Präsentation herunterladen
Die Präsentation wird geladen. Bitte warten
Veröffentlicht von:Kirsa Legler Geändert vor über 9 Jahren
1
© Prof. Dr. Johann Walter20141 Vollgeld Schritt für Schritt Koexistenz von Vollgeld und Giralgeld Einleitung Ein Vorschlag Zwei Ergänzungsgedanken
2
Einleitung: Emission von Geld - einige Gestaltungsoptionen für den monetären „Geburtskanal“ A. Wie? 1.Temporär & „schuldenschaffend“ per Kredit 2.Dauerhaft & „schuldenneutral“ als Transfer oder per Kaufvorgang B. Von wem? An wen? 1.Von Banken – an Nicht-Banken 2.Von Zentralbank – an Banken oder Nicht-Banken 3.Von Nicht-Banken, z.B. Staat - an Nicht-Banken C. Wofür? („Erst-Allokation“) 1.Konsumtiv/Sozial bei „Vollauslastung“ Inflationsgefahr. 2.Für Finanz-/Vermögensanlagen Gefahr von „Assetpreisinflation“. 3.Investiv eher Produktionszunahme. © Prof. Dr. Johann Walter20142
3
© Prof. Dr. Johann Walter20143 Einige Probleme der Banken-Kreditgeldschöpfung 1. Instabilität & Polarisierung (z.B. zugunsten regionaler „hot-spots“) 2. Allokationssouveränität der Banken. Zinsinduzierte Allokationseffizienz? Problem: oft „Geld-Asset-Pumpe“. 3. Schulden der Nichtbanken & zinsbedingter (Schulden-)Wachstumsdruck. 4. Staat muss zur Aufgabenerfüllung Steuern erheben oder Schulden machen. Vollgeldreformidee: nur noch schuldenfreie Geldschöpfung der Zentralbank + bedingungsloser Transfer des neuen Geldes an den Staat. Aber: (z.T. interessengeleitete) Vorbehalte gegen umfassende Reform! „fundamental neue Finanzarchitektur“?, „gigantischer simultaner Umbau“? kommunizierbare & realisierbare Teilreform gesucht! Idee: Politik der kleinen Schritte (Popper, Singer)
4
(gut kommunizierbare) Reformidee für den Übergang: ergänzende, quantitativ & qualitativ begrenzte Vollgeldschöpfung 1.) Zentralbank schöpft - ergänzend & als Transfer an den Staat – „Vollgeld“, aber nur bis zu quantitativ definierten Obergrenzen („Vollgeldquoten“) nur für spezielle - „konstitutiv“ geregelte - Verwendungen, z.B.: A für „definierte“ Infrastruktur, z.B. für Verkehrs- & Energienetze. neue Schulden & Steuern oder (Maut-)Gebühren vermeidbar! oder z.B. B für bestimmte Sozialleistungen, etwa im Rahmen einer Pflegereform. 2.) Effektive Kontrolle der „Vollgeld-Verwendung“ durch die Zentralbank (z.B. im Fall A: Kontrolle, ob Infrastrukturausgaben < jeweilige Vollgeldquote) © Prof. Dr. Johann Walter20144
5
Konkreter Vorschlag für Deutschland (prinzipiell übertragbar) 1. Bund sowie - anteilig nach Bevölkerung - Länder & Kommunen bekommen – ohne „Rückzahlungs- bzw. Einlösungsverpflichtung“ - p.a. insg. 40 Mrd. € ( 1,5% BIP), aber nur für definierte Zwecke (z.B. für Infrastruktur). Und: „Föderale Quoten“: 25% Bund, 20% Länder (davon z.B. 1,7 Mrd. für NRW), 55% Kommunen (für Köln z.B. 270 Mio.) entsprechende finanzielle Entlastung des Staates (Geldschöpfungsgewinn) spezifische - z.B. infrastrukturbezogene – Ziele trotz Schuldenbremse erreichbar 2. ESZB kontrolliert & ahndet Fehlverwendung mit Geldschöpfungsquotenkürzung. © Prof. Dr. Johann Walter20145
6
