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Grundkurs Deutsche Geschichte Dr. Matthias Langensteiner

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Präsentation zum Thema: "Grundkurs Deutsche Geschichte Dr. Matthias Langensteiner"—  Präsentation transkript:

1 Grundkurs Deutsche Geschichte 1495-1648 Dr. Matthias Langensteiner
Neunte Sitzung am : Politischer und gesellschaftlicher Wandel im späten 16. Jahrhundert: Neue Lebenswelten der alteuropäischen Gesellschaft

2 Gliederung: 1. Die Ständegesellschaft 2. Alltagsleben
2.1. Ehe und Familie 2.2. Krankheit und Tod 2.3. Religion und Volksfrömmigkeit 2.4. Arbeit und Müßiggang 3. Sozialdisziplinierung

3 1. Die Ständegesellschaft
Im 16. Jahrhundert Aufweichung der dreigliedrigen Ständegesellschaft (Klerus, Adel, Bürger)  Dennoch ständisches Prinzip nie generell in Frage gestellt! Frühmoderner Fürstenstaat zementiert ständische Gliederung durch Vielzahl von Ordnungen Rechtliche Grundlage: Reichspolizeiordnung von 1530 Keine Berücksichtigung unterständischer Gruppen (unehrliche Berufe, Bettler, Arme, fahrendes Volk)  Wenig über deren Lebensumstände bekannt! Kategorien ständischen Selbstverständnisses: Ehre, Ferne zur körperlichen Arbeit

4 1. Die Ständegesellschaft
Zunehmende Binnendifferenzierung der Stände, bedingt durch sozialen und gesellschaftlichen Wandel  Ökonomische Strukturen lassen „Klassen“ entstehen Erschwerung sozialen Aufstiegs durch weitverbreiteten Nepotismus  Keine wirkliche Durchsetzung des Leistungsprinzips!

5 2. Alltagsleben 2.1. Ehe und Familie
Keine Familie im Sinne der heutigen „Kernfamilie“ existent, stattdessen Hausgemeinschaft als grundlegende Lebensform Dominante Stellung des Hausvaters, führt patriarchalisches Regiment Vielfältige Aufgaben der Familie: Existenzsicherung, Abwehr äußerer Gefahren, soziales Sicherungssystem, Sozialisationsinstanz, wirtschaftliche Selbstversorgung (v. a. auf dem Land) Hohe Kinderzahl

6 2. Alltagsleben 2.1. Ehe und Familie
Hohe Kinderzahl Ehen oft geprägt durch Auseinandersetzungen Dennoch zunehmende Wertschätzung der Liebe als zentralem Bindeglied zwischen Frau und Mann Aufwertung der Ehe geht mit Aufwertung der Stellung der Frau einher  Patriarchalische Strukturen bleiben jedoch dauerhaft erhalten!

7 2. Alltagsleben 2.2. Krankheit und Tod
Tod und Krankheit gelten als gottgegeben, sind allgegenwärtig wegen niedriger Hygienestandards und fehlendem medizinischem Wissen Medizin nur ungenügend, wenig Wissen, wenig echte Heilmittel, anatomische Fortschritte im 16. Jh. können wegen fehlender Betäubungsmittel nicht genutzt werden Gängigstes Heilmittel: Aderlass, oft mit lebensgefährlichen Folgen Hierarchische Abstufung des medizinischen Personals: akademisch ausgebildete Ärzte („Medicus“), handwerklich ausgebildete Bader und Chirurgen, Quacksalber und Wunderheiler ohne jegliche Ausbildung

8 2. Alltagsleben 2.2. Krankheit und Tod
Pest als große „Geisel Gottes“, Ausbrüche sorgen für Massenpaniken, nach großer Pestwelle Mitte des 14. Jahrhunderts immer wieder periodische Ausbrüche Alltäglichkeit des Todes, Todesbegegnungen zählen zur gängigen Erfahrungswelt (mittlere Lebenserwartung in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts: Männer 57 Jahre, Frauen 38 Jahre) Im Barockzeitalter Entwicklung einer Todeskultur: Sterben wird zum öffentlichen Ritual

9 2. Alltagsleben 2.3. Religion
Religion wichtig, um Existenz in nicht verstandener und gezähmter Umwelt erträglich zu machen  Neben Konfessionskirchen weiterhin naturnahe Volksfrömmigkeit mit magischen Riten und Ritualen vorhanden! Versuche der Konfessionskirchen, diese Elemente auszutilgen, jedoch ohne Erfolg  Entwicklung eines eigenen Brauchtums im Katholizismus!

10 2. Alltagsleben 2.4. Arbeit und Müßiggang
Neue Wertschätzung der Arbeit, Entstehung eines Gegenentwurfs zum Mußen-Ideal von Klerus und Adel: Arbeit wird als gottgeben und –gewollt angesehen, neuzeitliche Arbeits- und Berufsethik durch Luther und Calvin Abstufung des Ansehens der Arbeit: schwere körperliche Tätigkeiten gelten als weniger angesehen als Tätigkeiten ohne körperliche Belastung  Zunehmende Hinwendung auch des Adels zum Unternehmertum Vorgehen der staatlichen Ordnungstätigkeit gegen Müßiggang: Bekämpfung der Bettelei, Einrichtung von Zucht- und Arbeitshäusern

11 3. Sozialdisziplinierung
Ausrichtung von Gesellschaft und Privatleben nach sachlichen und rational gebotenen Normen Hintergrund: Durchsetzung des staatlichen Machtanspruchs, Wunsch nach Befriedung ständischen und religiösen Konfliktpotenzials! Folge: detaillierte Regelung des öffentlichen und privaten Lebens durch Staat, Gemeinden, Kirche und Familie!

12 3. Sozialdisziplinierung
Beispiele: Einrichtung von Zucht- und Arbeitshäusern zur Disziplinierung der Unterschichten Einführung strenger Exerzierreglements im Militär Zeit und Pünktlichkeit als neue Werte, Abkehr vom naturnahen Leben Rationales Maß als Gestaltungskriterium in Malerei, Architektur, Dichtung und Gartenbaukunst während des Barock Philosophische Richtung des Neostoizismus (J. Lipsius)

13 3. Sozialdisziplinierung
Prägende Rolle der Konfessionskirchen und ihrer Kirchenzucht: Kontrolle der Disziplinierung der alltäglichen Lebensführung durch Klerus Zähmung des sexuellen Verhaltens zur Stärkung von Ehe und Familie: Predigen von Jungfräulichkeit und vorehelicher Enthaltsamkeit Endgültige Durchsetzung der kirchlichen Eheschließung Erziehung zu Ordnung und Fleiß, Kampf gegen Fluchen, Raufen und Trinken  Prägend für Lebenshaltung, Effektivität und Dynamik der Neuzeit!


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