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Vorlesung Einführung in die Internationalen Beziehungen

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Präsentation zum Thema: "Vorlesung Einführung in die Internationalen Beziehungen"—  Präsentation transkript:

1 Vorlesung Einführung in die Internationalen Beziehungen
Prof. Dr. Stefan A. Schirm Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 1

2 (Neo-)Realismus: Grundannahmen
1. Sitzung: (Neo-) Realismus, Interdependenz und Institutionalismus (Neo-)Realismus: Grundannahmen Vertreter: Thukydides ( a. Chr.), Machiavelli ( ), Hobbes ( ), Morgenthau ( ) Grundannahmen: Gesetzmäßigkeiten Staat = Black Box Macht = Zwang Anarchie des internationalen Systems High Politics: Sicherheit Low Politics: Wirtschaft Balance-of-Power-Konzept Hegemoniale Stabilität Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 2

3 (Neo-)Realismus: Methodik und Kritik
1. Sitzung: (Neo-) Realismus, Interdependenz und Institutionalismus (Neo-)Realismus: Methodik und Kritik Methodik Vergleich historischer Ereignisse Machtressourcen in bestimmten Konstellationen Untersuchung von Hierarchien Normative Postulate (Machtstreben) Kritik Analytisch-empirisch oder normativ präskriptiv Ökonomische Faktoren vernachlässigt Demokratischer Staat keine Black Box Internationale Institutionen Ahistorisch Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 3

4 1. Sitzung: (Neo-) Realismus, Interdependenz und Institutionalismus
Gefangenendilemma Unvollkommene Information Präferenzbildung: Abnehmender Nutzen 4 - 1: 4 = A verrät, B schweigt 3 = beide schweigen 2 = beide „singen“ 1= B schweigt, A verrät Wiederholung der Spiele Kooperation Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 4

5 1. Sitzung: (Neo-) Realismus, Interdependenz und Institutionalismus
Gefangendilemma Gefangener 1 Gefangener 2 schweigen verraten 3/3 1/4 4/1 2/2 Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 5

6 Neorealismus versus Interdependenz
1. Sitzung: (Neo-) Realismus, Interdependenz und Institutionalismus Neorealismus versus Interdependenz Sicherheit Anarchie Staat (black box) Gewinne Institutionen = neutral Sicherheit UND Ökonomie Verflechtung Nichtstaatliche Akteure Kein Nullsummenspiel Regime, Int. Organisation Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 6

7 1. Sitzung: (Neo-) Realismus, Interdependenz und Institutionalismus
Charakter: Empfindlichkeit Verletzlichkeit Kritik: Interdependenz verschleiert Abhängigkeiten Regelfall: asymmetrische Interdependenz Beschreibung, keine Kausalzusammenhänge Analyseebene: Internationales System, keine Differenzierung nach innen Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 7

8 1. Sitzung: (Neo-) Realismus, Interdependenz und Institutionalismus
Gegenentwurf zum Neorealismus Institutionen ≠ neutral Keohane (1988), Institutionen: „persistent and connected sets of rules (formal + informal) that prescribe behavioral roles, constrain activity and shape expectations“ Beispiele: G20, UNO, Souveränität, NPT/GATT, EU Aquis (Osterweiterung ≠ Stabilitätspakt...) - Ehe, Studium... Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 8

9 Institutionalismus: Grundannahmen
1. Sitzung: (Neo-) Realismus, Interdependenz und Institutionalismus Institutionalismus: Grundannahmen Machtasymmetrien verringern sich Institutionalismus <-> Realismus Gesetze, Normen <-> Macht Institutionen <-> Staaten Keine Anarchie zusätzliche Politikfelder zu Sicherheit Stärkung oder Schwächung des Staates ? Regierung nach Innen/Außen? Bsp. Internationales „burden sharing“ (EU-Kosten, NATO) „tied-hands“-Argument Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 9

