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Verbreitete „Spleen“ und Rituale

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Präsentation zum Thema: "Verbreitete „Spleen“ und Rituale"—  Präsentation transkript:

0 Dr. med. Steffi Weidt & Dr. phil. Aba Delsignore
SGZ Jahrestagung 2011 Sich mit dem Zwang konfrontieren: . Bewährte Vorgehensweisen und hilfreiche Therapiestrategien Dr. med. Steffi Weidt & Dr. phil. Aba Delsignore Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie

1 Verbreitete „Spleen“ und Rituale
Vor einer Reise Wichtiger Brief Auf dem Turm Zählen Gefühl von dreckigen Händen Aberglauben Ohrwurm -> in Form von Gedanken und/oder Ritualen -> wer kennt solche fixen Ideen (nicht)? Vor einer Reise: … wirklich alles eingepackt…? … alles in Ordnung im Haus? Mehrfache Kontrollen: Pass dabei? Alle Fenster wirklich zu? Licht-Timer richtig eingestellt? Wichtiger Brief: Zweifel vor dem Einwerfen (Anrede angepasst? Richtiges Datum?) Auf dem Turm: richtig hoch, wie wäre es, wenn ich da runterfallen würde… Zählen: Details in einem Muster, Glockenschläge in der Nacht Gefühl von dreckigen Händen: Bsp. Schweinegrippe, Tram Aberglauben: am Freitag 13 nichts Wichtiges vereinbaren… Ohrwurm

2 Zweck von „Spleen“ und Ritualen
Beruhigung Sicherheit Struktur Entlastung („abheben“…) -> Wenn Rituale nicht möglich: Unruhe, Unwohlsein Ärger Zweck: zuerst Beim Publikum sammeln Wenn nicht möglich: zuerst sammeln

3 Ab wann ist ein „Spleen“ ein Zwang?
Gedanken und Handlungen werden zeitraubend Leidensdruck (unangenehm, quälend) Tagesablauf ist von Gedanken und Handlungen geprägt Alltagsaktivitäten beeinträchtigt Beeinträchtigung des Umfeldes (Familie, Freunde, Kollegen) -> Abklärung ggf. Behandlung

4 Typisch für eine Zwangsstörung ist…
Auf der Gedankenebene (Zwangsgedanken): Aufdringliche, lästige Vorstellungen, Gedanken, Bilder, Impulse Werden z.T. als sehr abstossend erlebt Je unannehmbarer, desto grösser ist die Angst/Unruhe/usw. Starker Drang, etwas dagegen zu tun oder mögliche Konsequenzen zu verhindern idR besteht Zwangsstörung aus Z-Gedanken und Z-Ritualen (miteinander verbunden) Abstossend: Bsp. fürsorgliche Mutter mit Impuls, Baby fallen zu lassen

5 Typisch für eine Zwangsstörung ist…
Auf der Handlungsebene (Zwangsrituale): „Antwort“ auf Zwangsgedanken Drang („ich muss es so machen“) Stereotype Handlungen, die kurzfristig zur Beruhigung führen -> nicht immer beobachtbar (mentale Rituale: z.B. etwas Bestimmtes denken, zählen) Drang: Vorstellung, dass das Unbehagen weiter ansteigt, falls das Ritual nicht ausgeführt wird

6 Typisch für eine Zwangsstörung ist…
Gedanken-Handlungsfusion: Wenn ich etwas denke will ich es auch. Wenn ich etwas denke, mache ich es auch. -> Angst vor den Gedanken und Versuch diese zu unterdrücken bzw. den „gefährlichen“ Situationen aus dem Weg zu gehen. => ROSA ELEPHANT Drang: Vorstellung, dass das Unbehagen weiter ansteigt, falls das Ritual nicht ausgeführt wird 6

7 Typisch für eine Zwangsstörung ist…
„Gesetz“ der unendlichen Verdünnung: Wenn ich Schmutz an mir trage kann ich diesen an viele weitere Orte mitnehmen und diese Orte / Gegenstände sind dann auch verschmutzt und müssen gereinigt werden bzw. gelten als kontaminiert. -> Gegenstände müssen gereinigt werden, Hände müssen gewaschen werden.

8 Negative Auswirkungen einer Zwangsstörung
Für den Betroffenen Kostet Zeit und Energie Wenig Zeit für Freizeit/Beziehungen/Entspannung Für Angehörige Oft in Rituale „verwickelt“ Streit, Aggression möglich … Publikum nach Ergänzungen fragen

9 Wie läuft ein „Zwang“ ab?
- + + Bedeutung: als unakzeptierbar / gefährlich empfunden Neutralisation: Versuch, gegen das unangenehme Gefühl zu kämpfen Exposition

10 Angstverlauf bei Zwang
10 8 Unangenehmes Gefühl 6 4 Kurve mit Publikum erarbeiten (anhand von eigenen Beispielen/Erfahrungen) 2

11 Kognitive Verhaltenstherapie: Behandlungsansätze
Störungsspezifisch Reduktion der Zwangssymptomatik Reduktion von Bedingungen, die den Zwang aufrechterhalten („Eigendynamik“) -> direkter Zugang meisten notwendig Hintergrundprobleme Bearbeitung von Problemen, welche dem Zwang zugrunde liegen Ergänzung zum störungsspezifischen Teil Zwangsdynamik durchbrechen

