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Willkommen in Bangladesch!

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Präsentation zum Thema: "Willkommen in Bangladesch!"—  Präsentation transkript:

1 Willkommen in Bangladesch!
Shagotom Willkommen in Bangladesch!

2 Wo liegt Bangladesch? Bangladesch grenzt im Süden an den Golf von Bengalen, im Südosten an Myanmar und wird sonst von Indien umschlossen. Die Hauptstadt von Bangladesch heißt Dhaka.

3 Bangladesch ist der am dichtesten besiedelte Flächenstaat der Erde.
Bevölkerung Bangladesch ist der am dichtesten besiedelte Flächenstaat der Erde. Bangladesch ist mit einer Bevölkerung von über 160 Millionen Menschen (Stand 2013: 164 Mio.) auf einer Fläche von nur qkm - d.h. etwa der doppelten Größe Bayerns - der Flächenstaat mit der höchsten Bevölkerungsdichte der Welt (1.111 Menschen je qkm). Die Wachstumsrate der Bevölkerung ist gesunken. Für das Jahr 2030 geht die Weltbank von annähernd 200 Millionen Menschen aus. Bangladesch ist km² groß, das entspricht etwa der doppelten Größe Bayerns. Die Einwohnerzahl beträgt über 160 Millionen. Zum Vergleich, in Deutschland leben rund 82 Millionen Menschen.

4 Zwei Drittel der Bevölkerung Bangladeschs lebt auf dem Land.
Landleben Zwei Drittel der Bevölkerung Bangladeschs lebt auf dem Land. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung leben in Bangladesch auf dem Land. Sie sind Kleinbauern und besitzen selten genügend eigenes Land, um einen ausreichenden Lebensunterhalt davon zu bestreiten. Wer kein oder nur sehr wenig eigenes Land besitzt, arbeitet als Tagelöhner auf den Feldern reicher Landbesitzer für einen kargen Lohn. Nutzflächen und Teiche, die dem Staat gehören, müssen laut Gesetz der landlosen Bevölkerung kostenfrei zur Nutzung zur Verfügung gestellt werden. Doch sehr häufig werden diese Flächen von wohlhabenden Familien in den ländlichen Regionen genutzt. Sie verfügen über den gesellschaftlichen Einfluss und die materiellen Mittel, ihre Interessen durchzusetzen, manchmal auch mit Gewalt.

5 Flüsse in Bangladesch Bangladesch liegt im Durchschnitt nur wenige Meter über dem Meeressiegel. Mehr als 700 Flüsse durchziehen das Land: sie machen die Böden fruchtbar, sorgen aber auch für Überschwemmungen. Der größte Teil des Landes liegt nur wenige Meter über dem Meeresspiegel. Über 700 Flüsse durchziehen das kleine Land. Zusammengenommen haben sie eine Länge von fast km. Die drei größten Flüsse Padma (nach Zusammentreffen von Ganges und Jamuna), Jamuna (in Indien Bramahputra) und Meghna bilden die Lebensgrundlage der Menschen. Sie stoßen in Bangladesch zusammen und bilden ein weitverzweigtes Delta. Padma und Jamuna entspringen im Himalaja Gebirge. Nach der Schneeschmelze dort im Frühjahr steigt der Wasserstand in den Flüssen des Flachlandes und überflutet das umliegende Land. Das Flusswasser führt mineralhaltige Schwebstoffe mit sich, welche die Böden fruchtbar machen. Die regelmäßigen Überschwemmungen sind für die Landwirtschaft ein Segen – fallen aber Zeiten des Hochwassers mit dem Einsetzen der Regenzeit oder gar mit tropischen Wirbelstürmen zusammen, sind verheerende Flutkatastrophen die Folge. Ernten, Infrastruktur und Menschenleben fallen dann dem Wasser zum Opfer.