10 1. Sitzung: (Neo-) Realismus, Interdependenz und Institutionalismus
Rationaler Institutionalismus Akteure = rationale Gewinnmaximierer Kooperationsdilemmata (Wettrüsten USA-UdSSR) worst case szenario Regeln für Vertrauen Informationen, Sanktionen Reflexiver Institutionalismus Was ist „rational“? Kooperationsdilemma löst sich durch gemeinsame Normen Fokussierung auf kulturelle, historische, politische Unterschiede => Angleichung & Vertrauen Institutionen senken Transaktionskosten Dauerhafte Kooperation path dependency Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 10

11 Institutionalismus: Kritik
1. Sitzung: (Neo-) Realismus, Interdependenz und Institutionalismus Institutionalismus: Kritik Internationales System? Gesellschaft? Reflexiver Institutionalismus kaum operationalisierbar (wie Kausalitäten erforschen?) ... Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 11

12 Societal Approach/Liberalismus I
2. Sitzung: Liberalismus und Konstruktivismus Societal Approach/Liberalismus I Gesellschaftsorientierte Theorie der IB (Kant) Außenpolitik als Reflex der Innenpolitik Präferenzbildung der Regierung entsteht endogen: Responsivität gegenüber gesellschaftlichen Ideen und Interessen (Wieder-) Wahlinteresse der Politik Unabhängige Variable: Gesellschaftliche Ideen, materielle Interessen, Institutionen Abhängige Variable: Positionen/Verhalten von Regierungen Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 12

13 Societal Approach/Liberalismus II
2. Sitzung: Liberalismus und Konstruktivismus Societal Approach/Liberalismus II Materielle Interessen, wert-basierte Ideen: Definitionen… Rationalismus / Nutzenmaximierung  Diskurs / Reflexivität Content ideas (Politikinhalte), process ideas (Entscheidungsregeln) Öffentliche Meinung, Medien, Verbände, Lobbying (Partei-) Koalitionen, politisches System Moravcsik: Ideational, Commercial, Republican Liberalism P. Katzenstein, R. Putnam (Two Level Game), R. Rogowski, O. Fioretos Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 13

14 2. Sitzung: Liberalismus und Konstruktivismus
Alle Realität ist sozial konstruiert Subjektivität, Intersubjektivität (A  B) Keine Kausalitätsannahme möglich => Beschreibung, nicht Analyse (Wendt, Risse etc.: Brücke zu Analyse) Reflexiver Institutionalismus Interessen entstehen endogen Sozialisation, Rollenmuster Kommunikation, Signale + Interpretation Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 14

15 Internationale Politische Ökonomie
3. Sitzung: IPÖ – Klassiker und Außenhandel Internationale Politische Ökonomie Klassik/Neoklassik: Adam Smith ( ), David Ricardo ( ), Markt: Selbstregulierung „invisible hand“ Angebotsökonomik, Nachtwächterstaat Effizienz, Spezialisierung, Wettbewerb Komparative Kostenvorteile Verteilung der Produktionsverfahren nach dem Markt Methodischer Individualismus Choice & Constraint Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 15

16 Internationale Politische Ökonomie
3. Sitzung: IPÖ – Klassiker und Außenhandel Internationale Politische Ökonomie David Ricardo: Theorie der komparativen Kostenvorteile 1 Einheit Tuch 1 Einheit Wein Benötigte Arbeitseinheiten (AE) bei Eigenproduktion ohne Handel (je 1 Einheit Tuch und Wein) Benötigte Arbeitseinheiten bei Spezialisierung auf das billigere Produkt und Handel mit dem anderen Staat England 50 AE 100 AE 50+100=150 2 Einheiten Tuch = 100 Arbeitseinheiten Portugal 170 AE 120 AE =290 2 Einheiten Wein = 240 Arbeitseinheiten Gesamtproduktionskosten für 2 Einheiten Tuch und 2 Einheiten Wein =440 =340 Bei Freihandel zwischen den Ländern werden 100 Arbeitseinheiten weniger benötigt, als in einem System der Eigenproduktion. Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 16

