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USA – Der amerikanische Traum ?

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Präsentation zum Thema: "USA – Der amerikanische Traum ?"—  Präsentation transkript:

1 USA – Der amerikanische Traum ?
Gibt es den amerikanischen Traum wirklich, der besagt, dass jeder vom Tellerwäscher zum Millionär werden kann? Genau diese Frage haben wir im Zuge unserer Projektarbeit genauer analysiert und werden sie nun im Laufe dieser Präsentation beantworten. USA – Der amerikanische Traum ?

2 Bevölkerungsstruktur
Gesamtbevölkerung 2012 314 Mio. Menschen Ethnien 2012 80% Weiße Bevölkerung 13% Schwarze Bevölkerung 5% AsiatInnen 1% UreinwohnerInnen Im Jahr 2012 betrug die Gesamtbevölkerung der Vereinigten Staaten rund 314 Millionen Einwohner. Somit zählen die USA, nach China und Indien, zu den bevölkerungsreichsten Ländern der Welt. Die Vereinigten Staaten sind schon seit langem ein Einwanderungsland. Daher leben heute zahlreiche verschiedene Ethnien in den USA. Im Jahr 2012 lag der Anteil der weißen Bevölkerung bei etwa 80%, die schwarze Bevölkerung machte in etwa 13% aus. 5% der Bevölkerung waren AsiatInnen und in der Minderheit mit 1% waren die sogenannten amerikanischen UreinwohnerInnen.

3 Wirtschaftsmacht USA Wirtschaftsliberalismus
Grundlegende Werte: Individuelle Freiheit und der Annahme der Chancengleichheit Grundsätzlich ist das amerikanische Wirtschafts- und Finanzmodell stark vom Wirtschaftsliberalismus geprägt, das bedeutet, dass der Staat nur wenig in wirtschaftliche Prozesse eingreift. Somit werden wirtschaftliche Entscheidungen auf Märkten getroffen und der Staat steuert diese mit Gesetzen und Richtlinien. Der Anteil an Steuern und Sozialabgaben in den USA ist im Vergleich zu den meisten europäischen Staaten mit 29% des Bruttoinlandproduktes relativ gering gehalten. Das Wirtschaftssystem der USA ist von zwei grundlegenden Werten geprägt: Individuelle Freiheit und der Annahme der Chancengleichheit. Deshalb legt der Staat nur wenige Vorschriften für einzelne Branchen fest um die Unabhängigkeit jedes Einzelnen nicht einzuschränken.

4 Politisches System Traditionell herrscht in den USA ein Zweiparteiensystem mit zwei dominierenden Parteien, den Demokraten und Republikanern, welche sich in ihren politischen Ansichten stark voneinander unterscheiden. Die Demokraten setzten sich für einen stärkeren Staat mit mehr sozialer Sicherheit ein. Im Gegensatz dazu stehen die Republikaner für eine stärkere Selbstverwaltung der Bundesstaaten, mehr Marktfreiheit und die Selbstverantwortung des Einzelnen.

5 Wirtschaftsdaten 2011 Wirtschaftsdaten 2011 BIP: 15 094 Mrd. US-$
Wirtschaftswachstum: 1,7% BIP/ Kopf: US-$ Leistungsbilanzdefizit:473 Mrd. US-$ HDI: 0,910 Indexpunkte Das Bruttoinlandsprodukt der USA betrug im Jahr 2011 etwa 15 Billionen US- Dollar und es konnte ein Wachstum von 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr festgestellt werden. Das BIP pro Kopf der USA betrug im Jahr 2011 etwa US-Dollar und war damit eines der höchsten der Erde. Das US- Leistungsbilanzdefizit betrug im Jahr 2011 etwa 473 Milliarden US- Dollar, das entsprach etwa drei Prozent des BIPs. Im Jahr 2011 betrug der HDI der USA 0,91 Indexpunkte, womit sie den 4. Platz im Ranking der höchst entwickelnden Länder belegten. Der HDI beinhaltet neben dem BIP / Kopf auch die Lebenserwartung und den Bildungsgrad. Er sagt jedoch nichts über die Verteilung des Wohlstandes aus.

6 Wirtschaftssektoren 2011 Wirtschaftssektoren Erwerbstätige in Prozent
Primärsektor 2% Sekundärsektor 17% Tertiärsektor 81% Der Dienstleistungssektor ist der stärkste Wirtschaftssektor der US-amerikanischen Wirtschaft. Über 81 Prozent der Erwerbstätigen waren im Jahr 2011 im Dienstleistungsbereich beschäftigt. Der Anteil der Beschäftigten in diesem Sektor wächst kontinuierlich, da immer mehr Arbeitsplätze im Niedriglohnbereich, aber auch Arbeitsstellen für hochqualifizierte Angestellte geschaffen werden. Weiters waren im Jahr 2011 etwa 17 Prozent der Beschäftigten im sekundären Sektor beschäftigt. Jedoch kann man in diesem Sektor einen leichten Rückgang der Beschäftigten erkennen, denn aufgrund der zunehmenden Rationalisierung werden immer mehr Arbeitsplätze in der Industrie abgebaut. Der Primärsektor spielt in den USA mit weniger als zwei Prozent der Beschäftigten nur eine kleine Rolle.

7 Einkommensverteilung 1967 - 2011
$ 350,000 a $ 300,000 $ 250,000a $ 200,000 a $ 150,000 $ 100,000 $ 50,000 $ 0 Die folgende Grafik zeigt das durchschnittliche Haushaltseinkommen von 1967 bis Dazu wurde die US- Bevölkerung in Fünftel gegliedert und die obersten 5% wurden nochmals extra hervorgehoben. Das Haushaltseinkommen im Jahr 2011 des untersten Fünftel (grüne Linie) der US- Bevölkerung betrug etwa US- Dollar. Besonders hervorzuheben ist das Einkommen des obersten Fünftel (die blaue Linie) der US- amerikanischen Bevölkerung, denn diese erzielten im Jahr 2011 ein Haushaltseinkommen von US- Dollar. Der gewaltige Einkommensunterschied innerhalb der US- amerikanischen Bevölkerung wird noch deutlicher, wenn man sich das durchschnittliche Haushaltseinkommen der obersten 5% der US- amerikanischen Bevölkerung ansieht, welches man anhand der schwarz gestrichelten Linie erkennen kann. Dieses betrug im Jahr Dollar. Anhand dieser Grafik, erkennt man die enorme Kluft zwischen Arm und Reich in der US- amerikanischen Bevölkerung. Besonders zwischen dem obersten Fünftel der US- amerikanischen Bevölkerung (blaue Linie) und dem mittlerem Fünftel (rote Linie) der US- amerikanischen Bevölkerung driften die Einkommen stark auseinander. Quelle: Census Bureau, 2011

