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Hat das Betreutes Wohnen in Familien (BWF) eine Zukunft in der gemeindepsychiatrischen Versorgung ? Dr. Michael Konrad  Geschäftsbereichsleiter Wohnen.

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Präsentation zum Thema: "Hat das Betreutes Wohnen in Familien (BWF) eine Zukunft in der gemeindepsychiatrischen Versorgung ? Dr. Michael Konrad  Geschäftsbereichsleiter Wohnen."—  Präsentation transkript:

1 Hat das Betreutes Wohnen in Familien (BWF) eine Zukunft in der gemeindepsychiatrischen Versorgung ? Dr. Michael Konrad  Geschäftsbereichsleiter Wohnen am ZfP Südwürttemberg  Sprecher des GPV im Landkreis Ravensburg  Vorstandsmitglied Dachverband Gemeindepsychiatrie

2 Grundsätze der gemeindepsychiatrischen Versorgung in einem GPV mit Versorgungsverpflichtung (gemäß UN- Behindertenrechtskonvention)  Personenzentrierung – Integration in die Gemeinde mit der Unterstützung, die benötigt wird  Inklusion – Teilhabe am gesellschaftlichen Leben  Diversity – keine einseitige Anpassung

3 Artikel 19 Selbstbestimmt Leben und Einbeziehung in die Gemeinschaft Die Vertragsstaaten gewährleisten, dass a) Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt mit anderen die Möglichkeit haben, ihren Aufenthaltsort zu wählen und zu entscheiden, wo und mit wem sie leben, und nicht verpflichtet sind, in besonderen Wohnformen zu leben;

4 Wesentliches Dilemma Ausgewogenes Verhältnis zwischen Autonomie und Fürsorge

5 BWF im Verhältnis zu anderen Wohnformen im GPV des Landkreises Ravensburg

6 Funktionswandel des BWF in der Gemeindepsychiatrie Von der Dauerplatzierung in einer Gastfamilie zum Lernfeld für ein autonomes Leben

7 Wandel der Klientel im GPV im LK Ravensburg

8 Krisenprävention durch Gastfamilien

9 …und die Krisenaufenthalte in der Klinik dauern weniger lang

10 Warum kann eine Gastfamilie die Autonomie eines psychisch kranken Menschen fördern? Weil die Familie seit Jahrtausenden die wesentliche Sozialisationsinstanz ist und entgegen den Unkenrufen des Funktionsverlustes der Familie nach dem 2. Weltkrieg auch geblieben ist

11 Hegel: Familie als zentrale Verwirklichungsstätte sozialer Freiheit 200-jähriger Wandel der bürgerlichen Familie von einer hierarchischen Instanz mit klarer Rollenaufteilung zu einer gleichberechtigten Einheit mit flexiblen Rollenmustern Honneth: Das Recht der Freiheit

12 Von den Stachelschweinen lernen Schopenhauer An einem kalten Wintertag sehnten sie sich nach Wärme. Um sich vor dem Erfrieren zu schützen, drängelten sie sich daher ganz dicht aneinander. Doch die erhoffte Gemütlichkeit blieb aus: mit ihren Stacheln verletzten sie sich gegenseitig. So liefen sie wieder auseinander und jedes Stachelschwein fror alleine vor sich hin. Schließlich rückten sie wieder ein wenig näher zusammen – doch nicht allzu nahe – „bis sie eine mäßige Entfernung voneinander herausgefunden hatten, in der sie es am besten aushalten konnten

13 Partnerschaftliches Gleichheitsideal nach dem Modell romantischer Liebe Vater, Mutter und Kind sind jeweils so einbezogen, dass sie entsprechend ihrer Bedürftigkeit Fürsorge und Anteilnahme erhalten

14 Aushandlung von Grenzen bei Ambivalenz zwischen Verschmelzungstendenz und Rebellion

15 Neudefinition von Familie jede Lebensform, deren Selbstverständnis die Vorbereitung auf ein selbständiges Leben ist  Heterosexuelle und homosexuelle Paare mit und ohne Kinder,  Allein lebende Erwachsene mit und ohne Kinder  Auf langfristiges Zusammenleben eingestellt Wohngemeinschaften

16 Die diskrete Arbeit der Transformation (Schöneberger) Die entstehenden Konflikte müssen spontan angegangen werden; sie lassen den Umweg über Teamkonflikte, Teamsupervisionen und Festlegung von Regeln nicht zu.

