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Veröffentlicht von:Carloman Kemner Geändert vor über 11 Jahren
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Einführung in die Geschichte der Sprachwissenschaft Renate Raffelsiefen, FUB
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Sprachwissenschaft Phonetik Phonologie Morphologie Syntax Semantik
(Pragmatik)
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Phonetik beobachtbare, messbare Eigenschaften von Sprachlauten
- artikulatorisch - akustisch - auditiv
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Phonologie -bedeutungsunterscheidende Funktion von Sprachlauten
Beispiel [t] - [th] Khmer: [t]u: ‘Kiste’ - [th]u: ‘entspannt’ Deutsch: S[t]au ‘Stau’ - [th]au ‘Tau’ - Kombinatorik: [pr]eis ‘Preis’, [pl]an ‘Plan’ *[pt] (Russ. [ptits\] ‘Vogel’
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Morphologie bedeutungstragende sprachliche Einheiten
Beispiel: erblich ‘hereditary’ -erblich ‘paled’ [[erb]STAMM[lich]SUFFIX] [[er]PRÄFIX[blich]STAMM]
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Morphologie bedeutungstragende sprachliche Einheiten
Beispiel: erblich ‘hereditary’ -erblich ‘paled’ [[erb]STAMM[lich]SUFFIX] [[er]PRÄFIX[blich]STAMM] [[er]PRÄFIX[örter]STAMM]
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Syntax Kombinatorik von Wörtern zur Bildung von Phrasen und Sätzen
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Syntax Beispiel: Maria kennt den Lehrer. Den Lehrer kennt Maria.
Kennt Maria den Lehrer? Englisch: Mary knows the teacher. The teacher knows Mary. *Knows Mary the teacher?
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Semantik/Pragmatik “Es ist kalt hier” Semantische Paraphrase:
“Die Temperatur in diesem Raum ist niedrig”
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Semantik/Pragmatik “Es ist kalt hier” Pragmatische Paraphrase:
“Mach die Heizung an” “Mach das Fenster zu” “Gehen wir in die Küche” “Du hast schon wieder vergessen zu heizen”
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Semantik/Pragmatik fressen / \ / \ ‘agent’ ‘patient’ Vogel Wurm
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Semantik/Pragmatik fressen / \ / \ ‘agent’ ‘patient’ Vogel Wurm
/ \ / \ ‘agent’ ‘patient’ Vogel Wurm (1) Der Vogel frisst einen Wurm.
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Semantik/Pragmatik fressen / \ / \ ‘agent’ ‘patient’ Vogel Wurm
/ \ / \ ‘agent’ ‘patient’ Vogel Wurm Der Vogel frisst einen Wurm. (2) Der Wurm wird von einem Vogel gefressen.
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Wortsemantik Semasiologie Untersuchung von Wortbedeutung und
Bedeutungswandel -Ausgangspunkt: Lautgestalt eines Wortes Onomasiologie Bezeichnungslehre Ausgangspunkt: Dinge, Geschehnisse
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Sprachwissenschaft synchron Deskriptive Linguistik
Untersuchung von Sprache zu einer gegebenen Zeit in einem bestimmten Raum Diachron Historische Linguistik Untersuchung von Ursachen und Wirkungen des Sprachwandels
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Sprachwissenschaft Theoretisch - Erkenntnisgewinn Angewandt
-Fremsprachenunterricht -Literaturstudium -Sprachheilkunde
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Was ist der Gegenstand der Geschichte der Sprachwissenschaft?
1. Nur “Vorläufer” heutiger Auffassungen und Theorien? 2. Alle Überlieferungen, die sich wissenschaftlich mit Sprache und/oder Kommunikation befassen?
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Was ist der Gegenstand der Geschichte der Sprachwissenschaft?
“internalistische” Herangehensweise: ausschließliche Berücksichtigung von Texten, die Reflexionen über Sprache enthalten.
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Was ist der Gegenstand der Geschichte der Sprachwissenschaft?