8 Soziale Mobilität Obere Einkommensschicht Mittlere Einkommensschicht
8% Ob der amerikanische Traum wirklich existiert müsste sich anhand der sozialen Mobilität zeigen. Der Begriff soziale Mobilität bedeutet, dass es möglich ist, innerhalb eines Lebenszyklus oder in der Abfolge von Generationen in eine höhere bzw. niedrigere soziale Schicht auf- bzw. abzusteigen. Spricht man von einer hohen sozialen Mobilität bedeutet das, dass die Chance in eine höhere Schicht aufzusteigen, groß ist. Die soziale Mobilität in den USA ist viel niedriger als in Europa, denn Kinder die in ärmeren Familien aufwachsen, haben eine geringere Chance den Weg aus niedrigen Einkommensbereichen zu finden. Laut einer aktuellen Studie des schwedischen Ökonomen Markus Jantti schaffen in den USA nur 8% der Kinder deren Eltern zur unteren Einkommensschicht zählen, den Sprung in die oberste Einkommensschicht und 42% der Kinder bleiben in der unteren Schicht, denn je größer der Abstand zwischen Arm und Reich, desto schwieriger ist der Transfer zwischen den Klassen. Ein Aufstieg von ganz Unten nach ganz Oben kommt nur sehr selten vor. Damit würde auch der „amerikanische Traum“, der aussagt, dass jeder vom Tellerwäscher zum Millionär werden kann, in der Regel ein schöner, aber leerer Traum bleiben. Untere Einkommensschicht 42% verbleiben

9 Das US-amerikanische Schulsystem
Viele US-Amerikaner und US-Amerikanerinnen glauben fest an den amerikanischen Traum, welcher aussagt, dass jeder bzw. jede vom Tellerwäscher zum Millionär werden kann. Fakt jedoch ist, dass Qualifikationen und gute Bildung wichtige Voraussetzungen für den sozialen Aufstieg sind. Deshalb habe ich den Schwerpunkt meiner Projektarbeit auf das Thema Bildung in den USA gelegt. Das US-amerikanische Schulsystem

10 Das US-amerikanische Schulsystem
Forschungsfrage Das US-amerikanische Schulsystem Inwieweit bietet das Bildungssystem in den USA Chancengleichheit bzw. Chancengerechtigkeit? Im Laufe meiner Arbeit wollte ich herausfinden, ob jedes US-amerikanisches Kind dieselben Chancen auf gute Bildung hat. Somit lautet meine Forschungsfrage: Inwieweit bietet das Bildungssystem in den USA Chancengleichheit bzw. Chancengerechtigkeit.

11 Aufbau des Schulsystems
Zunächst ist es wichtig den Aufbau des US-amerikanischen Schulsystems zu erklären. Generell dominiert in den USA die Gesamtschulstruktur, doch trotzdem ist dieses aufgrund seiner föderalen Struktur sehr flexibel. Föderale Struktur heißt, dass die Finanzierung und die Gesetzgebung im Verantwortungsbereich der einzelnen Staaten liegen. Neben den zahlreichen öffentlichen Schulen stehen auch viele Privatschulen zur Verfügung, doch auch das sogenannte Homeschooling ist möglich. Generell gibt es in jedem Schultyp eine Schulpflicht von 12 Jahren. Viele Kinder besuchen bereits ab einem Alter von zwei Jahren Kindergärten. Diese sind eng an eine Grundschule geknüpft und das Arbeitsprogramm der Kindergärten bereitet die Kinder auf die jeweilige Grundschule vor. Vom 6. Bis zum 11. Lebensjahr besuchen die Schüler und Schülerinnen Gesamtschulen, oder so genannte Elementary Schools. Die Grundschulen sind meist wohnbezirksnah und eng an das Elternhaus geknüpft. Das heißt, dass sich auch die Eltern in den Schulen engagieren. Der Unterricht findet bis auf einige Spezialfächer in Klassenverbänden statt. Nach der Grundschule und ab einem Alter von 12 Jahren besuchen die Schüler und Schülerinnen Semesterkurse mit einem Punktesystem. Der Kursplan wird von jedem Schüler und jeder Schülerin individuell zusammengestellt, wobei eine Pflicht für einen gewissen Grundbestand an Kompetenzen und Kulturtechniken gibt, was aber wiederum von Staat zu Staat unterschiedlich ist. Traditionelle Klassen und das Wiederholen wie wir es in Österreich haben gibt es durch dieses System nicht mehr. Intermediate School und Junior High School unterscheiden sich nur in ihrem Namen und nicht im Schultyp voneinander. Sie bereiten die Schüler und Schülerinnen auf den Eintritt in die High School, Senior High School oder auch Secondary School genannt vor. Das Kernstück des US-amerikanischen Schulsystems stellt die High School dar. Diese schließen die Jugendlichen mit 17 Jahren mit einem High School Diploma ab welches den Zugang zu weiterer Tertiärbildung bietet.

12 Private- und öffentliche Schulen
Immobiliensteuer Schulgelder, Spenden Unterschiede in Ausstattung und Niveau Hohes Bildungsniveau, breites Fächerangebot Soziale Probleme Strenge, wertorientierte Erziehung 90% aller SchülerInnen 10% aller SchülerInnen Private- und öffentliche Schulen unterscheiden sich drastisch voneinander. Während sich Privatschulen durch hohe Schulgelder und Spenden finanzieren, finanzieren sich öffentliche Schulen durch die Immobiliensteuer, also die Vermögenssteuer auf die Häuser ihrer Gemeinde, was dazu führt, dass viele öffentliche Schulen, je nach Wohlstand der Gemeinde, extreme Unterschiede in Ausstattung und Niveau aufweisen. Privatschulen hingegen bieten ein hohes Bildungsniveau und haben auch die nötigen finanziellen Mittel um dieses zu halten. Weiters bieten sie ein breites Fächerangebot an berufsvorbereitenden Kursen. Soziale Probleme stehen in öffentlichen Schulen oft an der Tagesordnung, was den Lernfortschritt oft verhindert. Nachdem die Familien vieler Kinder welche Privatschulen besuchen einen großen Wert auf eine strenge und wertorientierte Erziehung legen, wird diese in den Schulen auch umgesetzt. Öffentliche Schulen sind für alle Schichten kostenlos zugänglich, warum der Großteil der Schüler und Schülerinnen auch eine solche besuchen. Nur rund 10% aller Schüler und Schülerinnen haben die nötigen finanziellen Mittel eine Privatschule zu besuchen.

13 Definition Chancengleichheit
Gerechte Verteilung Zugangs- und Lebenschancen Gleiche Ausbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten Verbot von Diskriminierung Analysieren möchte ich das US-amerikanische Schulsystem nach Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit. Deshalb möchte ich diese Begriffe zunächst definieren. Chancengleichheit in Bezug auf Bildung, bezeichnet das Recht auf eine gerechte Verteilung von Zugangs- und Lebenschancen. Also gleiche Ausbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten für alle. Dazu gehört insbesondere das Verbot von Diskriminierung, beispielsweise aufgrund des Geschlechtes, der Religion oder der sozialen Herkunft.

