Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Interkulturelle Kompetenz

Ähnliche Präsentationen


Präsentation zum Thema: "Interkulturelle Kompetenz"—  Präsentation transkript:

1 Interkulturelle Kompetenz
Lars Hauschild Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen

2 Lars Hauschild Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen
Vorstellung Lars Hauschild Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen

3 Lars Hauschild - DEKRA International GmbH
Diplom Kaufmann, Universität Stuttgart 1998 – DEKRA AG, Konzernstrategie 2001 – DEKRA International, Projektleiter Fahrzeugprüfwesen Europa Projekte in Finnland, Dänemark, Spanien und Türkei Seit DEKRA International, Regional Manager Latin America Projekt in Brasilien, Peru und Chile Derzeit Projekte in El Salvador und Ecuador Kontakt: DEKRA International GmbH Handwerkstrasse Stuttgart Tel.: +49 (711) 7861 – 2305 Interkulturelle Kompetenz

4 Termine der Vorlesung SS 2006
Lars Hauschild Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen

5 Interkulturelle Kompetenz
Termine SS 2006 Vorlesung Vorlesung Vorlesung Vorlesung Gruppenarbeit (Gruppe 1) Gruppenarbeit (Gruppe 2) ??? Gruppenarbeit (Gruppe 3) Auswertung Gruppenarbeiten, Prüfungsvorbereitung Interkulturelle Kompetenz

6 Interkulturelle Kompetenz
Organisatorisches ... Vorlesung: Jetzt im 2. Semester; nur noch vier Doppelvorlesungen Prüfungen: mündliche Prüfung: Gemeinschaftsprüfung, 30-Minuten schriftliche Prüfung: Gemeinschaftsprüfung mit Wirtschaftsrecht (50/50) Prüfungsinhalte werden in der letzten Veranstaltung besprochen Gruppenarbeiten sind Bestandteil beider Prüfungen Gruppenarbeit: Fallstudien in Kleingruppen Skript: PowerPoint-Präsentationen anstelle Skript Achtung: Inhalte haben sich gegenüber letztem Semester geändert Sprechstunde/Fragen: Am Rande der Veranstaltungen oder nach individueller Vereinbarung Mail: Tel.: Interkulturelle Kompetenz

7 Literaturempfehlung zur Vorlesung „Interkulturelle Kompetenz“
Lars Hauschild Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen

8 Interkulturelle Kompetenz
Primärliteratur Rothlauf, J. „Interkulturelles Management“, WiSo-Lehr- und Handbücher, R. Oldenbourg Verlag, München und Wien, 1999 Maletzke, G. „Interkulturelle Kommunikaten – zur Interaktion zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen, Westdeutscher Verlag, 1996 Baumer, T. „Handbuch interkultureller Kompetenz“, orell füssli Verlag AG, 2002 Interkulturelle Kompetenz

9 Interkulturelle Kompetenz
Sekundärliteratur Müller, W. G. „Interkulturelle Werbung“, Physica-Verlag, Heidelberg, 1997 Schugk, M. „Interkulturelle Kommunikation“, Vahlen Verlag, 2004 Thomas, A. u.a. „Handbuch Interkulturelle Kommunikation und Kooperation“, 2 Bde., Vandenhoeck & Ruprecht, 2003 Interkulturelle Kompetenz

10 Gliederung der Lehrveranstaltung „Interkulturelle Kompetenz“
Lars Hauschild Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen

11 Interkulturelle Kompetenz
Gliederung 0. Einleitung und Ziel der Lehrveranstaltung 1. Kompetenz 2. Kultur Definition und Kulturwissenschaften Mensch und Kultur - Individuum und Kultur 3 - Stufen - Modell von Schein Kategorisierung von Kulturelementen Ethnozentrismus 3. Kulturkonzepte Die Modelle von Trompenaars und von Hall Das 5- D- Modell von Hofstede Kernelemente des kulturellen Umfeldes 4. Kommunikation Kommunikation und Interaktion Verbale Kommunikation Non-Verbale Kommunikation Interkulturelle Kompetenz

