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Platons Phaidon oder das philosophische Leben rechtfertigt sich.

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Präsentation zum Thema: "Platons Phaidon oder das philosophische Leben rechtfertigt sich."—  Präsentation transkript:

1 Platons Phaidon oder das philosophische Leben rechtfertigt sich.
R.A.H.King, HS 2014

2 Die Sokratische Frage Politeia I 352D “Denn es ist nicht von etwas gemeinem die Rede, sondern davon, wie man leben soll.” Vgl. 344E

3 Der Phaidon Dem Phaidon kommt eine besondere Stellung zu, nicht nur unter Platons Dialogen sondern auch in der antiken Philosophie insgesamt. Denn hier rechtfertigt sich das philosophische Leben: Sokrates erklärt warum er bereitwillig stirbt. Das Leben des Philosophen besteht darin sich vom Körper zu trennen, und das ist nichts anderes als Sterben. Ein solches Leben ist tugendhaft, und er hat gute Gründe anzunehmen, dass es den Tugendhaften nach dem Tod besser geht als den Schlechten. Dass es die Seele nach dem Sterben gibt, soll dadurch bewiesen werden, dass die Seele als das was belebt, nicht sterben kann, aber auch nicht vergehen.

4 Ideen Wie trennt man Ideen von allem anderen? Diese Trennung kann man als die von genesis gegenüber ousia fassen. Was ist aber genesis „werden“ ? Ein breiter Begriff, unter den alle Veränderung fällt. Wie hängen genesis und Ideen zusammen? Ideen erklären was etwas ist, und was es wird. Etwas zugespitzt: Werden, und das Erreichen von einem Zustand machen die Annahme von Ideen, wenn nicht notwendig, dann sehr attraktiv.

5 Platon Lesen Dogmen – „Platonismus“ Dialektik – Argumente für und wider Logos versus Mythos Sokratische Logoi

6 Platon und der Platonismus
Leser des Phaidon – (etwa Aristoteles, Stoiker, Cicero) Das Exemplar Sokrates Platoniker („Neuplatoniker“) Zwei spätantike Kommentare: Damascius (5-6Jh.) Olympiodorus (6 Jh.)

7 (Dogmatischer) Platonismus
a) Die Autorität (von Teilen) der Platonischen Schriften b) i) Erfahrung ist unzureichend als Basis für systematische Wissenschaft ii) Immaterielle Prinzipien sind notwendig: Ideen, Seelen, Nous. iii) Ein Interesse an religiösen Praktiken. A Platons Dialoge sind in sich konsistent. B Platons Dialoge stellen eine systematische Philosophie dar. C Diese Philosophie lässt sich am besten durch Aristotelische Philosopheme verstehen. Vgl. Brittain 2011 in Fine 2011.

8 “The dialogues are supposed to teach us a philosophical lesson
“The dialogues are supposed to teach us a philosophical lesson. But they are not pieces of didactic dialectic with Plato appearing in the guise of the questioner. A good part of their lesson does not consist in what gets said or argued, but in what they show, and the best part perhaps consists in the fact that they make us think about the arguments they present. For nothing but our own thought gains us knowledge.” Michael Frede 1992: 219

9 Methode Argumente aus Plausibilität,
Überzeugung Im Kontrast zu „sicheren“ (gewissen) Argumenten Struktur von Argumenten Hypothese Erklärung (aitia – auch oder Gründe, Ursache, die Schuld oder Verantwortung für eine Sache - zunächst ein juristischer Terminus)

10 Philosophia Der Begriff der Philosophia
Antik – „eine Lebensweise“ (Hadot) Phd. 69C „jene die in der Philosophie leben“ Rowe (2001) eine Untersuchung logon didonai Rechenschaft ablegen sc. über die eigene Lebensweise: gut zu leben. Bei Platon Bei Isokrates (Antidosis –Rede) „Pythagoreisch“ vgl. Philolaus 61D6-8, E8-9

11 Die Struktur des Phaidon
Rahmendialog 57a1-59C9 Die Szene in der Zelle 59C10-61C1 Die These: Der Philosoph lebt auf den Tod hin. 61C2-63E6 Begründung der These: Sokrates‘ Apologie 63E7-68B7 Die Argumente für die Unsterblichkeit der Seele Der Einwand von Kebes: Ist die Seele und erkennt sie nach dem Sterben? 69E5-70C2 Ia)Das Argument aus dem Entstehen und Vergehen 70C3-70E2 b)Das Argument aus der Erinnerung 72E3-78A8 2)Das Argument aus der Verwandtschaft der Seele mit den Ideen 78A9

