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Dietmar von Aist Dietmar von Aist, Minnesänger im Umkreis der Herren von Aist (Oberösterreich); ein ab 1139 urkundlich bezeugter Ditmarus de Agasta († um.

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1 Dietmar von Aist Dietmar von Aist, Minnesänger im Umkreis der Herren von Aist (Oberösterreich); ein ab 1139 urkundlich bezeugter Ditmarus de Agasta († um 1171) ist nicht identisch mit dem Dichter; D. ist ein Vertreter des frühen donauländischen Minnesangs; er gilt als Verfasser des ersten deutschen Tageliedes (Trennung der Liebenden am Morgen).

2 Dietmar von Aist Etwa 40 Strophen in B und C. Archaisch
Romanischer Einfluß Mehrere Stadien der literarischen Entwicklung. Endgereimte Langzeile, Binnenzäsur

3 Dietmar von Aist Hei nû kumet uns diu zît
Hei nû kumet uns diu zît, der kleinen vogellîne sanc. ez gruonet wol diu linde breit, zergangen ist der winter lanc. nû siht man bluomen wol getân, an der heide üebent si ir schîn. des wirt vil manic herze frô, des selben troestet sich daz[ ] mîn. Ich bin dir lange holt gewesen, frouwe biderbe unde guot. vil wol ich daz bestatet hân! dû hâst getiuret mînen muot. swaz ich dîn bezzer worden sî, ze heile müez ez mir ergân. machest dû daz ende guot, sô hâst dû ez allez wol getân. Man sol die biderben und die guoten ze allen zîten haben liep. swer sich gerüemet alze vil, der kan der besten mâze niet. joch sol ez niemer hövescher man gemachen allen wîben guot. er ist sîn selbes meister niht, swer sîn alze vil getuot.

4 Dietmar von Aist Ûf der linden obene dâ sanc ein kleinez vogellîn,
vor dem walde wart ez lût. dô huop sich aber daz herze mîn an eine stat, dâ ez ê dâ was. ich sach die rôsenbluomen stân, die manent mich der gedanke vil, die ich hin ze einer frouwen hân. Ez dunkent mich wol tûsent jâr, daz ich an liebes arme lac. sunder alle mîn schulde frömedet er mich alle tac. sît ich bluomen niht ensach noch hôrte kleiner vogellîn sanc, sît was al mîn fröide kurz und ouch der jâmer alze lanc.

5 Dietmar von Aist 1 Hei, nun kommt uns die Zeit (des Sommers), der Gesang der kleinen Vögelchen./ Es grünt schon die breite Linde, dahin ist der lange Winter./ Nun sieht man anmutige Blumen, auf der Heide erproben sie ihr Strahlen./ Darüber werden sehr viele Herzen froh, und auch mein Herz schöpft daraus Zuversicht. 2 Ich bin dir seit langem zugetan, edle und vortreffliche Herrin./ Wie gut ich das angelegt habe! Du hast meinen Sinn veredelt. / Um was immer ich durch dich besser geworden bin, es möge mir zum Heil gereichen. / Machst du das Ende gut, so hast du alles wohl getan.

6 Dietmar von Aist 3 Man soll die Edlen und die Vortrefflichen zu allen Zeiten lieb behalten. / Wer immer sich allzuviel rühmt, der weiß nichts vom rechten Maß. / Auch soll es ein höfischer Mann niemals allen Frauen recht machen. / Der ist nicht Meister seiner selbst, der in dieser Hinsicht allzuviel tut. 4 Auf der Linde oben, da sang ein kleines Vögelchen, / vor dem Wald erhob es seine Stimme. Da schwang sich mein Herz wieder auf / zu einem Ort, an dem es früher war. Ich sah die blühenden Rosen stehen, / die rufen in mir viele Gedanken hervor, die sich auf eine Dame richten.

7 Dietmar von Aist 5 Es kommt mir vor, als sei es schon tausend Jahre her, daß ich im Arm des Geliebten lag. / Ganz ohne meine Schuld bleibt er mir jeden Tag fern. / Seit ich keine Blumen sah noch den Gesang kleiner Vögelchen hörte, / seitdem war all meine Freude von kurzer Dauer, der Jammer aber allzulang.

8 Dietmar von Aist Strophen: als Einzelstrophen interpretierbar.
1: Ein Ich setzt Naturphänomene in Relation zur Befindlichkeit der Menschen allgemein und seiner selbst. 2: Ein Mann versichert eine angeredete Dame seines Dienstes, beteuert die sittliche Läuterung, die er dadurch erfahren hat, und gibt seiner Hoffnung auf Liebeserfüllung Ausdruck.

9 Dietmar von Aist 3: Ein Ich spricht sich in einer sangspruchartigen Lehr­Strophe für die Liebe zu den biderben und guoten aus. Er lehnt Prahlerei mit Liebeserfolgen u. den Versuch, es allen Frauen recht machen zu wollen, als der mâze widersprechend ab. 4: Ein Mann erinnert sich anläßlich der Beobachtung von Naturphänomenen an die Liebesbegegnung mit einer Dame.

10 Dietmar von Aist 5: Eine Frau erinnert sich an eine Liebesbegegnung und verknüpft das Ausbleiben erfreulicher Natursignalen mit ihrer gegenwärtigen seelischen Lage.

11 Dietmar von Aist Problem der möglichen Strophenkombinationen.
Größere Einheiten? Es handelt sich wohl nicht um ein einheitliches Lied. (?) Aber: Tongleichheit der Strophen (Kadenzentausch in den Anversen von 3,1 und 5,2 = für frühen Minnesang nicht ungewöhnlich). Frage nach einem Zusammenhang der Strophen.

12 Dietmar von Aist Vorschläge:
1-2 = Wechsel (Str.l: Frauen-, Str.2 Männerstrophe: O. Sayce) 1-2-3 (Str. 3 äußerlich angefügt: v. Kraus; enger zugehörig: Ittenbach, Schweikle) 4-5 = Wechsel (seit Bartsch und Schönbach fast allgemein)

13 Dietmar von Aist Responsionen:
1/4: Vogelsang, Blumen, Linde; Reime schîn : mîn / vogellîn : mîn 1/5: Blumen (sehen), Vogelsang, frô / fröide; Reim sanc : lanc 2/3: biderbe und guot, machen [. . .] guot; Reime guot : muot / guot : getuot, getân / getuot 2/4: Reime ergân : getân / stân : hân 4/5: Vogelsang, Blumen (sehen), gedanke / dunkent


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