14 Definition Chancengerechtigkeit
Individuelle Förderung nach Fähigkeiten Gerechte Bedingungen und Voraussetzungen bei Ausbildung und gesellschaftlich-sozialer Entwicklung Unter Chancengerechtigkeit im Bildungssystem versteht man, dass jeder Schüler und jede Schülerin nach Fähigkeiten individuell gefördert wird. Man spricht also von gerechten Bedingungen und Voraussetzungen für alle bei der Ausbildung und der gesellschaftlich-sozialen Entwicklung. Chancengleichheit alleine ist zu wenig. Kinder die aus einem schwierigeren, bildungsfernen Umfeld kommen müssen individuell gefördert werden, da sie auch bei gleichen Zugangschancen nicht gleich erfolgreich sein können. Demnach sichert Chancengleichheit alleine noch keine Chancengerechtigkeit – beides muss gegeben sein.

15 Bildungsziel Citizenship
Charakter eines Individuums als Mitglied in einer Gesellschaft  Der Begriff „Citizenship“ kann mit dem deutschen Wort „ZivilbürgerInnenschaft“ gleichgesetzt werden und meint im weitesten Sinn den Charakter eines Individuums als Mitglied in einer Gesellschaft, also dessen Bewusstsein Teil einer Gemeinschaft zu sein und dessen Verhalten in Bezug auf Aufgaben, Rechte und Pflichten. Der Begriff „Citizenship“ beinhaltet sowohl Status als auch Rolle, als auch Werte wie Gleichberechtigung, Vielfalt und soziale Gerechtigkeit. In den USA leben viele verschiedene Ethnien und Gesellschaftsgruppen, welche alle zu einer Nation zusammenwachsen sollen. Die Aufgabe freie, selbstbewusste und politisch unabhängige Bürger bzw. Bürgerinnen zu erziehen, wurde früh von den US-amerikanischen Schulen aufgenommen und gilt bis heute als selbstverständlicher Teil ihres gesellschaftlichen Auftrages.

16 Analyse des Schulsystems
Einkommens- schichten Wovon hängen die Bildungschancen ab ? Ethnien Kinder mit Behinderung Um meine Forschungsfrage beantworten zu können habe ich das Schulsystem und die Bildungschancen nach Einkommensschichten, Ethnien und für Kinder mit Behinderung analysiert.

17 Pechar, Hans: Institut für soziale Ökologie, 19.11.2012
Bildungschancen nach Einkommensschichten „Ein Kind aus einer einkommensschwachen Schicht hat nur durch Glück die Möglichkeit zu guter Bildung zu kommen.“ Pechar, Hans: Institut für soziale Ökologie, Einkommens- schichten Ethnien Kinder mit Behinderung In den USA wird der Wohnort meist nach dem dort vorhandenem Schulangebot ausgewählt. Es gibt extrem starke Unterschiede in der Siedlungsstruktur, den wohlhabenden Suburbs und den fast schon heruntergekommen Armenviertel. Vor allem bei öffentlichen Schulen kann man in Ausstattung und Niveau drastische regionale Unterschiede erkennen, da sich diese ja aus den Steuern der Gemeinden finanzieren. In den Suburbs leben oft sehr wohlhabende, weiße Familien wodurch öffentliche Schulen in diesen Gemeinden auch mehr Steuern erheben können und dadurch mehr finanzielle Mittel bzw. Ressourcen zur Verfügung stehen. Genau das Gegenteil findet man demnach in ärmeren Gemeinden wieder. Hier müssen die Kinder in der Schule mit den geringstmöglichen Ressourcen auskommen. Die USA haben generell ein Schulsystem, welches üblicherweise Kindern von Familien mit mittlerem- oder hohem Einkommen bessere schulische Erziehung bietet als für solche der unteren Einkommensschichten. Viele Familien haben nicht die nötigen finanziellen Mittel um in eine Gemeinde mit gut ausgestatteten Schulen zu ziehen. Demnach sind einkommensschwache Schichten definitiv benachteiligt, wodurch eine absolute Chancengleichheit im Bildungssystem nicht gewährleistet werden kann.

18 Bildungschancen nach Ethnien
Gute Bildung = Privileg der weißen Ober- und Mittelschicht Einkommens- schichten Ethnien Kinder mit Behinderung Noch in jüngster Vergangenheit wurden Schüler und Schülerinnen nach ihrer Rassenzugehörigkeit den einzelnen Schulen zugeteilt. Schulen mit einem hohen Anteil an afroamerikanischen Kindern erhielten dabei weniger Mittel als jene mit einem großen Anteil an weißen Schülern und Schülerinnen. Tatsächlich blieb gute Bildung, was nicht nur allein berufsrelevante Kenntnisse und Fertigkeiten, sondern auch gleichermaßen Allgemein- und Persönlichkeitsbildung meint, lange Zeit ein Privileg der weißen Ober- und Mittelschicht, die Zugangschancen sind bis heute sehr ungleich verteilt. Weiße Kinder besuchen, im Vergleich zu Minoritäten, Schulen mit kleineren Klassen, besseren Einrichtungen und mehr Möglichkeiten zur Teilnahme an College-vorbereitenden Kursen. Generell kann man eine Überlegenheit weißer Schüler und Schülerinnen in den meisten Bereichen schulischer Leistungen feststellen. Das liegt einerseits daran, dass nicht jede Schule die gleichen Ressourcen zur Verfügung hat, aber steht auch stark im Zusammenhang mit dem Bildungshintergrund der Eltern. Denn Bildung wird in den USA wie auch in Österreich zum großen Teil vererbt.

