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Philosophische Fakultät – Institut für Kommunikationswissenschaft

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Präsentation zum Thema: "Philosophische Fakultät – Institut für Kommunikationswissenschaft"—  Präsentation transkript:

1 Philosophische Fakultät – Institut für Kommunikationswissenschaft
Prof. Donsbach Philosophische Fakultät – Institut für Kommunikationswissenschaft Ringvorlesung Methoden der empirischen Sozialforschung II Sommersemester 2010

2 Gastvortrag Dr. Stipp

3 Ablauf Sommersemester 2010 4. Komplex Durchführung von Befragungen 16
Hagen Inhaltsanalysen I 17 Inhaltsanalysen II 18 Donsbach Einführung in die standardisierte Befragung 19 Fragebogenkonstruktion: von der Kunstlehre zur Wissenschaft 20 Spezielle Verfahrensformen bei persönlichen, telefonischen und schriftlichen Umfragen 21 Neuere Formen der quantitativen Befragung 22 Gastvorlesung (Thema ist noch offen)

4 Prof. Dr. Wolfgang Donsbach Institut für Kommunikationswissenschaft
Vorlesung 19 Fragebogenkonstruktion: Von der Kunstlehre zur Wissenschaft Prof. Dr. Wolfgang Donsbach Institut für Kommunikationswissenschaft

5 The Art of Asking Questions (Payne 1951)
Payne, S. L. (1951). The art of asking questions. Princeton: University Press. The Art of Asking Questions (Payne 1951) Tourangeau, R. (2003). Cognitive aspects of survey measurement and mismeasurement. International Journal of Public Opinion Research, 15 (1),3-7. Tourangeau, R., Rips, L. J. und Rasinski, K. (2000). The psychology of survey response. Cambridge: University Press. Scientific Paradigm for Surveys (Tourangeau 2003)

6 Gliederung Alltagsnähe als generelles Problem Fehlerarten der Demoskopie Fragebogen und Frageformen Fragebogen ein sensibles Messinstrument Einflüsse auf das Antwortverhalten „Kognitive“ Fragebogengestaltung Verfahren der Evaluation von Fragebogen und Fragen Regelwerke Literatur

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9 Gliederung Alltagsnähe als generelles Problem Fehlerarten der Demoskopie Fragebogen und Frageformen Fragebogen ein sensibles Messinstrument Einflüsse auf das Antwortverhalten „Kognitive“ Fragebogengestaltung Verfahren der Evaluation von Fragebogen und Fragen Regelwerke Literatur

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11 Instrumentelle Fehler
Fehlerarten Unvermeidbare Fehler Vermeidbare Fehler Instrumentelle Fehler Stichprobenfehler Zeit-Fehler Fehlende Daten Meinungsklima-Fehler

12 Instrumentelle Fehler
Fehlerarten Unvermeidbare Fehler Vermeidbare Fehler Instrumentelle Fehler Handwerk Sorgfalt Klienten

13 Instrumentelle Fehler
Fehlerarten Unvermeidbare Fehler Vermeidbare Fehler Instrumentelle Fehler Manipulationen bei Sample Fragebogen Auswertung Präsentation

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15 Gliederung Alltagsnähe als generelles Problem Fehlerarten der Demoskopie Fragebogen und Frageformen Fragebogen ein sensibles Messinstrument Einflüsse auf das Antwortverhalten „Kognitive“ Fragebogengestaltung Verfahren der Evaluation von Fragebogen und Fragen Regelwerke Literatur

16 Fragebogen und Frageformen
Definition: „Ein Fragebogen ist eine mehr oder weniger standardisierte Zusammenstellung von Fragen, die Personen zur Beantwortung vorgelegt werden mit dem Ziel, deren Antworten zur Überprüfung der den Fragen zugrunde liegenden theoretischen Konzepte und Zusammenhänge zu verwenden. Der Fragebogen ist das Verbindungsstück zwischen Theorie und Analyse.“ (Porst, 1998, S.21)

17 Grundprinzip: Nicht der Interviewer – der Fragebogen muss schlau sein“
Noelle-Neumann/Petersen 2005, 102

18 Frageformen

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20 Meinungen/Einstellungen
Ist die deutsche Wiedervereinigung für Sie eher Anlass zur Freude oder zur Sorge? Anlass zur Freude 58% Anlass zur Sorge 10% Teils / Teils 30% Weiß nicht 3% (DNN-Barometer September 2000, n= 514 Befragte)