6 Leben auf den Chars Auf kleinen Inseln im weitverzweigten Fluss Jamuna siedeln Menschen auf Schwemmlandinseln. Das Leben in Bangladesch wird vom Wasser bestimmt. Das Land liegt nur wenige Meter über dem Meeresspiegel und ist damit regelmäßigen Überschwemmungen ausgesetzt. Gleichzeitig ist Bangladesch auch einer der dichtbesiedelsten Staaten der Erde. Deshalb wird jedes Fleckchen Land genutzt. So auch die Schwemmlandgebiete im Nordwesten des Landes. Auf kleinen Inseln im weitverzweigten Jamuna siedeln Menschen. Je nach Wasserstand verändern diese Inseln ihre Gestalt, ganze Dörfer werden überflutet und die Bewohner müssen mit ihrem Hab und Gut umziehen. Diese Menschen können nicht langfristig planen, sie haben kaum Besitz und leben in ständiger Unsicherheit. Erhöhte Flutschutzareale bieten Zufluchtsmöglichkeiten bei steigendem Wasserpegel. Die Inseln im Nordwesten des Landes verändern je nach Wasserstand ihre Gestalt und Größe. Dörfer werden überflutet oder ganze Landstriche brechen ab, erhöhte Flutschutzareale bieten Schutz bei Überschwemmungen. Die Menschen dort gehören zur ärmsten Bevölkerungsgruppe: Sie müssen ständig umsiedeln, haben kaum Besitz und können nicht langfristig planen.

7 Klima und Jahreszeiten
Das Klima in Bangladesch ist tropisch Hohe Luftfeuchtigkeit, heiß Tropische Wirbelstürme Im Osten regnet es mehr als im Westen Drei Jahreszeiten: Mitte Mai bis Mitte Oktober ist Regenzeit, die „Monsun-Zeit“. Mitte Oktober bis Ende Februar ist die „kühle“ Jahreszeit. Mitte März bis Mitte Mai ist die „heiße“ Jahreszeit, in Bangladesch „kleine Regenzeit“ genannt. Klimatabelle für Dhaka, Bangladesch Das Klima Bangladeschs ist tropisch. Mehr als die Hälfte der Jahresniederschläge entfällt auf die Monate Juni bis August. Die Niederschlagsmenge nimmt von West nach Ost zu. Im März/April und im Oktober kommt es häufig zu tropischen Wirbelstürmen über dem Golf von Bengalen – Überschwemmungen und Zerstörung können die Folge sein. Die durchschnittlichen Tageshöchsttemperaturen liegen im Januar bei 25° C und im April schon bei 35° C. Im restlichen Jahr liegen die Temperaturen bei 30° C. Im Sommer kann es auch 40° C heiß werden. Bangladesch unterscheidet zwischen drei bestimmten Jahreszeiten: von Mitte Mai bis Anfang Oktober ist „Monsun-Saison“, von Mitte Oktober bis Ende Februar die „kühle Jahreszeit“ und von Mitte März bis Mitte Mai folgt die „heiße Jahreszeit“. Mehr als die Hälfte der jährlichen Niederschlags-menge fällt auf die Monate Juni bis August Monsun-Zeit Klimatabelle für Frankfurt a.M., Deutschland