19 Bildungschancen nach Ethnien
Einkommens- schichten Jugendliche ohne Schulabschluss in % der Jugendlichen zwischen 16 und 24 Jahren nach Geschlecht und Ethnie, Ethnien Jahr Gesamt Männer Frauen Weiße Schwarze Hispanics 1967 17,0 16,5 17,3 15,4 28,6 - 1975 13,9 13,3 14,5 11,4 22,9 29,2 1980 14,1 15,1 13,1 19,1 35,2 1985 12,6 13,4 11,8 10,4 15,2 27,6 1990 12,1 12,3 9,0 13,2 32,4 1994 11,5 10,6 7,7 30,0 Kinder mit Behinderung Besser veranschaulicht das auch diese Grafik, welche die Jugendlichen ohne Schulabschluss in % zwischen 16 und 24 Jahren aufgereiht nach Geschlecht und Ethnie, zeigt. Was hier auffällt ist, dass im Vergleich zu den weißen Schulabbrechern und Schulabbrecherinnen der Anteil an afroamerikanischen Schulabbrechern und Schulabbrecherinnen wesentlich höher ist. Und der Anteil der lateinamerikanischen Schulabrechern und Schulabbrecherinnen, also Hispanics mehr als vier Mal so hoch wie jener der weißen Bevölkerung ist. Jugendliche ohne Schulabschluss gehören zu jenen Personengruppen, die eher als andere zu Sozialhilfeempfängern werden. Quelle: U.S. National Center for Education Statistics, Youth Indicators 1996

20 Bildungschancen für Kinder mit Behinderung
Education For All Handicapped Children Act Einkommens- schichten Ethnien Kinder mit Behinderung Ein Problem der US-amerikanischen Schulpolitik stellte lange Zeit auch der Ausschluss von Kindern mit Behinderung dar. Das Eingreifen des Bundes war notwendig, um auch diesen Kindern geeignete schulische Maßnahmen zu ermöglichen und Chancengleichheit zu schaffen. Viele US-amerikanische Schüler und Schülerinnen mit Behinderungen wurden komplett vom öffentlichen Schulsystem ausgeschlossen. Durch diverse Gesetze sollte für diese Kinder eine möglichst wenig einschränkende Umgebung geschaffen werden. Alle Staaten sollten uneingeschränkte Bildungschancen sowie individuelle sonderpädagogische Leistungen durch die Förderung jedes einzelnen, für alle behinderten Kinder bereitstellen. Der „Education For All Handicapped Children Act“ wurde im Jahr 1975 eingeführt und veränderte durch sonderpädagogische Reformen der Gesetzgebung viele Schulen in vielen Gemeinden. Die Diskriminierung von Menschen mit Behinderung wurde verboten. Einerseits schuf er eine rechtliche Basis, andererseits waren individuelle Kämpfe, rechtliche Präzedenzfälle und kommunale Aktionen notwendig um einzelne Gemeinden und dessen Schulen zur Einhaltung dieses Gesetzes zu bewegen. Schulen konnten gegen diese Gesetze zwar Widerstand leisten, gingen somit aber das Risiko auf Subventionen des Bundesstaates verzichten zu müssen, ein.

21 No Child Left Behind Act
Qualitativ hochwertige Ausbildung für alle Beim No Child Left Behind Act handelt es sich um ein Bildungsgesetz, das die Qualität der öffentlichen Schulen verbessern und somit die Verteilung ungleicher Chancen lösen sollte. Allen Kindern, egal welcher ethnischen Zugehörigkeit oder Einkommensgruppe sollten eine qualitativ hochwertige Ausbildung erlangen. Das Gesetz wurde im Jahr 2002 ins Leben gerufen. Der NCLB Act konzentriert sich auf die Verringerung der Klassengrößen und den Bildungsunterschieden nach Ethnien in schulischen Leistungen. Er fordert Bezirke und deren Schulen auf, ihre Aufmerksamkeit auf die schulischen Leistungen der traditionell unterversorgten Gruppen von Kindern zu richten. Das sind die Schüler und Schülerinnen aus Schichten mit niedrigem Einkommen, Kinder mit Behinderung, sowie Schüler und Schülerinnen „wichtiger“ rassischer und ethnischer Untergruppen, welche sie selbst bestimmen können. Aus diversen Tests der US-amerikanischen Schüler und Schülerinnen ging hervor, dass trotz des „No Child Left Behind“ Acts extreme Bildungsunterschiede einzelner Schulen und einzelner Schüler und Schülerinnen vorhanden sind.

22 Fazit Keine Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit
Grundsätzlich gibt es zwar keine rechtlichen Verletzungen der Chancengleichheit und jeder Schüler und jede Schülerin hätte theoretisch dasselbe Recht eine Schule zu besuchen. Für manche Einkommens- oder Einwanderungsgruppen ist dies faktisch aber viel schwieriger als für andere. In den USA gibt es enorme Unterschiede in der Gesellschaft, beispielsweise in der Verteilung von Einkommen. Das US-amerikanische Schulsystem leugnet diese Disparitäten keineswegs, doch ist es für ein gesellschaftliches Subsystem wie Schule extrem schwierig diese auszugleichen. Der Einfluss des Elternhauses spielt sowohl in den USA, wie in fast allen Ländern, eine wichtige Rolle. Kinder sind weitgehend von diesem geprägt und übernehmen auch dessen Werte. Dieser Einfluss kann nie völlig eliminiert werden, doch kann man sagen, dass das US-amerikanische Schulsystem weitgehend versucht diese Ungleichheiten auszugleichen, wahrscheinlich mehr als andere Länder. Durch den „No Child Left Behind Act“ wurde ein Gesetz ins Leben gerufen, dass zumindest ansatzweise die Chancen auf gute Bildung für alle Kinder gewährleisten sollte. Damit wurde ein wichtiger Schritt getan. Doch auch dieses Gesetz hat Lücken die es in Zukunft zu schließen gilt. Demnach kann man sagen, dass die USA versuchen schulische Ungleichheiten zu eliminieren, eine völlige Chancengleichheit bzw. Chancengerechtigkeit ist jedoch nicht gegeben.

23 Österreich und USA im Vergleich
Das Phänomen Armut – Österreich und USA im Vergleich Heutzutage spielt die Armut nicht nur in den Entwicklungs- und Schwellenländern, sondern auch in Industrieländern eine große Rolle, denn die Anzahl der Armutsbetroffenen steigt auch in diesen Ländern immer mehr an. Da mich dieses sozialwissenschaftliche Thema sehr interessiert, habe ich mich dazu entschlossen, den Fokus meiner Projektarbeit auf das Phänomen Armut zu leiten.

24 Ausprägungen und Ursachen von Armut
Forschungsfrage Ausprägungen und Ursachen von Armut Wodurch unterscheidet sich das Phänomen Armut in Österreich von den USA? Folglich habe ich mir die Frage gestellt: Wodurch unterscheidet sich das Phänomen Armut in Österreich von den USA. Um diese Frage beantworten zu können, habe ich die Ausprägung sowie die Ursachen der Armut genauer analysiert.