“externalistische” Herangehensweise: zudem Berücksichtigung der biographischen, gesellschaftlichen, der gesamten geistes- und zivilisationsgeschichtlichen Entstehungsbedingungen. - Interessengeleitetheit sprachwissenschaftlicher Produktion
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Motiv: möglichst wortgetreue Sicherung heiliger oder klassischer Texte
Konfuzianische Texte in China Homerische Epen in Griechenland Vedische Texte in Indien Koran in arabischen Ländern Sagas in Island Traditionelle Bardenpoesie in Irland
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Frage nach dem Urheber sprachwissenschaftlicher Texte
Externalistisch: Frage ist von großem Interesse. Anfertigung detaillierter Biographien von Wissenschaftlern samt deren geistes- und kulturgeschichtliche Einbettung Internalistisch: Frage nahezu irrelevant. Berücksichtigt wird lediglich die Beeinflussung eines Autors durch andere Autoren.
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Externe versus interne Sicht
rein empirische Sicht der beobachteten akustisch oder visuell wahrnehmbaren Daten. (Bloomfield, Amerik. Strukturalismus) Intern: Kenntnis der eigenen Sprache, Intuitionen, Sprachgefühl. (Chomsky, Generative Grammatik)
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Interne Sicht (Mentalismus):
“Eine linguistische Beschreibung einer natürlichen Sprache ist der Versuch, aufzudecken, was der flüssigen Beherrschung einer Muttersprache zugrunde liegt.” (Katz/Postal 1964)
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Externe versus interne Sicht
Externe Sicht: Material: Sprachen aus aller Welt, insbesondere “exotische” Sprachen Interne Sicht: Material: jeweilige Muttersprache
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Warum die Beschäftigung mit der Geschichte der Sprachwissenschaft
2. Teil der allgemeinen Geschichtsschreibung menschlicher Tätigkeiten und Erkenntnisinteressen => allgemeinmenschliche Bedürfnis, zu wissen, was früher gewesen ist.
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Warum die Beschäftigung mit der Geschichte der Sprachwissenschaft
1. Systematische Kenntnisnahme von Forschungsergebnissen anderer, die auf Erkenntnisgewinn im gleichen Bereich aus waren. => Bestreben, einmal akkumuliertes Wissen verfügbar zu halten (z.B Chomsky.Cartesian Linguistics )
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Tatsächliche Geschichte der Sprachwissenschaft
Nicht unbedingt kumulativ Nicht unbedingt kontinuierlicher Fortschritt
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Sprachwissenschaft in der Antike
Theoretisch - Erkenntnisgewinn Angewandt -Fremsprachenunterricht -Literaturstudium -Sprachheilkunde
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Ursprünge (angewandt)
Entwicklung der Schrift v. Chr. “Linear B” (Repräsentation von Silben und Wörtern) 2. Nach 1000 v. Chr. < Phöniziern (Repräsentation von Sprachlauten) grammatikós ‘einer der lesen und schreiben kann’, grámmata ‘Buchstabe’
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Sprachwissenschaft in der Antike
Externe Sicht < Literaturwissenschaft Bewahrung der “echten” klassischen Sprache Homers Interne Sicht < Philosophie Interesse gilt der Beziehung zwischen der formalen Strutur des Satzes und der logischen Struktur der Proposition
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Antike; externe Sicht Aristarch (2. Jhdt v. Chr.)
Dionysios Thrax (1. Jhdt v. Chr.) “Grammatik ist die auf Erfahrung beruhende Kenntnis dessen, was meistens von den Dichtern und Prosaschriftstellern gesagt wird.”
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Antike; interne Sicht Aristoteles (384 - 322 v. Chr)
“Rede ist die Darstellung der Erfahrungen des Geistes, und die Schrift ist die Darstellung von Rede” Primär: geistige Vorstellungen des einzelnen Sprechers
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Stoa Zenon (ca v. Chr.) Kleanthes von Assos ( v. Chr.) Chrysipp (280 - ca. 205 v. Chr.)