12 Interkulturelle Kompetenz
Gliederung 5. Werbung als Problemstellung der interkulturellen Kommunikation Grundmodell der interkulturellen Werbewirkung Gesättigte Märkte und Informations- Überlastung Emotionale Positionierung Bildkommunikation Kulturelle Variation des emotionalen Erlebens Kommunikation in unterschiedlichen kulturellen Kontexten Standardisierung internationaler Werbung Ergebnisse von Analysen Das High- Tech/ High- Touch Kontinuum Inhaltsanalysen und Strategieanalysen Werbestandardisierung für „kulturfreie“ Produkte Kompromissformel Dachkampagne und Kulturcluster Interkulturelle Kommunikation -Grenzen der standardisierten Werbung Interkulturelle Kompetenz

13 Interkulturelle Kompetenz
Gliederung Vorbereitung der Gruppen- Projekte Zielstellung und Organisation der Gruppen- Projekte Vorstellung der Projekte 6. Teamarbeit und Führung Führung und Teamorganisation Herausforderung an die Führungskraft Das Schichtenmodell von Dülfner Führungsstile / McGrogors Führungstheorien Herausforderung an das Team Begegnung der Herausforderungen mit Lernprozessen Multikulturalität und Teamverständnis Effektivität von multikulturellen Teams Phasen der Teamentwicklung Interkulturelle Kompetenz

14 Interkulturelle Kompetenz
Gliederung 7. Unternehmenskultur Begriff Unternehmenskultur Entwicklung, Wirkung und Kennzeichen von Unternehmenskultur Ebenen der Unternehmenskultur Unternehmenskultur und Internationalisierungsgrad Prozesse der Kulturanpassung Internationale Unternehmensleitbilder 8. Entwicklung eines Konzerns vom nationalen zum internationalen Unternehmen am Beispiel der DEKRA Interkulturelle Kompetenz

15 Lars Hauschild Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen
1 – Kompetenz Lars Hauschild Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen

16 Definition: Kompetenz
Der Begriff Kompetenz bedeutet neben Recht, Befugnis, Berechtigung, Zuständigkeit eines Individuums oder einer Institution etc. (institutioneller, juristischer Kompetenzbegriff) die Fähigkeit bzw. den Umfang der Fähigkeit eines Individuums, selbstständig, effizient und effektiv mit der Umwelt zu interagieren. (instrumenteller, psychologischer Kompetenzbegriff) Dazu gehören Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Interkulturelle Kompetenz

17 Interkulturelle Kompetenz
Kompetenzerwerb Instrumentelle Kompetenz erwirbt man unter anderem durch Erziehung Bildung, Weiterbildung, etc. (Lernen i. w. S.), aber auch durch autodidaktisches und informelles Lernen Erfahrung und Selbstreflexion dieser Erfahrungen Interkulturelle Kompetenz

18 Interkulturelle Kompetenz
Handlungskompetenz Zur Bewältigung des beruflichen Alltags wird Handlungskompetenz benötigt. Handlungskompetenz setzt sich zunächst zusammen aus folgenden Kompetenzbereichen: Fachkompetenz: Erledigung der Sachaufgaben, Fachgebiet Methodenkompetenz: Verschiedene Verfahren und Instrumente zur Problemlösung um das Fachwissen besser nutzen zu können (z.B. Projektmanagement, Entscheidungsfindung, Ideenfindung etc.) Sozialkompetenz: Entfaltung der eigenen Persönlichkeit als Voraussetzung für ein selbständiges und selbstbewusstes Handeln und die Fähigkeit mit anderen Aufgaben zu erledigen, dabei Verantwortung zu übernehmen und so als mündiger Mensch an der Entwicklung des sozialen Systems mitzuwirken. Interkulturelle Kompetenz

19 Interkulturelle Kompetenz als Handlungskompetenz im kulturellen Umfeld
Fachkompetenz = „Kontextwissen“ Kulturelles Umfeld Methodenkompetenz = „Arbeitstechniken“ Sozialkompetenz = „Interaktions-Know-How“ Interkulturelle Kompetenz

20 Interkulturelle Kompetenz als Handlungskompetenz im kulturellen Umfeld
Erweiterung der Handlungskompetenzen: Im Zuge einer zunehmenden Globalisierung der Wirtschaft kann den Handlungskompetenzen ein weitere Kompetenzbereich hinzugefügt werden: Interkulturelle Kompetenz, als Fähigkeit, Handlungskompetenz selbstständig, kultursensibel und erfolgreich in verschiedenen kulturellen Umfeldern und kulturellen Überschneidungssituationen einzusetzen. Interkulturelle Kompetenz

