Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Entwicklungsländer Wege aus der Armut

Ähnliche Präsentationen


Präsentation zum Thema: "Entwicklungsländer Wege aus der Armut"—  Präsentation transkript:

1 Entwicklungsländer Wege aus der Armut
EL – Wege aus der Armut Entwicklungsländer Wege aus der Armut Sehr geehrte Damen und Herren, ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Guten Morgen und heiße Sie herzlich willkommen zur Präsentation der Maturaarbeit aus dem Ausbildungsschwerpunkt Business Responsibility Management. Meine Teamkollegin Alexandra Lenz und ich beschäftigten uns ein Jahr lang mit Armut in Entwicklungsländern. Wir betrachten neben den Formen von Armut, auch deren Ursachen und evaluierte mögliche Lösungsansätze.

2 Armutsdefinitionen Art der Armut Intensität der Armut
Was ist Armut? Intensität der Armut LDCs Disparität zwischen Armutsbetroffenen Kriterien für LDCs Armut ist ein sehr allgemeiner Begriff, welcher meist verwendet wird, um den Mangel an etwas darzustellen. Man kann Armut nach der Art der Armut, der Intensität der Armut und der Disparität innerhalb der Armen definieren.

3 Weniger als ½ Durchschnitts-einkommen
Armut Was ist Armut? Absolute Armut Relative Armut LDCs Kriterien für LDCs 1,25 $/ Tag Weniger als ½ Durchschnitts-einkommen Man unterscheidet zwischen der relativen Armut und der absoluten Armut. Die relative Armut bezeichnet eine Armut, die durch ein Einkommen von zirka 1,25 US-Dollar/ Tag gekennzeichnet ist. Diese Form der Armut findet man vorwiegend in Entwicklungsländern. Von relativer Armut spricht man in Wohlfahrtsgemeinschaften, in denen es absolute Armut praktisch kaum gibt. Die relative Armut beschreibt jene Bevölkerungsgruppe dessen Einkommen weniger als die Hälfte des Durchschnittseinkommens beträgt.

4 Armut Anteil an der Gesamtbevölkerung mit max. $1,25 pro Kopf in %, 2011 Was ist Armut? LDCs Kriterien für LDCs Ein Entwicklungsland ist nach allgemeinem Verständnis ein Land, das hinsichtlich seiner wirtschaftlichen, sozialen und politischen Entwicklungstheorie einen relativ niedrigen Stand aufweist. Es ist umstritten mit welchen gemeinsamen Merkmalen die Entwicklungsländer beschrieben werden können, sollte es solche gemeinsamen Merkmale überhaupt geben. Die Länder bei denen der Prozentsatz an der Gesamtbevölkerung mit maximal $1,25 Pro-Kopf-Einkommen pro Tag am höchsten ist, liegen hauptsächlich am Kontinent Afrika .Die Länder die am meisten betroffen sind, sind der Kongo (87,72%), Liberia (83,76%) und Madagaskar (81,29 %). Quelle: Worldbank. Poverty: [ ]

5 Armut BIP / Kopf Economic Vulnerability Index Human Assets Index
Was ist Armut? Economic Vulnerability Index LDCs Human Assets Index Kriterien für LDCs Die Berechnungsart für LDC geht auf einen Beschluss der Vereinten Nationen aus dem Jahr 1071 zurück. Einberechnet werden das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf, der Human Assets Index welcher aus Indikatoren für Ernährung, Gesundheit, schulische Erziehung sowie Alphabetisierungsrate der erwachsenen Bevölkerung berechnet wird. Und der Economic Vulnerability welcher die Exporte, die Instabilität der Exporterlöse, die Agrarproduktion und dem Anteil von verarbeitender Industrie und Dienstleistungen am BIP inkludiert.

6 Ursachen der Armut Militärische Überwachung Sklaverei und Ausbeutung
Kolonialismus Sklaverei und Ausbeutung Bildung & Infrastruktur Ursachen Ursachen Politisches System Markt-verhältnisse Die Herrschaft über Kolonien erlangten die Großmächte, indem sie Militär in die Kolonien entsendeten und Zivilverwaltungen aufbauten. Dieses Vorgehen rechtfertigten sie damit, dass sie die Bevölkerung in den kolonialen Besitzungen für minderwertig erklärten. Die sogenannten Wilden betrachteten sie als rassisch unterlegen, als unzivilisiert und unfähig, sich selbst zu verwalten. Es galt daher als legitim, sie in den Kolonien zur Arbeit zu zwingen oder als Sklaven zu exportieren. An die Stelle der regionalen Vielfalt, die noch Mitte des 19. Jahrhunderts in heutigen Entwicklungsländern herrschte, trat die Übertragung relativ uniformer politischer Modelle und einheitlicher Wirtschaftsstrukturen, welche zur Zerstörung alter Stammkulturen beitrugen. Gold, Gewürzen und Farbstoffen wurden billig abgebaut. Bedürfnisse von Kolonialmächten ausgerichtet und ihre Entwicklungsmöglichkeiten blockiert. Aus dem Grund wurden sie zu wirtschaftliche Periphärien. Land- wirtschaft Umwelt-faktoren

7 Ursachen der Armut Kinderarbeit Schulweg Ursachen Kolonialismus
Bildung & Infrastruktur Ursachen Politisches System Markt-verhältnisse Viele Entwicklungsländer weisen ein schlecht ausgebautes Bildungssystem durch fehlende finanzielle Mittel auf. Sie haben versucht ihr Schulsystem auszubauen, um somit zumindest eine flächendeckende Grundausbildung zu gewährleisten. Doch oft liegen die Gründe für den Nicht-Schulbesuch auch bei den Eltern. Sie können es sich großteils nicht leisten ihre Kinder zur Schule zu schicken, da diese als Arbeitskräfte zuhause gebraucht werden. Vielfach haben die Eltern auch nicht genug finanzielle Mittel um die Schulgebühren oder die Bücher zu bezahlen. Oftmals sind aber auch die Zustände in den Schulen schlecht, die Klassen zu groß oder der Weg zur Schule zu weit. Land- wirtschaft Umwelt-faktoren

8 Ursachen der Armut Keine Demokratie Politische Kultur Kolonialismus
Bildung & Infrastruktur Politisches System Markt-verhältnisse Staaten, die aus Kolonien entstanden sind haben oft keine Demokratie entwickelt . Anstelle dessen werden diese von Gesellschaftsschichten autoritär regiert, welche während der Kolonialzeit an Macht gewonnen haben oder danach durch Revolutionen an die Macht kamen. Zwar wird zwischen Militärdiktaturen und Einparteisystemen unterschieden, jedoch zeichnen sich diese durch ihre autoritären Traditionen und die klare, nicht wechselhafte Machtverteilung aus, welche stark von Korruption gekennzeichnet ist. Das Funktionieren eines politischen Systems hängt weiterhin auch von der politischen Kultur eines Landes ab. Dazu kommt die Korruption, durch welche Staatseinnahmen nicht für Entwicklungsprogramme im eigenen Land, sondern für unsachgemäße Zwecke verwendet werden. Charakteristiken einiger LDC: autoritärer Staat (undemokratische Strukturen, Militärdiktaturen) Verletzungen der Menschenrechte gewaltsame Konflikte mit umliegenden Staaten und hohe Rüstungsausgaben geringe Akzeptanz der politischen Institutionen in der Bevölkerung geringe Besteuerung der Spitzeneinkommen Klientelismus - vgl. auch Patronage politische Instabilität Bürgerkrieg oder bürgerkriegsähnlicher Zustand bis hin zum Verfall der Staatlichkeit überhaupt (Staatsverfall - vgl. auch Kriegsherr) Land- wirtschaft Umwelt-faktoren