25 Der Teufelskreis der Armutsbetroffenen
Mangelhafte Ausbildung Bildung Mangelhafte Bildungsmöglichkeiten Armut Geringere Ersparnisse Hohe Krankheits- anfälligkeit Armutsbetroffene Menschen leiden aufgrund eines geringen Einkommens unter einem eingeschränkten Konsum lebenswichtiger Güter und Dienstleistungen und müssen folglich gesundheitliche Beeinträchtigungen hinnehmen. Damit diese Menschen ihre Grundbedürfnisse befriedigen können, müssen sie dafür den Großteil ihres gering bemessenen Einkommens aufbringen. Deshalb haben sie nur geringe Ersparnisse, wodurch sie erschwert große Investitionen tätigen können. Außerdem haben armutsbetroffene Menschen einen Mangel an Bildungsmöglichkeiten. Das hat zur Folge, dass armutsbetroffene Menschen meist nur einen mangelhafte Ausbildung erzielen können. Armut ist somit ein multidimensionales Phänomen, denn armutsbetroffene Menschen sind in vielen Lebensbereichen erheblich eingeschränkt und können deshalb am Mindestlebensstandard nicht teilnehmen. Folglich kann Armut auch die Ursache für den völligen sozialen Ausschluss sein. Da Armut oft über Generationen vererbt wird, ist es besonders für armutsbetroffene Menschen schwer wieder diesem Teufelskreis zu entkommen. Gesundheit Einkommen Eingeschränkter Nahrungsmittel-konsum Geringere Investitionen

26 Konzepte zur Messung von Armut
Messkonzepte in Österreich Messkonzepte in den USA Heutzutage existieren unterschiedlichste Konzepte zur Messung von Armut. Während die europäischen Länder ein ähnliches Konzept zur Armutsbestimmung verwenden, hat die USA ein anderes Konzept zur Messung von Armut entwickelt. Deshalb kann man die Armzt

27 Messkonzepte in Österreich
Armutsgefährdung Manifeste Armut Messkonzepte in Österreich Messkonzepte in den USA In Österreich arbeitet die aktuelle sozialwissenschaftliche Forschung überwiegend mit dem relativen Armutskonzept. Menschen, die von relativer Armut betroffen sind, verfügen nicht über ausreichende Mittel um ein von der Gesellschaft als normal angesehenes Leben führen zu können. Somit wird die relative Armut im Vergleich zum allgemeinen Lebensstandard gemessen. Für den EU- Raum wurde 2001 eine einheitliche Definition der Armutsgrenze beschlossen. Demnach gilt ein Haushalt als armutsgefährdet, wenn das pro Kopf gewichtete Einkommen unter 60% des Medianeinkommes des äquivalisierten Haushaltseinkommens liegt. Dazu addiert man die Einkommen in einem Haushalt und gewichtet das Haushaltseinkommen nach einer Äquivalenzskala, die sich nach dem Alter und der Anzahl der Personen in einem Haushalt richtet. Somit werden Erwachsene mit einem höher Wert als Kinder gewichtet. Anschließend dividiert man das verfügbare Haushaltseinkommen durch die Summe der Gewichte eines Haushalts. Somit drückt man den Lebensstandard, den ein Einpersonenhaushalt mit diesem Einkommen erzielen kann, aus. Dies wird anschließend mit dem mittleren Einkommen der Gesamtbevölkerung verglichen, um den relativen Unterschied im Lebensstandard darstellen zu können. Wenn das Haushaltseinkommen nun unter 60% des medianen Äquivalenzeinkommen der Gesamtbevölkerung, zählt man zu den armutsgefährdeten Haushalten in Österreich. Die manifeste Armut stellt einen weiteren Armutsindikator dar. Von manifester Armut spricht man, wenn finanzielle Deprivation und Armutsgefährdung gemeinsam auftreten. Finanzielle Deprivation bedeutet, dass die Lebensführung in zumindest zwei zentralen Lebensbereichen eingeschränkt ist. Zu diesen zentralen Lebensbereichen zählen, die Wohnung angemessen warm zu halten, regelmäßige Zahlungen der letzten 12 Monaten rechtzeitig begleichen zu können, notwendige Arzt- oder Zahnarztbesuche in Anspruch zu nehmen, unerwartete Ausgaben bis zu 900€ finanzieren zu können und neue Kleidung kaufen zu können. Wenn armutsgefährdete Menschen mindestens zwei dieser Kriterien nicht erfüllen können, sind sie von manifester Armut betroffen.  

28 Messkonzepte in Österreich
Armutsgefährdungsgrenzen nach Monatswerten 2011 Messkonzepte in den USA Haushaltstyp Österreich (Kind < 14) Einpersonenhaushalt (unter 65 Jahre) 1.066 € 1 Erwachsener + 1 Kind 1.386 € 2 Erwachsene + 3 Kinder 2.558 € Anhand dieser Grafik kann man die Armutsgefährdungsgrenzen für verschiedene Haushaltstypen nach Monatseinkommen im Jahr 2011 erkennen. In Österreich werden die Armutsgefährdungsgrenzen für verschiedene Haushaltstypen jährlich von der Statistik Austria errechnet. Haushalte, die ein Einkommen unterhalb dieser Armutsgefährdungsgrenze erzielen, sind von Armut gefährdet. Demnach zählten im Jahr 2011 Einpersonenhaushalte, die ein Monatseinkommen unter € erreichten, zu den armutsgefährdeten Haushalten. Die Armutsgefährdungsgrenze für ein Monatseinkommens eines Haushaltes mit einem Erwachsenen und einem Kind betrug im Jahr €. Kinderreiche Haushalte, darunter sind alle Haushalte mit zwei Erwachsenen und drei Kindern zusammengefasst, zählten im Jahr 2011 zu den armutsgefährdeten Haushalten, wenn sie ein Monatseinkommen unter € erreichte.

29 Messkonzepte in den USA
Messkonzepte in Österreich Offizielle Armutsgrenzen Ratio of Income to Poverty Messkonzepte in den USA In den USA berechnet das Census Bureau jährlich die offiziellen Armutsgrenzen, einen Grenzwert ab dem Haushalte von Armut betroffen sind, für verschiedene Haushaltstypen. Wenn das Haushalteinkommen unter der errechneten Armutsgrenze liegt, ist dieser Haushalt und jede Person in diesem Haushalt von Armut betroffen. Die Ratio of Income to Poverty ist eine Quote, die das Einkommens-Armuts-Verhältnis ausdrückt . Dazu wird das Einkommen eines Haushaltes mit der dazu passenden Armutsrisikogrenze verglichen. Dadurch wird ersichtlich, in welcher Intensität ein Haushalt nun von Armut betroffen ist. Eine Quote unter 1 bedeutet, dass das Haushaltseinkommen niedriger als die offizielle Armutsgrenze ist, eine Quote, die größer als 1 ist, bedeutet, dass das Haushaltseinkommen über der Armutsgrenze liegt. Bei einer Quote von 0,5 spricht man von „deep poverty“. Das bedeutet, dass das Einkommen eines Haushaltes nur 50% der passenden Armutsrisikogrenze betrug.