Unterschiede zur „reinen“ Vollgeldidee 1.Bankengeldschöpfung bleibt erlaubt. Grund: Bankengeldschöpfungsverbot schwer durchsetzbar. Alternative: Bankengeldschöpfung (auf BIP-Wachstum) begrenzen, z.B. – peu a peu - per „Bilanzsummensteuer(anhebung)“. Idee für Übergang: Vollgeldquoten & Bilanzsummensteuer gekoppelt steigern. 2.Konstitutive Verwendungsvorgaben für neues Geld. Grund: „politische“ und zinsorientierte Allokationsmechanismen eventuell suboptimal. 3.Quantitative (& regionalisierte) Geldschöpfungsobergrenzen. Grund: erhoffte (regionale) Stabilität im gemischten System! (anders z.B. Jackson) Ergänzungsgedanken : Weiterer Regelungsbedarf z.B. in Bezug auf: Angebote im Bereich gesicherter Konten (bevor „Übergang“ abgeschlossen) „Externe“ Geldschöpfung (z.B. aus dem Ausland, durch private Nichtbanken) Geldumlauf (Problem: monetäre Abwanderung in die Finanzwirtschaft) © Prof. Dr. Johann Walter20146
7
Angebote im Bereich gesicherte Konten? Problem: Einlagen auf Girokonten sind bei Bankinsolvenz nicht sicher. Idee1: Angebot „gesicherter Konten“ durch lizensierte Geldsicherungsbanken (Gudehus). Idee2: Angebot „gesicherter Konten“ beim Staat, z.B. beim Finanzamt, wo jeder Bürger auf Antrag ein Konto führen dürfte. Bürger wären jeweils entsprechend nicht auf herkömmliche private Banken angewiesen. vor Bankinsolvenzen geschützt. mehr Wettbewerb im Bankensektor, evtl. sinkende Gefahr von Bank-Runs Staatliche „Kontoführungslizenz“ könnte restriktiv ausgestaltet sein, z.B. durch: Verbot von Guthabenzinsen und Überziehungsmöglichkeiten Begrenzung der (täglichen) Abhebungsmöglichkeiten Begrenzung der zulässigen Kontoführungsgebühren. © Prof. Dr. Johann Walter20147
8
Problem: „Externe“ Geldschöpfung Externe Geldemittenten können die Welt, also auch „Vollgeldökonomien“, mit ihrer Liquidität fluten ( globale Lizenz zum Shopping). Beispiele: 1. ausländische (Zentral-)Banken (Bsp. Japan in den 80er Jahren) 2. private Nichtbanken (z.B. Amazon, Google) können & werden irgendwann in „rechtsarmen“ Räumen (z.B. auf hoher See/im Netz) eigene – komplementär nutzbare - Währungen („Bitcoins“) emittieren & damit global einkaufen gehen die globale Akzeptanz dieser Währungen durch selektive Anreize steigern. Begriff „Währungsraum“ wird dann unklar! „Auf hoher See“ könnte eine „Google-bank“ sogar Kreditgeld emittieren! Facebook hat in Irland bereits (potenziell EU-weite) E-Money-Lizenz beantragt. Bedarf an (internationaler) Regulierung, evtl. ökonomischer Schlechterstellung derart externen Geldes! Aber: ist das realistisch? Immerhin: mit solchen Währungen kann man keine Steuern zahlen.
9
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! © Prof. Dr. Johann Walter 2014 9
10
Gedanken zu einer Geldumlaufsteuerung Macht (neues) Geld im Umlauf einen Bogen um die Güterwirtschaft bzw. landet zunehmend im Finanz- oder Assetsektor ( Geld-Asset-Pumpe), so ist eine Reform der Geldschöpfung durch Maßnahmen zur „Umlaufsteuerung“ ergänzbar, z.B.: – Liquiditätsgebühr (z.B. auf Giralgeld), – (stärkere) Besteuerung von Grund- & anderem Vermögen (vgl. George, Allais) oder von Erbschaften, – „Tobinsteuer“ - bei Währungsgrenzen überschreitenden Transaktionen © Prof. Dr. Johann Walter201410
11
Entstehung von Überschussliquidität (auch bei Vollgeld möglich?) © Prof. Dr. Johann Walter 2014 11
12
„Geldrecycling“ durch staatliche Geldumlaufsteuerung? © Prof. Dr. Johann Walter 2014 12
Ähnliche Präsentationen
© 2024 SlidePlayer.org Inc.
All rights reserved.