9 Ursachen der Armut Handelsbilanzdefizit Hohe Inflation
Kolonialismus Hohe Inflation Bildung & Infrastruktur Ungleiche Vermögensverteilung Politisches System Markt-verhältnisse Hohe Arbeitslosenquote Oft herrschen in Entwicklungsländern sehr unstabile Marktverhältnisse. Diese zeichnen sich vor allem durch eine hohe Arbeitslosenquote, eine hohe Inflation, eine ungleiche Vermögensverteilung und ein hohes Handelsbilanzdefizit aus. Außerdem ist vor allem der landwirtschaftliche Sektor in Entwicklungsländern sehr stark ausgeprägt. Durch starke Preisschwankungen bei Rohstoffen können Erträge nur sehr schwer berechnet werden und fallen zumeist niedrig aus. Allerdings müssen mit diesen geringen finanziellen Mitteln Technologien angeschafft werden, um konkurrenzfähig zu werden oder zu bleiben. Diese Maschinen müssen aus den Industrieländern bezogen werden, da Entwicklungsländer meist über keinen ausgeprägten Industriesektor verfügen. Um sich solch teuren Anschaffungen leisten zu können, müssen viele Landwirte und Landwirtinnen hohe Kredite aufnehmen, die sie durch das geringe Einkommen nur schwer wieder zurückzahlen können. Land- wirtschaft Umwelt-faktoren

10 Ursachen der Armut Anteil des Landwirtschaftssektors am BIP in %, Kolonialismus Bildung & Infrastruktur Politisches System Markt-verhältnisse Der primäre Sektor ist in LDC sehr ausgeprägt, so leben zwischen 60 und 90% der Bevölkerung der Entwicklungsländer direkt von der Landwirtschaft und er trägt bis zu 45% des BIPs bei. Wie man sehen kann ist ein Großteil des Kontinents Afrika und aber auch Asien davon betroffen. Agrikultur besteht aus Försterei, Wildwirtschaft, Fischerei und der Kultivierung von Saatfrüchten und der Viehzucht. Der Mehrwert ist der Nettoproduktionswert dieses Sektors. Land- wirtschaft Umwelt-faktoren Quelle: Worldbank. Data. Agriculture: [ ]

11 Ursachen der Armut Dürren Naturkatastrophen Kolonialismus
Bildung & Infrastruktur Politisches System Markt-verhältnisse Auch Umweltfaktoren sind eine Ursache für Armut. Das Problem hierbei ist, dass viele Länder der Dritten Welt in den Tropen und Subtropen liegen. In Trockenzeiten gibt es Dürren, die zu Ernteausfällen führen können. Auch Naturkatastrophen nehmen durch die Erderwärmung stetig zu, die in Form von Tornados, Überschwemmungen oder Sturmfluten auftreten können und beeinträchtigen damit die Ernte und somit die Lebensmittelversorgung. Land- wirtschaft Umwelt-faktoren

12 Folgen der Armut Keine Lese- oder Schreibfähigkeiten Analpha-betismus
Hunger Krankheiten & Seuchen Durch das schlecht ausgebaute Bildungssystem in vielen Entwicklungsländern ist die Rate an Analphabetismus sehr hoch. Ohne Lese- und Schreibfähigkeiten haben die Menschen in Entwicklungsländern weder Zugang zu Informationen, durch die sie sich weiterbilden oder über aktuelle Geschehnisse informieren können, noch haben sie die Möglichkeit Verträge und Formulare eigenständig auszufüllen. Ohne die genannten Fähigkeiten ist die Möglichkeit Armut zu besiegen gering, da diese Grundqualifikationen am Arbeitsmarkt verlangt werden.

13 Folgen der Armut Physische Folgen Psychische Folgen Analpha-betismus
Hunger Krankheiten & Seuchen Fehlende oder Mangelhafte Nahrung führt zu einer Beeinträchtigung von Körper und Psyche des Menschen. Dies äußert sich z.B. durch Antriebslosigkeit, Depressionen etc. Besonders verheerend ist dieser Mangel bei Kindern, welcher zu Entwicklungsschäden führen kann.

14 Folgen der Armut Geschwächtes Immunsystem
Analpha-betismus Hunger Krankheiten & Seuchen Geschwächtes Immunsystem Durch die bereits angesprochene fehlende Nahrungszufuhr in vielen Entwicklungsländern wird das Immunsystem des Menschen geschwächt. Diese Schwäche macht den Körper anfälliger für Krankheiten und Seuchen. Die Rate der HIV-Infizierten in diesen Ländern ist besonders hoch. Da AIDS eine unheilbare Krankheit ist, schätzt die UNO, dass bei einer weiteren Verbreitung täglich Menschen in Afrika in einer Zeitspanne von fünf Jahren an den Folgen der Krankheit sterben werden. AUSBRUCH VON AIDS KANN DURCH MEDIKAMENTE VERHINDERT WERDEN, ABER MENSCHEN KÖNNEN SICH DIESE MEDIKAMENTE NICHT LEISTEN! UNO: Tote/ Tag (5 Jahre)

15 Bekämpfung von Armut Bilaterale Entwicklungszusammenarbeit
Staatliche EZA Multilaterale Entwicklungszusammenarbeit EZA der NGOs Modernisier-ungstheorie Dependenz-theorie Es wird zwischen bilateraler und multilateraler Entwicklungszusammenarbeit (EZA) unterschieden. Bei bilateraler EZA bekommt das Empfängerland vom Geberland direkte finanzielle, personelle, und technische Hilfe. Bei multilateraler EZA werden Zahlungen an eine Dachorganisation getätigt, welche die Mittel verwaltet und verteilt (z.B. World Bank).

16 Bekämpfung von Armut Staatliche Unabhängigkeit Staatliche EZA
EZA der NGOs Modernisier-ungstheorie Dependenz-theorie Unterschiedlichste Programme und Projekte der Non-Govermenal Organisations sind alle meist staatlich unabhängig. Durch Spenden finanziert und von ehrenamtlicher Arbeit getragen, fungieren sie als „watchdog“ von gesellschaftlichen Randgruppen und haben den Vorteil auch in politisch angespannten Gebieten wirken zu können.

