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Überlieferung, Übersetzung

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Präsentation zum Thema: "Überlieferung, Übersetzung"—  Präsentation transkript:

1 Überlieferung, Übersetzung
HS Oswald von Wolkenstein Prof. Dr. K.-H. Göttert Referenten: Jens Thißen, Sebastian Neidt Überlieferung, Übersetzung Textsituation der Texte Oswald v. Wolkensteins

2 Allgemeine Handschriftenlage
Es gibt drei Handschriften die ausschließlich Oswalds Lieder beinhalten. Handschrift A Wien Codex 2777 Vindobonensis (1425 Nachträge bis 1436) Handschrift B Innsbruck (ohne Signatur) (1432 Nachträge bis nach 1438) Handschrift C Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum (um 1450/53) stimmt bis auf Kleinigkeiten mit Hs, B überein. Insgesamt sind in Hs. A und B 126 Lieder einschließlich der zugehörigen Melodien überliefert. Davon gemeinsam nur in Hs. A und 18 nur in Hs. B

3 Streuüberlieferung, Best Of im Mittelalter
In diversen Sammelhandschriften (insgesamt. 35) finden sich einzelne Lieder bzw. Fragmente.

4 Handschrift A Interessant ist hauptsächlich die Entstehungsgeschichte der Hs. A, da es über ihre Entstehung Quellen aus der Entstehungszeit gibt. März 1422 Beginn der Arbeiten an Hs. A (nach Schwob) 1425 nach vielfachen Ortswechseln wird der Grundstock von 45 Liedern beendet. „Die Gruppe von 38 Liedern (…) geht inhaltlich ausdrücklich von der Gefangenschaft Oswalds (…) und der daraus resultierenden misslichen Lage des Dichters im Jahr 1422 aus.“ (Schwob 2001) werden insgesamt 63 Lieder nachgetragen. Nachdem 1425 die Schiedsverhandlung unter König Sigismund zwischen Oswald und Herzog Friedrich endgültig scheitert, lässt Oswald den mutmaßlichen Plan, das Buch dem König zu schenken, fallen.

5 Vermutlich entsteht der Codex in Wien, bzw. Neuhaus.
1445 letzter Besitzvermerk in der Bibliothek Herzog Albrechts VI von Österreich.

6 Von der Streuüberlieferung zur Wiederentdeckung
Innerhalb der 35 Streuüberlieferungen sind 18Lieder und zwei Gedichte überliefert, und davon sind 12 traditionelle Liebeslieder. „Das Augsburger Liederbuch überliefert uns damit den ersten Beleg für die „Anpassung“ Oswalds an sein Publikum (außerhalb Tirols) durch Umgestaltung eines Liedes im Hinblick auf ein allgemeines Verständnis, (…).“

7 Die Wiederentdeckung Zeittafel
1798 Wiederentdeckung durch Michael Denis in der k.k. Hofbibliothek. Hauptsächlich der außergewöhnlichen musikalischen Überlieferung wegen. Durch seinen Offizial Röllig lässt Denis dieses Werk „eines bislang noch völlig unbekannten deutschen Minnesängers“ (Pass 1998) im Weimarer Gesellschaftsmagazin Journal des Luxus und der Moden veröffentlichen. Die Bedeutung dieses Fundes, da er brauchbare Melodien enthielt, ist ein kleiner Quantensprung. 1902 Nach über hundert Jahren intensiver interdisziplinärer Arbeit erscheint das „Gesamtwerk“ Oswald in der Gesellschaft zur Herausgabe von Denkmälern der Tonkunst in Österreich. Unter dem Titel: „Oswald von Wolkensteins geistliche und weltliche Lieder, ein- und mehrstimmig.“

8 Johann Nikolaus Forkel ist ein „schönes“ Beispiel wie einige Forscher seiner Zeit Texte verschlimmbesserten und in die, ihrer Meinung nach adäquatere Form brachten, mit fatalen Folgen. Eine reaktionäre Einstellung zur zeitgenössischen Musik und mangelnde musikalischen Bildung ließen ihn die Tongebung „bereinigen“. Nationale Borniertheit ließ ihn den Minnesang (besonders den Oswalds) über alle anderen (ausländischen) Sangesformen stellen, ohne dass es dafür einen ernst zu nehmende Grund gibt. Traurigerweise sind die Liedbearbeitungen Rölligs nicht überliefert und so bleibt aus dieser Zeit nur die zweifelhafte Version von Forkel überliefert.