17 Was hat die Gastfamilie von der Aufnahme eines psychisch kranken Menschen ? Sie profitiert Die elementare Struktur der Familie besteht im Tausch. Gastfamilien müssen in irgendeiner Form etwas davon haben, eine Wahlverwandtschaft einzugehen

18 Zum Beispiel … Gastfamilie Karin Müller und Kai Schmidt,Anfang 50, seit 27 Jahren verlobt. Kinder aus vorherigen Beziehungen großgezogen,80-jährige an Demenz erkranke Mutter im Haus Gaststätte, Second-Hand-Laden, Wohnungsentrümplungen.Hauptberuf freiberufliche Musiker und Produzenten mit eigenem Tonstudio keine Tabuzonen Bewohner Herr Rudolff, Seit Jahren krankheitsuneinsichtig, lebte unbehandelt auf Platte, schwor dem Establishment ab. Akut psychotisch bekämpfte er Symptome mit Alkohol Cannabis. Beschimpfungen /Provokationen durch Entblößung des Hinterteils. Lebensperspektive: individuelle Selbstverwirklichung, Schlafen im Schlafsack Duschen max. alle 2 Wochen ohne Seife, Verweigerung von Unterwäsche und Socken Gastfamilie nahm ihn zunächst so wie er war, gemeinsame Einnahme der Mahlzeiten und Medikamenteneinnahme. Er erzählte aus seinem Leben. Unverbindliches Interesse an Wohnumfeld. Hilfe bei Autoreparatur, Entrümpeln. Tonstudio: Leidenschaft für Schlagzeug.

19 Zunehmend entwickelte sich eine Beziehung zu den Gasteltern, sodass es schon bald keine Tabuthemen mehr gab. In beständiger Beharrlichkeit verhinderten die Gasteltern seine Verwahrlosung: wöchentliche Reinigungsaktionen die er als Einschränkung seiner Freiheit bewertete. Selbst die härtesten Auseinandersetzungen hinterließen keine Spuren der Verletzung und waren schnell vergessen. Seine Rolle: „Spinner“ im normalen Umfeld Eigenarten beibehalten. Seit 13 Jahren bei Gastfamilie, 2 stationär behandlungsbedürftige Krisen. Seit 11 Jahren WfbM. Im Gemeinwesen ist er bekannt, aber trotz seines Aussehens nicht gefürchtet, zum Teil sogar beliebt.

20 Können „gute“ Gastfamilien identifiziert werden?

21 Bewohnergruppen im BWF – Vielfalt durch optimales Passungsverhältnis  Chronisch psychisch kranke Menschen  Menschen mit geistiger Behinderung  Menschen mit Suchterkrankung  Menschen mit Doppeldiagnosen  Menschen mit gerontopsychiatrischer Erkrankung  Pflegebedürftige Menschen  Psychisch Kranke Eltern mit Kind

22 Fazit  BWF wird in GPV mit Versorgungsverpflichtung dringend benötigt  BWF gibt Klienten die Sicherheit, die für die Entwicklung von Autonomie erforderlich ist  Hinsichtlich Gastfamilien gibt es bei angemessener Finanzierung Luft nach oben (Ravensburg ca. 500)  Zur Gewinnung von Gastfamilien in der Stadt sollten Strategien entwickelt werden  Der Fachdienst sollte darauf achten, exotische Familienkonstellationen nicht auszuschließen

23 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Eine Vertiefung des Themas finden Sie in diesem Buch


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