21 Meinungen/Einstellungen
„Eine Bürgerinitiative will ja einen Tunnel statt der geplanten Brücke. Der Tunnel hätte den Vorteil, dass wahrscheinlich der Titel Weltkulturerbe erhalten würde. Sein Nachteil wäre wahrscheinlich eine Bauverzögerung und höhere jährliche Betriebskosten. Würden Sie sich bei dieser Alternative für einen Tunnel oder für die im Bau befindliche Brücke entscheiden?“ Feb 2008 Mai 2008 Für Tunnel 34,1 32,6 Für Brücke 53,3 57,1 Weder noch 7,4 5 Weiß nicht / unentschieden 4,2 5,3 DNN-Barometer, Bevölkerung Dresdens ab 18 Jahre; n = 515 (Feb), 479 (Mai)

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23 Überzeugungen/Werte (IfD)
Was für eine Gesellschaft finden Sie eigentlich besser: Eine Gesellschaft, in der der Staat hauptsächlich für seine Bürger verantwortlich ist, oder eine Gesellschaft, in der die einzelnen Bürger so viel wie möglich selbst für sich zu lösen versuchen?

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26 „Und sind Sie auch wählen gegangen?“ Ja 77% Nein 22% Anderes 1%
Wissen/Verhalten „Im Juni sind ja Oberbürgermeisterwahlen. Waren Sie bei den letzten OB-Wahlen wahlberechtigt?“ Ja 83% Nein 17% „Und sind Sie auch wählen gegangen?“ Ja 77% Nein 22% Anderes 1% Wahlbeteiligung 2001: 48,1% (Erster Wahlgang) DNN-Barometer, Mai 2008, n= 1044

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32 Eigenschaften Haben Sie selbst Schröder in der letzten Zeit im Fernsehen gesehen? Ja 78 % Nein 22 % Filter Frage 7 Und wie wirkte Schröder da auf Sie. Ich lese Ihnen jetzt einige Eigenschaften vor. Bitte sagen Sie mir immer ob Sie dieser voll und ganz, überwiegend etwas oder gar nicht zustimmen. Stimme zu Voll u. ganz überwiegend etwas gar nicht weiß nicht Warmherzig Kompetent Gewandt Sympathisch Unsicher Vertrauenswürdig Energisch Seriös Gelassen Umgänglich

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37 Pufferfragen Ziel: Vermeidung von Ausstrahlungs- und Kontexteffekten Ausstrahlungseffekte = Nachdenken über eine Frage beeinflusst Antwort auf nachfolgende Frage Beispiel: Frage zu Arbeitslosigkeit gefolgt von Frage zu Performanz des Kanzlers Puffer: Andere Themen dazwischen Interviewer: „Ich habe Ihren Fragebogen sortiert“

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39 Eisbrecherfrage Warum? (Trend Dezember seit 1995)
Seit Ende November gibt es ja wieder den Striezelmarkt in Dresden. Finden Sie eigentlich, dass der Striezelmarkt noch immer eine Attraktion Dresdens ist oder glauben Sie das eher nicht? (N= 512 Befragte) Immer noch Attraktion 83 % Eher nicht 13 % Weiß nicht 4 % (DNN-Barometer Dezember 2004, n= 504 Befragte) Jetzt im Sommer ist ja wieder Biergartensaison und man sitzt gerne draußen, um etwas zu essen oder zu trinken. Waren Sie in diesem Jahr schon in einem Biergarten? Ja % Nein % (DNN-Barometer Juli 2002, n= 514 Befragte) Warum?

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41 Filterfragen Kennen Sie eigentlich schon Politiker, die in einem der Dresdner Wahlkreise zur nächsten Bundestags-wahl als Direktkandidaten antreten? [ ja/nein ] a a ungestützte Bekanntheit Und wen kennen Sie da? [offen mit Direktverschl.] gestützte Bekanntheit Und haben Sie schon mal von ... gehört? [ ja/nein ]

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50 Offene Fragen Vorteile Befragte können sprechen, wie sie es gewöhnt sind Sachverhalte werden angesprochen, die man vielleicht bei einer geschlossenen Befragung vergessen hat Nachteile Misst eher Verbalisierungsfähigkeit eines Befragten als Einstellungen zum Thema Misst eher Antwortbereitschaft Hoher Aufwand bei der Vercodung bei der Datenaufbereitung Sehr heterogene Antwortmuster Wichtig: Geschlossene Fragen setzen voraus, dass man die möglichen Antwortalternativen kennt