8 Flora und Fauna UNESCO Weltnaturerbe Nationale Symbole
Die Sundarbans im Deltagebiet Bangladeschs und Indiens sind der größte Mangrovenwald der Erde. Doel Die kleine schwarz-weiß gefiederte Drossel ist Nationalvogel Bangladeschs. Shapla Als National-pflanze gilt die weiße Seerose. Sie blüht auf fast allen Gewässern des Landes. Natürlicher Schutzwall gegen tropische Wirbelstürme. Heimat zahlreicher Tierarten und Rückzugsgebiet der letzten bengalischen Tiger. Landwirtschaft ist in Bangladesch noch immer einer der wichtigsten Wirtschaftszweige, weshalb große Teile des Landes Ackerfläche sind. Nur noch 15 – 20% der Landfläche sind bewaldet. Nur in den Regenwälder der so genannten Hill Tracts nahe der Stadt Chittagong oder in den Mangrovenwälder der Sundarbans im Deltagebiet Bangladeschs kann man noch die ursprüngliche Tierwelt erahnen. Die Sundarbans gelten als größter Mangrovenwald der Welt, sie umfassen ein Gebiet von etwa km². Davon liegen etwa km² in Bangladesch und km² im indischen Bundesstaat Westbengalen. Die Sundarbarns wurden zum UNESCO Weltnaturerbe erklärt. Die Mangrovenwälder unterliegen durch das Wasser aus dem Binnenland und die Fluten des Meeres einem ständigen Wandel. Typisch für Mangroven sind die aus dem Wasser ragenden Luftwurzeln, über die die Pflanze die Wurzeln im Schlammbereich mit Sauerstoff versorgt. Diese im Wasser wachsenden Büsche und Bäume bilden ein oft undurchdringliches Dickicht und werden zwischen 2 und 10 m hoch, selten auch bis zu 30 m. Die Sundarbans dienen dem Binnenland als natürlicher Schutzwall gegen die tropischen Wirbelstürmen, die oft die Küsten Bangladeschs erreichen. In den Wäldern dort sind zahlreiche Vögel, Fische, Krokodile, Pythons, Hirsche und Wildschweine beheimatet. Auch der Königstiger oder bengalische Tiger, Nationaltier Bangladeschs, findet in den Sundarbans seinen letzten Rückzugsort. Schätzungsweise leben dort noch zwischen 500 und 600 Tiere. Nationalvogel „Doel“ (Dajaldrossel): Ein relativ kleiner, schwarz-weiß gefiederter Vogel. Nationalpflanze „Shapla“: Die weiße Seerose ist Nationalpflanze Bangladeschs. Nationalfrucht „Kathal“ (Jackfrucht): Die sehr groß werdenden und unterschiedlich geformten Sammelfrüchte weisen eine Länge von 30 bis 100 Zentimetern und einen Durchmesser von 15 bis 50 Zentimetern auf und können bis um die Kilogramm wiegen. Die bohnenförmigen Samen der Jackfrucht sind mit einem festen gelblichen Fruchtfleisch umhüllt, welches bei Reife der Frucht einen intensiv süßlichen Geschmack besitzt. Die Samenkerne schmecken nach Kastanien und werden in einigen Ländern roh, gekocht oder getrocknet verspeist. Die Frucht entwickelt bei Reife einen unangenehm süßlichen Geruch und verdirbt dann auch schnell. Nur noch ca. 20% der Landfläche sind bewaldet. Kathal Die Jackfrucht ist die Nationalfrucht. Sie hat einen intensiven süß-lichen Geschmack. Der bengalische Tiger ist das Nationaltier Bangladeschs

9 Die bengalische Küche Reis ist das Hauptnahrungs-mittel in Bangladesch und wird zu fast allen Mahlzeiten gegessen. Linsen sind wichtiger Bestandteil der bengalischen Küche. Reis ist in Bangladesch das Hauptnahrungsmittel und wird im Land angebaut. Bis zu drei Reisernten im Jahr sind aufgrund des tropischen Klimas und der fruchtbaren Böden möglich. Reis gehört beinahe zu jeder Mahlzeit, ebenso wie eine Art Linsenbrei, den man Dal nennt. Es gibt über 50 verschiedene Linsensorten und zahlreiche Zubereitungsarten für Dal. Gemüse sowie Fleisch- oder Gemüse-Currys werden zu Reis und Dal serviert. Eine Vielzahl von Gewürzen ist Bestandteil der bengalischen Küche. Typische Gewürze sind Knoblauch, Ingwer, Koriander, Kreuzkümmel, Gelbwurzel und Chili. Die Gerichte sind eher scharf. Gewürzt wird mit Chili, Ingwer, Knoblauch, Koriander, Gelbwurzel und Kreuzkümmel. Dal – ein typisches Gericht.