17 Internationale Politische Ökonomie
3. Sitzung: IPÖ – Klassiker und Außenhandel Internationale Politische Ökonomie Neokeynesianismus John M. Keynes ( ): „In the long run we are all dead“ Marktversagen (Weltwirtschaftskrise 1929) Nachfrageökonomik Staatsintervention: antizyklisches „Deficit spending“ (Rent seeker) Nachholende Industrialisierung (D 19. Jhdt, EL 20. Jhdt), Zollschranken, Staatsinvestitionen Demand management Trade-off inflation & growth Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 17

18 IPÖ: Neuere Handelstheorien
3. Sitzung: IPÖ – Klassiker und Außenhandel IPÖ: Neuere Handelstheorien Paul Krugman, Jagdish Bhagwati, Stolper/Samuelson-Theorem: Faktorausstattung (Kapital, Technologie, Arbeit etc.) bedingt sektoral unterschiedliche Auswirkung von Liberalisierung Interessengruppen und politischer Prozess bedingen Handelspolitik (nicht (nur) Kostenvorteile) Intrasektoraler Handel zwischen Industrieländern wegen Konsumentenpräferenzen Förderung von „National/Regional Champions“ (Flugzeugindustrie, Bankenfusionen) können ökonomisch als sinnvoll erachtet werden. Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 18

19 Internationale Politische Ökonomie
3. Sitzung: IPÖ – Klassiker und Außenhandel Internationale Politische Ökonomie Monetarismus Milton Friedman ( ) Niedrige Inflation Rückzug des Staates aus der Wirtschaft als Akteur Stabilität durch Geldmengensteuerung (Zinsen, M1, M2...) Philosophische Grundlage für EMU-Stabilitätspakt Neue Institutionenökonomie Regeln bestimmen Transaktionskosten, Verhaltensanreize Douglas North, Ronald Coase, John Adam Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 19

20 Internationale Politische Ökonomie
3. Sitzung: IPÖ – Klassiker und Außenhandel Internationale Politische Ökonomie Dependencia Fernando H. Cardoso, Dieter Senghaas... Exogene Entwicklungshemmnisse Zentrum – Peripherie Imperialismustheorien „Mehrwert“ in Industrieländern Industrialisierung für die Substitution von Importen (ISI) Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 20

21 Internationale Politische Ökonomie
3. Sitzung: IPÖ – Klassiker und Außenhandel Internationale Politische Ökonomie Modernisierung Endogene Entwicklungshemmnisse Feudale Gesellschaftsstrukturen Liberalisierung, Marktwirtschaft Demokratisierung Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 21

22 Internationale Politische Ökonomie
3. Sitzung: IPÖ – Klassiker und Außenhandel Internationale Politische Ökonomie Regionale Wirtschaftsintegration: Freihandel Zollunion Binnenmarkt Währungsunion Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 22

23 Internationale Politische Ökonomie
4. Sitzung: IPÖ - Finanzmärkte und Finanzmarktkrisen Internationale Politische Ökonomie Ursachen der Finanzkrise 2008-heute Immobilienhypotheken, Banker, mangelhafte Regulierung, Finanzprodukte (CDO, Derivate), Verflechtung Wall Street & Politik Entwicklung der Finanzkrise Börsencrash, staatl. Bankenrettung, Firmenpleiten, Rezession Staatsschulden infolge Bankenrettung: Verschuldung/Eurokrise Management der Finanzkrise Rettung für sog. „systemisch relevante“ Banken, Konjunkturstimuli Governance national (Dodd-Frank), regional (EU), global (G20) Regulierungs- und Präventionsdebatte „Too big to fail“: Zerschlagung; Banker: regulieren, besteuern Standortkonkurrenz: Finanzaktivitätssteuer, multilaterale Regeln 23 Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen

24 Neo-Funktionalismus (Institutionalismus)
5. Sitzung: Theorie & Empirie regionaler Kooperation Neo-Funktionalismus (Institutionalismus) Vertreter: Ernst Haas, Joseph Nye ... Grundannahmen: Funktionale Effizienz Spill-over (technisch, politisch) Rolle der Institutionen Path dependency Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 24

