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Regenerative Kraftstoffe
Experimentalvortrag von Jan Grosse Austing SS07
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Gliederung 1. Einleitung 2. Biodiesel 3. Bioethanol
4. BtL-Kraftstoffe (Fischer-Tropsch) 5. kurzes Fazit 6. Schulrelevanz
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1. Einleitung Regenerative Energien zurzeit kontrovers diskutiert
1) Erdölverknappung 2) Klimawandel
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Anteil Verkehr an Emissionen von Treibhausgasen
1. Einleitung Anteil Verkehr an Emissionen von Treibhausgasen Kraftwerke (43 %) Haushalte (15 %) Verkehr (20 %) Gewerbe, Handel, Dienstleistungen (7 %) Industriefeuerungen (15%)
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Interesse an Regenerativen Kraftstoffen („Biosprit“) groß
1. Einleitung Interesse an Regenerativen Kraftstoffen („Biosprit“) groß dazu zählen: Biodiesel, Bioethanol, BtL-Kraftstoffe, Biowasserstoff, Biomethanol, Biogas u.a.
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2. Biodiesel
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Rapsöl: besteht aus Triglyceriden, Gewinnung aus Rapssamen
2. Biodiesel Biodiesel ist ein Gemisch von Fettsäuremethylestern (bei Herstellung aus Raps: Rapsölmethylester (RME)) Rapsöl: besteht aus Triglyceriden, Gewinnung aus Rapssamen
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im Rapsöl veresterte Fettsäuren hauptsächlich:
2. Biodiesel im Rapsöl veresterte Fettsäuren hauptsächlich: Ölsäure (C18:1; %) Linolsäure (C18:2; %) Linolensäure (C18:3; 5-13 %)
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Versuch 1 Herstellung von Biodiesel
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2. Biodiesel Reaktionsgleichung:
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2. Biodiesel Mechanismus:
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2. Biodiesel
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Umesterung ist eine Gleichgewichtsreaktion
2. Biodiesel Umesterung ist eine Gleichgewichtsreaktion (ca. 25 % nicht-umgesetztes Rapsöl in Versuch 1) industriell: CD-Verfahren (continuously deglycerolizing)
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Absenkung der Cetanzahl (Maß für die Zündwilligkeit)
2. Biodiesel Warum Umesterung? Absenkung der Cetanzahl (Maß für die Zündwilligkeit) RME hat geringere Viskosität als Rapsöl
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Demo 1 Vergleich der Viskositäten
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Literaturwerte: Kraftstoff Diesel Biodiesel Rapsöl
kinematische Viskosität [ in mm2/s, bei 40 °C] 2,0-4,5 3,5-5,0 38
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Demo 2 Verbrennung von Diesel bzw. Biodiesel
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Vorteile Biodiesel gegenüber Diesel
Zwischenbilanz Vorteile Biodiesel gegenüber Diesel regenerativ (je nach Quelle % CO2-Verringerung) Verringerung Ruß-Emissionen (bis zu 50 %) Biodiesel ist schwefelarm Biodiesel besser umweltverträglich
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Nachteile Biodiesel gegenüber Diesel geringerer Heizwert als Diesel
in Biodiesel kann sich Wasser lösen → Korrosionsprobleme teure Herstellung
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3. Bioethanol
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Verwendung von Bioethanol als Treibstoff - rein
- in Gemischen mit Benzin, z.B. a) bis 5 Vol.-% schon heute in Deutschland im Otto- Kraftstoff möglich b) E85 (85 Vol-% EtOH, 15 Vol-% Benzin)
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1. Vergärung von zucker- bzw. stärkehaltigen Pflanzen
3. Bioethanol Ethanol-Produktion 1. Vergärung von zucker- bzw. stärkehaltigen Pflanzen - evtl. Spaltung der Stärke - Vergärung
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3. Bioethanol 2. Destillation → hochprozentiges Ethanol (bis max. 97 Vol - % EtOH, azeotropes Gemisch mit Wasser)
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als Treibstoff wird 99,5-99,8 %iger Alkohol benötigt,
3. Bioethanol 3. Absolutierung als Treibstoff wird 99,5-99,8 %iger Alkohol benötigt, letzter Wasserentzug durch a) Schleppmittelverfahren b) Membranverfahren c) Molekularsiebverfahren
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Versuch 2 Wasserentzug durch Molekularsieb
3. Bioethanol Versuch 2 Wasserentzug durch Molekularsieb
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Bestimmung des Ethanolanteils mithilfe einer Dichtetabelle 0,81942
3. Bioethanol Bestimmung des Ethanolanteils mithilfe einer Dichtetabelle Dichte (20 °C) [g/mL] Vol-% Ethanol 0,81942 93,2 0,81674 94 0,81401 94,7 0,81127 95,4 0,80848 96,1 0,80567 96,7 0,8028 97,4 0,79988 98,1 0,79688 98,7 0,79383 99,3 0,79074 100
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→ Adsorption von Wasser
3. Bioethanol „Molekularsieb“ ist ein Zeolith ( = Alumosilikat mit großer innerer Oberfläche und „Käfigen“) → Adsorption von Wasser Molekularsieb 3A ist ein Zeolith A mit Kalium als Gegenion
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Erträge von Ethanol [L/ha]
3. Bioethanol Erträge von Ethanol [L/ha]
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2.-größter Bioethanol-Produzent: Brasilien
- 34 % der Weltproduktion (2006) - 40 % des Kraftstoffbedarfs durch Ethanol gedeckt - 50 % aller PKW fahren mit E85
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Versuch 3 Explosion eines E85-Luftgemisches
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analoge Explosion findet im Otto-Motor statt:
3. Bioethanol analoge Explosion findet im Otto-Motor statt: Benzin (Hautbestandteil Alkane, n ≈ 5-11): Ethanol:
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4. BtL-Kraftstoffe
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BtL (Biomass to Liquid) -Kraftstoffe: - synthetische Kraftstoffe
4. BtL-Kraftstoffe BtL (Biomass to Liquid) -Kraftstoffe: - synthetische Kraftstoffe - ausgehend von Synthesegas (Gemisch von CO/H2, aus Kohle oder Holz, neuerdings auch Biomasse aller Art) Synthese von Kohlenwasserstoffen nach der Fischer-Tropsch-Synthese (1925)
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4. BtL-Kraftstoffe bereits im 2. Weltkrieg zur Treibstoffversorgung angewendet, Synthesegas aus Kohle heutige Bestrebungen: Synthesegas aus nachwachsenden Rohstoffen (Holz, andere Biomasse)
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Versuch 4 Holzvergasung
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wichtigste Holzbestandteile
4. BtL-Kraftstoffe wichtigste Holzbestandteile Cellulose (35 %) Hemicellulose (20 %) Lignin (20 %) (unregelmäßiges Phenol-Polymer) Wasser (25 %) Polysaccharide
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unter Luftausschluss wird Holz zu a) Holzgas (gasförmig)
4. BtL-Kraftstoffe unter Luftausschluss wird Holz zu a) Holzgas (gasförmig) b) Holzgeist (flüssig) c) Holzkohle/Holzteer (fest) pyrolysiert die Holzvergasung kann wie folgt beschrieben werden:
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Holzgas-Zusammensetzung
CO 34 % H2 2 % C2H4 CH4 13 % N2 - CO2 49 % Gas-Zusammensetzung nach zusätzlicher unterstöchiometrischer Oxidation von Holkohle/-teer 20 % - 2 % 45 % 13 %
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Versuch 5 Fischer-Tropsch-Synthese
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4. BtL-Kraftstoffe H2 CH4 „Einspritz“-Peak
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Reaktionsgleichung hier :
4. BtL-Kraftstoffe Reaktionsgleichung hier : 4 mol Gas 2 mol Gas (bzw. ≈ 1 mol Gas, wenn H2O(l))
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hier eigentlich nur Vorgänger-Reaktion der FTS, da kein Kettenwachstum
4. BtL-Kraftstoffe allgemeine Reaktionsgleichung der Fischer-Tropsch-Synthese (Hauptprodukt: n-Alkane): hier eigentlich nur Vorgänger-Reaktion der FTS, da kein Kettenwachstum
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(möglicher) Mechanismus der Reaktion:
4. BtL-Kraftstoffe (möglicher) Mechanismus der Reaktion:
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4. BtL-Kraftstoffe typische Zusammensetzung eines Fischer-Tropsch-Synthese-Produktgemisches C C (≈ 60 %)
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Franz Fischer in seinem Labor (1918)
4. BtL-Kraftstoffe Franz Fischer in seinem Labor (1918)
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5. Kurzes Fazit fossile Kraftstoffe werden mittel- bis längerfristig knapper Biokraftstoffe besserer CO2-Gesamthaushalt als fossile Kraftstoffe, gewisse Emissionen vorteilhafter als bei fossilen Kraftstoffe aber kein „geschlossener“ CO2-Kreislauf
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5. Kurzes Fazit
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Herstellungskosten der Kraftstoffe [in €/L Kraftstoffäquivalent]
5. Kurzes Fazit Herstellungskosten der Kraftstoffe [in €/L Kraftstoffäquivalent] *Nettopreis bei 61 Dollar je Barrel Rohöl (Brent)
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Biotreibstoffe oft mit Nahrungsmittelproduktion eng verkettet
5. Kurzes Fazit Biotreibstoffe oft mit Nahrungsmittelproduktion eng verkettet (z.B. Anstieg des Weltmarktpreises von Mais um 80 % in 2006 → Massendemonstrationen in Mexiko wegen Preisanstieg für Zutat Maismehl für Volksspeise Tortilla)
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teilweise ökologische Aspekte sehr fragwürdig
5. Kurzes Fazit teilweise ökologische Aspekte sehr fragwürdig (z.B. Abholzung des Regenwaldes zum Anbau von Ölpalmen für Palmöl-Produktion in Indonesien)
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6. Schulrelevanz allgemein Regenerative Energien sehr aktuell
praxisnahes Thema Behandlung von Ökobilanzen ermöglicht Hinterfragen von Umweltschutz-Konzepten schöne fächerübergreifende Zusammenhänge zwischen Geschichte, Politik, Chemie (Fischer-Tropsch)
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Hessischer Lehrplan G8 9G.3: - Erdöl etc. 10G: - Alkanole
6. Schulrelevanz Hessischer Lehrplan G8 9G.3: - Erdöl etc. 10G: - Alkanole - fakultativ: Alkohole als Treibstoffzusatz
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12G.2: - Wahlthema Angewandte Chemie (u.a. „Vom Raps zum Biodiesel“)
6. Schulrelevanz 11G.1: - Mechanismus der Esterbildung und -verseifung, mehrwertige Alkohole (Glycerin) 11G.2: - Fette 12G.2: - Wahlthema Angewandte Chemie (u.a. „Vom Raps zum Biodiesel“)
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Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
„Drink the best and drive the rest!“ Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
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Gärung
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Säurekatalysierte Spaltung von Stärke
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Struktur von Cellulose
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Struktur von Lignin
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Struktur von Hemicellulose
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