17 Bekämpfung von Armut Exportorientierte Wirtschaftspolitik
Staatliche EZA EZA der NGOs Modernisier-ungstheorie Dependenz-theorie Ihr Hauptanliegen war es, eine auf den Weltmarkt ausgerichtete exportorientierte Wirtschaftspolitik und Industrialisierung zu fördern. Dabei nahm man an, dass auf dem Weg von „Tradition“ zur „Moderne“ ein ähnliches Muster  durchgelaufen wird, wie die USA in den 1960 Jahren und die asiatischen Tigerstaaten es taten. Die draus resultierenden Entwicklungsstrategien basierten auf modernen Technologien, Großprojekte und Kapital aus Industrienationen (Big Push). Dies sollte zur einer Basis der Verarbeitung einheimischer Rohstoffe und somit ein Selbsttragendes Wachstum fördern. Diese seit den 1950ern existierende Strategie war die am häufigsten verfolgte, da sie durch den Erfolg neoliberalistischer NEOLIBERALER Wirtschaftstheorien begünstigt wurde. Später wurde diese widerlegt, da die Armut immer weiter zu- statt abnahm.

18 Bekämpfung von Armut Abschottung vom Weltmarkt Staatliche EZA
EZA der NGOs Modernisier-ungstheorie Dependenz-theorie Auch nach der Dekolonialisierung sind die Ex-kolonialmächte weiterhin von den Kolonien abhängig, so dass die ehemaligen Kolonialregionen weiterhin nur als wirtschaftliche Peripherie der als „Metropolen“ fungierenden klassischen Industrieländer aufträten. Die Einbindung in den Weltmarkt, die Aktivität multinationaler Unternehmen und die fortgesetzte Heranziehung als bloße Rohstoffexporteure verfestige die abhängige Position der Entwicklungsländer in der „Peripherie“ der Weltwirtschaft, statt sie – wie von den Modernisierungstheorien angenommen – zu verbessern. Vorgeschlagen wurde darum von den Dependenztheoretikern eine partielle Abschottung von den Weltmärkten, um die Binnenstruktur benachteiligter Volkswirtschaften verhältnismäßig ungestört entwickeln zu können.

19 Auswirkungen & Problematik
Mikrokredite - Auswirkungen & Problematik Einer von vielen Lösungsansätzen von Armut ist auch Mikrofinanzierung, welche sich seit den 1970er Jahren als ultimatives Heilmittel der Armut gibt. Doch bei einem Mittel, mit dem man den Armen helfen und zum gleichen Zeitpunkt auch Geld einnehmen kann, steigt die Missbrauchsgefahr enorm.

20 Forschungsfrage Wie wirkt sich das Mikrofinanzierungssystem auf die Gesellschaft eines Entwicklungslandes aus und was ist die Problematik bei dieser Armutsbekämpfungsmethode? Forschungs-frage Aus dem Grund habe ich mir die Forschungsfrage gestellt: „Wie wirkt sich das Mikrofinanzierungssystem auf die Gesellschaft eines Entwicklungslandes aus und was ist die Problematik bei dieser Armutsbekämpfungsmethode?“ Hiermit trete ich nun zur Reifeprüfung an.

21 System Niedrige Kreditbeträge Sicherheitsnetz Zinszahlungen
Mikrokredite Sicherheitsnetz Social Business Zinszahlungen Neo- liberalisierung Kredit-programme Relativ Arme Menschen sind auch die vorwiegende Zielgruppe für Mikrokredite. Im Rahmen der Mikrofinanzierung werden Mikrokredite, in der Höhe von 50 bis 2000 Euro an Arme vergeben mit dem Ziel diese armen Bevölkerungsschichten durch Investitionen einen selbstständigen Lebenserhalt zu ermöglichen. Der Kredit muss samt Zinsen von bis zu 25% durch den erwarteten Ertrag zurückgezahlt werden. Das Besondere daran ist, dass Kredite ohne Sicherheiten vergeben werden. Eine Eigenart des Systems ist, ist das häufig Kredite an Personengruppen vergeben werden, welche ein Sicherheitsnetz bilden und dadurch solidarisch haftbar sind. Sie sollen sich unterstützen und auch das Risiko des Liquiditätsmangels wird vermieden, da in diesem Falle ein Mitglied des sogenannten „circles“ einspringt. Investitions-berreiche

22 System Mikrokredite Social Business Neo- liberalisierung
Kredit-programme Das ursprüngliche Ziel des Mikrofinanzierungssektors war es, Arme, welche von herkömmlichen Banken nicht als kreditwürdig akzeptiert wurden, trotzdem in den Kreditmarkt aufzunehmen und ihnen unter anderem Kredite zur Verfügung zu stellen. Dabei stand die Absicht, die Armut zu vermindern im Vordergrund. Diese Idee wurde auch Social Business genannt. Der ausschließliche Zweck dieser Kredite ist es, wichtige soziale Probleme zu lösen. Auf Gewinn seitens der Unternehmen wird vollkommen verzichtet, bzw. wenn er eintritt ist er sekundär. Ansonsten funktioniert Social Business wie ein herkömmliches Unternehmen, welches nach Gewinn strebt. Dies bedeutet, es hat ebenso ein Unternehmensleitbild, besitzt eine Unternehmensstruktur, verfolgt betriebswirtschaftliche Ziele und kann sich dabei im Unterschied zu NGOs selbst refinanzieren. Investitions-berreiche

23 System Kommerzialisierung der Armut Mikrokredite Social Business
Neo- liberalisierung Kredit-programme Jedoch fand in den frühen 1990er-Jahren ein Paradigmenwechsel im Mikrofinanzsektor statt. Beeinflusst vom Neoliberalismus und beeindruckt von den hohen Rückzahlquoten, welche zwischen 80 und 100% liegen, beteiligten sich immer mehr private Unternehmen am Mikrofinanzierungssektor. Die hohen Gewinnversprechen und Wachstumschancen des Marktes zogen zahlreiche Investoren an. Dies verdrängte Fördermittel für staatliche Projekte und auch die von NGOs, welche die Entwicklungspolitik bis jetzt dominierten. Die Unternehmen, welche nun am Mikrofinanzmarkt aktiv sind können einzelne lokale Geldverleiher, Dorf-Banken, Kreditgenossenschaften, Kooperativen, staatlichen Banken, spezialisierte Fonds und private InvestorInnen sein. Als unmittelbare Ursache der Kommerzialisierung des Mikrokreditsystems gilt, dass hohe Gewinne nun wichtiger wurden als das Wohl der Armen. Das zeigt sich auch dadurch, dass die Kreditzinsen drastisch erhöht wurden, da Arme neben den gesamten Kosten nun auch noch die Gewinne der KreditgeberInnen finanzieren mussten. Außerdem wird nicht kontrolliert wie die KreditnehmerInnen ihren Lebensunterhalt verdienen und wenn sie bereits einen Kredit in Anspruch genommen haben, wird nicht geprüft, ob sie mit ihren unternehmerischen Aktivitäten die geliehene Summe jemals zurückzahlen können. Kommerzialisierung der Armut Investitions-berreiche