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Stoische Philosophie Physik: Welt, die unserer Erfahrung
zugänglich ist Logik: Art und Weise, wie wir Erkenntnisse gewinnen und mitteilen Ethik: Bewertung der Erkenntnisse von Physik und Logik für die Prinzipien einer vernunftgemäßen Lebensführung
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Logik Rhetorik Gegenstand : gutes und wirkungsvolles Sprechen
Dialektik Gegenstand: allgemeine Verwendungsweisen von Sprache
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Kontroversen in der Antike I: Natur vs. Konvention (nómos)
Natur (ph´ysis) Beziehung zwischen Lautgestalt und Bedeutung eines Wortes ist naturgegeben. Basis: Lautmalerei Lautsymbolismus Konvention (nómos) Beziehung zwischen Lautgestalt und Bedeutung eines Wortes ist beliebig (konventionell).
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Lautmalerei D. kikeriki E. cockadoodledoo Dän. kykeliky Fr. cocorico
Lit. kakaríeku Finn. kukku kiekuu
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Konvention [erwachsen, weiblich] -D. Frau -E. woman -S. kvinna
Mhd. wi:p .> Nhd. Frau
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Natur vs. Konvention Natur: Stoiker
Ursprung: lautmalerisch, konventionell nur als Ergebnis historischer Modifikationen Konvention: Aristoteles
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Kontroversen in der Antike II: Analogie versus Anomalie
Aristoteles: Analogie Dominantes Prinzip: Proportionale Analogie Stoiker (Chrysipp) Anomalie
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Proportionale Analogie
lachen : lachte = machen : X
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Proportionale Analogie
lachen : lachte = machen : X X = machte
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Proportionale Analogie
lachen : lachte = backen : X X =
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Proportionale Analogie
lachen : lachte = backen : X X = backte
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Proportionale Analogie
lachen : lachte = backen : X X = backte Historisch belegt: lachen : lachte = backen : buk
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Anomalie true - truth happy - happiness possible - possibility
free - freedom hot - heat true : truth = free : X
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Anomalie: Wichtigkeit von Kollokation
Bedeutung des englischen Adjektivs flat flat box flat tire flat beer flat fee flat refusal Einsicht: box: flat box ≠ fee : flat fee
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Anomalie: Mangelnde Übereinstimmung zwischen Form und Bedeutung
Erwartet: Privative Bedeutung - Komplexe Form ohne Ziel ziel+los nicht fein un+fein
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Anomalie: Mangelnde Übereinstimmung zwischen Form und Bedeutung
Aber oft: privative Bedeutung, einfache Form nicht sehend blind nicht hörend taub
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Anomalie: Mangelnde Übereinstimmung zwischen Form und Bedeutung
Erwartet: positive Bedeutung - einfache Form mit Freude froh Aber oft: positive Bedeutung, komplexe Form ewig lebend unsterblich
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Anomalie: Mangelnde Übereinstimmung zwischen Form und Bedeutung
Erwartet: weibliches Geschlecht - die Frau Aber: weibliches Geschlecht - das Weib
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Anomalie: Mangelnde Übereinstimmung zwischen Form und Bedeutung
Pluralbildung das Bett - die X das Brett - die X das Fett - die X
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Anomalie: Mangelnde Übereinstimmung zwischen Form und Bedeutung
Pluralbildung: das Bett - die Betten das Brett - die Bretter das Fett - die Fette
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Analogie: Entdeckung von Regelmäßigkeiten
Pluralbildung: die Xe - die Xen
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Analogie: Entdeckung von Regelmäßigkeiten
Pluralbildung: die Wiese - die Wiesen die Fahne - die Fahnen
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Analogie: Entdeckung von Regelmäßigkeiten
i a u finden fand gefunden sinken sank gesunken e a o werfen warf geworfen helfen half geholfen
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Analogie: Entdeckung von Regelmäßigkeiten
iNC a u finden fand gefunden sinken sank gesunken eLC a o bergen barg geborgen helfen half geholfen