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55 Vorteile Halboffene Fragen oder Hybridfragen
mittels zusätzlicher Kategorie kann festgestellt werden, ob die Vorgaben der geschlossenen Frage allumfassend waren oder nicht wird verwandt, wenn Antwortvorgaben gut abgeschätzt aber nicht definitiv sicher erfasst werden können Nachteile Vercodungsaufwand der offenen Frage Aufweichung der Standardisierung des Interviews

56 Weitere Unterscheidungen für Fragen
Dichotom Polytom Mit optischer Präsentation Ohne optische Präsentation Listen Kartenspiele Bildblätter Zeichnungen Animationen (Web) Beispiele (Folien)

57 Sonderform: Split-Ballot
„Split-ballot“ = Teilen der Stichprobe Nach Zufallsprinzip, z. B. jedes zweite Interview anders Gründe: Platz- bzw. Zeitsparen (Aufteilung von Fragen auf halbe oder Drittel-Stichproben Rotation von Stimulus-Abfolgen (Vermeidung von Primacy-/Recency-Effekte) Experiment zur Wirkung von Frageformen oder anderen Stimuli (z. B. Kontexteffekte) – Beispiele folgen Beispiel: DNN-Barometer

58 Sonderform: Split-Ballot
DNN-Barometer Mai 2006 (18) Und sind Sie für oder gegen den Bau der Waldschlösschenbrücke? Dafür 59 % Dagegen 31 % Unentschieden 10 % Split A Split B

59 Gliederung Alltagsnähe als generelles Problem Fehlerarten der Demoskopie Fragebogen und Frageformen Fragebogen ein sensibles Messinstrument Einflüsse auf das Antwortverhalten „Kognitive“ Fragebogengestaltung Verfahren der Evaluation von Fragebogen und Fragen Regelwerke Literatur

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63 (vgl. Petersen 2002) 63

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69 Gliederung Alltagsnähe als generelles Problem Fehlerarten der Demoskopie Fragebogen und Frageformen Fragebogen ein sensibles Messinstrument Einflüsse auf das Antwortverhalten „Kognitive“ Fragebogengestaltung Verfahren der Evaluation von Fragebogen und Fragen Regelwerke Literatur

70 Thematische Kontexteffekte Stimmungen als Kontexte Skalen-Verwendung
Einflüsse auf das Antwortverhalten Thematische Kontexteffekte Stimmungen als Kontexte Skalen-Verwendung Reihenfolge-Effekte Interviewer-Effekte Anwesenheit anderer Personen

71 Thematische Kontexteffekte

72 Government responsibility Economic individualism
Target Issue Context Set One Context Set Two Persian Gulf Lebanon Iran Rights of accused Fear of crime Civil liberties Welfare Government responsibility Economic individualism Abortion Traditional values Rape Defense spending Arms control Soviet threat Nicaragua Vietnam Cuba Tourangeau, Roger et al. (1989): Carry-over effects in attitude surveys. POQ, 53,

73 Approve U.S. policy in Persian Gulf Lebanon 46,6 Iran 54,2
Context Approve U.S. policy in Persian Gulf Lebanon 46,6 Iran 54,2 Neutral 42,6 Context Approve Court Decision Legalizing Abortion Traditional values 55,0 Rape 58,4 Neutral 51,7 Tourangeau, Roger et al. (1989): Carry-over effects in attitude surveys. POQ, 53,

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75 Stimmungen als Kontexte

76 Stimmungen als Kontexte
Experimente: Abhängigkeit der Urteile über generelles Glücklichsein/ Zufriedenheit mit Leben von Stimmung zum Zeitpunkt des Interviews Experiment 1: Induzierung von Stimmung in Exp1 durch vorangegangene Fragen nach fröhlichen und traurigen Ereignissen im eigenen Leben Signifikante Unterschiede Experiment 2: Wetter (Sonne/Regenwetter) zum Zeitpunkt des Interviews Zusätzlich varriiert: Bedeutung des Wetters (einmal gar nicht erwähnt, einmal beiläufig durch Interviewer ("By the way, how is the weather down there?"), einmal als Hauptanliegen der Umfrage deklariert ("We are intersted in how the weather affects persons moods") Schwarz, Norbert & Gerald L. Clore (1983): Mood, Misattribution, and Judgments of Well-being: Informative and Directive Functions of Affective States. JP&SPsych 45,

