, Wörter ü. Büro ü ü: Rübe, Mühle ü, üh ü, Mücke Dr. Schulze-Bergmann

16 silbisches vokalisches r Butter, Wasser er r_
Diphthonge (ai) Eis, Hai, Reihe ei, ai, eih (au) Auge, Kakao au, ao (oi) Eule, Häuser, Konvoi eu, äu, oi Sonstiges (er) silbisches vokalisches r Butter, Wasser er r_ unsilbisches vokalisches r Arbeit, Turm r i_ unsilbisches i Familie, Ferien i Dr. Schulze-Bergmann

17 Die 68 Phone werden durch 130 Schreibungen wiedergegeben.
Aus der Perspektive des Lernenden sind die orthographischen Regeln schon deswegen nicht leicht zu verstehen, weil sechs verschiedene Muster für die Vokaldehnung und Vokalschärfung vorliegen: Dehnung: Schärfung: durch Vokalverdopplung ohne Kennzeichnung durch Anfügen des h durch Konsonantenverdopplung durch Anfügen des e ohne Kennzeichnung Dr. Schulze-Bergmann

18 Phonem ist die Bezeichnung für kleinste bedeutungsunterscheidende,
aber nicht bedeutungstragende Einheit einer Sprache. Die Deutsche Sprache verfügt über etwa 40 Phoneme. Beispiel: -> Wir rasten im Wald, die Autos rasten im Wald herum = kurzes /a/ und langes /a/ wirken bedeutungsverändernd, sind also Phoneme -> Das Lamm ist lahm -> Die Katze hat eine Tatze = /k/ und /t/ wirken bedeutungsverändernd, sind also Phoneme Dr. Schulze-Bergmann

19 Phoneme und ihre Wirkung auf Bedeutungsänderungen werden
vom Kind intuitiv erlernt. Wird nun eine Sprache gehört, die ein anderes Phoneminventar verwendet, so werden deren Phonem- Regularitäten zunächst nicht erkannt: Für einen Chinesen haben die Phone /l/ und /r/ keine bedeutungsunterscheidende Wirkung, weshalb das Wort Reiter ebenso als (Leitel) gesprochen werden könnte (Ähnliches gilt für das Türkische). Dr. Schulze-Bergmann

20 Als Morphem werden die kleinsten bedeutungstragenden
Einheiten einer Sprache bezeichnet. Morpheme sind lautlich als eine Folge von Phonemen und schriftlich als Graphemfolge zu beschreiben. Es werden zunächst zwei Arten von Morphemen unterschieden: freies Morphem = ein eigenes Wort gebundenes Morphem = ist immer an ein freies Morphem gebunden, ist kein Wort. Dr. Schulze-Bergmann

21 können auch nach zwei weiteren Merkmalen gruppiert werden:
Morpheme können auch nach zwei weiteren Merkmalen gruppiert werden: lexikalisches Morphem = Wortstamm grammatisches Morphem = gibt grammatische Information z. B. Wortklasse, Endungen der Deklination und Konjugation, Präpositionen, Konjunktionen, Artikel Dr. Schulze-Bergmann

22 Frei, lexikalisch -> Einzelwort mit eigener Bedeutung
Morphem-Varianten: Frei, lexikalisch -> Einzelwort mit eigener Bedeutung Schrank, Mensch Frei, grammatisch -> Einzelwort, keine eigene Bedeutung Der, in, aber Gebunden, sog. „Cranberry-Morphe“ Him beere, Lor beer Gebunden -> ändern Wortklassen -keit, -heit, ent-, Gebunden -> z. B. zur Flexion von Verben, Genus -t, -n, -in Dr. Schulze-Bergmann

23 Graphem bedeutet Symbol/Schriftzeichen aus der endlichen Menge
eines Symbolinventars. In der Regel versteht man unter einem Graphem die kleinste funktionale Einheit einer Schriftsprache. Jedem Graphem werden durch eine Vorschrift ein oder mehrere Elemente aus dem Lautinventar zugeordnet. Die Korrespondenzen können bestehen zwischen einem Graphem und einem Phonem oder einem Graphem und einem Morphem. Ein Graphem zeichnet sich durch charakteristische Merkmale aus, so dass es im Vergleich zu anderen Graphemen unverwechselbar ist. Man spricht von Allographen, wenn das Graphem durch mehrere Zeichen wiedergegeben werden kann, ohne das eine Bedeutungsveränderung eintritt, z. B. beim Buchstaben a einer Druckschrift und dem a einer Schreibschrift. Dr. Schulze-Bergmann