21 Erwerb interkultureller Kompetenz
Voraussetzungen für den Erwerb interkultureller Kompetenz sind u.a. Empathiefähigkeit als die Fähigkeit eines Individuums, sich in ein anderes Individuum hineinzuversetzen und damit ein Verständnis für dessen Gefühle und Handlungen zu entwickeln. Rollenflexibilität als die Fähigkeit und Bereitschaft eines Individuums, insbesondere im Rahmen der interkulturellen Kommunikation, verschiedene Rollen anzunehmen, z.B. als Redner oder Zuhörer, als aktiver Teilnehmer oder als Zuschauer, ... Ambiguitätstoleranz als die Fähigkeit und Bereitschaft eines Individuums, mehrdeutige, missverständliche oder gar widersprüchliche Situationen und Bedürfnisse anderer zu ertragen. Interkulturelle Kompetenz

22 Erwerb interkultureller Kompetenz
Interkulturelle Kompetenz ist das Ergebnis von interkulturellen Erfahrungen und interkulturellem Lernen, im Sinne von einem Verstehen der Normen, Werte, Konventionen und Gewohnheiten der eigenen Kultur. einem Kennenlernen der jeweils anderen Normen, Werte, Konventionen und Gewohnheiten, sowie die Aneignung der fremden Sprache und deren metakommunikativer Mittel. einer Selbstreflexion von Erfahrungen aus dem Handeln in fremden Kulturen. Interkulturelle Kompetenz

23 Interkulturelle Kompetenz als ...
Verstehen der eigenen Kultur Interkulturelle Kompetenz Handeln in fremden Kulturen Kennenlernen fremder Kulturen Interkulturelle Kompetenz

24 Einsatzfelder interkultureller Kompetenz
Eine ganze Reihe von Situationen in denen interkulturelle Kompetenz notwendig ist, sind denkbar: Integration von Ausländern in der eigenen Kultur. Arbeit in Gruppen, in denen Menschen unterschiedlicher Kulturen vertreten sind. Kommunikation mit Menschen anderer Kulturen, sei es in der eigenen Kultur als auch in der fremden Kultur (Verhandlungen, Besuche, ...). Kommunikation in fremde Kulturen hinein (z.B. mit Werbung). Aufenthalt in fremden Kulturen. Insbesondere Management muss als kulturgebundenes Phänomen betrachtet werden und setzt deshalb eine besondere Sensibilisierung bezüglicher kultureller Besonderheiten voraus. Interkulturelle Kompetenz

25 Lars Hauschild Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen
2 – Kultur Lars Hauschild Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen

26 Interkulturelle Kompetenz als ...
Verstehen der eigenen Kultur Verstehen und Erkennen von Kulturelementen Begreifen von Kultur im Allgemeinen Überwinden von Ethnozentrismus 2. Kultur Handeln in fremden Kulturen Kennenlernen fremder Kulturen Interkulturelle Kompetenz

27 Annäherung an den Begriff „Kultur“
Kultur i.S.v. bewohnen, ansässig sein = Lebenswelt, Ethnie, ... Kultur i.S.v. pflegen, schmücken, ausbilden = Kunst, Hochkultur, Kulturgut, Geisteskultur, kultiviert Kult(ur) Kultur i.S.v. bebauen, Ackerbau betreiben = Kultivieren, Kulturflächen, Bakterienkultur, Kulturpflanze, ... Kultur i.S.v. verehren, anbeten, feiern = Kultstätte, kultig, Marienkult, Kulthandlung, Kultusgemeinde Interkulturelle Kompetenz

28 Annäherung an den anthropologischen Begriff „Kultur“
oder Kultur als Lebensweise einer Gruppe Kultur als Gruppe, die durch eine gemeinsame Lebensweise gekennzeichnet ist. Interkulturelle Kompetenz

29 Kultur als Lebensweise einer Gruppe
Die Mehrzahl der heutigen Kulturanthropologen verstehen Kultur im wesentlichen als ein umfassendes System von geteilten Vorstellungen, Wissensbeständen, Überzeugungen, Einstellungen, Normen und Wertorientierungen, die sowohl im Verhalten und Handeln der Menschen als auch in ihren geistigen und materiellen Produkten sichtbar werden. Das System hat für eine identifizierbare Gruppe dabei sinnstiftende und sozialintegrierende Funktion. Vereinfacht: Kultur ist die Art und Weise, wie die Menschen leben und was sie aus sich selbst und ihrer Welt machen. Unterschiedliche Kulturen sind in diesem Sinne unterschiedliche Lebensweisen. „Die Deutschen haben eine Kultur“ Quelle: Vgl. u.a. Maletzke, G. . Interkulturelle Kompetenz