9 Textausgabe und Musikausgabe
Die endgültige Edition der wolkensteinschen „Gesamtausgabe“ in Denkmal d.T.i.Ö. besorgen J. Schatz, J. Seemüller und G. Adler. Und O. Koller. Diese haben eine wissenschaftliche Herangehensweise an diese Arbeit. Schon in der Zeit der Edition entsteht bei J. Schatz die Idee, auch eine preisgünstigere reine Textversion für Germanisten herauszugeben, wozu er 1904 auch die Zusage erhält.

10 Literatur: Huschenbrett, Dietrich: Oswald von Wolkenstein. In: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon. Hg. v. Kurt Ruh. Berlin, New York. De Gruyter 1989. Kühn, Dieter: Ich Wolkenstein. Eine Biographie. Neue, erweiterte Ausgabe. Frankfurt am Main. 1993 Mück, Hans-Dieter: Untersuchungen zur Überlieferung und Rezeption spätmittelalterlicher Lieder und Spruchgedichte im 15. und 16. Jahrhundert: Die ,Streuüberlieferung` von Liedern und Reimpaarreden Oswalds von Wolkenstein. Göppingen 1918 Pass, Walter: Zur Wiener Rezeption der notierten Wolkenstein-Handschriften. In: ,Ir sult sprechen willekomen`: Grenzenlose Mediävistik. Festschrift für Helmut Birkhan zum 60. Geburtstag. Hg. v. Christa Tuczay u. a. Bern, Berlin, Frankfurt a. M., New York, Paris, Wien: Lang 1998. Schönmetzler, Klaus F. Oswald von Wolkenstein. Die Lieder in Text und Melodien neu übertragen und kommentiert Essen 1990 Schwob, Anton: Beobachtungen zur Handschrift A Oswalds von Wolkenstein. In: Entstehung und Typen mittelalterlicher Lyrikhandschriften: Akten des Grazer Symposiums, Oktober Hg. v. Anton Schwob und András Vizkelety. Unter Mitarbeit von Andrea Hofmeister-Winter. Bern, Berlin, Brüssel, Frankfurt a. M….: Lang 2001. Timm, Erika: Die Überlieferung der Lieder Oswalds von Wolkenstein. In: Germanische Studien. Heft 242. Hg. v. Hans-Joachim Mähl u. a. Trier 1972. Wachinger, Burghart: , Herz prich rich sich´. Zur lyrischen Sprache Oswalds von Wolkenstein. In: Jahrbuch der Oswald von Wolkenstein-Gesellschaft /85.

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12 KL 70 Her wiert uns dürstet Her wiert uns dürstet also sere trag auf wein das dir got dein laid verkere pring her wein und dir dein sälden mere nu schenck ein Gretel wiltu sein mein treutel so sprich sprichs ja koufst du mir einen beutel leicht tun ichs und reyss mir nit das heutel newr stich stichs Sym Jensel wiltus mit mir tantzen so kom auch böckisch well wir umbhin rantzen Jans nit strauch und schon mir meiner schrantzen dauch schon dauch dauch nach dauch dauch Jensel dauch

13 Pfeiff auff Haintzel Lippel snäggel
frisch frow fry zwayt ew rürt ew snurra bäggel Jans Lutzey Cuntz Kathrey Bentz Clarey spring kelbrisch durta Jäckel iu hayg hayg Hin get der raye seusa möstel nu recht an gumpp auf Hainreich noch ein jösstel rür biderbman metz diemut döwt das kösstel dran dran dran Nu fudert ew man ysst im dorffe nempt kain weyl nachin Cunrat fauler thschorffe du lempeyl lug umb dich als ein orffe eyl held eyl eyl eyl eyl

14 Kühn Herr Wirt, wir haben großen Durst! Trag auf den Wein. Herr Wirt wir haben großen Durst! Wir wünschen dir, mit Gott, das Beste. Bring her den Wein. Und gut verdienen sollst du auch! Nun schenk schon ein. Schönmetzler Herr Wirt, uns macht der Durst Beschwerden, Trag auf Wein, trag auf Wein, trag auf Wein! Möge Gott dein Leid verkehren! Bring her Wein, bring her Wein, bring her Wein! Und dir den Reichtum mehren! Nun schenk ein, nun schenk ein, nun schenk ein! KL 70 Her wiert uns dürstet Her wiert uns dürstet also sere trag auf wein das dir got dein laid verkere pring her wein und dir dein sälden mere nu schenck ein

