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ISTORIA TOU NARKISSOU - Die Geschichte des Narcissus

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Präsentation zum Thema: "ISTORIA TOU NARKISSOU - Die Geschichte des Narcissus"—  Präsentation transkript:

1 ISTORIA TOU NARKISSOU - Die Geschichte des Narcissus
Vom Mythos zum Logos ISTORIA TOU NARKISSOU - Die Geschichte des Narcissus

2 Wer ist Narcissus? Es gibt viele Bilder zu Narcissus – auch schon bei den antiken Autoren. Schon hier wandelt sich Narcissus in einen Charakter, der mehr und mehr Facetten bekommt, um so in der Welt des Lesers anzukommen.

3 Wer ist Narcissus? Die vielfältigen Motive des Narcissus-Mythos sind in glänzender Weise in der Kunstgeschichte verarbeitet und weiter entwickelt worden. Hier: Perrier Narziss und Echo

4 Kritik am Mythos bei Pausanias Vielfalt des Mythos Pausanias 9.31.7f
Wer ist Narcissus? Kritik am Mythos bei Pausanias Vielfalt des Mythos Pausanias f

5 Der Narcissus-Mythos bei Pausanias
In the territory of the Thespians is a place called Donacon. Here is the spring of Narcissus. They say that Narcissus looked into this water, and not understanding that he saw his own reflection, unconsciously fell in love with himself, and died of love at the spring. But it is utter stupidity to imagine that a man old enough to fall in love was incapable of distinguishing a man from a man's reflection. There is another story about Narcissus, less popular indeed than the other, but not without some support. It is said that Narcissus had a twin sister; they were exactly alike in appearance, their hair was the same, they wore similar clothes, and went hunting together. The story goes on that Narcissus fell in love with his sister, and when the girl died, would go to the spring, knowing that it was his reflection that he saw, but in spite of this knowledge finding some relief for his love in imagining that he saw, not his own reflection, but the likeness of his sister.

6 Narcissus - Pecheux

7 Die Perspektive der Umwelt des Narcissus – Psychologisierung des Mythos durch Verknüpfung mit anderen Mythen (Echo!) „Wieviele junge Männer und Mädchen wünschten sich Narcissus zum Gefährten! Doch in anmutigster Gestalt verbarg sich harter Stolz. Und die erste, die ihn je berührte, die schöne Nymphe Echo, stösst er weg und ruft im Fliehen: ‚Nimm weg von mir deine Hände! Eher möchte ich sterben, als daß ich würde dein Eigen!’ Ovid Metam.III 353f

8 Narcissus und Echo

9 Narcissus erblickt sich selbst

10 ´Cunctaque miratur, quibus est mirabilis ipse: se cupit imprudens `
Es ist der Dichter, der uns vom Mythos zum Logos führt, indem er ihn reflektiert: ´Cunctaque miratur, quibus est mirabilis ipse: se cupit imprudens ` ´Alles bewundert er, wodurch er selbst bewundernswert ist: der Tor, er sehnt sich nach sich selbst`

11 Die tiefere Bedeutung des Mythos
Es ist Ovid, der uns bei der Frage nach dem Wesen des Narcissus durch folgendes wörtliche Zitat aus dem Höhlengleichnis auf die platonische Erkenntnislehre verweist:

12 Platons Höhlenmenschen ´Ista repercussae, quam cernis, imaginis umbra est;`

13 ´Ista repercussae, quam cernis, imaginis umbra est; nil habet ista sui
´Ista repercussae, quam cernis, imaginis umbra est; nil habet ista sui.`Ov.m. III 434f ´Dies, was Du siehst, sind nur Schatten eines widergespiegelten Bildes. Diese Schatten haben nichts Reales.`

14 Narcissus, ein Höhlenmensch, ohne Wissen, ganz dem Irrtum verfallen, vergeblicher Jäger flüchtiger Bilder, ´simulacra fugacia`; was er sieht, sind nicht einmal Bilder, sondern nur Schatten widergespiegelter Bilder

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16 Narcissus noch tief in der „Höhle“
Narcissus spiegelt sich in der Quelle; er alleine sieht dort nicht sein Spiegelbild, sondern wirklich einen anderen, einen vollkommenen Menschen, der für ihn wie ein Heiland ist. Die Illusion ist perfekt. Ov.me. III

17 Si se noverit? – Selbsterkenntnis?
Diese Illusion aber ist Grund unendlichen Schmerzes. Dem mitfühlenden Ruf des Dichters ´avertere` ´Wende Dich ab` kann er nicht folgen und klagt stattdessen: ´ét placet ét videó; sed quód videóque placétque, nón tamen ínvenió.` ´Wie es gefällt, was ich sehe; dennoch kann ich nicht finden, was gefällt und was ich sehe.`