30 Interkulturelle Kompetenz
Kultur als Gruppe, die durch eine gemeinsame Lebensweise gekennzeichnet ist Andere Anthropologen verstehen Kultur allerdings durch aus auch als eine identifizierbare Gruppe mit gemeinsamen Überzeugungen und Erfahrungen mit Wertgefühlen, die mit diesen Erfahrungen verbunden sind und mit einem Interesse an einem gemeinsamen historischen Hintergrund. Unterschiedliche Kulturen sind in diesem Sinne unterschiedliche Gruppen. „Die Deutschen sind eine Kultur“ . Interkulturelle Kompetenz

31 Interkulturelle Kompetenz
Denkansatz Insbesondere bei dem Verständnis von Kultur als Gruppe, die durch eine gemeinsame Lebensweise gekennzeichnet ist, bleibt die Schwierigkeit, die Gruppe an sich einzugrenzen und zu beschreiben. Interkulturelle Kompetenz

32 Interkulturelle Kompetenz
Gruppen Eingrenzung und Beschreibung von Gruppen Gruppe, zunächst begriffen als Ansammlung von Menschen, kann vielerlei sein: Z. B. das englische Volk, die französische Nation, die deutsche Gesellschaft, die Bourgeoisie oder das Proletariat, die Studentenschaft, die Mitarbeiter eines Unternehmens, die Mönche eines Klosters, die Mitglieder eines Sportvereins, die Jugendlichen oder die Familie. Die anthropologische Kulturdefinition lässt die Größe und Zusammensetzung der Gruppe grundsätzlich offen. Sie schließt damit auch Phänomene wie Unternehmenskultur, Branchenkultur, Arbeiterkultur, Studentenkultur oder Jugendkultur in die Untersuchung mit ein. Die für die Kulturanthropologie interessanten Gruppen zeichnen sich dadurch aus, dass es sich um soziale Gruppen handelt. Interkulturelle Kompetenz

33 Interkulturelle Kompetenz
Soziale Gruppen Eingrenzung und Beschreibung von Gruppen Die Anthropologie übernimmt damit ein soziologisches Verständnis von Gruppen in ihre Überlegungen. In der Soziologie bezeichnet der Begriff „Soziale Gruppe“ nach einer Definition des Sozialpsychologen Henri Tajfel eine Ansammlung von Individuen, die sich selber als Mitglieder derselben sozialen Systems wahrnehmen, die ein gewisses Maß an emotionaler Bindung an dieses System aufweisen und die ein bestimmtes sozialen Übereinkommen über die Beurteilung und ihre Mitgliedschaft in dieser Gruppe aufweisen. Interkulturelle Kompetenz

34 Interkulturelle Kompetenz
Soziale Gruppen Wesentliche Kennzeichen einer sozialen Gruppe Zugehörigkeitsgefühl der Mitglieder Akzeptanz dieser Mitgliedschaft durch die Gruppe. Mitglieder einer sozialen Gruppe stehen in einem mehr oder weniger kontinuierlichen Kommunikations- und Interaktionsprozess miteinander. Sie teilen und akzeptieren gemeinsame Normen Sie bilden eine soziale Struktur aus, d.h. innerhalb der Gruppe kommt es zu einer Rollendifferenzierung. Ein soziale Gruppe ist die Basis zu Ausbildung einer Kultur gemäß der besprochenen anthropologischen Kulturannäherung. Interkulturelle Kompetenz

35 Interkulturelle Kompetenz
Soziale Gruppen Eingrenzung und Beschreibung von Gruppen Wenn wir oben davon gesprochen haben, dass eine Gruppe zunächst eine Ansammlung von Menschen ist, müssen wir auf Basis der Definition und der Kennzeichen von sozialen Gruppen festhalten, dass nicht jede beliebige Ansammlung von Menschen im Sinne der Kulturanthropologie eine Kultur hat. Nur soziale Gruppen bilden Kulturen im anthropologischen Sinne aus. Eine zufällig zusammengekommene Ansammlung von Menschen, z.B. die Passagiere eines Fluges sind keine soziale Gruppe und haben als Gruppe auch keine eigenständige Kultur. Interkulturelle Kompetenz