25 Neo-Funktionalismus (Institutionalismus)
5. Sitzung: Theorie & Empirie regionaler Kooperation Neo-Funktionalismus (Institutionalismus) Erklärungsdefizite: Nationale Interessen / Macht Zeitpunkt regionaler Kooperation (EU-Binnenmarkt / EWU / NAFTA) Regionale Kooperation ohne vorherige Zusammenarbeit (MERCOSUR) Inhaltliche Strategie (liberal?, neokeynesianisch?) = analytischer Rahmen, keine Motivbenennung Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 25

26 Liberaler Intergouvernementalismus
5. Sitzung: Theorie & Empirie regionaler Kooperation Liberaler Intergouvernementalismus Vertreter: Andrew Moravcsik Grundannahmen: Öffnung der neorealistischen Black Box Liberal: Nationale Interessensformierung Demand for Cooperation, Supply of Cooperation Motiv: Externalitäten von Interdependenz Intergouvernemental: Verhandlungen (grand bargains) Macht: Autonomie, Alternativen, package deals... Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 26

27 Liberaler Intergouvernementalismus
5. Sitzung: Theorie & Empirie regionaler Kooperation Erklärungsdefizite: nur analytischer Rahmen = warum Zeitpunkt und Strategie? vernachlässigt Institutionen (Autonomie?) transnationale Ebene fehlt (Globalisierung) Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 27

28 Globale-Märkte-Ansatz
5. Sitzung: Theorie & Empirie regionaler Kooperation Ergänzt die bisherigen Integrationstheorien (Schirm) Sucht nach Ursachen für Kooperation unter Bedingungen von Globalisierung (seit 1980er) Krisen, Interessen, Instrumente – Wirkungsebenen von Globalisierung Stimulierung marktliberaler Reformen Regionale Kooperation als Instrument zu höherer ökonomischen Effizienz marktliberaler Reformen politischen Akzeptanz (Selbstbindung/ „tied hands“) Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 28

29 6. Sitzung: Ost-West-Konflikt
Neue NATO-Strategie Out of Area... Verteidigung + Krisenmanagement Menschenrechte: „wertegesteuerte“ Politik? Völkerrechtlich: UNO-Mandat? Humanitäre Intervention (Libyen 2011,…) Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 29

30 NATO nach dem Ende des OWK?
6. Sitzung: Ost-West-Konflikt NATO nach dem Ende des OWK? Neo-Realismus (Link) IO spiegeln Machtverhältnisse wieder IO sind bedingt selbständige Akteure Sicherheitsdilemma: Balance of Power Nationale Interessen „Institutioneller Konstruktivismus“ (Pradetto) Aufhebung der OWK-„Beschränkungen“ Paradigmenwechsel, Generationen-Werte Schurkenstaaten als Bedrohung Menschenrechte Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 30

31 Theorien & NATO–Osterweiterung
6. Sitzung: Ost-West-Konflikt Theorien & NATO–Osterweiterung Realismus Allianz gegen Feind Staaten: Instrumentalisierung internat. Org. im nationalen Interesse Hegemon D? Rolle Russlands und der USA? Institutionalismus Erwartungen, Verhaltenssicherheit Senkung innenpolitischer „Kosten“ Vertrauen, Lösung des Sicherheitsdilemmas Konstruktivismus Zugehörigkeit zum „Westen“ / gemeinsame Werte Wahrnehmung / Vertrauen Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 31

32 Entwicklungstheorien Politische Ökonomie
7. Sitzung: Nord-Süd-Konflikt / Entwicklungstheorien Entwicklungstheorien Politische Ökonomie Dependencia -> Abkopplung Modernisierung -> Integration Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 32

33 Entwicklungstheorien
7. Sitzung: Nord-Süd-Konflikt / Entwicklungstheorien Entwicklungstheorien Terms of Trade Rent Seeker Strukturelle Heterogenität Eliten Transnationale Unternehmen (TNU) Verschuldungskrisen Entwicklungshilfe („brain drain“) Außenpolitik Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 33

34 Entwicklungsländer – Historie
7. Sitzung: Nord-Süd-Konflikt / Entwicklungstheorien Entwicklungsländer – Historie Entkolonialisierung – Befreiungskriege CEPAL / ISI Blockfreie 1955 G 77 60er Jahre OPEC-Kartell Neue Weltwirtschaftsordnung: IO buffer-stocks 70er Verschuldungskrise 80er Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 34