18 Si se noverit? Erkenntnis der verzweifelten Lage

19 Narcissus erste Erkenntnis
Naive Wahrnehmung des Mediums als bloßes Hindernis ´Nec nos mare separat ingens nec via nec montes nec clausis moenia portis; exigua prohibemur aqua!` III, 448f ´Nicht das unermeßlich große Meer, nicht ein Gebirge, keine Stadtmauern mit verschlossenen Toren, kein Weg trennt uns; es ist nur eine Winzigkeit Wasser zwischen uns!`

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24 Narcissus zweite Erkenntnis
Platonisch betrachtet erreicht Narcissus in Ovids Erzählung schließlich eine höhere Stufe auf der Erkenntnisleiter. Er erkennt den Anderen als sein eigenes Bild auf der Wasseroberfläche, schmerzhaft erkennt er die Selbsttäuschung. ´íste ego súm: sensí, nec mé mea fállit imágo.` III 463f

25 Altes muss sterben, damit Neues Leben entsteht
Altes muss sterben, damit Neues Leben entsteht. Narziss will sich von dem, was er liebt, trennen, um es wie etwas Abgetrenntes zu lieben. Insofern ist er nicht mehr ‚narzisstisch`: ´o utinam a nostro secedere corpore possem! votum in amante novum, vellem, quod amamus, abesset.` III 467 f

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27 Wenn man eine Zwiebel im Kopf hat, kann sie jeden Augenblick aufblühen, Narziß! …. Wenn die klare, göttliche Anatomie des Narziß über den dunklen Spiegel des Sees sich neigt, wenn sein vorgebeugter weißer Torso in der hypnotischen Silberkurve seines Verlangens eisig erstarrt und die Zeit verfließt auf der Sandblumenuhr seines eigenen Fleisches, vergeht Narziß im kosmischen Taumel, in dessen Tiefen die kalte, dionysische Sirene seines Ebenbildes singt. Der Körper des Narziß wird leer und verliert sich im Abgrund seines Spiegelbildes wie eine Sanduhr, die man umdreht. Narziß, du verlierst deinen Körper, entführt, verwischt vom tausendjährigen Spiegelbild deines Verschwindens, dein vom Tod gezeichneter Körper sinkt hin zum Topasabgrund, zum gelben Strandgut der Liebe. Die Symmetrie, göttliche Hypnose der Geometrie des Geistes, krönt schon dein Haupt … deiner nahen Metamorphose.

28 Der Samen deines Hauptes ist gerade ins Wasser gefallen
Der Samen deines Hauptes ist gerade ins Wasser gefallen. Der Mensch kehrt zur Pflanze zurück … Narziß, reglos bist du, man könnte denken, du schläfst. … Du aber, Narziß, der durchscheinenden Jugendlichkeit schüchternes, duftendes Blühen, du schläfst wie eine Wasserblume. Jetzt naht das große Geheimnis, jetzt tritt die große Metamorphose ein. … Von ihm bleibt nur das halluzinierende weiße Oval seines Kopfes, sein Kopf, von neuem zart, sein Kopf, Kokon biologischer Hintergedanken, sein Kopf, von den Fingerspitzen des Wasser gestützt, von den Fingerspitzen der sinnlosen Hand der schrecklichen Hand, der kotfressenden Hand, der tödlichen Hand seines eigenen Spiegelbildes. Wenn dieser Kopf zerspringt, wenn dieser Kopf zerplatzt, wenn dieser Kopf aufbricht, wird er zur Blume werden, ein neuer Narziß, Gala - Mein Narziß Salvador Dali, Paris, 1936

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30 In der Erkenntnis seiner seelischen Notlage wendet sich Narcissus vom Diesseits ab; nur der Tod kann seine Verstrickung und sein Ausgeliefertsein lösen. ´Núnc duo cóncordés animá moriémur in úna.' Ov. me. III 473 ´Nun vergehen wir zwei miteinander in einer einzigen Seele.`

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32 Die (körperliche) Metamorphose
Planxere sorores  naides et sectos fratri posuere capillos, planxerunt dryades; plangentibus adsonat Echo. iamque rogum quassasque faces feretrumque parabant: nusquam corpus erat; croceum pro corpore florem inveniunt foliis medium cingentibus albis.      Es weinten seine Schwestern, die Najaden, sie weihten die Haare dem Bruder, es weinten die Dryaden, dem Klagen stimmte Echo bei. Scheiterhaufen hatten sie schon errichtet, schon schwangen sie die Fackeln; doch nirgendwo war der Leib – statt des Leibes fanden sie eine Blume, deren Blüte in der Mitte von weißen Blättern umgeben war.


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