24 System 1997: 618 MFIs Kunden 2009: MFIs Kunden Mikrokredite Social Business Neo- liberalisierung Kredit-programme Schätzungen der „Microcredit Summit Campaign“ zeigen, dass ungefähr 190 Millionen Personen im Jahre 2009 Mikrokredite in Anspruch genommen haben Die Anzahl der gemeldeten Mikrokreditprogramme stieg weltweit von im Jahr 2000 auf im Jahr 2010. Investitions-berreiche

25 System Mikrokredite Social Business Neo- liberalisierung
Kredit-programme Mit den aus Mikrokrediten gewonnen Finanzierungsmitteln werden vor allem einkommenssteigernde Maßnahmen finanziert. Der Großteil der Investitionen wird dabei im primären Sektor getätigt oder der Kredit wird für Konsumzwecke ausgegeben. Investitions-berreiche

26 Kritik Ideologische Kritik Wirtschaftliche Kritik
Gesellschafts- Kritik Entwicklungs-politische Kritik

27 Ideologische Kritik Neoliberales Konzept Ideologische Kritik
Wirtschaftliche Kritik Gesellschafts- Kritik Entwicklungs-politische Kritik Jedoch die Idee, Armut lasse sich am besten durch marktbasierte Lösungen bekämpfen, ist fest im neoliberalen Paradigma verankert. Man überreicht Amen die Mittel um sich selbstständig aus eigener Arbeit aus der Armut zu befreien. Allerdings haben diese nicht die Mittel um strukturelle Eigenschaften von Armut wie fehlende Schulbildung, Infrastruktur und die Anfälligkeit für Krankheiten bekämpfen zu können. Dadurch, dass Mikrofinanzierung Armen nur finanzielle Mittel gibt, können diese strukturellen Probleme nicht beseitigt werden, sondern der Staat muss bekämpfende Maßnahmen einführen.

28 Wirtschaftiche Kritik
Verdrängungseffekt Neoliberales Konzept Ideologische Kritik Unternehmensverbindungen Wirtschaftliche Kritik Informeller Sektor Gesellschafts- Kritik Überinvestitionen Entwicklungs-politische Kritik Die Märkte auf denen die MikrounternehmerInnen operieren sind lokal eingebegrenzt und in aller Regel übersättigt. Neu geschaffene Unternehmen verdrängen bereits dagewesene, und ein ökonomischer Mehrwert kann auch nicht geschaffen werden. Auch ignoriert Mikrofinanzierung strukturelle vertikale Verbindungen von Unternehmen und fordert eine unverbundene Wirtschaftsstruktur, welche nicht weiterentwickelbar ist und auf keinen Fall am internationalen Markt wettbewerbsfähig ist. Eine Transformation zu einem höheren Produktionsniveau findet nicht automatisch statt. Durch Mikrounternehmen können Menschen zwar im positivsten Falle Einkommen generieren und ihren Lebensunterhalt finanzieren, allerdings sind Wachstum und Unternehmensfusionen nicht der Fall. Mikrokredite fördern auch eine zunehmende Informalisierung der Wirtschaft. Wenn UnternehmerInnen vom Markt verdrängt werden, beschließen diese meist weiter im informellen Sektor zu arbeiten, da sie dort trotzdem die Chance auf Gewinne haben. Das hat für ArbeitnehmerInnen die Auswirkungen, dass diese mit unregulierten Arbeitsbedingungen und fehlender sozialer Absicherung rechnen müssen. Außerdem fehlen dem Staat dadurch Steuereinnahmen.

29 Gesellschaftskritik Mangel an Know-How Sozialer Druck
Ideologische Kritik Sozialer Druck Wirtschaftliche Kritik Frauen -Enpowerment Gesellschafts- Kritik Entwicklungs-politische Kritik Am Potenzial der Mikrokredite wird auch deshalb gezweifelt, da finanzielles Kapital nicht der einzige nötige Inputfaktor für ein Unternehmen ist. Arme verfügen gewöhnlich aber nicht über die anderen nötigen Faktoren wie Wissen und unternehmerische Fähigkeiten und diese werden durch die Verwendung von Mikrokrediten auch nicht vergrößert. Dazu müssten Investitionen in die Infrastruktur von Bildung getätigt werden, dies ist aber eine Aufgabe des Staates. Des Weiteren ist die ursprüngliche Absicht, Mikrokredite als entwicklungspolitische Maßnahme zu benutzen, durch das Gewinnstreben des Sektors ersetzt worden. Der steigende Druck der Krediteintreiber, trieb tausende Menschen in den Ruin und manche sahen gar keinen anderen Ausweg mehr als den Freitod da in diesem Falle die Schuld als beglichen gilt. Mikrokredite werden schon seit ihrer Erfindung als Instrumente zum „Empowerment“ von Frauen angesehen. Eine Funktion welche versichert, dass es zu einem direkten Zusammenhang zwischen Kreditvergabe und verbesserter Stellung der Frauen kommt, existiert allerdings nicht. Das Umfeld generell und auch begleitende Programme sind von viel größerer Wichtigkeit für Gleichstellungsprozesse als die Kreditvergabe per se.

30 Entwicklungspolitische Kritik
Projektfinanzierungsschwierigkeiten Ideologische Kritik Wirtschaftliche Kritik Gesellschafts- Kritik Entwicklungs-politische Kritik Mikrokredite haben sich seit den 1970er Jahren sehr schnell verbreitet und sind zu einer sehr beachteten und großzügig finanzierten Armutsbekämpfungsmethode geworden. Ob und wie sehr Mikrokredite jedoch für die Armutsreduktion verantwortlich sind, wird heftig debattiert. Meistens ist es schwierig festzustellen, worauf die positiven Effekte in der Armutsreduktion zurückzuführen sind, da Mikrokredite oft in breitere entwicklungspolitische Maßnahmen eingebettet sind. Erst Anfang des 21 Jahrhunderts wurde die Wirkung von Mikrokrediten diskutiert und empirische Untersuchungen unabhängiger Wissenschafter bestätigen, dass es keine offensichtlichen Beweise gibt, welche den armutsmindernden Erfolg von Mikrokrediten in den letzten 30 Jahren bestätigen. Auch wenn es prinzipiell gut ist, dass Armen die Möglichkeit gegeben wird sich am Finanzmarkt zu beteiligen, soll die Finanzierung dieser Bevölkerungsschicht die anderen Hilfsprogramme nicht ersetzen. Wie alle Bereiche der Politik arbeitet auch die staatliche Entwicklungspolitik mit einem beschränkten Budget, sodass ständig Entscheidungen bei der Auswahl der zu finanzierenden Projekte getroffen werden müssen. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass es zu zusätzlichen Mittelkürzungen für Programme kommen kann, wenn man davon ausgeht, dass die Programmziele durch Mikrokreditprojekte leichter erreicht werden. Das Ersetzen von Sozial- durch Mikrokreditprojekte kann so einen negativen Effekt haben, da Mikrokredite keine Probleme wie Analphabetismus, Krankheiten, Unterernährung und Mangel an Infrastruktur lösen können.