30 Messkonzepte in den USA
Messkonzepte in Österreich Armutsrisikogrenzen nach Jahreseinkommen 2011 Messkonzepte in den USA Haushaltstyp USA (Kind < 18) Einpersonenhaushalt (unter 65 Jahre) 8.893 € 1 Erwachsener + 1 Kind 2 Erwachsene + 3 Kinder €  Anhand dieser Grafik kann man die Armutsrisikogrenzen in den USA für verschiedene Haushaltstypen nach Jahreseinkommen im Jahr 2011 erkennen. Haushalte, die ein Einkommen unterhalb dieser Armutsschwellen erzielen, sind von Armut betroffen. Die Armutsgrenze für ein Jahreseinkommens von Einpersonenhaushalte betrug im Jahr €. AlleinerzieherInnenhaushalte mit einem Kind zählten zu den armutsbetroffenen Haushalten, wenn sie ein Jahreseinkommen von unter € im Jahr 2011 erzielten. Für kinderreiche Familien, d.h. für Haushalte mit zwei Erwachsenen und drei Kindern, betrug die Armutsrisikogrenze im Jahr €.

31 Ausprägung der Armut Armut in Österreich Risikogruppen in Österreich
Armut in den USA Risikogruppen in den USA Sowohl in den USA als auch in Österreich sind immer mehr Menschen von dem Phänomen Armut betroffen. Risikogruppen nach Ethnien in den USA

32 Armut in Österreich Armutsgefährdung 2011
1 Million Menschen (13% der Bevölkerung) davon manifest arm Menschen (6% der Bevölkerung) Armut in Österreich Risikogruppen in Österreich Armut in den USA Risikogruppen in den USA In Österreich waren im Jahr 2011 nach der Vergabe der Sozialleistungen rund eine Million Menschen, das entspricht etwa 13% der österreichischen Bevölkerung, von Armut gefährdet. Die staatlichen Sozialleistungen sind wichtige Maßnahmen zur Eindämmung der Anzahl der Armutsgefährdeten, denn ohne staatliche Sozialleistungen wäre die Armutsgefährdungsquote mehr als drei Mal so hoch und würde bei 43% liegen, das bedeutet, dass ohne Sozialleistungen etwa 3,6 Mio ÖsterreicherInnen von Armut gefährdet wären. Im Jahr 2011 waren in Österreich Menschen, etwa 4% der österreichischen Bevölkerung von manifester Armut betroffen. Risikogruppen nach Ethnien in den USA

33 Risikogruppen in Österreich
Besonders Armutsgefährdete 2011 Anteil in Prozent Arbeitslose 34% Alleinerzieherinnen 26% Alleinlebende Pensionistinnen Familien mit drei oder mehr Kindern Armut in Österreich Risikogruppen in Österreich Armut in den USA Risikogruppen in den USA Wer ist in Österreich besonders armutsgefährdeten? In Österreich zählen vor allem Arbeitslose, Alleinerzieherinnen, alleinlebende Pensionistinnen sowie kinderreicher Familien als besonders armutsgefährdet. Das bedeutet, dass diese Menschen ein hohes Risiko haben, von Armut betroffen zu sein, da diese Menschen meist nur ein geringes Einkommen zur Verfügung haben. Im Jahr 2011 waren 34% aller Arbeitslosen armutsgefährdet, somit zählen die Arbeitslosen zu der armutsrisikoreichsten Gruppe in Österreich. Weiters zählten im Jahr % aller Alleinerziehenden Frauen sowie 26% aller alleinlebenden Pensionistinnen zur armutsgefährdeten Gruppe in Österreich. Ebenfalls ein hohes Armutsgefährdungsrisiko haben kinderreiche Familien, denn 26% aller Familien mit drei oder mehr Kindern waren im Jahr 2011 in Österreich armutsgefährdet. Risikogruppen nach Ethnien in den USA

34 Armut in den USA Armutsbetroffenheit 2011
46 Millionen Menschen (15% der Bevölkerung) davon „deep poverty“ 20 Millionen Menschen (7% der Bevölkerung) Armut in Österreich Risikogruppen in Österreich Armut in den USA Risikogruppen in den USA In den USA waren im Jahr 2011 etwa 46 Millionen Menschen, das entspricht etwa 15% der US- Bevölkerung, von Armut betroffen. Im Zuge der Berechnung der Ratio of Income to Poverty im Jahr 2011, konnte man feststellen, dass etwa 20 Millionen US-AmerikanerInnen, also circa 7% der US- amerikanischen Bevölkerung bzw. 44% der insgesamt 46 Millionen armutsbetroffenen AmerikanerInnen ein Einkommen erzielt hatten, das nur die Hälfte der dazu passenden Armutsgrenze betrug. In diesem Fall spricht man auch von „deep poverty“. Risikogruppen nach Ethnien in den USA

35 Risikogruppen in den USA
Armut in Österreich Besonders Armutsbetroffene 2011 Anteil in Prozent AlleinerzieherInnen 34% Arbeitslose 32% Erwerbsunfähige Menschen 29% Risikogruppen in Österreich Armut in den USA Risikogruppen in den USA Wie in Österreich, zählen auch in den USA AlleinerzieherInnen und Arbeitslosen zur besonders armutsbetroffenen Gruppe. Im Jahr 2011 waren in den USA 34% aller AlleinerzieherInnen, sowie 32% aller Arbeitslosen von Armut betroffen. Des Weiteren zählen in den USA die erwerbsunfähigen Menschen, dazu zählen all jene, die aufgrund von Krankheiten oder anderen körperlichen sowie geistigen Einschränkungen nicht im Stande sind ist, einem regelmäßigen Erwerb nachzugehen, zur Armutsrisikogruppe in den USA. Im Jahr 2011 waren etwa 29% der erwerbsunfähigen Menschen von Armut betroffen. Risikogruppen nach Ethnien in den USA

36 Risikogruppen nach Ethnien in den USA
Armut in Österreich Ethnische Gruppen 2011 Anteil an Gesamt-bevölkerung in Prozent Armutsrisiko in Prozent Weiße Bevölkerung 63% 10% Hispanics 17% 25% Afroamerikanische Bevölkerung 13% 28% Asiatische Bevölkerung 5% 12% UreinwohnerInnen 1% - Zwei oder mehr Ethnien Risikogruppen in Österreich Armut in den USA Risikogruppen in den USA Besonders auffallend in den USA ist der große Unterschied zwischen den ethnischen Gruppen. Mit etwa 63% nimmt die weiße Bevölkerung den größten Teil der US- amerikanischen Bevölkerung ein, dennoch sind lediglich etwa 10% dieser Bevölkerungsgruppe von Armut betroffen. Die Hispanics, in dieser Gruppe sind alle US-AmerikannerInnen mit spanischer oder lateinamerikanischer Herkunft zusammengefasst, sind jedoch in den USA überdurchschnittlich hoch von der Armut betroffen, denn obwohl die Hispanics nur 17% der US-amerikanischen Bevölkerung ausmachen, sind 25% dieser Bevölkerungsgruppe von Armut betroffen. Des Weiteren zählt die afroamerikanische Bevölkerung zur armutsrisikoreichsten Bevölkerungsgruppe in den USA. Die afroamerikanische Bevölkerung macht nur etwa 13% der US- amerikanischen Gesamtbevölkerung aus, dennoch sind etwa 28% dieser Bevölkerungsgruppe von Armut betroffen ist. Ebenfalls knapp 12% der asiatischen US- Bevölkerung sind von Armut betroffen, obwohl sie lediglich 5% der gesamten US- amerikanischen Bevölkerung einnehmen. Risikogruppen nach Ethnien in den USA

37 Ursachen von Armut Wirtschafts- ordnung Arbeitslosigkeit
Prekäre Beschäftigungs-formen Für Armut gibt es zahlreiche Ursachen. Im Zuge meiner Projektarbeit habe ich mich auf folgende Ursachen analysiert: Wirtschaftsordnung, Arbeitslosigkeit und Prekäre Beschäftigungsformen.