12 II a) Der Einwand des Simmias: Die Seele als Harmonie des Leibes 84B9
b) Der Einwand des Kebes 86E7: Die Seele als Weber Sokrates’ Widerlegung von Simmias aus der Erinnerung 91C6 aus der Tugend 92E5 aus der Herrschaft der Seele über den Körper 94B3 III Sokrates’ Widerlegung von Kebes: Neuformulierung des Einwandes 95A2 Ursachen von Entstehen und Vergehen bei den Naturphilosophen 96A5 Intellekt als Ursache bei Anaxagoras 97B8 Sokrates’ Ideen 99D4

13 Der letzte Beweis 102A10 Teilhabe an Ideen. Gegenseitiges Ausschliessen von gegensätzlichen Ideen 103C8 Essentielle Eigenschaften schliessen die Gegensätze ihrer notwendigen Eigenschaften aus 105b5 Anwendung auf die Seele: Sie bringt Leben mit sich, schliesst also den Tod aus. Wenn etwas überhaupt unvergänglich sein soll, dann das, was den Tod ausschliesst, also bringt die Seele Unvergänglichkeit mit sich. Die Folgen für das Leben 107a3.

14 Der Mythos und der Tod des Sokrates
107d6 Der Mythos: Das Schicksal der guten und der schlechten Seelen nach dem Sterben 115a9 Der Tod des Sokrates

15 Die Vorlesung entfällt aufgrund einer anderweitigen Verpflichtung.
Der Plan 1. 17.9 Einführung: den Phaidon lesen. Rahmendialog 57A-62C Die Vorlesung entfällt aufgrund einer anderweitigen Verpflichtung. 2. 1.10 Sokrates‘ Apologie: Seelenpflege und Unsterblichkeit. 62C-69E 3. 8.10 Beweise für die Unsterblichkeit der Seele: 1. a) Das Argument aus dem Kreislauf des Werdens und Vergehens 69E5-72D 4. 15.10 1b) Das Argument von der Erinnerung 72E-77D 5 22.10 2. Das Argument von der Verwandtschaft der Seele mit den Ideen 78B4-80C1 6. 29.10 Die These von Simmias: Die Seele als harmonia „Gestimmtheit“ 85E3-86D3. Die Widerlegung der harmonia-These 91C-95A 7. 5.11 Was aber ist die Seele? 8. 12.11 3. Anlauf zum letzten Argument: Die Widerlegung der These von Kebes durch die neue Sokratische Methode: aitiai A) physische Erklärungen 96A5-97b7, vgl. 100E8-101C9. Vorsokratische Naturphilosophie: B) Nous als Erklärung und Anaxagoras 97B8-99C8 9. 19.11 C) Ideen als Erklärungen: Sokrates’ „zweite Fahrt“ 99C8-102A1 10. 26.11 Aristoteles über Erklärungen 11. 3.12 Der Stoische Ursachenbegriff und die gute Einrichtung des Kosmos 12. 10.12 D) Das Letze Argument selbst 102A10-107D5 13. 17.12 Der Mythos 107D-115A, der Tod des Sokrates 115A-118A

16 Das Thema des Phaidon Über die Seele Nicht: über die Unsterblichkeit der Seele Es wird kein Beweis geführt, dass es die Seele gibt. Es wird nicht definiert, was die Seele ist. Unsterblichkeit ist wohl eine notwendige Eigenschaft der Seele.

17 Elemente des Anfangs Die Religion von Sokrates – sein Priamel an Apollon, sein Gehorsam gegenüber seinem Traum. Die Authentizität der Erzählung. Glaubwürdigkeit der Erzählung: das erste Wort des Dialogs ist „selbst“ – Echekrates will wissen, ob Phaidon selbst dabei gewesen ist. Der Anfang eines Dialogs erwähnt Themen, die im Dialog behandelt werden. Die Bedeutung von Sokrates für Philosophen – Echekretes ist ein Pythagoreischer Philosoph, Phaidon ein Sokratiker der seine eigene „Schule“ gründet.