36 Interkulturelle Kompetenz
Soziale Gruppen Ingroup und Outgroup Um unsere eigene Kultur zu verstehen, ist es unabdingbare Voraussetzung, dass wir uns klar machen, was unsere eigene Kultur ist. Unsere eigene Kultur ist gemäß der o.a. Annährung an Kultur, die gemeinsame Lebensweise unserer eigenen Gruppe oder unserer eigenen Gruppen. Fremde Gruppen haben entsprechend fremde Kulturen. Fremde Gruppen sind uns fremd. Die Unterscheidung zwischen eigener Gruppe und fremder Gruppe ist grundlegend für die Untersuchung von Fremdsein und den damit verbundenen Konflikten und Vorurteilen. Für die Unterscheidung zwischen „innerhalb“ einer Gruppe und „außerhalb“ einer Gruppe nutzt die Soziologie das Begriffspaar Ingroup (Eigengruppe) und Outgroup (Fremdgruppe). Interkulturelle Kompetenz

37 Interkulturelle Kompetenz
Soziale Gruppen Ingroup und Outgroup Als Individuum ordnen wir uns bewusst oder insbesondere unbewusst Gruppen zu. Diese, für uns Ingroups, grenzen wir von den uns fremden Gruppen (Outgroups) ab. Die Größe der Gruppe bzw. Gruppen, denen wir uns zugehörig fühlen, ist individuell verschieden. Eine Gruppe kann für uns die Familie sein, die aus wenigen Familienmitgliedern bestehet, vielleicht sogar nur aus zwei Ehepartnern. Die Gruppe kann aber auch z.B. die Europäer sein, in dem Sinne, dass wir uns als Europäer fühlen. Die Gruppe kann für uns die Mitarbeiter des Unternehmens beinhalten, in dem wir beschäftigt sind. Die Gruppe kann auch nur die Mitarbeiter unserer Abteilung oder die Mitarbeiter mit gleicher Ausbildung im Unternehmens (Kaufleute, Ingenieure, ...) sein. Interkulturelle Kompetenz

38 Interkulturelle Kompetenz
Denkansatz Definieren wir das ganze Unternehmen als unsere Gruppe, dann ist die Unternehmenskultur unseres Unternehmens, unsere eigene Kultur, die eines fremden Unternehmens eine fremde Unternehmenskultur, der wir eventuell mit Unbehagen und Vorurteilen gegenübertreten. Wenn wir uns gleichzeitig als Deutsche fühlen, ist nicht nur die Unternehmenskultur, sondern auch die deutsche Kultur, unsere eigene Kultur. Interkulturelle Kompetenz

39 Zusammenfassung: „Ingroup“ versus „Outgroup“
Die Unterscheidung zwischen „Drinnen“ und „Draußen“ – grundlegend für die Problematik des Fremden und Fremdsein – führt zu dem Begriffspaar von „Ingroup“ und „Outgroup“ „Ich“ Partner Familie Großfamilie Freundeskreis Unternehmen Stadt Region Nation Sprachgemeinschaft Kontinent Welt Interkulturelle Kompetenz

40 Interkulturelle Kompetenz
Soziale Gruppen: Volk Eine Gruppe von Menschen, die derselben Sprachgruppe, Kultur und/oder Religion angehören, die sich auf eine gemeinsame Abstammung berufen und sich selbst als Einheit verstehen, bezeichnet man als Volk oder Ethnie. Der Begriff „Stamm“ oder „Volksstamm“ bezeichnet eine Untergruppe eines Volks, z.B. Indianer (Volk) vom Stamme der Irokesen. Dann erhält der Begriff Stamm eher die Bedeutung von Sippe oder Klan. Als Sippe oder Klan werden Gruppen, deren Mitglieder miteinander verwandt sind, bezeichnet. Sippen oder Klans sind kleinere soziale Einheiten als Völker. Oft entstanden Völker aus verschiedenen Sippen, die sich miteinander verbunden haben. Volksgruppen sind einzelne Gruppen desselben Volkes, die getrennt voneinander leben. Die Russlanddeutschen sind als deutsche Volksgruppe zu bezeichnen. Sie nutzen deutsche Sprache, pflegen deutsche Werte und verstehen sich als Deutsche, wenngleich sie getrennt vom Großteil des deutschen Volkes in Russland leben. Interkulturelle Kompetenz

