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Dr. Helmuth Sagawe Universität Heidelberg

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Präsentation zum Thema: "Dr. Helmuth Sagawe Universität Heidelberg"—  Präsentation transkript:

1 Dr. Helmuth Sagawe Universität Heidelberg
„Wissen“ ? Dr. Helmuth Sagawe Universität Heidelberg

2 Halbwertszeiten des Wissens
Das Wissen wird in dieser Zeit zur Hälfte überholt, erneuert  oder vergessen1 Schulwissen                         =    20 Jahre Hochschulwissen                =    14 Jahre Berufliches Fachwissen     =      8 Jahre Technologiewissen              =      5 Jahre EDV-Wissen                     =      3 Jahre

3 Formen des Wissens, 1. Deklaratives und prozedurales Wissen
2. Narratives und diskursives Wissen 3. Operatives und Orientierungswissen

4 Deklaratives und prozedurales Wissen
Deklaratives Wissen: Bezeichnet in der Kognitionspsychologie das Wissen über Fakten („Wissen was“) Prozedurales Wissen: handlungsorientiertes Wissen („Wissen wie“,).

5 A) Wissen über Fakten: Zu den Fakten gehören numerische Fakten wie „1+1=2 oder Propositionen (logische Aussagen) wie „Die Sonne ist heiß“. B) Wissen über Konzepte und Konzepteigenschaften: Flüssigkeiten oder Schüttgut, eine Menge aller Objekte, die zu dem Konzept gehören C) Wissen über semantische Beziehungen: Semantische Beziehungen sind Aussagen zu zwei oder mehreren Konzepten, wie zum Beispiel Abstraktionen: (ein Schrank wird zu den Möbelstücken gezählt). Teil-Von-Beziehungen: (Klinge - ist Teil vom - Schwert). „Ist-Ein“-Beziehung (Hund - ist ein - Haustier). Zeitliche Beziehungen Nach dem Tage kommt die Nacht, Wenn es Tag wird, wird es hell. Räumliche Beziehungen (Behälter - Inhalt). Kausalbeziehungen (Blitz - Donner).

6 D) Wissen über Ereignisse und Handlungen:
Ein Ereignis ist eine Zustandsänderung eines Objektes zu einem bestimmten Zeitpunkt oder über ein Zeitintervall hinweg. Eine Handlung ist ein Ereignis, das von einem Akteur ausgelöst wurde. E) Wissen über Regeln Normatives Wissen, Gesetze, Moral, Ethik F) Metawissen: Wissen über Wissen, wie z. B. Wissen über die Verlässlichkeit (Reliabilität) bzw. Güte (Validität) von Fakten oder anderen Wissensarten. Wissen über Wissensqualität. G) Wissen als soziale Konstruktion: Die Erkenntnis ist nicht im Individuum, sondern in einem sozialen Kontext eingebettet ist.

7 diskursives / narratives Wissen
Man kann hier zwei Formen von Wissen unterscheiden: diskursives Wissen – das im Diskurs (öffentliche Diskussion, oder eher so etwas wie "sprachlich produzierter Sinnzusammenhang, der eine bestimmte Vorstellung forciert, die wiederum bestimmte Machtstrukturen und Interessen gleichzeitig zur Grundlage hat und erzeugt".) ermittelte Wissen. Wissenschaftliches Wissen ist spezifisches diskursives Wissen, das dem akademischen Diskurs und seinen akademischen Regeln unterliegt; narratives Wissen – das traditionelle Wissen in Form von Geschichten und Erzählungen, das sich implizit selbst legitimiert. /