31 Fazit Fazit Es wird deutlich, dass eine Bewertung des Erfolges von Mikrokrediten zwangsläufig von einer Definition dessen abhängt, was als Erfolg gesehen wird und in welchem Kontext es sich abspielt. Betrachtet man beispielsweise das Mikrofinanzsystem in Bolivien und Bangladesh, so verfügen diese Länder über bestens funktionierende Mikrofinanzsysteme , jedoch hat sich ihr Reichtum nicht vergrößert und sie zählen weiterhin zu den ärmsten Ländern weltweit. Aus diesem Grund müssen Mikrofinanzierungsprogramme in ein entwicklungspolitisches Gesamtkonzept eingebettet werden. Auf Grund der Vielfalt der Probleme und der unterschiedlichen Situationen in den Entwicklungsländern müssen diese individuell gestaltet werden. Jedes Land verfügt über eine einzigartige Kultur, verschiedene Voraussetzungen und einen unterschiedlichen entwicklungspolitischem Stand. Untersuchungen zeigen, dass der effektivste Einsatz von Mikrokrediten gelingt, wenn zeitgleich der Staat die Infrastruktur eines Landes verbessert, das Schulsystem ausbaut und auch Investitionen ins Gesundheitswesen tätigt. Wichtig ist außerdem auch, dass auf ein inklusives Finanzsystem hingearbeitet wird, in welchem lokale Ressourcen mobilisiert werden und diese später für Investitionen genützt werden können. Das bedeutet, das Banken- und das Mikrofinanzensystem sollen nicht voneinander getrennt sein.

32 Hunger in Entwicklungsländern
Die von chronischem Hunger betroffenen Menschen in Entwicklungsländern leiden an den zahlreichen Folgen von Unterernährung und haben deshalb in vielen Bereichen nicht die gleichen Chancen und Möglichkeiten wie nicht-hungernde Menschen. Die Hauptursache dafür sind Preissteigerungen, welche durch verschiedenste Tätigkeiten der Industrieländer und andere Einflüsse ausgelöst werden. Sie verschlimmern die Situation der Lebensmittelversorgung in den Entwicklungsländern nur weiter.

33 Forschungsfrage Forschungs-frage
Worin liegen die Ursachen für den Hunger in den Entwicklungsländern und wie kann er bekämpft werden? Für meine fachspezifische Themenstellung habe ich mich für den Hunger in Entwicklungsländern als zu bearbeitendes Thema entschieden und mir somit folgende Forschungsfrage gestellt: Worin liegen die Ursachen für den Hunger in den Entwicklungsländern und wie kann er bekämpft werden?

34 Energiebedarf 1800 kcal/ Tag
Unterernährung Energiebedarf 1800 kcal/ Tag Unter-ernährung Mio – 98% in EL Menschen die an chronischem Hunger leiden sind unterernährt. Diese Menschen haben nicht genug zu essen, um die Energie, die für ein aktives Leben benötigt wird, zu produzieren. Der durchschnittliche minimale Energiebedarf pro Person von zirka 1800 Kilokalorien (kcal) pro Tag kann somit nicht gedeckt werden. Der genaue Energiebedarf hängt vom Alter, der Körpergröße, dem Aktivitätsniveau und den psychischen Bedingungen, wie Schwangerschaft, Krankheiten etc. einer Person ab. Schätzungen der Food and Agriculture Orangization (FAO) zeigen, dass sich die Zahl der Menschen, die permanent schwerst unterernährt sind, auf 925 Millionen im Jahr 2010 belief , wobei 98% dieser in Entwicklungsländern leben.

35 Unterernährung Anteil der permanent schwerst Unterernährten an der Gesamtbevölkerung in %, Burundi (73%) Eritrea (65%) Sambia (47%) Unter-ernährung Diese Grafik zeigt den Anteil der unterernährten Menschen an der Gesamtbevölkerung eines Landes in %, in den Jahren 2010 bis Der Südosten Afrikas ist am meisten von Unterernährung betroffen. Das Land in dem dieser Anteil am höchsten ist, ist Burundi. Dort sind knapp ¾ der Gesamtbevölkerung unternährt. Quelle: Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO): Weltweite Verbreitung von Unterernährung. [ ]

36 Folgen der Unterernährung
„Ein Mensch kann normalerweise 3 Minuten leben, ohne zu atmen, 3 Tage, ohne zu trinken, 3 Wochen, ohne zu essen. Dann beginnt der körperliche Zerfall.“ Jean Ziegler k Verlangsamte Entwicklung Krankheiten & Infektionen Sterberisiko & Tod Die Folgen des Hungers zeichnet Jean Ziegler sehr drastisch, wenn er sagt „Ein Mensch kann normalerweise 3 Minuten leben, ohne zu atmen, 3 Tage, ohne zu trinken, 3 Wochen, ohne zu essen. Dann beginnt der körperliche Zerfall.“ Quelle: Ziegler, Jean: Wir lassen sie verhungern. Die Massenvernichtung in der Dritten Welt. – München: C. Bertelsmann Verlag, 2012

37 Folgen der Unterernährung
Verlangsamte Entwicklung Verlangsamte Entwicklung Antriebslosigkeit Krankheiten & Infektionen Behinderung bei Kindern Sterberisiko & Tod Die Unternährung führt zu Antriebslosigkeit. Sie erschwert Tätigkeiten, die wichtig sind für die Entwicklung eines Menschen, wie beispielsweise das Lernen, das Arbeiten oder andere sonstige körperliche Betätigungen. Das Wachstum eines unterernährten Kindes schreitet nicht so schnell voran wie das eines gesunden Kindes. Weiters führt eine Unterernährung bei Kindern unter fünf Jahren zu einer Stagnation der Gehirnzellen. Das bedeutet, dass ihre Gehirnzellen sich nicht oder nur teilweise entwickeln, was zu einer geistigen Behinderung führen kann.

38 Folgen der Unterernährung
Höhere Anfälligkeit für Krankheiten Verlangsamte Entwicklung Schwaches Immunsystem Krankheiten & Infektionen Fehlende Medikamente Sterberisiko & Tod HIV-Erkrante/r: +30% kcal Durch die Unterernährung entsteht nicht nur ein Energie-, sondern auch ein Vitamin- und Mineralstoffmangel. Weiters sind unterernährte Menschen anfälliger für Krankheiten und Infektionen, da der chronische Hunger ihr Immunsystem schwächt. Viele der schwerst unterernährten Menschen erkranken an AIDS, wobei weltweit nur einer von drei Menschen, die HIV-Medikamente benötigen würde, diese auch wirklich bekommt. Das HIV-Virus beeinflusst die Nährstoffaufnahme aus der Nahrung und die Verdauung. Erwachsene Menschen, die HIV infiziert sind brauchen bis zu 30 Prozent mehr Kalorien als ein nicht an HIV-erkrankter Mensch.