77 Erklärung Traditionelle Vorstellung: Befragte haben relativ feste Einstellungen, die im Interview abgerufen werden, wahrscheinlich falsch Stattdessen: Accessibility-Hypothese = Befragte generieren Antworten auf Basis verfügbarer Informationen und Gefühle im Moment der Befragung Kein systematischer Weg, sondern „Sampling-Prozess“, bei dem Befragte eine schnelle Auswahl aus ihren vorhandenen Einstellungen treffen In diesen Situationen „Oversampling“ der aktivierten Einstellungen Kontexte aktivieren solche Einstellungen: je näher dran am Thema, desto stärker ihr Einfluss

78 Skalen-Verwendung

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80 Reihenfolge-Effekte

81 Experiment 1

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83 “…the larger the proportion of time respondents spent looking at the top half of the options, the more likely they were to choose an option from that part.”

84 Interviewer-Effekte

85 Einfluss des Interviewers
2 Einflussquellen: Erfahrung, Art der Schulung demografische Merkmale (Alter, Geschlecht, Hautfarbe) Interviewer müssen keine Experten auf dem Gebiet sein Art der Interviewer-Schulung: Soziale Umgangsformen Hinweis auf Einhalten der Frageformulierung Wie viel darf bei Unverständnis erläutert werden? Umgang mit „schwierigen“ Interviewpartnern

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89 Catania, Joseph A./Binson, Diane/ Chanchola, Jesse (1996): Effects of Interviewer Gender, Interviewer Choice, and Item Wording on Responses to Questions Concerning Sexual Behavior. Public Opinion Quarterly, vol 60,

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94 Anwesenheit anderer Personen

95 Fragebogenlänge

96 EFFECTS OF QUESTIONNAIRE LENGTH ON
PARTICIPATION AND INDICATORS OF RESPONSE QUALITY IN A WEB SURVEY MIRTA GALESIC MICHAEL BOSNJAK Public Opinion Quarterly, Vol. 73, No. 2, Summer 2009, pp. 349–360 This paper investigates how expected and actual questionnaire length affects cooperation rates and a variety of indicators of data quality in web surveys. We hypothesized that the expected length of a web-based questionnaire is negatively related to the initial willingness to participate. Moreover, the serial position of questions was predicted to influence four indicators of data quality. We hypothesized that questions asked later in a web-based questionnaire will, compared to those asked earlier, be associated with (a) shorter response times, (b) higher item-nonresponse rates, (c) shorter answers to open-ended questions, and (d) less variability to items arranged in grids. To test these assumptions, we manipulated the stated length (10, 20, and 30 minutes) and the position of questions in an online questionnaire consisting of randomly ordered blocks of thematically related questions. As expected, the longer the stated length, the fewer respondents started and completed the questionnaire. In addition, answers to questions positioned later in the questionnaire were faster, shorter, and more uniform than answers to questions positioned near the beginning.

97 Gliederung Alltagsnähe als generelles Problem Fehlerarten der Demoskopie Fragebogen und Frageformen Fragebogen ein sensibles Messinstrument Einflüsse auf das Antwortverhalten „Kognitive“ Fragebogengestaltung Verfahren der Evaluation von Fragebogen und Fragen Regelwerke Literatur

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99 Temporäre Determinanten (Kontexteffekte) Permanente Determinanten

100 ELM angewendet auf Umfrageforschung

101 Beispiel: Heuristiken bei Anwendung von Skalen

102 3 Experimente deutsches Sample, Erfolg im eigenen Leben, 11 Punkte-Skala Endpunkte: überhaupt nicht erfolgreich - sehr erfolgreich Version A: 0 –10 Version B: Ergebnis: Version A: 34% gaben Werte zwischen 0 und 5. Version B: 13 %

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104 „We conclude from the reported findings that respondents may use the numeric values provided on a rating scale to disambiguate the meaning of scale labels.“ bei 0 bis 10: legt nahe, dass Forscher Anwesenheit oder Abwesenheit von bestimmten Eigenschaften wissen will (in diesem Fall Erfolg oder Glück) bei -5 bis +5 mit Nullpunkt in der Mitte: legt nahe, dass Abwesenheit der Eigenschaft mit Null korrespondiert, während negative Punkte Anwesenheit seines Gegenteils anzeigen. Generell bei Minuspunkten: legen nahe, dass Forscher ein bipolares Konzept der Dimension unterstellt