8 Operatives Wissen / Orientierungswissen
(Wie nutze ich das Wissen, das ich habe? Wie finde ich meinen Weg, da ich noch nicht genug weiß?) A) Wissen über Vorgänge und Verfahren: Ein Vorgang ist eine lang andauernde Handlung. Ein Verfahren ist eine festgelegte Anzahl von miteinander verketteten Einzelhandlungen, für die oft eine bestimmte Reihenfolge verbindlich ist. Wissen über ein Verfahren bezeichnet man auch als "know how", „Gewusst Wie“. Wissen, wie man Wissenslücken schließen kann (zum Beispiel indem man Unbekanntes erfragt). Wissen, wie man neues Wissen aus vorhandenem Wissen ableitet (Inferenzstrategien). Wissen, wie man Wissen strukturiert und neues Wissen hinzufügt. B) Wissen über Probleme und Problemlösungsstrategien: Bildung einer formalen Beschreibung eines Problems mit dem Ziel der Klassifikation des Problems in eine bekannte Problemklasse, zu der eine Problemlösungsstrategie bekannt ist.

9 „Freies“ Wissen? „Gesichertes“ Wissen?

10 „Freies“ Wissen? Wikipedia Open-Access-Magazine Blogs etc.
Durch stetige Korrekturen zunehmende Verlässlichkeit

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12 „Gesichertes“ Wissen? Rationalismus und Empirismus
Zwei gegenläufige erkenntnistheoretische Positionen im Vergleich Für den Rationalisten hat die Vernunft Vorrang vor der Erfahrung und ist damit die Grundlage der Erkenntnis. Der Empirismus dagegen behauptet das Gegenteil. Im Rationalismus und im Empirismus findet man zwei erkenntnistheoretische Positionen, die gegenläufige Thesen vertreten und deshalb gerne gegeneinander gestellt werden, weil der Rationalismus der Vernunft den Vorrang vor der Erfahrung einräumt und der Empirismus der Erfahrung den Vorzug gibt. Der erkenntnistheoretische Rationalismus (René Descartes) Diese philosophische Denkrichtung beantwortet die Frage nach dem Ursprung und der Begründung der Erkenntnis durch die Vernunft. Das heißt, die Vernunft alleine ist in der Lage Grundlage der Erkenntnis zu sein, weil nur durch sie zu gesichertem Wissen zu gelangen ist.

13 Brockhaus Enyklopädien Durch Wissenschaftler, Fachleute, Spezialisten und Institutionen geprüft

14 Mögliche Einteilungen der Wissenschaften

15 … nach Einzelwissenschaften
Geisteswissenschaften (Kulturwissenschaften) Humanwissenschaften Ingenieurwissenschaften Naturwissenschaften Agrarwissenschaften Philosophie Rechtswissenschaften Sozialwissenschaften Strukturwissenschaften (Christliche) Theologie Wirtschaftswissenschaften

16 nach der Methode A) empirische Wissenschaften / hermeneutische Wissenschaften B) Naturwissenschaften /Geistes- (Sozial- Kultur-) -wissenschaften

17 Aktuelle Unterteilung der Wissenschaften nach Fachdisziplinen
Geisteswissenschaften (einschließlich Kulturwissenschaften) Naturwissenschaften (einschließlich Medizin) Sozialwissenschaften ( auch Geisteswissenschaften) Technikwissenschaften (Ingenieurwissenschaften) Sonstige Kritiker: -

18 Einige Denkrichtungen in der Wissenschaft

19 Es ergeben sich bis heute die relevanten Fragen der Wissenschaft 
Ansichten des heutigen Wissenschaftsverständnisses gehen bis in die Antike zurück Aristoteles: Unterscheidung zwischen theoretischer und praktischer Wissenschaft (1) Die theoretische Wissenschaft betrachtet das, was unabhängig vom Menschen ist und keinen äußeren Zweck außer der Erkenntnis selbst besitzt. In sie fällt vor allem die Physik und die Metaphysik. (2) Die praktische Wissenschaft thematisiert das, was im Bereich der menschlichen Handlungen liegt, was aber nichts außer der Handlung selbst hervorbringt. Hierein fällt vor allem Aristoteles' Ethik und die Politik. (3) Die poietische Wissenschaft untersucht das, was im Bereich der menschlichen Tätigkeiten liegt und hierbei ein Objekt hervorbringt. Die Schrift Poetik des Corpus Aristotelicum thematisiert dabei (fast) ausschließlich die Dichtung. Es ergeben sich bis heute die relevanten Fragen der Wissenschaft 