39 Folgen der Unterernährung
Erhöhtes Sterberisiko & Tod Verlangsamte Entwicklung Geschwächte Babies Krankheiten & Infektionen Sterberisiko & Tod Mütter, die ständig unterernährt sind, gebären oft schwache und untergewichtige Babies.

40 Ursachen des Hungers Armut Konsum-verhalten „Land Grabbing“
Börsen-spekulation Agrar-treibstoffe Es gibt zahlreiche Ursachen für die vorherrschende Unterernährung in Entwicklungsländern. Ich habe mich auf die Einflussreichsten konzentriert und werde diese und ihre Auswirkung kurz erläutern. Subventionen Umwelt-einflüsse

41 Ursachen des Hungers Armut Konsum-verhalten „Land Grabbing“
Börsen-spekulation Agrar-treibstoffe Die im Teamteil angeführten Ursachen für Armut sind der Grund für die fehlenden finanziellen Mittel einer Person oder einer Familie. Dieser Mangel hat einen sehr großen Einfluss auf die Versorgung mit Nahrungsmitteln. Einzelne Personen und Familien können sich die benötigten Lebensmittel nicht leisten, um sich selbst oder ihre Familie ausreichend ernähren zu können. Subventionen Umwelt-einflüsse

42 Ursachen des Hungers Verändertes Konsumverhalten
Armut Konsum-verhalten Steigender Fleischkonsum „Land Grabbing“ Nahrungsmittel als Futter Börsen-spekulation Agrar-treibstoffe Das Konsumverhalten der Menschen hat sich in den letzten Jahren verändert. Besonders in Industrieländern steigt der Fleischkonsum stetig. Das Problem ist hierbei, dass eine große Menge an Nahrungsmittel benötigt wird um Fleisch zu produzieren, da dieses als Futter für die Tiere verwendet wird. United Nations Sprecial Rapporteur on the Right to Food, Oliver de Schutter, ist überzeugt: „Wenn wir den Fleischkonsum in den reichen Ländern reduzieren, […] weltweit bis 2050 auf […] jährliche 37,4 kg/Kopf, dann könnten ungefähr 400 Millionen Kilo Getreide für die menschliche Ernährung freigesetzt werden. Das ist genug um 1,2 Milliarden Menschen mit ausreichend Kalorien zu versorgen.“ Subventionen Umwelt-einflüsse

43 Ursachen des Hungers „Land Grabbing“ - Landraub
Armut Konsum-verhalten „Land Grabbing“ Börsen-spekulation Agrar-treibstoffe Landkauf durch InvestorInnen Als „Land Grabbing“ wird der Landkauf durch Investoren und Investorinnen aus dem Ausland bezeichnet, welche auf den erworbenen Flächen Lebensmittel anbauen. Diese werden nach der Ernte exportiert und nicht der hungernden Bevölkerung zur Verfügung gestellt oder an diese verkauft. Auch „Land Grabbing“ durch Fonds wird immer beliebter, beispielsweise von Pensionsfonds. Sie investieren in größere Fondsgesellschaften, welche dann Anbauflächen rund um die Welt kaufen. So kann es passieren, dass die Menschen, die in diesen Fonds einzahlen, für Landraub in Entwicklungsländern mitverantwortlich sind, wissend oder unwissend. Die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen durch „Land Grabbing“, wird oft als ein positiver Aspekt dieser Methode von Landgewinnung genannt. Die Folgen für Kleinbauern und Kleinbäuerinnen werden dabei allerdings nicht bedacht. Nur ein kleiner Teil der einheimischen Bevölkerung findet Arbeit, aber für einen Elendslohn und unter oft unmenschlichen Arbeitsbedingungen. Subventionen Verlust von Arbeitsplätzen Umwelt-einflüsse

44 Ursachen des Hungers Börsenspekulationen Preisanstieg als Folge Armut
Konsum-verhalten Preisanstieg als Folge „Land Grabbing“ Börsen-spekulation Agrar-treibstoffe Als eine weitere Ursache für den Hunger in Entwicklungsländern wird die „Eroberung“ des Agrarmarktes durch Finanzspekulationen genannt. Durch die erhöhte Nachfrage nach Grundnahrungsmitteln und die als Folge gestiegenen Preise, wird mit der zukünftigen Preisentwicklung spekuliert und so die Preise weiter in die Höhe getrieben. Die durch Spekulationen erhöhten Preise stellen ein großes Problem für Bauern und Bäuerinnen in Entwicklungsländern dar. Sie sind dadurch nicht mehr in der Lage ihre eigenen Produkte anzubauen, da sie sich das Saatgut nicht mehr leisten können, aufgrund der steigenden Lebensmittelpreise. Subventionen Umwelt-einflüsse

45 Ursachen des Hungers Agrartreibstoffe Ressourcenknappheit
Armut Konsum-verhalten „Land Grabbing“ Börsen-spekulation Ressourcenknappheit Agrar-treibstoffe Durch die zunehmende Knappheit an Erdöl-, Erdgas- und Kohleressourcen der Erde, welche bisher die weltweiten Energiequellen darstellten, hat sich die letzten Jahre der Trend zu Agrartreibstoffen immer weiter vergrößert. Investoren und Investorinnen kaufen große Flächen in Entwicklungsländern, um dort Pflanzen aus denen Energie gewonnen werden kann anzubauen. Im Südosten Afrikas, in Tansania wird beispielsweise die Purgiernuss angebaut. Aus den Samen der Purgiernuss wird Öl gewonnen das als Brennstoff für Motoren verwendet werden kann.  Obwohl Agrartreibstoffe eine wesentliche Ursache für den Hunger darstellen, wird diese Methode zur Energiegewinnung immer wieder bei Klimaschutz-Debatten forciert. Der Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change – IPCC) hat es sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2020 zirka ein Fünftel aller Fahrzeuge mit Biosprit angetrieben werden. International Food Policy Research Institute (IFPRI)-Chef Joachim von Braun ist der Meinung, dass ein solches Ziel zu einer Preissteigerung von 30 bis 50 Prozent bei Grundnahrungsmitteln führen könnte. Subventionen IPCC - bis /5 mit Biosprit Umwelt-einflüsse

46 Ursachen des Hungers Subventionen Überproduktion in Europa
Armut Konsum-verhalten Überproduktion in Europa „Land Grabbing“ Preisstützung für Export Börsen-spekulation Agrar-treibstoffe Die Subventionierung des Exports vieler landwirtschaftlicher Produkte durch die Industrieländer führt zu einer Überproduktion und in weiterer Folge zu einer Zerstörung der Landwirtschaft im jeweiligen importierenden Entwicklungsland. Durch diese Subventionen können die europäischen Bauern und Bäuerinnen ihre Produkte billiger auf den Märkten der Entwicklungsländer verkaufen als die dort lebenden Bauern und Bäuerinnen ihre Produkte produzieren können. Subventionen Umwelt-einflüsse