105 Gliederung Alltagsnähe als generelles Problem Fehlerarten der Demoskopie Fragebogen und Frageformen Fragebogen ein sensibles Messinstrument Einflüsse auf das Antwortverhalten „Kognitive“ Fragebogengestaltung Verfahren der Evaluation von Fragebogen und Fragen Regelwerke Literatur

106 Prüfer, Peter, Rexroth, Margrit (1996): Verfahren zur Evaluation von Survey-Fragen: Ein Überblick. ZUMA-Nachrichten, Nr. 39, S

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108 Prüfer, Peter, Rexroth, Margrit (1996): Verfahren zur Evaluation von Survey-Fragen: Ein Überblick. ZUMA-Nachrichten, Nr. 39, S

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114 Think Aloud-Test zentrale kognitive Technik Befragter aufgefordert, „laut zu denken“ und dabei sämtliche Gedankengänge, die zur Antwort führen bzw. führten zu formulieren. Ziel: Hinweise darauf, wie Frage oder einzelne Begriffe verstanden wurden "verbal protocols"

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117 Was ist das beste Verfahren?
Oksenberg/ Cannell/Kalton (1991) und Presser/Blair (1994): Vergleiche Übereinstimmendes Fazit: keine Methode, die in allen Problembereichen am besten ist Probleme oft erkennbar, aber nicht deren Ursache Kognitive Verfahren wie Probes und Think-Aloud-Verfahren: liefern die meisten Verständnisprobleme, aber z.B. keine Interviewerprobleme Empfehlung: Mehrere Verfahren einsetzen Fowler (1995): Einsatz von Focus Groups, kognitiven Laborinterviews und einen Feld-Pretest mit Auswertung der Antwortverteilungen Ressourcen?

118 Gliederung Alltagsnähe als generelles Problem Fehlerarten der Demoskopie Fragebogen und Frageformen Fragebogen ein sensibles Messinstrument Einflüsse auf das Antwortverhalten „Kognitive“ Fragebogengestaltung Verfahren der Evaluation von Fragebogen und Fragen Regelwerke Literatur

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120 Fowler, F. J. Jr. (2001): Why it is so easy to write bad questions
Fowler, F. J. Jr. (2001): Why it is so easy to write bad questions. ZUMA-Nachrichten, Nr. 48, S. 49 – 66.

121 Interpersonal standards Psychometric standards Usability
Analytische Ziele und Auskunftsfähig-keiten der Respondenten Content standards Cognitive standards Interpersonal standards Psychometric standards Usability Multi-mode capability Multi-language capability Cost effective use of survey time Kognitive Fähigkeiten des Resp. berücksichtigen Soziale Situation des Interviews berücksichtigen Validität, Reliabilität der Messungen Nutzerfreundlichkeit des Instruments Verwendbarkeit in allen Modi Verwendbarkeit in allen Sprachen Kostenbewusster Einsatz der Ressourcen von Forscher und Befragtem

122 Probleme internationaler Umfragen
Im letzten Monat hat die UNO eine weltweite Umfrage durchgeführt. Die Frage war: "Teilen Sie uns bitte ihre ehrliche Meinung zur Lösung der Nahrungs-Knappheit im Rest der Welt mit." Die Umfrage stellte sich, nicht unerwartet, als Riesenflop heraus: In Afrika wussten die Teilnehmer nicht was "Nahrung" ist. Osteuropa wusste nicht, was "ehrlich" heißt. Westeuropa kannte das Wort "Knappheit" nicht. Die Chinesen wussten nicht, was "Meinung" ist. Der Nahe Osten fragte nach, was denn "Lösung" bedeute. Südamerika kannte die Bedeutung von "bitte" nicht. Und in den USA wusste niemand, was "der Rest der Welt" ist!