20 Immanuel Kant (* 22. April 1724 in Königsberg; † 12. Februar 1804 ebenda) ist einer der bedeutendsten Philosophen der Neuzeit. Sein Werk Kritik der reinen Vernunft kennzeichnet den zentralen Wendepunkt in der Philosophiegeschichte und den Beginn der modernen Philosophie. Nicht nur in der Erkenntnistheorie, sondern auch in der Ethik mit dem Grundlagenwerk Kritik der praktischen Vernunft und in der Ästhetik mit der Kritik der Urteilskraft sowie bedeutenden Schriften zur Religions-, Rechts- und Geschichtsphilosophie schuf Kant eine neue, umfassende Perspektive in der Philosophie, welche die Diskussion bis ins 21. Jahrhundert maßgeblich beeinflusst. Die vier Kantischen Fragen Kant hat sich vier Fragen gestellt und diese zu beantworten versucht: Was kann ich wissen? – In seiner Erkenntnistheorie Was soll ich tun? – In seiner Ethik Was darf ich hoffen? – In seiner Religionsphilosophie Was ist der Mensch? – In seiner Anthropologie

21 Einzelne Vertreter einer kritische Auseinandersetzung mit den Grundlagen der Wissenschaft

22 Wissenschafts- und Erkenntnistheorie
Habermas: Vertreter einer kritische Auseinandersetzung mit den Grundlagen der Wissenschaft Die Schrift „Erkenntnis und Interesse“ (1968) entstand anlässlich des Positivismusstreits der deutschen Soziologie, der auf der Tübinger Arbeitstagung der Deutschen Gesellschaft für Soziologie mit den beiden Referaten von Theodor W. Adorno und Karl R. Popper im Oktober 1961 entflammte. Vorangegangen war ihr die gleichlautende Frankfurter Antrittsvorlesung, die Habermas 1965 hielt. Habermas greift hierin die Fragestellung der Transzendentalphilosophie nach den Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis auf, um sie mit den Mitteln der modernen Sozialwissenschaften zu beantworten. Er stellt heraus, dass es keine „objektive“ Erkenntnis gibt. Vielmehr bestimmt das jeweilige theoretische oder praktische Erkenntnisinteresse den Aspekt, unter dem die Wirklichkeit objektiviert, das heißt wissenschaftlicher Forschung und Organisation zugänglich gemacht wird. Erkenntniskritik ist daher nur noch als Gesellschaftstheorie möglich.

23 Max Horkheimer (* 14. Februar 1895) war ein deutscher Philosoph und Soziologe Hauptvertreter der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule. Die Kritische Theorie indes zielt nach Vorstellung ihrer Begründer darauf ab, die vorgefundene gesellschaftliche Totalität und ihre Rahmenbedingungen zu hinterfragen, aufgrund derer die Wissenschaft mitsamt ihrer Träger zumeist als Replikatoren (d. h. salopp in etwa unkritischer „Nachplapperer“) der gesellschaftlichen Ordnung gar nicht (oder zumindest noch nicht), d. h. weder im theoretischen Ansatz, noch in ihrer Durchführung, der Aufbereitung oder dem Verständnis des gewonnenen Datenmaterials, objektiv sein könne. Daher richtet die Kritische Theorie ein stärkeres Augenmerk auf die Spannung zwischen dem Bestehenden und dem Möglichen und möchte dadurch die Voraussetzungen für eine Gestaltung und Veränderung der Wirklichkeit schaffen. Jürgen Habermas Max Horkheimer

24 Weitere Denker, die wissenschaftliches Denken noch heute beeinflussen
Edmund Husserl Martin Heidegger Hans-Georg Gadamer