47 Ursachen des Hungers Umwelteinflüsse
Armut Konsum-verhalten „Land Grabbing“ Börsen-spekulation Agrar-treibstoffe Ernteausfälle  Sinken des Angebots Die Umwelt hat einen starken Einfluss auf die Lebensmittelproduktion. Besondere Wetterverhältnisse, wie Dürren oder Fluten, können zur Zerstörung der Felder oder zur Verschlechterung der Bodenqualität führen. Diese Umwelteinflüsse haben Ernteausfälle zur Folge. Aufgrund dieser Ernteausfälle sinkt das Angebot und die Preise steigen für diese Lebensmittel. Durch den jährlichen Temperaturanstieg durch die Erderwärmung wird es in Zukunft immer wärmer, was die landwirtschaftliche Lebensmittelproduktion stark beeinflussen kann. Somit wird es zu einer Gletscherschmeze kommen, die den Anstieg des Meeresspiegels als Folge hat. Weiters wird die zunehmende Verdunstung des Wassers zu einem erhöhtem Risiko für Starkregen, Überschwemmungen und Hochwasser führen. Subventionen Erderwärmung Umwelt-einflüsse

48 Lösungsansätze Entwicklungs-hilfe Stopp der Ursachen FAIRTRADE ÖFSE
Doch wie kann diesen Problemen entgegengewirkt werden? Es gibt zahlreiche Möglichkeiten dem chronischen Hunger in Entwicklungsländern entgegenzuwirken, jedoch habe ich mich im Speziellen auf einige wenige konzentriert, welche ich Ihnen nun gerne vorstellen möchte. NGOs

49 Lösungsansätze Entwicklungs-hilfe Entwicklungs-hilfe
Stopp der Ursachen FAIRTRADE ÖFSE Durch die Gründung zahlreicher Organisationen mit dem Zweck der Entwicklungshilfe, wird die Zahl der Hungernden in Entwicklungsländern stetig bekämpft. Ich habe mir einige herausgenommen, wie beispielsweise das World Food Programme, UNICEF und World Vision und mir ihre Hilfsprogramme genauer angesehen. Doch auch bei staatlichen Organisationen wie bei die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit steht das Ziel der Entwicklungshilfe im Vordergrund. Um die finanziellen Gesamtleistungen Österreichs zu betrachten, veröffentlicht das Österreichische Forschungsinstitut für Internationale Entwicklung jedes Jahr die sogenannte DAC-Statistik. NGOs

50 Lösungsansätze DAC-Statistik in Mio € und %, 2006-2010
Entwicklungs-hilfe Stopp der Ursachen FAIRTRADE ÖFSE Es wird kritisiert, dass sich weder die UN-Mitgliedsstaaten, noch die Regierungen in Afrika an ihre Versprechen halten, mehr in die Landwirtschaft zu investieren und ausreichende Mittel für Entwicklungshilfe im ländlichen Raum zur Verfügung zu stellen. Das ist ein wichtiger Kritikpunkt, den die DAC (Development Assistance Committee)-Statistik aufzeigt, welche die gesamten offiziellen Leistungen der Entwicklungshilfe (Official Development Assistance) zusammenfasst. Diese bestehen aus den Finanzflüssen der öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit, den sonstigen öffentlichen Leistungen, den privaten Leistungen zu marktüblichen Bedingungen und den Zuschüssen privater Hilfsorganisationen. Die von der Österreichischen Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung (ÖFSE) publizierte Tabelle (Abb.2) zeigt, die finanziellen Gesamtleistungen Österreichs an Entwicklungsländer und multilaterale Stellen in den Jahren 2006 bis 2010 in Mio Euro und in Prozentanteilen. Im Jahr 2010 wurden insgesamt 3,6 Milliarden Euro von Österreich für Entwicklungshilfe ausgegeben. Verglichen mit dem Jahr 2006, kann man deutlich erkennen, dass es einen Zuwachs an Entwicklungshilfe von ungefähr 900 Millionen Euro gab. Das bedeutet, dass weniger finanzielle Mittel als Entwicklungshilfe an Entwicklungsländer oder multilaterale Stellen ausgegeben wurden. Die finanziellen Mittel, welche 2006 als Entwicklungshilfe ausgegeben wurden sind im darauffolgenden Jahr (2007) um das 7-fache gewachsen. Für diesen enormen Unterschied ist hauptsächlich der Boom bei den Direktinvestitionen verantwortlich, welche in „Private Leistungen zu marktüblichen Bedingungen“ mit einbezogen sind. Dieser Bereich betrug Mal so viel wie im Jahr zuvor. Ein Kritikpunkt an der DAC-Statistik besteht darin, dass sie weder zeigt wie diese finanziellen Mittel überhaupt wirken, noch wie viele dieser finanziellen Mittel wirklich in den Entwicklungsländern oder bei multilateralen Organisationen ankommen. Bestimmte finanzielle Mittel, die als öffentliche Entwicklungshilfe ausgegeben werden, bleiben im Geberland und werden dort ausgegeben. Beispielsweise können Kosten für die Administration, Ausgaben für Asylwerber und Asylwerberinnen, sowie indirekte Studienplatzkosten als öffentliche Entwicklungszusammenarbeit angegeben werden. Nichtregierungsorganisationen (NGOs) fordern hier mehr „genuine Entwicklungshilfe“. Damit sind jene finanziellen Leistungen der Geberländer gemeint, die wirklich in den Entwicklungsländern ankommen und mit denen dann im jeweiligen Land Projekte finanziert werden können. NGOs Quelle: Österreichische Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung – ÖFSE (Hg.): Österreichische Entwicklungspolitik: Analysen, Berichte, Informationen. Die Zukunft der Österreichischen Entwicklungspolitik. 1. Auflage. – Wien: Südwind-Verlag, 2012, S. 66.

51 Lösungsansätze World Food Programme Spenden 2010 3,82 Mrd. US-$
Entwicklungs-hilfe Spenden ,82 Mrd. US-$ Stopp der Ursachen Mittelverwendung: Nothilfe, Schulspeisungen, „Food 4 Work, „P4P“ FAIRTRADE ÖFSE Das UN World Food Programme (WFP) wurde 1961 gegründet und bildet heute die größte humanitäre Organisation der Welt. Das WFP wird zu 100% durch freiwillige Spenden finanziert. Im Jahr 2010 beliefen sich die finanziellen Zuwendungen auf 3,82 Milliarden US-Dollar, wovon rund 93% für den Transport und den Einkauf von Lebensmitteln ausgegeben wurden. Bei der Nothilfe werden Lebensmittel mittels schneller Transportmittel in die betroffenen Gebiete gebracht, um die Hungernden dort zu so schnell als möglich zu versorgen. Gleichzeitig informieren Mitarbeiter, die vor Ort sind, wie viele neue Nahrungsmittel benötigt werden. Ein weiteres Projekt sind die Schulspeisungen des WFP, welche einen Anreiz für die Familien bieten ihre Kinder in die Schule, anstatt sie betteln oder arbeiten zu schicken. Weiters wurde bereits das Projekt „Food for Work“ realisiert. Lebensmittel werden an arbeitende Menschen vergeben, die sich in Bereichen engagieren, die diesen Menschen helfen sich in Zukunft eigenständig zu erhalten. Auch das Projekt „Purchase for Progress (P4P)“ wurde vom WFP als Maßnahme gegen den Hunger durchgesetzt. Derzeit herrscht eine besonders hohe Nachfrage nach Lebensmitteln. P4P verhilft Kleinbauern und -bäuerinnen ihre Produkte zu einem fairen Preis zu verkaufen. Das WFP kauft die angebauten Produkte und versorgt mit diesen die hungernde Bevölkerung vor Ort. NGOs