35 Entwicklungsländer – Historie
7. Sitzung: Nord-Süd-Konflikt / Entwicklungstheorien Entwicklungsländer – Historie 8. Diversifizierung NICs etc. Schwellenländer, Emerging Markets (BRICs) Afrika 9. heute: extreme Unterschiede im Entwicklungsniveau Marktwirtschaftliche Reformen +/- Renaissance der Religion/Kultur als Herrschaftsinstrument “Beijing Consensus” vs “Washington Consensus” Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 35

36 8. Sitzung: Globalisierung und Staat
Staat & Markt Globalisierung: „Zunehmende grenzüberschreitende Aktivitäten privater Wirtschaftsakteure an der gesamten Wirtschaftsleistung“ Staat: Territorialität, Regierung/Machterhalt, Gemeinwohl, „Wohlfahrt“ Markt: Globale Aktivitäten, Private Akteure/Gewinnmaximierer, Partikularinteresse Globale Märkte: Handel, Finanzen, Produktion/Investition Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 36

37 Wirkungen von Globalisierung
8. Sitzung: Globalisierung und Staat Wirkungen von Globalisierung Krisen Standortwettbewerb, binnenorientierte versus weltmarktorientierte Politik, exit/voice von TNU Interessen Orientierung der Firmen am Weltmarkt tradables, non-tradables; Wettbewerbsfähigkeit entscheidet über Interessen (Arbeitgeber/-nehmer) Marktliberalisierung Instrumente Nachfragestimulierung: „Import leakages“ Devisenmarktintervention Zölle / Intra-Firmenhandel Steuern / Quellensteuer, E-commerce Deficit Spending = Inflation/Finanzmärkte Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 37

38 Charakteristika von Globalisierung
8. Sitzung: Globalisierung und Staat Charakteristika von Globalisierung Interdependenz zu Staat und Gesellschaft Entstanden durch GATT/WTO, Finanzmarktreformen Ziel der Staaten: Wachstum/Wohlstand, mit Erfolg Historisch nicht neu, seit 1970ern Wirkungen heute im Gegensatz zu Bretton-Woods-& Keynes-Dekaden 1940er-1970er (Prozesscharakter!) Nicht „global“, sondern „globalisierend“ Triade, OECD-Plus Transnationale Ökonomie ist auch in OECD-Staaten nicht dominant, sondern wachsend Konsum, Investitionen, Sparquote, Zinsdifferenzen etc. Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 38

39 Antworten auf Globalisierung
8. Sitzung: Globalisierung und Staat Antworten auf Globalisierung Divergenz und Konvergenz Marktliberale Konvergenz vs. Varieties of Capitalism Vergleich USA/GB und D/F sowie NL/DK: Reformen Institutionen: Liberal vs. Coordinated Market Economies Ideen: Solidarität vs. Eigenverantwortung, Wettbewerb vs. Konsens (Korporatismus etc.) Relativierung der Exit-Drohung Unternehmen wandern nicht „einfach“ ab? Standortvorteil: Infrastruktur, Umverteilung/Stabilität, Bildung Öffentliche Güter/Institutionelle Vorteile Comparative institutional advantages Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 39

40 Globalisierungs-Mythen
8. Sitzung: Globalisierung und Staat Globalisierungs-Mythen „Schwächung des Staates“: Was ist ein „starker Staat“? Power over Resources (Steuern, BSP-Anteil) z.B. außenwirtschaftl. Offenheit & Wachstum in Skandinavien NL, GB etc. verglichen mit D, F Power over Outcomes (Wachstum, Arbeitslosigkeit) z.B. außenwirt. Offenheit & Wachstum/AL: SK, NL, GB, D keynesianischer Staat geschwächt, liberaler gestärkt? „Race to the Bottom“ Steuern/Sozialstaat: Hohes Steueraufkommen & großer Sozialstaat bei hoher Integration in Weltmarkt möglich? Umwelt- & Sozialstandards: Schwellenländer passen sich eher nach oben an, als Industrieländer nach unten (WTO, NAFTA, EU etc.) Interne Verteilung der Gewinne durch Weltmarktintegration ungleich Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 40

