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X e. Realkasse und Cambridge-Effekt
Die Preise steigen so lange, bis der reale Kassenbestand M/P wieder auf das Ausgangsniveau gefallen ist. Eine Verdoppelung der Geldmenge M muß also letztlich eine Verdoppelung des Preisniveaus zur Folge haben. Die Verschiebung der AD-Kurve nach oben ist proportional zur Erhöhung von M.
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X f. Neutralität des Geldes
Die (neo-)klassische Lehre besagt im Kern, daß Änderungen von M lediglich Preisänderungen hervorrufen. Auf reale Größen hat Geldpolitik keinen Einfluß. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einer “Dichotomie” zwischen dem realen und dem monetären Sektor.
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Neutralität des Geldes und Walras-Modell
In der Mikrotheorie (Walras) geben die Preise Knappheitsrelationen wieder und sind allein abhängig von Ressourcen-beständen, Technologien und Präferenzen. Die Quantitätstheorie “ergänzt” diese Sicht der Dinge, indem sie das Preisniveau bezüglich eines beliebigen numéraire -- und damit seinen Geldpreis -- festlegt.
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Neutralität des Geldes und Walras-Modell
Es gebe N Gütermärkte mit xdi und xsi den jeweiligen Nachfrage- und Angebotsfunktionen p sei ein Preisvektor (p1, p2, ..., pN-1, pN). Wir wählen pN als numéraire und erhalten: pnorm = (p1/ pN, p2 / pN, ..., pN-1 / pN, 1). Wählen wir z.B. mit xN das Gold, so normieren wir in diesem Modell alle Preise in Mengeneinheiten des Goldes (peso, livre).
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Neutralität des Geldes und Walras-Modell
Ist die Überschußnachfrage auf jedem Markt Ei(p) = [ xdi (p) - xsi (p)], so gilt auch Ei(p) = Ei(pnorm) = Ei(p). Ei(p) = Ei(p) besagt, daß die Wirtschafts-subjekte keiner “Geldillusion” unterliegen. Verdoppeln sich etwa die Geldpreise, so hat das keinerlei Einfluß auf die Preisrelationen. Die Ei verändern sich daher auch nicht.
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Quantitätstheorie und Bestimmung der Geldpreise
Die Geldpreise bleiben jedoch unbestimmt. Die Quantitätstheorie dient zur Bestimmung der Geldpreise. M = k’ P T (T = Transaktionen). Für das Marktgleichgewicht (xd*i = xs*i) gilt, wobei p*i xd*i der nominalen Umsatz ist:
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Zur Dichotomie : Numéraire und Geldpreis
Für das N-te Gut (numéraire, z.B. Gold) erhalten wir (mit PN = 1) die Menge xd*N als reale Recheneinheit und mit M/k‘= den Geldpreis des numéraire. Walras Modell: Ei(pnorm) = Ei(pnorm) Quantitätstheorie: M = k’ P T Neutral Transmission in Geldpreise
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X g. Gesamtangebot Bisher hatten wir Beschränkungen von der Angebotsseite durch die Annahme aus-geschaltet, das Angebot sei unendlich preis-elastisch, d.h die Gesamtangebotskurve (aggregate supply) hatte die Form: P Ys(P) Ys
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Gesamtangebot Für diese Form der Angebotskurve gibt es zwei Erklärungen: die Produktionsfaktoren sind nicht völlig aus-gelastet, so daß eine Produktionssteigerung ohne Preiseffekte möglich ist; in der sehr kurzen Frist werden Preise im allgemeinen nicht angepaßt (Preisrigiditäten). In diesen Fällen bestimmt die Gesamtnach-fragekurve das Niveau der Produktion.
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Kurzfristiges Gleichgewicht im Gütermarkt
AD2 Y2 P Die Gesamtnachfragekurve bestimmt das Niveau der Produktion Preisniveau ASkurzfristig AD1 Y Y1 Einkommen, Output
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Die langfristige Gesamtangebotskurve
Die Klassiker stellen demgegenüber die durch die Ressourcenausstattung gegebenen Beschränkungen in der Vordergrund. Hierzu gibt es ebenfalls zwei Ansätze: entweder alle Märkte (einschl. Faktormärkte) befinden sich im Gleichgewicht, dann gilt Y(K,L) = Y; sind die Märkte nicht im Gleichgewicht, so bewegen sie sich dennoch langfristig darauf zu.
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Gesamtangebot und Ressourcenbeschränkung
Nehmen wir an, wir befänden uns in einem steady state, d.h. der Kapitalstock K* befinde sich im Langfristgleichgewicht. Dann ist die Gesamtnachfrage nach Arbeit bestimmt durch die PF, genauer durch die marginale Produktivität MPL =dY/dL. Gleichgewicht im Arbeitsmarkt bedeutet, daß der Reallohn W/P = dY/dL.
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Produktionsfunktion und Arbeitsnachfrage
Y Y(L|K*) L W/P MPL=dY(L|K*)/dL L
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Gleichgewicht im Güter- und im Arbeitsmarkt
Y Y(L|K*) Für eine gegebene L-Angebotsfunktion ergibt sich ein Gleichgewichtslohn (W/P)0, ein Beschäftigungsvolumen von L0 und ein Produkt von Y0. Y0 L (W/P) Ls(W/P) MPL=dY(L|K*)/dL (W/P)0 L L0
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Langfristiges Gleichgewicht im Gütermarkt
Die langfristige Gesamtangebotskurve wird von der PF und den vorhandenen Ressourcen bestimmt, nicht von P. Sie verläuft daher vertikal. Der Output ist unabhängig von der Gesamtnachfrage. AD2 P2 P Steigt die Gesamtnachfrage, so muß das Preisniveau steigen. Preisniveau P1 AD1 ASlangfristig Y Y0 Einkommen, Output
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Von der kurzfristigen zur langfristigen Betrachtung
Über einen kurzen Zeitraum gelten Preis-starrheiten und Änderungen der Gesamt-nachfrage beeinflussen die Produktion. Über einen langen Zeitraum sind die Preise flexibel und Änderungen der Gesamtnach-frage beeinflussen nur das Preisniveau. Wir müssen also kurz- und langfristige Wirkungen unterscheiden.