38 Wirtschaftsordnung Österreich vs. USA
Soziale Marktwirtschaft Wirtschaftsliberalismus Arbeitslosigkeit Prekäre Beschäftigungs-formen Die Wirtschaftsordnung legt die Regeln fest, nach denen die Akteure bei wirtschaftlichen Tätigkeiten handeln können bzw. sollen. Das österreichische Wirtschaftssystem, Mixed Economy oder soziale Marktwirtschaft, aber noch viel stärker das amerikanische Wirtschaftssystem, Wirtschaftsliberalismus, sind vom Konzept der Marktwirtschaft geprägt. Der Wirtschaftsliberalismus der USA fördert zwar die Freiheit der einzelnen Wirtschaftstreibenden womit sich wirtschaftliche Innovationen und Entwicklungen rasch durchsetzen können, jedoch bietet er sozial schwächeren Menschen weniger Chancen.

39 Folgen des Wirtschaftsliberalismus der USA
Weniger Maßnahmen zur Milderung der Armut USA = Land des Lobbyings Unterdrückung der schwächeren MarkteilnehmnerInnen Wirtschafts- ordnung Arbeitslosigkeit Prekäre Beschäftigungs-formen Inwiefern ist der Wirtschaftsliberalismus in den USA nun eine Ursache für Armut? Der Wirtschaftsliberalismus der USA fördert zwar die Freiheit der einzelnen Wirtschaftstreibenden womit sich wirtschaftliche Innovationen und Entwicklungen rasch durchsetzen können, jedoch bietet er sozial schwächeren Menschen weniger Chancen. Der Staat tätigt weniger Maßnahmen zur Milderung der Armut, denn die Sozialquote in den USA ist mit 15% des BIPs im Jahr 2011 wesentlich geringer als in Österreich. Da vor allem starke wirtschaftliche Gruppen in den USA massiv Lobbying betreiben um VolksvertreterInnen zu beeinflussen, damit diese in ihrem Interesse handeln, werden die Interessen der sozial schwächeren US-amerikanischen Bevölkerung weniger berücksichtigt. Dies führt folglich zur Unterdrückung der schwächeren MarktteilnehmerInnen. In Österreich versuchen die verschiedenen Interessenvertretungen in Form der Sozialpartnerschaft einen Ausgleich zwischen wirtschaftlichen und sozialen Interessen der ArbeitnehmerInnen und ArbeitgeberInnen durch Verhandlungen zu finden. In den USA hingegen existiert eine Vielfalt an Interessensverbänden, die auf unterschiedliche Interessen spezialisiert und dezentral strukturiert sind. Aufgrund dieser vielen verschiedenen Interessensvertretungen haben die einzelnen Gewerkschaften nicht so eine große Macht, wie die Sozialpartnerschaft beispielsweise in Österreich.

40 Sozialpolitik Sozialquoten 2011 Österreich 29% des BIPs
Wirtschafts- ordnung Sozialquoten 2011 Österreich 29% des BIPs USA 15% des BIPs Arbeitslosigkeit Prekäre Beschäftigungs-formen In Österreich ist das wesentliche Ziel der Sozialpolitik die Milderung und Verhinderung der Armut. In Österreich wurden im Jahr 2011 etwa 29% des erwirtschafteten BIPs für soziale und gesundheitsbezogene Leistungen ausgegeben. Etwa die Hälfte der Sozialausgaben kommt älteren Menschen zugute, etwa ein Viertel der Sozialausgaben sind Leistungen für die öffentliche Gesundheitsversorgung, ein Zehntel sind Familienleistungen sowie 8% invaliditätsbedingte Leistungen. Etwa 5% der Sozialausgaben werden für Arbeitslosen- und Arbeitsmarktleistungen aufgewendet. Im Vergleich zu Österreich ist die Sozialquote der USA mit 15% des erwirtschafteten BIPs relativ gering gehalten. Bei den US-amerikanischen Sozialausgaben kann man zwischen acht verschiedenen Soziallleistungen und Programmen unterscheiden. Die drei wichtigsten Hilfsprogramme in den USA sind dennoch folgende: das Hilfsprogramm „Medicaid“ (Gesundheitsfürsorgeprogramm für einkommensschwache Familien), das Hilfsprogamm „Medicare“ (Krankenversicherung für Menschen ab 65 Jahre, Menschen mit Behinderungen, Menschen mit Nierenerkrankungen) sowie das Hilfsprogamm „Patient Protection and Affordable Care Act“ auch „Obamacare“ genannt. Das Ziel dieses Programmes ist die Einführung einer gesetzlich verpflichtenden Krankenversicherung für alle US-AmerikannerInnen bis 2020, denn im Jahr 2010 hatten in den USA etwa 50 Millionen Menschen, das entspricht etwa 16% der amerikanischen Bevölkerung, immer noch keine Krankenversicherung. Im Vergleich zu den USA, ist in Österreich die Krankenversicherung eine Pflichtversicherung, das bedeutet, dass jeder unselbständig Beschäftigte auch krankenversichert ist, sofern das Einkommen die Geringfügigkeitsgrenze, die im Jahr 2012 bei 386€ pro Monat liegt, überschreitet.

41 Steuerpolitik Vergleich der Einkommensteuertarife für niedrigere Einkommen 2012 Wirtschafts- ordnung Jahreseinkommen in Euro Grenzsteuer-satz in % Österreich Einkommen bis € Einkommen über € bis € - 36,5% USA Einkommen von 1 € bis etwa € Einkommen über € bis € 10% 20% Arbeitslosigkeit Prekäre Beschäftigungs-formen In Bezug auf die Einkommensteuertarife gibt es große Unterschiede zwischen Österreich und den USA wie die folgende Tabelle zeigt.   In Österreich werden Einkommensteile abzüglich Steuerfreibeträgen bis € nicht besteuert. Bei Einkommensteilen über € bis € beträgt der Steuersatz 36,5%. In den USA werden bereits Einkommensteile abzüglich Steuerfreibeträgen ab 1 € bis etwa € mit einem Steuersatz von 10% versteuert. Des Weiteren werden Einkommensteile von € bis € mit einem Grenzsteuersatz von 20% besteuert. In diesem Zusammenhang muss man außerdem erwähnen, dass es in Österreich wesentlich mehr Steuerfreibeträge gibt als in den USA, die das zu versteuernde Einkommen verringern.