10 Sprache Die bengalische Sprache hat für die Unabhängigkeitsbewegung Bangladeschs eine große Rolle gespielt. Bengalisch ist Amtssprache in Bangladesch und in den indischen Bundesstaaten Westbengalen und Tripura. Am 21. Februar 1952 kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen protestierenden bengalischen Studenten und der pakistanischen Polizei, weil die pakistanische Zentralregierung versuchte Urdu als einzige Amtssprache durchzusetzen. In Bangladesch sprechen mindestens 99% der Bevölkerung Bengalisch. Die bengalische Sprache ist außerdem eine von 22 anerkannten Sprachen in Indien und Amtssprache in den Bundesstaaten Westbengalen und Tripura. Damit ist Bengalisch eine der am weitesten verbreiteten Sprachen der Erde. Bengalisch wird in einer eigenen Schrift geschrieben. Das Alphabet besteht aus elf Vokalen und 36 Konsonanten. Auch die Ziffern werden mit eigenen Zahlzeichen geschrieben. Die bengalische Sprache spielt für die Geschichte Bangladeschs eine große Rolle. Das heutige Bangladesch war nach Teilung Britisch-Indiens von 1947 bis 1971 ein Teil Pakistans. Die pakistanische Zentralregierung versuchte, Urdu als einzige Amtssprache durchzusetzen, obwohl in Ostpakistan (dem heutigen Bangladesch) fast ausschließlich Bengalisch gesprochen wurde. Am 21. Februar 1952 kam es deshalb zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen protestierenden bengalischen Studenten und der pakistanischen Polizei. Die Sprachbewegung trug viel zu der Herausbildung einer eigenen nationalen Identität im ehemaligen Ostpakistan und schließlich zur Unabhängigkeit Bangladesch 1971 bei. Die UNESCO bestimmte den 21. Februar zum Internationalen Tag der Muttersprache. In Bangladesch wird er groß gefeiert. In Dhaka erinnert das Shaheed Minar an diesen Tag.

11 Geschichte Bangladeschs
1947 Ende von Britisch-Indien Aufteilung des ehemaligen Kolonialreiches in Indien und Pakistan: das heutige Bangladesch wird zu einem Teil Pakistans. 1947 bis 1970 Ost- und Westpakistan Große kulturelle und sprachliche Unterschiede. Politische, wirtschaftliche und kulturelle Unterdrückung Ostpakistans durch die westpakistanische Regierung. 1971 Parlamentswahlen in Pakistan Die ostpakistanische Awami League gewinnt die absolute Mehrheit. Das Ergebnis wird von Westpakistan nicht anerkannt. 1971 Unabhängigkeitskrieg Ostpakistan gewinnt mit indischer Unterstützung. 16. Dezember 1971 Unabhängigkeit Bangladeschs 1500 km trennten Ost- und Westpakistan voneinander Von 1757 bis 1947 waren die heutigen Staaten Indien, Pakistan, Bangladesch und Teile von Myanmar unter britischer Kolonialherrschaft. 1947 endete die britische Herrschaft und der Subkontinent wurde in Indien und Pakistan aufgeteilt. Pakistan bestand aus zwei Gebieten: Ostpakistan, das heutige Bangladesch, und Westpakistan, das heutige Pakistan. Bereits im Jahr 1947 bestehen elementare Konfliktlinien zwischen dem westlichen (heute Pakistan) und östlichen (heute Bangladesch) Teil Pakistans, die über Kilometer voneinander getrennt sind. Die vermeintlich identitätsstiftende islamische Identität der Mehrheit der Bevölkerung kann die kulturellen und sprachlichen Unterschiede nicht aufwiegen. Die politische und ökonomische Ausbeutung und angestrebte kulturelle Dominanz des Ostteils des Landes durch die politische Führung in Westpakistan, sind bereits Ende der 1940er Jahre Treibstoff für den Widerstand im heutigen Bangladesch. Ausgehend von der Sprachbewegung der bengalischsprachigen Bevölkerung gegen die Einführung von Urdu als Nationalsprache, entwickelt sich der politisch organisierte Widerstand. Angeführt wird dieser von der Awami League unter der Führung von Sheikh Mujibur Rahman. Unter dem Eindruck gesellschaftlicher und politischer Unruhen, die sich in beiden Landesteilen Pakistans Ende der 1960er Jahre weiter verschärfen, willigt General Yahya Khan, Oberbefehlshaber der pakistanischen Armee, schließlich den ersten allgemeinen und direkten Wahlen in Pakistan zu. Bei diesen gewinnt die ostpakistanische Awami League im Dezember 1970 die absolute Mehrheit. Ein für das Regime in Westpakistan inakzeptables Ergebnis, das deshalb die erste Sitzung der neugewählten Nationalversammlung auf unbestimmte Zeit verschiebt. Vermeintlich um den politischen und wirtschaftlichen Stillstand in Pakistan zu lösen, findet Mitte März 1971 ein Treffen zwischen General Yahya Khan, Zulfikar Ali Bhutto, dem Vorsitzenden der größten Partei Westpakistans, und Sheikh Mujibur Rahman in Dhaka statt. Doch noch während die Verhandlungen laufen, lässt der General die Vorbereitungen für eine militärische Lösung des Konflikts anlaufen. Es folgt ein brutaler militärischer Angriff auf die Bevölkerung Bangladeschs. In Dhaka und im ganzen Land wurden Menschen hingerichtet. Der darauffolgende Krieg dauerte 10 Monate an. Freiheitskämpfer schlossen sich der Widerstandsbewegung an. Mit indischer Unterstützung gelingt es, die pakistanische Armee am 16. Dezember 1971 zur Kapitulation zu zwingen. Drei Millionen Menschen haben im Unabhängigkeitskrieg ihr Leben verloren und Millionen sind nach Indien geflohen. Schätzungsweise 10 Mio. Menschen flohen während des Krieges in das benachbarte Indien