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Langfristiges Gleichgewicht
ASlangfristig P Langfristiges Gleichgewicht Preisniveau ASkurzfristig AD Y Y Einkommen, Output
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Preisanpassung an das langfristiges Gleichgewicht
AD2 B A ASkurzfristig Preisniveau P1 AD1 Y Einkommen, Output
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Dynamik der Preisanpassung an das langfristiges Gleichgewicht
Das Preisniveau paßt sich erst langfristig an das neue Gleichgewicht an. P Preisniveau P1 P2 t tA Zeit tB
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Beispiel: Die Kontraktion der 1870er Jahre in den USA
Während des Bürgerkriegs wird der Gold-standard aufgegeben und die Regierung druckt große Mengen Papiergelds. Es führt fast zu einer Verdoppelung von P. Nach dem Kriege kehren die USA zum Goldstandard zurück und zwar zu dem Kurs, wie der vor dem Krieg geherrscht hatte. Es kommt zur Depression der Jahre
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X h. IS/LM als Theorie der Gesamtnachfrage
Statt der Quantitätstheorie können wir auch das IS/LM-Modell zur Ableitung der Gesamtnachfragekurve heranziehen. Was geschieht im IS/LM-Modell, wenn sich das Preisniveau verändert? Offenbar führt ein niedrigeres Preisniveau P zu einer Erhöhung der Realkasse M s/P, die LM-Kurve verschiebt sich nach rechts.
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Nehmen wir die IS-Kurve als gegeben und P fällt (P1 P2):
X i. Realkasseneffekt Nehmen wir die IS-Kurve als gegeben und P fällt (P1 P2): r P LM1 (P=P1) LM2 (P=P2) Y2 B A‘ AD P1 B‘ P2 Y2 A IS Y Y Y1 Y1
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Realkasse und Keynes-Effekt
Beim Cambridge-Effekt wird der Überschuß an Realkasse über die gewünschte durch Erhöhen der Ausgaben abgebaut, wodurch die Preise (bei konstantem Angebot) steigen. Nach dem Keynes-Effekt steigt die Wertpa-piernachfrage, der Zins sinkt, die Investitio-nen steigen und damit die Güternachfrage. Der Zusammenhang zwischen P und AD ist damit indirekt, im Ergebnis aber ähnlich.
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Realkasse und Pigou-Effekt
Bleibt die IS-Kurve von einer Veränderung von P unberührt? Arthur C. Pigou sieht M/P als Teil des Vermögens an und unterstellt etwa: C = C(Y, M/P), mit dC/d(M/P) 0. Bei P (steigender Realkasse) nimmt der Konsum zu, die IS-Kurve wandert nach rechts. Arthur Cecil Pigou
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Unterbeschäftigungs-gleichgewicht und Pigou-Effekt
Der Pigou-Effekt ist interessant im Falle einer Liquiditätsfalle, bei der die Geldpolitik wirkungslos wird. Liquiditätssfalle LM(P1) LM(P2) r B IS(P2) A IS(P1) Y Y
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Unterbeschäftigungs-gleichgewicht und Pigou-Effekt
Der Pigou-Effekt ist weiterhin interessant im Falle einer Investitionsfalle, bei der die Geldpolitik ebenfalls wirkungslos wäre. IS(P1) IS(P2) LM(P1) LM(P2) r A C B Investitionsfalle Y
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Langfristgleichgewicht bei Deflation
Der Pigou-Effekt ist in seiner Wirkung sehr umstritten (Ist M/P wirklich Vermögen?) Allerdings zeigt er, daß es im Falle einer Depression bei sinkendem P automatisch zu einer Nachfragebelebung kommen kann. Auch sind die Extremfälle Liquiditäts- und Investitionsfalle langfristig nicht stabil.
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Realkasseneffekte bei Keynes und bei Pigou
Keynes Effekt: wirkt auf die LM-Kurve Transmission: P (M/P) Nachfrage nach WP WP-Kurse = r I = AD Inverse Beziehung zwischen P und AD Pigou-Effekt: wirkt auf die IS-Kurve Transmission: P (M/P) Realvermögen C = AD Inverse Beziehung zwischen P und AD
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Realkasseneffekte und langfristiges Gleichgewicht
Alle Realkasseneffekte (ob Cambridge, Keynes oder Pigou) lassen expansive Effekte als Folge einer Deflation erwarten. (Es gibt allerdings einen gegenläufigen Effekt -- von Fisher analysiert --, der später noch behandelt werden soll). Je schwächer die Realkasseneffekte, desto länger die Anpassung an das Langfrist-GG.
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X j. Geld- und Fiskalpolitik und Gesamtnachfrage
Da die Gesamtnachfragekurve Resultat des IS/LM-Modells ist, kommt es zu Verschie-bungen jener Kurve, wenn sich die IS- oder die LM-Kurven verschieben. Expansive Geld- und Fiskalpolitik verschiebt die Gesamtnachfragekurve nach außen, eine kontraktive Geld- und Fiskalpolitik verschiebt sie nach innen.
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