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Analogie: Entdeckung von Regelmäßigkeiten
Mittel: immer genauere Erforschung sprachlicher Formen Ergebnis: Ausbildung der beschreibenden Grammatik
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Wichtigste Interessen der antiken Sprachwissenschaftler
Etymologie (Wissenschaft von der Herkunft und Geschichte der Wörter und ihrer Bedeutungen) -Phonetik (Aussprache) -Grammatik
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Etymologie teilweise beherrscht von der
Natur-versus-Konvention Kontroverse => “Etymogeleien”
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Phonetik Basis: das griechische Alphabet
Beginn einer artikulatorischen Klassifikation Plato: Vokale vs. Konsonanten; Plosive vs. Frikative Einführung der Silbe
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Stoische Phonetik Unterscheidung von 3 Aspekten eines Buchstaben:
der phonetische Wert [b] die geschriebene Form <b> Der Name “be”
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Stoische Phonetik Unterscheidung von 3 phonotaktischen Möglichkeiten:
Das Vorkommen einer Sequenz als Wort in der Sprache (d. blau) Das zufällige Nicht-Vorkommen einer Sequenz als Wort in der Sprache (d. plau) Das systematische Nicht-Vorkommen einer Sequenz als Wort in der Sprache (d. bnau)
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Griechisch-römische Phonetik
Schwächen: impressionistische akustische Beschreibung Sehr viel wichtiger für die Phonetik des 19. Jhdts. : altindische Phonetik Panini (ca. 450 v. Chr.) arabische Phonetik
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Griechisch-römische Phonetik
Schwächen: impressionistische akustische Beschreibung Beispiele: Thrax: [p], [t], [k] ‘sanft’ [ph], [th], [kh] ‘rau’ [b], [d], [g] ‘mittel’
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Griechisch-römische Phonetik
Schwächen: impressionistische akustische Beschreibung Beispiele: Thrax: [l], [r], [m], [n] ‘liquid’ [l], [r] ‘Liquidä’ (Engl. ‘liquids’)
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Grammatik Wichtige und bleibende Beiträge zur deskriptiven Linguistik:
“Wort- und Paradigmenmodell”
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Vergleich der Modelle Wort- und Paradigmenmodell Dritte Ps. Zweite Ps
Singular Singular Präsens Präsens Xt > Xst Morphemmodell [geh]Verbstamm [st] 2.Ps.Sg [t] 3.Ps. Sg. [e] 1.Ps. Sg. [geh]+[st] 2.Ps.Sg
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Vergleich der Modelle Wort- und Paradigmenmodell Dritte Ps. Zweite Ps
Singular Singular Präsens Präsens geht gehst Morphemmodell [geh]Verbstamm [st] 2.Ps.Sg [t] 3.Ps. Sg. [geh]+[st] 2.Ps.Sg
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Vergleich der Modelle Wort- und Paradigmenmodell Dritte Ps. Zweite Ps
Singular Singular Präsens Präsens nimmt nimmst Morphemmodell [nehm], [nimm] [st] 2.Ps.Sg [t] 3.Ps. Sg. [e] 1.Ps. Sg. !![nehm]+[st] 2.Ps.Sg
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Wort- und Paradigmenmodell
Präsens Infinitiv Aktiv X > Erste Ps. Singular Imperfekt Konjunktiv Xm
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Wort- und Paradigmenmodell Priscianische Regeln
vocáre > monére -> péllere > ésse > vocárem monérem péllerem éssem
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Wichtige Beiträge zur Grammatik
Die beiden fundamentalen Einheiten der grammatischen Beschreibung: (1) obere Grenze: der Satz “Ausdruck eines vollständigen Gedankens” (2) Untere Grenze: das Wort (nicht: das “Morphem”)
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Imperativbildung im Finnischen
Infinitiv Imperativ Singular anta/a ‘geben’ anna[÷] sulke/a ‘schließen’ sulje[÷] juos/ta ‘rennen’ juokse[÷] tavat/a ‘finden’ tapaa[÷]
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Imperativbildung im Finnischen Abondolo (1998)
Infinitiv Imperativ Singular anta/a ‘geben’ anna[÷] tavat/a ‘finden’ tapaa[÷]
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Imperativbildung im Finnischen
Infinitiv Ps. Sg. Präsens Imperativ Singular anta/a ‘geben’ annan anna[÷] sulke/a ‘schließen’ suljen sulje[÷] juos/ta ‘rennen’ juoksen juokse[÷] tavat/a ‘finden’ tapaan tapaa[÷]
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Imperativbildung im Finnischen Karlsson (2000)
Ps. Sg. Präsens X[n] > Imperativ Singular X[÷]
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Imperativbildung im Finnischen Karlsson (2000)
Ps. Sg. Präsens anna[n] -> Imperativ Singular anna[÷] ‘Gib!’