41 Soziale Gruppen: Volk versus Bevölkerung
Eine Gruppe von Menschen, die derselben Sprachgruppe, Kultur und/oder Religion angehören, die sich auf eine gemeinsame Abstammung berufen und sich selbst als Einheit verstehen, bezeichnet man als Volk oder Ethnie. Von großer Bedeutung ist die Unterscheidung von Volk und Bevölkerung. Die Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland ist nicht das deutsche Volk. Die Bevölkerung Deutschlands besteht aus der überwiegenden Mehrheit des deutschen Volkes und aus Angehörigen andere Völker, die in Deutschland leben. In diesem Sinne kann Bevölkerung eher synonym für „Gesellschaft“ Verwendung finden. Eine Minderheit des deutschen Volkes lebt außerhalb der Deutschlands, wie die oben erwähnten Russlanddeutschen. Diese Russlanddeutschen werden der Bevölkerung Russlands zugerechnet. Interkulturelle Kompetenz

42 Soziale Gruppen: Gesellschaft
In der Soziologie wird unter Gesellschaft allgemein das Zusammenleben von Menschen verstanden. Der Begriff wird aber insbesondere auch für einen strukturierten, räumlich abgegrenzten Zusammenhang zwischen Menschen gebraucht. Dann spricht man von der britische Gesellschaft oder synonym von der Bevölkerung Großbritanniens. Der strukturierte, räumlich abgegrenzte Zusammenhang ist das Territorium Großbritanniens. Die Gesellschaft eines Territoriums oder vereinfacht eines Landes kann aus verschiedenen Völkern bestehen und beinhaltet in der Regel auch Angehörige territorial fremder Völker. Interkulturelle Kompetenz

43 Soziale Gruppen: Gesellschaft
In der Soziologie wird unter Gesellschaft allgemein das Zusammenleben von Menschen verstanden. Beispiel: Die britische Gesellschaft besteht zunächst aus Briten. Ethnisch gliedern sich die Briten in verschiedene Völker: in die Bevölkerungsmehrheit der Engländer, die nah verwandten Schotten, die Iren Nordirlands und die Waliser, die keltische Bevölkerung des Landesteiles Wales. Hinzu kommen die Einwanderer und deren Nachkommen: darunter sind rund 3 Mio. Angehörige ethnischer Minderheiten, wie Schwarzafrikaner oder Immigranten aus der Karibik, aus Südasien (Indien, Bengalen, Pakistan, Vietnam), Chinesen u.a. ... Das Beispiel der ethnischen Minderheiten verdeutlicht den begrifflichen Unterschied zwischen den in der Umgangssprache häufig verwechselten ‚Briten’ und ‚Engländer’. Ein Brite kann ein Weißer oder Farbiger sein, ein Engländer oder Kelte. Das Volk der Engländer ist lediglich eine unter den zahlreichen Ethnie Großbritanniens, aus denen sich die britische Bevölkerung zusammensetzt. Interkulturelle Kompetenz

44 Exkurs: Multikulturelle Gesellschaft
Die Abgrenzung von Volk und Gesellschaft ist im interkulturellen Zusammenhang von großer Bedeutung. Nicht nur die britische Gesellschaft besteht aus verschiedene Völkern. Praktisch der gesamte amerikanische Kontinent besteht aus Gesellschaften unterschiedlicher Völker. Es gibt beispielsweise eine brasilianische Gesellschaft oder eine brasilianische Nation, aber kein brasilianisches Volk, ebenso kein amerikanisches oder argentinisches Volk und so fort. Die Gesellschaft Brasiliens besteht aus unterschiedlichen Völkern und Volksgruppen. Als Beispiel für ein Volk sollen die Amazonasindianer genügen, als Beispiele für Volksgruppen die Italo-Brasilianer oder die Afro-Amerikaner. Interkulturelle Kompetenz

45 Exkurs: Multikulturelle Gesellschaft
Mit dem Verständnis von Kultur als Gruppe, die durch eine gemeinsame Lebensweise gekennzeichnet ist, wird deutlich, dass es in den beispielhaft erwähnten Gesellschaften mehrere bedeutende Kulturen gibt. Gesellschaften mit mehreren bedeutenden Kulturen werden als tatsächlich multikulturelle Gesellschaften bezeichnet. Tatsächlich deswegen, weil praktisch alle Gesellschaften Menschen beheimaten, die sich ethnisch, sprachlich oder religiös, von der Mehrheit unterscheiden und somit quasi jede Gesellschaft als multikulturell zu bezeichnen wäre. Eine tatsächlich multikulturelle Gesellschaft akzeptiert und fördert die kulturellen Besonderheiten aller oder zu mindestens einiger ihrer unterschiedlichen Völker und Volksgruppen. Interkulturelle Kompetenz

