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Geschichte der deutschen Lyrik vom 17. bis 21. Jahrhundert

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Präsentation zum Thema: "Geschichte der deutschen Lyrik vom 17. bis 21. Jahrhundert"—  Präsentation transkript:

1 Geschichte der deutschen Lyrik vom 17. bis 21. Jahrhundert
Modul B3 20. Jahrhundert I (Expressionismus und die Avantgarden I ) Prof. E. Geulen Neuere deutsche Literaturwissenschaft Sprechstunde: Dienstags Uhr Vorlesung 9

2 Gegenstände der Vorlesung
1. Rekapitulation 2. Georg Heym und Gottfried Benn 3. Zum Expressionismus als Epoche 4. Rückblick eines Expressionisten (Gottfried Benn) 5. Jakob van Hoddis, “Weltende”, Reader Nr. 108 und Stadler “Fahrt über die Kölner Rheinbrücke bei Nacht”, Nr. 89, Benn, “Gesänge”, Nr. 100 6. Expressionismus vs. die Avantgarden

3 ad 2) Heym und Benn Stichworte: Expressionistische Lyrik, Großstadtthematik, Abbau der traditionellen Form

4 ad 3) Stichworte: 1910-1920; Expressionismus
Publikationsorgane des Expressionisten: Zeitschriften z.B. “der Sturm”, hg. Herwarth Walden. Kurt Hillers Jahrbücher “Das Ziel”, “Die Aktion” Lyrik-Anthologie von Kurt Pinthus: “Menschheitsdämmerung” (1920) Künstlervereinigungen (z.B. die Brücke, der blaue Reiter) Themenkanon des Expressionismus (Großstadt, Technik, Industrie, Verkehr, Kino, Radio)

5 ad 4) Rückblick eines Expressionisten (Gottfried Benn)
Aus Benns “Das expressionistische Jahrzehnt” (1955) über seine expressionistische Generation: … aber die Wirklichkeit, diese sogenannte Wirklichkeit, die stieß ihr auf. Es gab sie ja gar nicht mehr, es gab nur noch ihre Fratzen. Wirklichkeit, das war ein kapitalistischer Begriff. Wirklichkeit, das waren Parzellen, Industrieprodukte (…) Wirklichkeit, das war Darwinismus, die internationalen Steeple-Chasen und alles sonstwie Privilegierte (…) welch fundamentale Erschütterung jetzt seit 1900 bei der Zertrümmerung der naturwissenschaftlichen, der seit 400 Jahren wirklich gemachten Wirklichkeit. Ihre ältesten Restbestände lösten sich auf, und was übrigblieb, waren Beziehungen und Funktionen, … Auflösung der Natur, Auflösung der Geschichte. Die alten Realitäten Raum und Zeit: Funktionen von Formeln; Gesundheit und Krankheit: Funktionen von Bewußtsein, selbst die konkretesten Mächte wie Staat und Gesellschaft substantiell gar nicht mehr zu fassen.

6 ad 4) Rückblick eines Expressionisten (Gottfried Benn)
Stichworte: Perspektivismus, Einsteins Relativitätstheorie (1905), Grundlagenkrise der Naturwissenschaften (Heinrich Rickert), Hans Vaihingers Als-Ob-Philosophie (Neokantianismus), Darwins Evolutionstheorie (Wiederentdeckung der Genetik), neue Medien (Film, Radio, “das optische Unbewußte”), die Chock-Erfahrung in den modernen Großstädten (Walter Benjamin, Georg Simmel) Der Physiker Heisenberg über das neu entdeckte Atom: seinem Wesen nach nicht ein materielles Gebilde in Raum und Zeit, sondern gewissermaßen ein Symbol, bei dessen Einführung die Naturgesetze eine besonders einfache Gestalt annehmen

7 ad 4) Rückblick eines Expressionisten (Gottfried Benn)
Aus Walter Benjamins “Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit” (1935): Unsere Kneipen und Großstadtstraßen, unsere Büros und möblierten Zimmer, unsere Bahnhöfe und Fabriken schienen uns hoffnungslos einzuschließen. Da kam der Film und hat diese Kerkerwelt mit dem Dynamit der Zehntelsekunden gesprengt, so daß wir nun zwischen ihren weitverstreuten Trümmern gelassen abenteuerliche Reisen unternehmen. Unter der Großaufnahme dehnt sich der Raum, unter der Zeitlupe die Bewegung.

8 ad 5) Jakob van Hoddis, „Weltende“, Reader Nr
ad 5) Jakob van Hoddis, „Weltende“, Reader Nr. 108 und Stadler, „Fahrt über die Kölner Rheinbrücke bei Nacht“, Nr. 89, Gottfried Benn, „Gesänge“, Nr Stichworte: Menschheitsdämmerung: Untergang und “der neue Mensch”; Apokalypse und Verkündigung; “Gläubige einer neuen Wirklichkeit und eines alten Absoluten” (G. Benn); Rausch und Regression; Kunst-Wollen.

9 ad 6) Expressionismus vs. die Avantgarden
Aus Marinettis “futuristischem Manifest” (1909): Keine expressionistische Ekstase, kein Rückzug ins warme Meer, sondern aggressiv soll die Kunst sein und direkt wie eine Ohrfeige oder ein Faustschlag Aus einem Dada-Manifest (1916): Unter dem Vorwand der Verinnerlichung haben sich die Expressionisten in der Literatur und in der Malerei zu einer Generation zusammengeschlossen, die heute schon sehnsüchtig ihre literatur- und kunsthistorische erwartet und für ehrenvolle Bürgeranerkennung kandidiert.

10 ad 6) Expressionismus vs. die Avantgarden
Das Leben erscheint als ein simultanes Gewirr von Geräuschen, Farben und geistigen Rhythmen, das in die dadaistische Kunst unbeirrt mit allen sensationellen Schreien und Fiebern (…) und in seiner gesamten brutalen Realität übernommen wird. (…) Der Dadaismus steht zum ersten Mal dem Leben nicht mehr ästhetisch gegenüber. Stichworte: Avantgarde (militärische Vorhut), Kunst und Leben, Anti-Ästhetik und Zerschlagung des bürgerlichen Kunstbegriffs wie er seit dem 18. Jahrhundert herrscht; “Noch kläglichere Folgen als der alte Fritz zeitigten Goethe und Schiller” (der Dadaist Raoul Haussmann); das Paradox der Avantgarden, Praxis vs. Kunst: Manifest, Happening, Parole; Technikbegeisterung: “Ein Rennwagen (…) ist schöner als die Nike von Samothrake (Marinetti)

11 Zur Vorbereitung der nächsten Sitzung:
Kurt Schwitters, “Anna Blume”, Reader Nr. 110 Richard Hülsenbeck, “Schieberpolitik”, Reader Nr.117 Kurt Tucholsky, “Berliner Bälle”, Reader Nr. 113 Bertolt Brecht, “Vom Schwimmen in Seen und Flüssen”, Reader Nr. 122


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