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Imperativbildung im Finnischen Karlsson (2000)
Ps. Sg. Präsens tee[n] -> Imperativ Singular tee[÷] ‘Mach!’
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Wichtige Beiträge zur Grammatik
Zwei Grundeinheiten: Satz, Wort Primat des Satzes (Aristoteles) => Wörter haben sekundären Status: sie sind nur aus ihrer jeweiligen Funktion als Bestandteile von Sätzen zu konstruieren.
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Schöpfung linguistischer Terminologie
Seit Plato Fundamentale Zweiteilung des Satzes in ónoma rhêma Urspr. ‘Name’ ‘Prädikat’ nominale Komponente verbale Komponente
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Schöpfung linguistischer Terminologie: ‘ptôsis’ (‘Fall’)
Aristoteles: ‘ptôsis’: ‘Abwandlung’ (Flexion) außer Genus bei Substantiven Stoiker: ‘klísis’: Flexion ‘ptôsis’: Kasus 1. ‘aufrechte Fall’ 2. ‘Herkunftsfall’ 3. ‘Gebefall’ 4. ‘Verursachungsfall’
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Schöpfung linguistischer Terminologie
Stoiker: Kasusflexion: Nominativ versus oblique Kasus Nominative markiert das Subjekt Die Wahl der obliquen Kasus hängt von Verben oder Präpositionen ab. Folge: Substantive/Adjektive versus Verben
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Schöpfung linguistischer Terminologie
Stoiker: Verbflexion Tempus| Gegenwart Vergangenheit Aspekt | unvollendet | Präsens Imperfekt vollendet | Perfekt Plusquamperfekt
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Dionysios Thrax (100 v. Chr.) (1. abendländische Grammatik)
(Arens 1955: 19-25)
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Dionysios Thrax (100 v. Chr.) (1. abendländische Grammatik)
-Phonologie (Richtige Aussprache) -Morphologie (Analogie) -keine Syntax
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Dionysios Thrax (100 v. Chr.) (1. abendländische Grammatik)
-Phonologie (Richtige Aussprache) -Morphologie (Analogie) -keine Syntax erst Apollonios Dyskolos (2. Jhdt)
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Dionysios Thrax Wortklassifizierung
8 Klassen {Nomen, Verb, Partizip, Artikel, Pronomen, Präposition, Adverb, Konjunktion}
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Dionysios Thrax Wortklassifizierung
Nomen / | \ Eigenname Substantiv Adjektiv | | | ‘Sokrates’ ‘Pferd’ ‘schnell’
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Dionysios Thrax Wortklassifizierung
Nomen / | \ Eigenname Substantiv Adjektiv | | | ‘Sokrates’ ‘Pferd’ ‘schnell’ [+ Kasus] [+Kasus] [+Kasus]
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Dionysios Thrax Wortklassifizierung
Verb | Partizip | | ‘backen’ ‘gebacken’
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Dionysios Thrax Wortklassifizierung
Verb | Partizip | | ‘backen’ ‘gebacken’ [+Tempus] [+Kasus]
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Dionysios Thrax Wortklassifizierung
Verb | Partizip | Nomen | | | ‘backen’ ‘gebacken’ ‘schnell’ [+Kasus] [+Kasus]
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Dionysios Thrax Wortklassifizierung
Verb | Partizip | Nomen | | | ‘backen’ ‘gebacken’ ‘schnell’ [+Kasus] [+Kasus] [+Tempus] [+Tempus]
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Wortklassifizierung Thrax (1. Jhdt v. Chr) Priscian (5. Jhdt.) Nomen
Verb Partizip Artikel Pronomen Präposition Adverb Konjunktion Priscian (5. Jhdt.) Nomen Verb Partizip > Interjektion Pronomen Präposition Adverb Konjunktion
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Interjektion -syntaktisch unabhängig vom Verb
-zeigt ein Gefühl oder Geisteszustand an oh, ah, pscht,
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Römische Grammatiker Varro (116-27 v. Chr.)