41 Agenda der deutschen Außenpolitik
9. Sitzung: Außenpolitik der BRD Agenda der deutschen Außenpolitik Europäische Union Transatlantische Beziehungen Multilateralismus Entwicklungshilfe Handelsstaat Zivilmacht Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 41

42 Deutsche Außenpolitik & Theorien
9. Sitzung: Außenpolitik der BRD Deutsche Außenpolitik & Theorien Neorealismus: Anarchie: Verbündete, Rivalen und Balancing? Geopolitische „Lage“: Hegemon in Osteuropa? Staaten => IO wenig relevant: EU, NATO? Interdependenz und Institutionalismus Nationale Interessen = Internationale Interessen? Stabilität durch Kooperation + gemeinsame Interessen? Welt heute „Wirtschaftswelt/Gesellschaftswelt“? Verschmelzung Staaten in Regime kollektiver Sicherheit? Konstruktivismus: Identität: „Auschwitz“ und der Kosovo (Fischer)? Rollenverständnis Zivilmacht out of area? Normen, Werte im Wandel? Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 42

43 Charakteristika der US-Außenpolitik
10. Sitzung: Außenpolitik der USA Charakteristika der US-Außenpolitik Checks and Balances Innenpolitik Missionarisches Sendungsbewußtsein Unilateralismus Hegemonic-Decline, soft power Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 43

44 Entwicklung der US-Außenpolitik
10. Sitzung: Außenpolitik der USA Entwicklung der US-Außenpolitik Sicherheitspolitik Wilson (14 Punkte), Völkerbund Atlantik-Charta, UNO, Bretton-Woods Ost-West-Konflikt: Containment Vietnam Détente (1970er, SALT) Reagan: UdSSR = „evil empire“ Clinton: Multilateralismus Bush (W): New World Order Obama? Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 44

45 Entwicklung der US-Außenpolitik
10. Sitzung: Außenpolitik der USA Entwicklung der US-Außenpolitik 2. Wirtschaftspolitik Multilateralismus, Freihandel (GATT) 1980er: fair trade statt free trade 1990er: Multilateralismus, Regionalismus, Protektion Innenpolitik (Agrar, Stahl...) WTO NAFTA/FTAA Pazifikorientierung? Currency War mit China Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 45

46 Theorien & US-Außenpolitik
10. Sitzung: Außenpolitik der USA Theorien & US-Außenpolitik Macht – Neorealismus: Power over resources, power over outcomes? Interessen – liberaler Ansatz: Interessengruppen, Kongress, Öffentlichkeit Ideen – Konstruktivismus: Kulturelle Attraktivität, „Jihad vs. Big Mac“?, Marktwirtschaft, Freiheit und Demokratie? Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 46

47 11. Sitzung: Die Europäische Union
EU I: Binnenmarkt Vollendung 1992 „4 Freiheiten“: ? Ziele: Wachstum, Wettbewerb, economies of scale Mittel: „Gegenseitige Anerkennung“ (Cassis de Dijon) Kurswechsel in der Wirtschaftspolitik Theoretische Erklärungen: Liberaler Intergouvernementalismus Institutionalismus/Funktionalismus Globale Märkte Ansatz Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 47

48 11. Sitzung: Die Europäische Union
EU II: Währungsunion Grundlagen EMU/Euro: EZB-Statut Stabilitätspakt Optimal Currency Areas (Mundell) Ursachen Krise der öffentlichen Verschuldung in Euro-Ländern: Staatshaushalte/Defizit, Finanzkrise/Bankenrettung, Immobilienblasen, Spekulation/Ratingagenturen, … Lösungsmodelle aktuelle Euro-Krise: Ausschluss vs. Vertragsreform? Schuldenbremse/EU-Wirtschaftsregierung Haircut/Beteiligung privater Gläubiger Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 48