24 Sie stellt die kleinste Lautgruppe im natürlichen Sprechfluss dar.
Die Silbe ist ein grammatischer beziehungsweise linguistischer Begriff, der eine Einheit aus einem oder mehreren aufeinander folgenden Phonemen bezeichnet, die sich in einem Zug aussprechen lassen (Sprecheinheit). Sie stellt die kleinste Lautgruppe im natürlichen Sprechfluss dar. Sie ist eine phonetische und keine Sinneinheit. Das bedeutet, dass die Einteilung in Silben oft nicht mit der Einteilung in bedeutungstragende Einheiten (Morpheme) übereinstimmt. -> Kin-der-wa-gen -> Brief-trä-ger -> Post-bo-te -> lau-fen Dr. Schulze-Bergmann

25 (beispielsweise Faul-heit, Weis-heit, Sil-be, wa-rum, Chi-rurg).
Worttrennung Jedes Wort lässt sich in Silben unterteilen - diese Unterteilung dient als Basis für die schriftsprachliche Worttrennung am Zeilenende, welche durch einen Trennstrich gekennzeichnet wird (beispielsweise Faul-heit, Weis-heit, Sil-be, wa-rum, Chi-rurg). Taktschema/Metrum In der Lyrik und jeder anderen Versdichtung konstituiert der Wechsel aus betonten und unbetonten Silben das Taktschema. x ´x: unbetont-betont = Jambus ´x x: betont-unbetont = Trochäus ´x xx: betont – unbetont - unbetont = Daktylus xx ´x: unbetont – unbetont - betont = Anapäst Dr. Schulze-Bergmann

26 Die Silbe ist -sprechsprachlich gesehen- die kleinste Einheit.
setzt sich zusammen aus einer Gruppe von Lauten im natürlichen Sprechfluss. Die Silbe ist -sprechsprachlich gesehen- die kleinste Einheit. Die Silbe ist also die kleinste freie phonologische Einheit. Die Silbenstruktur gliedert sich in genau einen Silbengipfel oder Silbenkern mit einem optionalen linken und rechten Rand. Der linke Silbenrand (Anfangsrand) nennt sich Silbenansatz. Der rechte Rand heißt Silbenkoda. Der Silbengipfel wird immer durch Vokale dargestellt und trägt die größte Schallfülle. Dr. Schulze-Bergmann

27 Am Anfangsrand der Silbe können bestimmte Konsonanten auftreten, nicht
aber alle. Diese Erscheinung gilt auch für die Silbenkoda. Dort werden z.B. alle stimmhaften Konsonantenformen weggelassen. Am Silbenanfang können bis zu drei, am rechten Silbenrand bis zu vier Konsonanten stehen. Allgemein gilt, dass die Silbe nach zunehmender und nach dem Silbenkern wieder abnehmender > Sonorität(= Schallfülle) aufgebaut wird. Eine neue Silbe beginnt danach dort, wo der schallärmste Stelle wahrgenommen werden. Diese veränderungen der Schallfülle wahrzunehmen, ist nicht einfach. Sprechern anderer Sprachen, die dieses Silbenmuster nicht vergleichweise deutlich nutzen, kann diese Orientierung ggf. keine Hilfe sein. Dr. Schulze-Bergmann

28 Jürgen Walter hat zu der Frage, ob die Konsonantenstrukturen am Anfang
der Silbe und am Ende der Silbe zu rechtschreiblichen Schwierigkeiten führen und deshalb ggf. geübt werden müssen, einen Test entwickelt. Veröffentlichung: Jürgen Walter: Förderung bei Lese- Rechtschreibschwierigkeiten. Göttingen 1996 Homepage: flensburg.de/ Dr. Schulze-Bergmann


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