123 10 Gebote nach Porst (2000) Du sollst... einfache, unzweideutige Begriffe verwenden, die von allen Befragten in gleicher Weise verstanden werden! lange und komplexe Fragen vermeiden! hypothetische Fragen vermeiden! doppelte Stimuli und Verneinungen vermeiden! Unterstellungen und suggestive Fragen vermeiden! Fragen vermeiden, die auf Informationen abzielen, über die viele Befragte mutmaßlich nicht verfügen! Fragen mit eindeutigem zeitlichen Bezug verwenden! Antwortkategorien verwenden, die erschöpfend und disjunkt (überschneidungsfrei) sind! sicherstellen, dass der Kontext einer Frage sich nicht auf deren Beantwortung auswirkt! unklare Begriffe definieren!

124 Der Weg zu einem guten Fragebogen (DFG-Enquete)
Zusammenstellung von Informationen zum Untersuchungsthema Nutzung von Ergebnissen aus Daten- und Fragearchiven Nutzung von Ergebnissen aus systematischer Grundlagenforschung (z.B. split-ballot-Experimente) Einbettung einzelner Fragen in ein System aussagekräftiger Indikatoren Prüfen der Zuverlässigkeit der Antworten mittels Kontrollfragen Fragebogen im Team ausarbeiten (verschiedene Sichtweisen) Intensives Pretesting Dokumentation der Ergebnisse bei der Fragebogenentwicklung und Einbettung neu gewonnener Ergebnisse in Trendreihen (Methodenforschung)   Quelle: Max Kaase (Hrsg.): Deutsche Forschungsgemeinschaft. Qualitätskriterien der Umfrageforschung. S. 24

125 Why is it easy to ask bad questions?
Das existierende Methodenwissen wird nicht angewendet Die Regeln können im Konflikt zueinander stehen: machen Fragen in einer Hinsicht besser, in einer anderen aber schlechter Die angewendeten Testverfahren sind nicht immer aussagekräftig Es besteht ein Hang in der Wissenschaft, auf Kosten der Qualität die Vergleichbarkeit zu wahren. (Fowler 2001, S. 54)

126 Gliederung Alltagsnähe als generelles Problem Fehlerarten der Demoskopie Fragebogen und Frageformen Fragebogen ein sensibles Messinstrument Einflüsse auf das Antwortverhalten „Kognitive“ Fragebogengestaltung Verfahren der Evaluation von Fragebogen und Fragen Regelwerke Literatur

127 Literatur Abschnitte aus allgemeiner Methoden-Literatur
Atteslander, P. (2000), Methoden der empirischen Sozialforschung, Berlin/New York: de Gruyter. Bortz, J. & Döring, N. (1995), Forschungsmethoden und Evaluation für Sozialwissenschaftler: Berlin: Springer. Brosius, H.B., Koschel, F. (2003). Methoden der empirischen Kommunikationsforschung. Opladen: Westdeutscher Verlag. Diekmann, A. (1995), Empirische Sozialforschung. Reinbek: Rowohlt. Friedrichs, J. (1982), Methoden der empirischen Sozialforschung, Opladen: Westdeutscher Verlag. Schnell, R., Hill, P. & Esser, E. (1992), Methoden der empirischen Sozialforschung, München: Oldenbourg.

128 Einführung in die standardisierte Befragung
Groves, R. (1987). Research on survey data quality. Public Opinion Quarterly 52 (4) Kaase, M. (1999). Qualitätskriterien der Umfrageforschung. Berlin: Akademie-Verlag. Wüst, A.M. (1998). Die Allgemeine Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften als Telefonumfrage. ZUMA-Arbeitsbericht 98(04). Price, V. & Neijens, P. (1997). Opinion quality in public opinion research. International Journal of Public Opinion Research 9, Noelle-Neumann, E., Petersen, T. (2000). Alle nicht jeder. Einführung in die Methoden der Demoskopie. Berlin.: Springer. Koch, W. (1998). Wenn "mehr" nicht gleichbedeutend mit "besser" ist: Ausschöpfungsquoten und Stichprobenverzerrungen in allgemeinen Bevölkerungsumfragen. ZUMA-Nachrichten, 22(42). Porst, R., Ranft, S.& Ruoff, B. (1998). Strategien und Maßnahmen zur Erhöhung der Ausschöpfungsquoten bei sozialwissenschaftlichen Umfragen. Ein Literaturbericht. ZUMA-Arbeitsbericht 98(07). Rasinski, K.A. (2008). Designing Reliable and Valid Questionnaires. In: W. Donsbach M.W. Traugott (eds.): The SAGE Handbook of Public Opinion Research. Los Angeles u.a.: Sage, S


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