12 Jatiyo Sangsad Bhaban – Das Parlamentsgebäude
Politisches System Parlamentarische Demokratie Mehrheitswahlrecht: 300 Wahlbezirke entsenden einen Abgeordneten, zusätzlich sind 50 Sitze für Frauen reserviert. Staatsoberhaupt ist der Präsident/ die Präsidentin Repräsentative Aufgaben Regierungsführung ist der Premierminister/ die Premierministerin Hat die politische Macht Seit 1991 haben Khaleda Zia (Bangladesh Nationalist Party, BNP) oder Sheikh Hasina (Awami League, AL) diese Position inne Wählt die Minister des Kabinetts Alle fünf Jahre wird ein neues Parlament gewählt. Jatiyo Sangsad Bhaban – Das Parlamentsgebäude Bangladesch ist eine parlamentarische Demokratie. Die erste Verfassung des neuen Staates trat am 16. Dezember 1972 in Kraft. Das Volk wählt seit 1991, nach einer Phase der Militärherrschaft von , alle fünf Jahre in direkten Wahlen das Parlament nach dem Prinzip des Mehrheitswahlrechts. Jeder der 300 Wahlbezirke entsendet einen Abgeordneten ins Parlament. Zusätzlich sind 50 Sitze für Frauen reserviert. Sie werden auf Grundlage des Wahlergebnisses verteilt. Formal entscheidet das Parlament unter anderem über den Haushalt, beschließt Steuern, verabschiedet Verträge oder initiiert Verfassungsänderungen. Nicht zuletzt aufgrund sehr häufiger Boykotts von Parlamentssitzungen durch die Opposition ist die parlamentarische Kontrolle der Exekutive schwach ausgeprägt. Staatsoberhaupt ist der Präsident. Seine Rolle ist in der Verfassung auf repräsentative Aufgaben beschränkt. Er wird für fünf Jahre vom Parlament gewählt, eine einmalige Wiederwahl ist möglich. Die politische Macht liegt im Amt des Premierministers und dem Kabinett. Nach Neuwahlen ernennt der Präsident die oder den Vorsitzenden der stärksten Partei zur Premierministerin bzw. zum Premierminister. Seit 1991 haben Khaleda Zia (Bangladesh Nationalist Party, BNP) oder Sheikh Hasina (Awami League, AL) diese Position inne. Die Premierministerin gibt politische Richtlinien vor, kann die Regierung umbilden, kontrolliert das Militär, die Geheimdienste und die Sicherheitskräfte. Die Minister des Kabinetts werden durch die Premierministerin ausgewählt und vom Präsidenten ernannt. Für die Wiederwahl in das Amt des Premierministers gibt es keine Beschränkung. Die Awami League und die BNP sind mit deutlichem Abstand die größten Parteien im Land. Die Konkurrenz der beiden Parteien prägt nicht nur das Parteiensystem Bangladesch, sondern wirkt sich auch auf andere öffentliche und private Bereiche aus. Neben den beiden Volksparteien sind die Jatiya Party des Ex-Militärdiktator Hossain Mohammad Ershad ( ) und die islamistische Jamaat-e-Islami die größten Parteien des Landes im Bezug auf ihren Stimmenanteil bei Wahlen seit Das geltende Mehrheitswahlrecht bewirkt, dass im Parlament relativ wenige Parteien vertreten sind. Wahlen 2014 Bangladesch hat Anfang Januar 2014 sein 10. Parlament gewählt. Die Wahlen waren von Ausschreitungen überschattet, die 18 Menschen am Wahltag das Leben kosteten. Die bisher regierende Awami League hat mit 232 von 300 gewonnenen Sitzen den Urnengang vom 5. Januar klar für sich entschieden. Der deutliche Sieg kommt nicht überraschend, da die meisten Oppositionsparteien die Wahlen boykottiert hatten. Die Wahlbeteiligung lag laut Angaben der Wahlkommission Bangladeschs bei 40%. Bangladeschische Nichtregierungsorganisationen und Journalisten, die die Wahlen beobachtet hatten, sprechen dagegen von einer Wahlbeteiligung von maximal 30%. Die Regierung betont, dass eine Wahlbeteiligung von 40% ausreichend Legitimation sei, um die Amtsgeschäfte zu führen. Sheikh Hasina Im Januar 2014 gewinnt die amtierende Awami League die Wahlen. Im Vorfeld und am Wahltag hatte es Ausschreitungen gegeben. Die Oppositionsparteien boykottierten die Wahlen und haben größtenteils nicht teilgenommen.