12 Störungsspezifischer Ansatz: Vorgehen
Direkte Konfrontation mit den durch den Zwang ausgelösten unangenehmen Gefühle – ohne Rituale (Exposition mit Reaktionsmanagement) -> Erfahrung, dass die unangenehmen Gefühle auch ohne „Neutralisierung“ ausgehalten und bewältigt werden können Umgang mit Zwangsgedanken lernen („vorbei gehen lassen“) Umgang mit negativen Gefühlen lernen (ausserhalb der Exposition) Zwangsdynamik durchbrechen

13 Selbsthilfe … was haben Sie schon versucht? … was hat sich bewährt?
„Strategienbörse“ Stichworte aufschreiben/nachfragen wie genau, flexibel/nach Bedarf mit nachfolgenden Folien ergänzen -> Strategienbörse: Stichworte aufschreiben, mit nachfolgenden Folien ergänzen

14 Selbsthilfe: Konfrontation
eine gefürchtete Situation gezielt aufsuchen (aktiv statt passiv-reaktiv) Bei einfacheren Situationen beginnen (Hierarchie) Im Voraus überlegen, z.B. wie und wie viel Sie z.B. kontrollieren wollen „Experiment“: wie lange bleibt das ungute Gefühl? Wie entwickelt es sich (vgl. Kurven) Zwangsdynamik durchbrechen

15 Konfrontation: wichtige Prinzipien
Dauer der Exposition So lange wie nötig – Erleben der Angstkurve Kleine Schritte Angsthierarchie Reaktionsmanagement Gefühle, Kognitionen und Körperreaktionen zulassen / erleben / beschreiben Wiederholungen Bis es „zur Gewohnheit“ wird!

16 Selbsthilfe: Beispiel einer Hierarchie
Bsp: Zwangsgedanken jemanden zu verletzten wenn Messer benutzt wird. Messer in die Hand nehmen und denken „damit könnte ich xy verletzen“ Messer in die Hand nehmen Messer vor sich liegend betrachten in Reichweite Messer vor sich liegend ausser Reichweite Messer im Zimmer liegend weiter weg aber sichtbar Messer im Zimmer für Pat nicht sichtbar, hält sich im Zimmer auf Pat betritt Zimmer und weiss wo Messer ist, sieht es nicht 10 Pat betritt Zimmer, weiss nicht wo Messer ist, es ist aber eines im Zimmer

17 Selbsthilfe: Ordnung / „muss so sein“
Liste: was (z.B. in der Wohnung) muss unbedingt in einer bestimmten Weise geordnet sein? -> Hierarchie Exposition: bei einfacherem Beispiel anfangen, Gegenstände ohne speziellem Prinzip einordnen (oder jemanden fragen, es zu tun), so stehen lassen Beobachten, welche unangenehmen Gefühle hochkommen Alle 10 Minuten die Intensität aufschreiben, bis sie sich ein bisschen an die „Unordnung“ gewöhnt haben und die Intensität nachlässt Mit weiteren Beispielen wiederholen => ACHTUNG: NICHT KOGNITIV (im Kopf - gedanklich) VERMEIDEN! Bsp. Kleiderim Schrank, Bücher, Kühlschrank

18 Selbsthilfe: Kontaminationszwang
Hierarchie Exposition: z.B. mit kontaminierten Händen nach Hause kommen, Post aus dem Briefkasten holen, diese auf den Esstisch legen und liegen lassen, Hände nicht waschen, Gegenstände berühren, die unten auf der Liste stehen (nicht zu bedrohlich) Im voraus bestimmen, wann/wie Sie die Hände waschen wollen (z.B. erst vor dem Essen) -> wichtig: Übung 2-3 Stunden vor dem Essen beginnen. Ev. Timer stellen.

19 Selbsthilfe: Gedanken „vorbei ziehen lassen“
Metapher: Wolken, Fliessband, (lästiger) Lastwagen Gedanken sind normal! Das ist der Zwang, ist lästig, es ärgert mich, dass er noch da ist (so ist es). Ich schenke ihm aber keine spezielle Aufmerksamkeit. Irgendwann wird er wieder verreisen (wie er es immer gemacht hat) zB auch nach BELASTUNGSÜBUNG Th kann helfen !!! BEWÄLTIGUNG vs. EXPO

20 Selbsthilfe: Distanzierung
Das sagt der Zwang, nicht ich Ich muss also nichts dagegen tun Ich muss und will auch nicht mit ihm diskutieren oder streiten zB auch nach BELASTUNGSÜBUNG Th kann helfen !!! BEWÄLTIGUNG vs. EXPO

21 Selbsthilfe: Was ist mir wichtig
Der Zwang sagt C aber ich will B in diesem Moment Ich bin mir wichtig Also höre ich auf mich und mache B und nicht auf den Zwang und tue C zB auch nach BELASTUNGSÜBUNG Th kann helfen !!! BEWÄLTIGUNG vs. EXPO 21

22 Selbsthilfe: Experimente
Beispiele: In einem Brief absichtlich einen Fehler machen (z.B. falsches Datum) Eines ausprobieren (bis am Sonntag)

23 Anlaufstellen www.psychiatrie.usz.ch www.sgvt-sstcc.ch
Bsp. WG

24 Selbsthilfe: Literatur und links
Rufer, M. (2011): Der Zwang in meiner Nähe – Rat und Hilfe für Angehörige zwangskranker Menschen. Bern:Hans Huber. Hoffmann, N. & Hoffmann, B. (2011): Wenn Ängste das Leben einengen. Heidelberg: Springer Verlag. Moritz, S. (2010): Erfolgreich gegen Zwangsstörungen - Metakognitives Training. Berlin: Springer. Lee Baer: Der Kobold im Kopf. Bern: Hans Huber Bsp. WG


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