15 Kühn Willst du mein Liebchen werden, Gretl? So sag es, sags. Ja, wenn du mir ein Täschchen kaufts. Nur dann vielleicht. Und mir mein Häutchen nicht zerreißt. Stich es nur an. Schönmetzler Gretel, wärst du gern mein Bräutel? So sprich, sprich! So sprich, sprich! So sprich, sprich! Ja, doch kauf mir einen Beutel! Das tu ich, das tu ich, das tu ich! Und spreng mir nicht mein Häutel! Nur stich, stich! Nur stich, stich! Nur stich, stich KL70 Gretel wiltu sein mein treutel so sprich sprichs ja koufst du mir einen beutel leicht tun ichs und reyss mir nit das heutel newr stich stichs

16 Kühn He, Hansl, willst du mit mir tanzen? So komm schon her. Böckisch wollen wir hier toben. Nun fall nicht, Hans. Und schone mir die Kleiderschlitze. So schieb mich sacht. So schieb und schieb. Schieb, Hansl, schieb! Schönmetzler Sag Hänsel, willst du mit mir tanzen? So komm ran, so komm ran, so komm ran, Daß wir wie die Böcke ranzen! Fall nicht, Mann! Fall nicht, Mann! Fall nicht, Mann! Laß meinen Schlitz im ganzen! Jetzt schieb an! Schieb fest an! Hans, schieb an! KL70 Sym Jensel wiltus mit mir tantzen so kom auch böckisch well wir umbhin rantzen Jans nit strauch und schon mir meiner schrantzen dauch schon dauch dauch nach dauch dauch Jensel dauch

17 Schönmetzler Pfeift auf, Heinz und Lipp, ihr Schnecken! Frisch, froh, frei! Frisch, froh, frei! Frisch, froh, frei! Paart euch, rührt euch, schlagt das Becken! Jens, Lucei, Kunz, Kathei, Benz, Klarei! Hüpf wie ein Kalb beim Jäcken! Ju hei hei! Ju hei hei! Ju hei hei! Kühn Spielt auf, ihr Schneckerln, Heinzl, Friedl! Frisch, froh und frech. Paart euch, rührt euch, schlagt das Becken! Lucia, Hans. Kathrina, Franz. Maria, Sepp. Springt kälbernärrisch, rast im Veitstanz! Hollodrioh. KL70 Pfeiff auff Haintzel Lippel snäggel frisch frow fry zwayt ew rürt ew snurra bäggel Jans Lutzey Cuntz Kathrey Bentz Clarey spring kelbrisch durta Jäckel iu hayg hayg

18 Kühn So geht der Tanz, so schäumt der Most! Nun springt schön hoch! Schlagt tüchtig aus! Noch eine Runde! Legt Hand an, los! Klara, Anna, schluckt den Brocken! Jetzt drauf und dran! Jetzt drauf und dran Schönmetzler Auf geht’s beim Reigen, schäumt den Most auf! Jetzt gehts an! Jetzt gehts an! Jetzt gehts an! Schluckauf, Heinrich, noch ein Prost drauf! Hopp, Biedermann! Hopp, Biedermann! Hopp, Biedermann! Metz, Diemut, schleckt die Kost auf! Dran, dran, dran! Dran, dran, dran! Dran, dran, dran! KL70 Hin get der raye seusa möstel nu recht an gumpp auf Hainreich noch ein jösstel rür biderbman metz diemut döwt das kösstel dran dran dran

19 Schönmetzler Kühn Nun tummelt man ißt im Städel!
Wer bleibt noch? Wer bleibt noch? Wer bleibt noch? Weiter Konrad fauler Knödel! Du Arschloch, du Arschloch, du Arschloch! Ja schau nicht wie ein Blödel! So lauf doch! So lauf doch! Lauf, lauf doch Kühn Macht schnell, das Essen steht bereit. Nun trödelt nicht! He, Konrad, hinterher, du Depp! Du faule Sau. Wie Karpfen glotzt er da! Nun renn, Mann, renn! KL 70 Nu fudert ew man ysst im dorffe nempt kain weyl nachin Cunrat fauler thschorffe du lempeyl lug umb dich als ein orffe eyl held eyl eyl eyl eyl

20 Schluss


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