De lingua Latina (25 Bände, 5-10 erhalten) - Etymologie - Morphologie - Syntax
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Mögliche Ursachen für Form-Bedeutung Entsprechungen in 2 Sprachen
2. Entlehnung [Wort A] -> [Wort B] Sprache X Sprache Y 1. Genetische Verwandtschaft: [Wort] / \ / \ [Wort A] [Wort B] Sprache X Sprache Y
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Mögliche Ursachen für Form-Bedeutung Entsprechungen in 2 Sprachen
2. Entlehnung [t]icket [t]icket [t]ake-off - [t]ake-off [t]alk-show - [t]alk-show Englisch Deutsch 1. Genetische Verwandtschaft: [t]ooth [ts]ahn [t]wo [ts]wei [t]ongue [ts]unge Englisch Deutsch
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Mögliche Ursachen für Form-Bedeutung Entsprechungen in 2 Sprachen
1. Genetische Verwandtschaft: [t]anthuz / \ / \ [t]ooth [ts]ahn Englisch Deutsch
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Mögliche Ursachen für Form-Bedeutung Entsprechungen in 2 Sprachen
2. Entlehnung [t]icket > [t]icket [t]ake-off > [t]ake-off [t]alk-show >[t]alk-show Englisch Deutsch 1. Genetische Verwandtschaft: [t]anthuz / \ / \ [t]ooth [ts]ahn Englisch Deutsch
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Varro: Flexion vs. Derivation
“ declinatio naturalis” Aufgrund einer Wortform können alle übrigen erschlossen werden backen> backst, backe
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Varro: Flexion vs. Derivation
“ declinatio naturalis” Aufgrund einer Wortform können alle übrigen erschlossen werden backen> backst, backe Derivation: “ declinatio voluntaria” Milch - milchig Wasser - wässrig Saft - saftig (*säftig) Wein - ?
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Varro: Wortklassifikation
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Varro: Wortklassifikation
KASUS TEMPUS Nomen + - Verb Partizip Adverb
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Wortklassifizierung Thrax (1. Jhdt v. Chr) Nomen: Priscian (5. Jhdt.)
-kasusflektiert -bezeichnet Person oder Sache Priscian (5. Jhdt.) Nomen: -bezeichnet Substanz oder Qualität -weist jeder Person oder Sache eine allgemeine oder bestimmte Qualität zu
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Priscian (5. Jhdt) 18bändige Grammatik (1000 Seiten)
- enge Anlehnung an die griechische Grammatik von Dionysios Thrax
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Priscian (5. Jhdt) 18bändige Grammatik (1000 Seiten)
- enge Anlehnung an die griechische Grammatik von Dionysios Thrax - sehr detaillierte morphologische Beschreibung - zwei Syntax-Bände
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Priscian (5. Jhdt) 800 Jahre: Basis von Grammatiktheorie
Bis jetzt: Basis von Latein-Lehrbüchern Präsens Erste Ps. Sg. Infinitiv Imperfekt Aktiv Konjunktiv X > Xm
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Plan Chronologische Entwicklung (Schwerpunkt Deutschland) -
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Plan Themen -Geschichte der Semasiologie -Syntax 1955 -1975 -Pragmatik
-Phonologie (20. Jhdt.) -Geschichte der Schrift
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