42 Vergleich des durchschnittlichen Steuersatzes
Wirtschafts- ordnung Bemessungsgrundlage von € Österreich Steuersatz Steuerbelastung 11.000,00 € 0% - 4.000,00 € 36,5% ,00 € 1,460,00 € Durchschnittlicher Steuersatz: 9,7% USA Steuersatz Steuerbelastung 6.690,00 € 10% ,00 € 8.310,00 €  20% ,00 € 2.331,00 € Durchschnittlicher Steuersatz: 15,5%   Arbeitslosigkeit Prekäre Beschäftigungs-formen Anhand dieses Rechenbeispiels, kann man deutlich erkennen, dass die Einkommensteuertarife in Österreich für einkommensschwache Familien wesentlich vorteilhafter sind. Während der durchschnittliche Steuersatz für Einkommensteile von € in Österreich 9,7% beträgt, ist der durchschnittliche Steuersatz in den USA deutlich höher und beträgt 15,5%.  

43 Steuerpolitik Vergleich der Einkommensteuertarife 2012
Höchststeuersatz Wirtschafts- ordnung Arbeitslosigkeit Jahreseinkommen in Euro Grenzsteuer-satz in % Österreich Einkommen über € 50% USA Einkommen über € 35% Prekäre Beschäftigungs-formen Wenn man den Höchststeuersatz für Einkommensteile in Österreich mit jenem der USA vergleicht, kann man ebenfalls einen großen Unterschied erkennen. Während in Österreich Einkommensteile abzüglich Steuerfreibeträgen ab €/Jahr mit 50% versteuert werden , beträgt der Höchststeuersatz in den USA lediglich 35% für Einkommensteile abzüglich Steuerfreibeträgen ab €.

44 Arbeitslosigkeit Arbeitslosenquoten 2011 Österreich 4,2% USA 8,9%
Wirtschafts- ordnung Arbeitslosenquoten 2011 Österreich 4,2% USA 8,9% Arbeitslosigkeit Prekäre Beschäftigungs-formen Wer kein regelmäßiges Erwerbseinkommen aufweist, kann schnell von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen sein. Die Arbeitslosenquote in den USA im Jahr 2011 betrug etwa 9% und war mehr als doppelt so hoch wie in Österreich, denn hier konnte man in derselben Zeitperiode eine Arbeitslosenquote von knapp 4% verzeichnen. In den USA gilt das Prinzip „Hire and Fire“, das bedeutet, dass man einen Beruf schnell verlieren kann, aber man kann auch wieder schnell einen neuen Beruf finden, auch wenn dies ein schlecht bezahlter Job ist.

45 Prekäre Beschäftigungsformen
Wirtschafts- ordnung Geringfügige Beschäftigung Teilzeit Arbeitslosigkeit Prekäre Beschäftigungs-formen Zu den prekären Beschäftigungsformen zählen alle Berufe die von dem Normalarbeitsverhältnis abweichen. Erwerbstätige, die einen Beruf ausüben, der zu den prekären Beschäftigungsformen zählt, haben ein hohes Armutsgefährdungsrisiko, da diese Berufe meist schlecht bezahlt sind und unsichere Arbeitsverhältnisse mit sich bringen. Somit ermöglichen dieses Berufe keine langfristige Existenzsicherung und die ArbeitnehmerInnen können schnell von Armut gefährdet sein. Leiharbeit Befristete Verträge

46 Working poor Anteil der Erwerbstätigen 2011 USA 12 - 15%
Österreich 6 - 8% Wirtschafts- ordnung Arbeitslosigkeit Prekäre Beschäftigungs-formen Von Working poor bzw. Erwerbsarmut sind Menschen betroffen, die trotz Erwerbstätigkeit nicht vor Armut abgesichert sind. Das führt dazu, dass diese Personen mehr als einen Job annehmen müssen um nicht in Armut leben zu müssen. Vor allem am US- amerikanischen Arbeitsmarkt ist das Phänomen Working poor ein großes Problem geworden. In den USA sind rund 30 Millionen Menschen, das entspricht etwa 12 bis 15% der US-amerikanischen Bevölkerung, vom Phänomen Working poor betroffen. Auch am österreichischen Arbeitsmarkt tritt das Phänomen Working poor zunehmend auf, jedoch ist der Anteil der Erwerbstätigen, die davon betroffen sind deutlich niedriger, denn etwa 6 bis 8% der Erwerbstätigen in Österreich sind von Working poor betroffen. Working poor kommt vorwiegend in gewissen Branchen innerhalb des Dienstleistungssektors. Vor allem am amerikanischen Arbeitsmarkt kommen die sogenannten Mc Jobs immer öfter vor. Dies sind niedrig bezahlte Jobs mit wenig Würde, wenig Nutzen und ohne Zukunft.

47 Fazit Stärkere Ausprägung der Armut in den USA Geringere Sozialquote
Hohe Arbeitslosenquote Höhere Anzahl an Working poor Kulturelle Werte Anhand der angeführten Daten, kann man deutlich erkennen, dass die Armut in den USA stärker ausgeprägt ist als in Österreich. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Einerseits ist die US- amerikanische Wirtschaftsordnung und die daraus entstehenden Folgen für die stärkere Ausprägung der Armut in den USA verantwortlich. Da der US-amerikanische Staat weniger aktiv in das Wirtschaftsgeschehen eingreift, gibt es in den USA weniger Maßnahmen um die Armut zu mildern. Armutsbetroffene Menschen in den USA werden dadurch weniger vom Staat unterstützt, denn die Sozialquote in den USA ist im Vergleich zu Österreich wesentlich niedriger. Außerdem ist die Arbeitslosenquote in den USA verglichen mit der österreichischen Arbeitslosenquote deutlich höher. Des Weiteren ist das Phänomen Working poor am US-amerikanischen Arbeitsmarkt präsenter, denn in den USA liegt der Anteil der Erwerbstätigen an Working poor deutlich höher. In diesem Zusammenhang spielt die US-amerikanische Kultur eine wesentliche Rolle, denn in den USA ist der Glaube vertreten, dass man aufgrund seines eigenen Handelns für seinen Erfolg bzw. Misserfolg selbst verantwortlich ist. Somit bleibt die Aufgabe, den Weg wieder aus der Armut zu finden, im wesentlichen den AmerikanerInnen selbst überlassen.  


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