13 Religionen und indigene Völker
Säkularismus ist als Grundprinzip in der Verfassung verankert. Islam ist Staatsreligion, doch alle Religionen haben rechtlich den gleichen Statuts. Islam mit hinduistischen und buddhistischen Traditionslinien. Indigene Völker (Adivasi) In Bangladesch leben 45 indigene Völker mit ca. 2,5 Mio. Menschen. Kennzeichen sind eine eigene Sprache, sowie eigene kulturelle und spirituelle Traditionen. Sind in der Verfassung nicht anerkannt und vielfältigen Diskriminierungen ausgesetzt. Religionen Fast 90% der Bevölkerung sind Muslime. Mit ungefähr 8% sind Hindus die zweitgrößte Religionsgruppe. Die restlichen zwei Prozent setzen sich aus Buddhisten, Christen und Animisten zusammen. Die erste Verfassung Bangladeschs von 1972 verankerte den Säkularismus als eines ihrer Grundprinzipien. Der Islam ist gem. Art. 2A der Verfassung zwar Staatsreligion, doch Hinduismus, Buddhismus, Christentum und anderen Religionen wird derselbe Status gewährt und dieselben Rechte eingeräumt. So haben z.B. alle Religionen Feiertage zu ihren wichtigsten Festen. Bevor der Islam im 12. Jahrhundert nach Bengalen kam und sich in den darauf folgenden Jahrhunderten ausbreitete, bestanden schon starke hinduistische und buddhistische Traditionslinien. Indigene Völker Etwa 400 Millionen Menschen sind weltweit Angehörige von über indigenen Völkern oder Gemeinschaften. Auf dem Staatsgebiet Bangladeschs leben seit vielen Generationen 45 indigene Völker mit schätzungsweise zweieinhalb Millionen Menschen. Sie werden in Bangladesch als Adivasi bezeichnet. Definition von „indigen“: 1996 fasste Erica-Irene Daes, damalige Vorsitzenden der UN-Arbeitsgruppe über indigene Bevölkerungen, die Diskussion um die essentiellen Merkmale des Begriffs "indigen" in diesem Kontext in vier Punkten zusammen: 1) Zeitliche Priorität, bezogen auf die Besetzung und die Nutzung eines spezifischen Gebiets. 2) Freiwillige Bewahrung der kulturellen Differenzierung, was Aspekte der Sprache, der sozialen Organisation, der Religion und spiritueller Werte, Produktionsweisen, Gesetze und Institutionen umfassen kann. 3) Selbstidentifikation, ebenso wie die Anerkennung durch andere Gruppen oder von Behörden, als eine sich unterscheidende Gemeinschaft. 4) Eine Erfahrung der Unterwerfung, Marginalisierung, Enteignung, Ausgrenzung oder Diskriminierung, unabhängig davon ob diese Bedingungen noch bestehen. In Bangladesch wird indigenen Gruppen durch Landraub ihre Existenzgrundlage genommen, die Verarmung verschärft. Zugang zu staatlichen Dienstleistungen wie Bildung oder sozialen Sicherungssystemen wird ihnen oft verwehrt. Die indigenen Völker sind bis heute in der Verfassung nicht anerkannt. Durch Land-raub wird vielen Adivasi ihre Lebens-grundlage genommen. Eine Garo-Familie