25 Edmund Husserl (* 8. April 1859 in Proßnitz, Mähren, † 27. April 1938 in Freiburg im Breisgau) war ein Philosoph und Mathematiker. Studium der Naturwissenschaften, Mathematik und Philosophie in Leipzig, Berlin und Wien Dozent für Philosophie in Halle, Göttingen „Das Wesen der Dinge zu betrachten“ Husserl gilt als Begründer der Phänomenologie, mit deren Hilfe er die Philosophie als strenge Wissenschaft (Titel einer programmatischen Schrift von 1910/11) zu begründen suchte. Die Phänomenologie (griechisch phainomenon „Sichtbares, Erscheinung“; logos „Rede, Lehre“) ist die Lehre bzw. Untersuchung der Erscheinungen, des Phänomens als Gegebenes.

26 Martin Heidegger (* 26. September 1889 in Meßkirch; † 26. Mai 1976 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Philosoph, der vor allem durch sein 1927 erschienenes Werk Sein und Zeit die Philosophie des 20. Jahrhunderts maßgeblich geprägt hat. Studium der katholischen Theologie und Philosophie in Heidelberg Beeinflussung durch griech. Philosophen, sowie durch Friedrich Nietzsche Nach dem 2. Weltkrieg: Höhepunkt seiner philosophischen Wirksamkeit Heideggers Werk ist seit den Vorarbeiten zu Sein und Zeit explizit bestimmt von einem Thema, das er Seinsfrage oder Frage nach dem Sinn von Sein nennt. Damit meint er die Bedeutungsklärung des Wortes „Sein“: was meinen wir, wenn wir sagen, etwas „ist“? Wie lässt sich erklären, wodurch etwas ist (und nicht vielmehr nicht ist)?

27 Hans-Georg Gadamer Hermeneutik
Dt. Philosoph Studium der Germanistik, Geschichte, Kunstgeschichte und Philosophie in Breslau, München und Marburg Professor in Marburg, Leipzig, Frankfurt/Main, Heidelberg Verstehen ist für Gadamer fundamental und geht über den eigenen Horizont hinaus Das hermeneutische Verstehen vollzieht sich über Sprache

28 „Sie stellen sich vor, dass ich mit stiller Befriedigung auf ein
Lebenswerk zurückschaue. Aber es ist ganz anders. Da ist kein einziger Begriff, von dem ich überzeugt wäre, dass er standhalten wird, und ich fühle mich unsicher, ob ich überhaupt auf dem rechten Wege bin. Die Zeitgenossen sehen in mir einen Ketzer und Reaktionär, der sich selber überlebt hat. Das hat mit Mode und Kurzsichtigkeit zu schaffen, aber das Gefühl der Unzulänglichkeit kommt von innen. Es kann wohl nicht anders sein, wenn man kritisch und ehrlich ist, und Humor und Bescheidenheit halten einen im Gleichgewicht, den äußeren Einwirkungen zum Trotz.“ (nach Albert Einstein, 1879–1955 )

29 Quellen Betti, Emilio: Philosophie und Geschichte – Die Hermeneutik als allgemeine Methodik der Geisteswissenschaften; J. C. B. Mohr Tübingen Diemer: System und Klassifikation in Wissenschaft und Dokumentation; Verlag Anton Hain, Meisenhaim am Glan Encarta Enzyklopädie Plus 2000 Freundlieb, Dieter: Zur Wissenschaftstheorie der Literaturwissenschaft – Eine Kritik der transzendenten Hermeneutik; Wilhelm Fink Verlag München Friedrich, Christoph: Sprache und Geschichte; Verlag Anton Hain, Meisenhaim am Glan Simon-Schäfer, Roland und Zimmerli, Walther: Wissenschaftstheorie der Geisteswissenschaft; Hoffmann und Kampe Ströker, Elisabeth: Einführung in die Wissenschaftstheorie; Nymphenburger Verlagshandlung

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