18 Die Anklage gegen Sokrates
Socrates's asebeia, behauptet der Ankläger Meletus, hatte das Verderben der Jugend Athens zur Folge (Euthyphro 3C-D). Beweise für seine Asebie hatte zwei Quellen: einerseits glaubte Sokrates an die Götter der Athener: oft hat er behauptet dass die Götter nicht lügen, und nichts böses tun, während die Olympischen der Stadt und der Dichter Götter vieles Böses tun – sie sind streitsüchtig und rachsüchtig. Sokrates führt eine neue Gottheit ein. Er bestehe darauf, dass sein daimonion seit Kindheit mit ihm rede. Das Verfahren: Der König archon durfte die Anklage ablehnen wegen Verfahrensmängel, den Fall an einen Gutachter abgeben, oder sie annehmen. Er hat sie angenommen. Sokrates hatte das Recht die Zulässigkeit der Klage unter bestehendem Recht zu beanstanden. Dies hat er nicht gemacht. Die Anklage wurde dementsprechend auf den geweisselten Tafeln veröffentlicht in der Agora, und ein Datum für die Voranhörung wurde festgesetzt.

19 Rahmendialog zwischen Phaidon und Echekrates
Schauplatz der Erzählung: Einige Monate nach dem Tod des Sokrates in Phleius, wo Echekrates herstammt. Phaidon ist auf dem Weg wohl nach Elis, nach Hause nach dem Tod seines Lehrers. Die Begründung der Verzögerung der Vollstreckung des Urteils: Bis die Gesandtschaft aus Delos, die in Erinnerung an die Rettung von Theseus jedes Jahr geschickt wurde, zurückkommt, soll die Stadt „rein“ bleiben, d.i. es soll keiner hingerichtet werden. 58AB Sokrates‘ Glück (‚eudaimôn‘ sagt Phaidon) steht im Kontrast zu den Gemütsschwankungen seiner Freunde – eine Mischung aus Lust und Unlust 58E-59A

20 Personen Phaidon aus Elis Echekrates aus Phleius Xanthippe 59B Apollodoros, Kritoboulos, Kriton, Hermogenes, Epigenes, Aeschines, Antisthenes, Ktesippos, Menexenos, Die Auswärtigen: Eukleides, Terpsion aus Megara Simmias und Kebes aus Theben Phaidondas, Sokrates

21 Platon 59C10 „Platon war, denke ich, krank.“
Also bürgt Platon selbst nicht für das Gespräch und die Todesweise von Sokrates. Ein Zeichen für die Fiktionalität des Berichts? Es war einfach so. Die letzten Worte des Sokrates ‚O Kriton wir sind dem Asklepios einen Hahn schuldig, entrichte ihm den, und versäumt es ja nicht.‘ 118A6

22 Sokrates in der Zelle Die Freunde treten zu Sokrates, wo er gerade entfesselt worden ist. Xanthippe und sein junger Sohn sind bei ihm. Da seine Frau klagt, wird sie mit dem Sohn von Kriton nach dem Geheiss von Sokrates nach Hause geschickt. Sokrates reibt seine Beine: Er reflektiert über Schmerz und Lust – siamesische Zwillinge, die aneinander gebunden sind, aber einander in einem immer ablösen. Der Schmerz im Schenkel von der Fessel wird durch Lust abgelöst. 60BC Der Traum, dass er musikê betreiben sollte. Während er bisher dachte Philosophie sei die beste musikê , jetzt bringt er Geschichten des Aesops in Verse – um dem Gott nicht ungehorsam zu sein: wo er jetzt auf Befehl der Athener sterben müsse: Der Euenos soll ihm nachfolgen. 60D-61C Euenos soll (Apologie 20B) gegen den Preis von fünf Minas gelehrt haben, was einen guten Menschen und einen guten Bürger ausmacht. Vgl. auch Pdr. 267A,

23 Selbstmord Kebes sagt, das Euenos wird dem Sokrates nicht nachfolgen wollen. Sokrates entgegnet, doch sofern er Philosoph ist – nur darf er sich nicht selbst töten. 61C. Das Rätsel: allein das sich Töten ist „einfach”, d.i. verboten (während andere Handlungen mal so und mal so sind): Warum soll es einem verboten sein, sich zu töten, wenn das einem gut tut – warum muss man da auf einen anderen Wohltäter warten? 62A Die Begründung: Götter sind Hüter der Menschen, und Menschen ihr Besitz, daher darf man nicht sterben, bevor Gott nicht eine Notwendigkeit verfügt hat. 62C


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