14 Armut und Entwicklung Bevölkerung unterhalb der internationalen Armutsgrenze (< 1,25 US-$ am Tag) 31,5 % (2010) Chronisch unterernährte Menschen (< kcal Nahrung am Tag) 16,8% (2012) Anteil der Kinder unter 5 Jahre, die unterernährt sind. 36,8% (2012) Alphabetisierung (Anteil der Menschen über 15 Jahren, die lesen und schreiben können).       Frauen: 53,4% Männer: 62% (2011) Säuglingssterblichkeit (Anzahl der Kinder, die im ersten Lebensjahr sterben, von 1000) 37 (2013) Auf dem Index der menschlichen Ent­wick­lung (Human Development Index) belegt Bangladesch einen Platz im hinteren Viertel der 187 untersuchten Staaten. Das Land gehört damit weiterhin zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Auf etwa 30% der Bevölkerung trifft die Definition der Vereinten Nationen von „extremer Armut“ zu: sie haben weniger als 1,25 US-Dollar pro Tag zur Verfügung. Die Auswirkungen von Armut zeigen sich in verschiedenen Dimensionen. Ökonomische Armut geht meist mit sozialen und kulturellen Aspekten einher. Extrem Arme haben keinen Zugang zu Bildung oder zu Gesundheitsvorsorge, sie nehmen weniger am öffentlichen Leben teil, können ihre Rechte nicht wahrnehmen und haben kaum politischen Einfluss. Viele Menschen, die von extremer Armut betroffen sind, leiden gleichzeitig an chronischem Hunger. Der Körper bekommt über Monate und Jahre – oft schon im Mutterleib – zu wenige Kalorien und ist entsprechend geschwächt und anfällig für Krankheiten. Es fehlen über lange Zeit wesentliche Nährstoffe wie Vitamine, Proteine und Mineralstoffe. Der Hunger raubt den Betroffenen die Kraft und die Fertigkeiten, produktive Arbeit zu leisten. Wer mangelernährt ist, ist anfälliger für Krankheiten. Unterernährung in der Kindheit beeinträchtigt sowohl das geistige als auch das körperliche Wachstum. Es sind aber auch Erfolge zu verzeichnen. Das Ziel der Vereinten Nationen, den Anteil der Armen an der Bevölkerung im Zeitraum von 1990 bis 2015 zu halbieren, wird erreicht werden. Zwischen 1990 und 2013 konnte der Anteil der chronisch Unterernährten um fast 50% gesenkt werden: Waren 1990 noch 34,6 % der Bevölkerung unterernährt, sind es 2012 nur noch 16,8% gewesen. Bei Kindern unter 5 Jahren konnte die Rate der Unterernährung von 61,5% auf 36,8% gesenkt werden. Quellen: Welthunger-Index 2013 (Welthungerhilfe); Human Development Report (UNDP)