49 EU III: Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP)
11. Sitzung: Die Europäische Union EU III: Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) Aktivitäten: Stabilitätspakt MOE Gaza-Jericho Wahlbeobachtung Südafrika, Russland, … Ex-Jugoslawien Mostar, Bosnien Stabilitätspakt Schwächen: Divergierende nationale Interessen Unklare Strategie? Unzureichende Institutionen? Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 49

50 11. Sitzung: Die Europäische Union
EU III: GASP Was kann die EU, was die NATO nicht kann? Neue Eingreiftruppe Welche GASP ist Notwendig Durchsetzbar Adäquat? Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 50

51 Vereinte Nationen (UNO)
12. Sitzung: Global Governance, UNO, IWF, WTO, G20 Vereinte Nationen (UNO) Gegründet 1945 in San Francisco Generalversammlung; 193 Mitglieder (Stand: 2015) Sicherheitsrat: F, GB, USA, Rus, China + 10 auf 2 Jahre gewählte Mitglieder Grundsatz: Gewaltverbot / Nichteinmischung System kollektiver Sicherheit Anarchie / Sicherheitsdilemma Institutionen schaffen Informationsaustausch Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 51

52 Vereinte Nationen (UNO)
12. Sitzung: Global Governance, UNO, IWF, WTO, G20 Vereinte Nationen (UNO) Probleme: große Konflikte wurden ohne UNO gelöst Konflikte sind heute eher innerstaatlich Zivilgesellschaft ist nicht in der UNO vertreten Generalversammlung nicht in der Lage Entscheidungen finanziell zu tragen Reformunfähig? (UNSC) Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 52

53 Internationaler Währungsfonds (IWF)
12. Sitzung: Global Governance, UNO, IWF, WTO, G20 Internationaler Währungsfonds (IWF) Gegründet 1944 als Teil des Bretton Woods Systems Ziele: Zahlungsfähigkeit der Mitglieder, Stabilität der Finanzmärkte 188 Mitglieder (Stand: 2015): Stimmanteile nach Einzahlung (Quoten) Mittel: Kredite mit der Kondition marktwirtschaftlich-stabiler Wirtschaftspolitik (Zahlungsfähigkeit!) Kritik: „Diktat“ der Industrieländer Länderspezifika nicht berücksichtigt „moral hazard“ für private Akteure, Regierungen Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 53

54 Welthandelsorganisation (WTO)
12. Sitzung: Global Governance, UNO, IWF, WTO, G20 Welthandelsorganisation (WTO) 1995 hervorgegangen aus dem GATT (1947) 161 Mitglieder (Stand: 2015) Ziele: Freihandel (Wachstum), Meistbegünstigung, Reziprozität, Liberalisierung Mittel: Dispute Settlement, Beobachtung nationaler Handelspolitik, Unterstützung von EL Probleme: Bsp. Seattle / Doha Development Agenda (DDA) Umwelt/Sozialstandards IL versus EL Rent Seeker / Lobby-Gruppen (Standards als Vorwand?) Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 54

55 12. Sitzung: Global Governance, UNO, IWF, WTO, G20
Gegründet 1999 als Reaktion auf Asienkrise der 90er Jahre 2008 erstes Gipfeltreffen auf Ebene der Staats- und Regierungschefs als Antwort auf Finanzkrise Mitglieder: 19 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer + EU Repräsentiert 2/3 der Weltbevölkerung, 85% des weltweiten BIP, 75% des Welthandels “premier forum of international economic cooperation” (G20:2009), “global steering committee” Themen: Finanzmarktregulierung, global imbalances, public debt, Wechselkurse Kritik: Repräsentativität? Legitimität? Effektivität? Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen

56 Vorschläge für Global Governance
12. Sitzung: Global Governance, UNO, IWF, WTO, G20 Vorschläge für Global Governance Strategien: Aufsicht über Globale Märkte Demokratisierung Reglementierung Zivilgesellschaft Evaluierungskriterien: Problemlösungsfähigkeit Realisierungschancen Legitimität Prof. Dr. Stefan A. Schirm: Einführung in die Internationalen Beziehungen 56


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