52 Lösungsansätze UNICEF Kinder höchste Priorität
Entwicklungs-hilfe Kinder höchste Priorität Stopp der Ursachen Ernährungszentren und Lebensmittel FAIRTRADE ÖFSE Kinder in Entwicklungsländer haben für UNICEF höchste Priorität und werden in vielen Bereichen unterstützt. Vor allem wird Bereichen wie Gesundheit und Krankheiten (HIV/AIDS), Missbrauch, Ausbeutung, Menschenrechte und Ernährung besondere Beachtung geschenkt. UNICEF hilft im Sektor Ernährung durch therapeutische Ernährungszentren und Informationsabende für Familien. Weiters verteilt die Organisation Mikronährstoff-Pulver, Jod-, Vitamin- und Eisentabletten, Maßbänder und Waagen zur Vorbeugung von Mangelernährung. NGOs

53 Lösungsansätze World Vision Lebensmittelversorgung Schulungen
Entwicklungs-hilfe Stopp der Ursachen FAIRTRADE ÖFSE Lebensmittelversorgung World Vision ist ein christliches Kinderhilfswerk mit den Arbeitsschwerpunkten nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit, humanitäre Hilfe und entwicklungspolitische Anwaltschaft. World Vision setzt sich im Bereich Lebensmittelversorgung nicht nur für Kinder und Kleinkinder, sondern auch für Menschen in Katastrophen- und Hungergebieten ein. Durch Spenden von Patenschaften werden Nahrungsmittel gekauft und Schulungen für Bauern und Bäuerinnen finanziert. NGOs Schulungen

54 Lösungsansätze Eindämmung der Spekulationen
Entwicklungs-hilfe Abschaffung von Subventionen Stopp der Ursachen FAIRTRADE Änderung des Lebensstils ÖFSE Eine Möglichkeit die Ursachen, wie „Land Grabbing“, die Produktion von Agrartreibstoffen und Spekulationen mit Grundnahrungsmitteln zu stoppen oder zu senken, wäre die Reduktion der Nachfrage nach Grundnahrungsmitteln. Beispielsweise könnte das durch den Stopp von Spekulationen erfolgen. Die Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO), Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, setzt sich für ein Verbot von Spekulationen ein. Weiters könnten die Spekulationen reduziert werden indem der Staat Steuern auf Spekulationsgeschäfte einhebt.  Der Leiter des Berliner World Food Programmes-Büros, Ralf Südhoff, ist davon überzeugt, dass man einerseits Kleinbauern und Kleinbäuerinnen in Entwicklungsländern mehr unterstützen sollte, andererseits einen Appell an die Konsumenten und Konsumentinnen richten sollte um den weltweiten Fleischkonsum zu senken. Ein weiterer Lösungsansatz zur Senkung der Nachfrage nach Grundnahrungsmitteln zur Produktion von Agrartreibstoffen wäre eine grundlegende Änderung des Lebensstils der Menschen in den Industriestaaten. Die Mobilität müsste eingeschränkt werden. Konkret bedeutet das die Verkürzung langer Transportwege und die Einschränkung des Fernhandels. Zudem könnten vermehrt andere Transportmittel verwendet werden, die keinen Treibstoff zur Fortbewegung benötigen wie beispielsweise Züge und andere Verkehrsmittel. Die Abschaffung von Agrarsubventionen durch die EU könnte einen Ansatz zur Bekämpfung von Hunger in Entwicklungsländern bieten. Das World Food Programme und andere humanitäre Organisationen befürworten die Abschaffung solcher Subventionen, da es, für die Bekämpfung von Hunger und Armut in Entwicklungsländern wichtig wäre, dass sich diese Länder selbst versorgen können und unabhängig von anderen werden. NGOs

55 Lösungsansätze Auswirkung der Kaufentscheidung
Entwicklungs-hilfe Stopp der Ursachen FAIRTRADE ÖFSE Konsumenten und Konsumentinnen sollten über die Auswirkungen auf Entwicklungsländer, die ihre Kaufentscheidung(en) mit sich bringen informiert werden. Ein möglicher Ansatz wäre hier das Kaufen von Fair-Trade-Produkten, um die Ausbeutung von Arbeitern und Arbeiterinnen zu verhindern und eine gerechte Bezahlung zu gewährleisten. Das Fair-Trade-Gütesiegel, welches auf allen Fair-Trade-Produkten zu finden ist, garantiert den fairen Handel zu Fair-Trade-Standards. Das bedeutet, dass nicht nur Plantagenarbeiter und -arbeiterinnen, sondern auch Kleinbauerfamilien gerecht für ihre Arbeit entlohnt werden und ihre Produkte um einen fairen Preis verkaufen können. Auswirkung der Kaufentscheidung NGOs Fair-Trade-Gütesiegel: Fairer Handel

56 Lösungsansätze Datenbank, Bibliothek Entwicklungs-hilfe
Stopp der Ursachen FAIRTRADE ÖFSE Das ÖFSE wurde 1967 gegründet und wird durch die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit finanziert. Sie bietet Analysen, Beratungen und Informationen zur österreichischen und internationalen Entwicklungspolitik. Durch verschiedenste Veröffentlichungen der ÖFSE und der Datenbank, über welche Projekte und Programme der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, wissenschaftliche Literatur und Medien abgerufen werden können, könnte die österreichische Zivilbevölkerung in Zukunft besser informiert werden. Generell ist zu sagen, dass staatliche Einrichtungen, welche Informationsarbeit leisten, das Bewusstsein der Bevölkerung stärken könnten. Das könnte somit die Bereitschaft zur Entwicklungshilfe stärken. NGOs

57 Lösungsansätze Staatliche Unabhängigkeit Entwicklungs-hilfe
Stopp der Ursachen FAIRTRADE ÖFSE Die NGOs fungieren als wichtiges Medium zwischen dem Staat und der Bevölkerung eines Landes. Sie bieten das beste Beispiel zur Erklärung von Entwicklungshilfe und was sie tatsächlich bewirkt. Oftmals können NGOs auch konkrete Beispiele aufweisen und weisen eine höhere Glaubwürdigkeit gegenüber der Zivilbevölkerung auf. NGOs

58 Fazit Obwohl verschiedene Maßnahmen versuchen die Ursachen für Unternährung zu eliminieren, so stellt der Hunger noch immer ein großes Problem dar, welches es zu bekämpfen gilt. Fazit


Herunterladen ppt "Entwicklungsländer Wege aus der Armut"

Ähnliche Präsentationen


Google-Anzeigen