15 Die Hauptstadt Dhaka Dhaka liegt am Fluss Buriganga. Der Fluss spielt eine große Rolle im Personen- und Warenverkehr. Über 15 Millionen Einwohner leben in der Metropole Dhaka, 1990 waren es noch 7 Millionen. Für 2025 wird mit 25 Millionen gerechnet. Grund für das schnelle Wachstum ist v.a. die Landflucht arbeitssuchender Bevölkerung. Die Folgen sind Verkehrsüberlastungen, Luftverschmutzung, Abfallentsorgung, Ausfälle in der Strom- und Wasserversorgung. Dhaka liegt am Fluss Buriganga. Die Stadt liegt nur etwa sechs Meter über dem Meerespiegel. Während der Monsun-Zeit von Mai bis Oktober kann es zu Überschwemmungen kommen. Der Fluss dient dem Transport von Gütern und Personen. Dhaka ist eine der am dichtesten bevölkerten Städte der Welt. Über 15 Millionen Menschen leben hier Die Bevölkerung wächst, geschätzt, um 4,2% pro Jahr. Dhaka hat damit eine der höchsten Wachstumsraten asiatischer Städte. Für das Jahr 2025 werden 25 Millionen Einwohner vorausgesagt. Menschen migrieren vom Land in die Stadt auf der Suche nach Arbeit. Sie finden sie vor allem im informellen Sektor: als Straßenhändler, Marktverkäufer, Haushaltshilfen, Bauarbeiter oder als Rickscha-Fahrer Rickschas sind täglich in den Straßen von Dhaka unterwegs, nicht selten kommt es zu Staus. Zunehmend werden die Rickscha-Fahrer deshalb aus vielen Stadtteilen verbannt. Die Infrastruktur kann mit dem schnellen Wachstum nicht mithalten: die Stadt ist vom Verkehr überlastet, Luft- und Umweltverschmutzung sind die Folge und die Strom- und Wasserversorgung so vieler Haushalte ist eine große Herausforderung. Rikscha-Hauptstadt der Welt: über Fahrrad-Rikscha sind täglich auf den Straßen.

16 Die Hauptstadt Dhaka Dhaka – Stadt der Gegensätze Zwischen 30 und 40 % der Einwohner Dhakas leben in Slums. Dhaka ist das industrielle und wirtschaftliche Zentrum Bangladeschs. Textilien machen über zwei Drittel der Export-einnahmen aus. Wachsende konsumstarke Mittel-Klasse-Schicht Bashundara City, eine der größten Shopping Malls in Südostasien, ist 21 Stockwerke hoch. Karail Slum Dhaka ist das wirtschaftliche, politische, kulturelle und wissenschaftliche Zentrum von Bangladesch. Dhaka ist Handelszentrum für Jute, Ölsaaten, Zucker und Tee. Mehrere Häfen bieten Zugang zum Golf von Bengalen. Die wichtigsten Export-Erzeugnisse sind jedoch Textilien. Sie machen fast 80% der Exporteinnahmen aus. In mindestens Nähfabriken finden etwa 4 Millionen Menschen, v.a. viele junge Frauen, Arbeit – häufig leider unter verheerenden Arbeitsbedingungen. Dhaka ist eine Stadt der Gegensätze. Auf der einen Seite lebt etwa ein Drittel der Einwohner unterhalb der Armutsgrenze (weniger als 1,25 US-$ am Tag), auf der anderen Seite verzeichnet Dhaka auch eine wachsende, konsumstarke Mittelschicht, die in Shopping Malls, Multiplex-Kinos, Vergnügungsparks und teuren Restaurants auf ihre Kosten kommt. Menschen aus allen Teilen des Landes ziehen nach Dhaka, so dass in der Hauptstadt kulturelle Einflüsse aus allen Regionen vertreten sind. In Dhaka befinden sich zahlreiche nationale Sehenswürdigkeiten, wie z.B. das Parlamentsgebäude, das Museum zum Unabhängigkeitskrieg, das Nationalmuseum, viele Mahn- und Denkmäler sowie historische Gebäude. Zu den nationalen Feiertagen finden große Umzüge und Festivals statt. Die nationalen Feiertage sind: 21. Januar – Internationaler Tag der Muttersprache; 26. März – Unabhängigkeitstag; 1. Mai – Tag der Arbeit; 16. Dezember – Tag des Sieges. Hinzu kommen noch religiöse Feiertage. Dhaka ist auch Bildungszentrum: Die Stadt hat die höchste Dichte an Schulen, Colleges und Unisversitäten des Landes. Zahlreiche junge Menschen prägen eine lebhafte Kunst- und Kulturszene. Dhaka repräsentiert auf kleinem Raum die Vielfalt der Kultur Bangladeschs. Museen, Monumente und Sehens-würdigkeiten. Märkte, Festivals und Messen. Bildungszentrum: die höchste Dichte an Schulen und 52 Universitäten Victory Day: Die nationalen Feiertage werden in der Hauptstadt mit Umzügen und Festen gefeiert.

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