46 Soziale Gruppen: Nation
Im Verständnis der nationalstaatlichen Bewegungen insbesondere des 19. Jahrhundert bezeichnete Nation eine ethnisch homogene Gruppe: Nation ist gleich Volksnation. Mit deutscher Nation war somit das deutsche Volk gemeint. Die Zugehörigkeit zu der deutschen Nation wurde über die deutsche Abstammung definiert. Das Verständnis von Nation als Kulturnation ist dem der Volksnation nahe. Die Einheitlichkeit, die Gemeinsamkeit und die Tradition der Kultur einer Gruppe von Menschen noch verstärkter zum Ausdruck. Beim Verständnis des Begriffs der Nation als Volksnation als auch beim Verständnis als Kulturnation spielen territoriale Grenzen einzelner Staaten keine Rolle. Menschen einer Kulturnation können in mehreren Staaten angesiedelt sein. Die Kurden verstehen sich beispielsweise als Kulturnation. Kurden siedeln aber in einer Reihe von Staaten (Türkei, Irak, Iran, Syrien, Libanon). Dieses Beispiel verdeutlicht, dass durchaus mehrere Kulturnationen in einem Staat leben können, so die Türken und Kurden oder die Perser und die Kurden. Interkulturelle Kompetenz

47 Soziale Gruppen: Nation
Das Verständnis von Nation als Kulturnation ging historisch dem Verständnis von Nation als Staatsnation voraus. Mit Nation ist in diesem Verständnis ein politischer Zusammenschluss als politisch souveräner, verfasster Staat gemeint, als Nationalstaat. Territoriale Grenzen spielen dann eine entscheidende Rolle. Innerhalb territorialer Grenzen hat eine Nation die innenpolitische, autonome Handlungsfähigkeit und die außenpolitische Souveränität. Nation, im Verständnis von Staatsnation, verwenden wir ähnlich wie den Begriff der Gesellschaft. Ethnische, sprachliche und religiöse Konstellationen sind von untergeordneter Bedeutung. Die Angehörigen einer Nation sind die Staatangehörigen, unabhängig davon, welche Sprache sie sprechen oder welche Religion sie ausüben. Interkulturelle Kompetenz

48 Kulturwissenschaften
Sozial- anthropo- logie Soziologie Anthropologie (Sozial-) Psychologie Kultur-wissenschaften Ethnologie Kultur- anthropo- logie Völkerkunde Kommunikations- wissenschaften Linguistik Interkulturelle Kompetenz

49 Kulturwissenschaften
Anthropologie: Anthropologie ist die Wissenschaft vom Menschen, besonders unter biologischem, philosophischem und theologischem Aspekt. Die Schwerpunkte der biologischen Anthropologie liegen in der Erforschung der menschlichen Phylogenese (Stammesentwicklung), dem Studium der raumbezogenen Variabilität des heutigen Menschen sowie dem Studium von Ontogenese (Individualentwicklung), Wachstum und Konstitution. Die philosophische Anthropologie ist die Lehre von den Eigenschaften und Verhaltensweisen des Menschen, die ihm allgemein zukommen sollen. Kulturanthropologie setzt sich mit dem Menschen in seinem Verhältnis zur Kultur auseinander. Quelle: Vgl Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG . Interkulturelle Kompetenz

50 Kulturwissenschaften
Sozialpsychologie und Psychologie: Die Sozialpsychologie ist eine Teildisziplin der Psychologie, die sich mit den sozialen Bedingungen und Konsequenzen des menschlichen Verhaltens befasst. Themen und Bereiche sozialpsychologischer Untersuchungen sind neben Beziehungen in und zwischen Menschen, Gruppen (Gruppendynamik), Völkern und Nationen: Sozialisation, soziale Einstellungen, Einstellungsänderungen, Vorurteile, soziale Wahrnehmung, Konformität, Rollenverhalten beziehungsweise Rollenkonflikte. Quelle: Vgl Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG . Interkulturelle Kompetenz

51 Kulturwissenschaften
Kommunikationswissenschaften: Die Kommunikationswissenschaften untersuchen u.a. die „Verständigung“ zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen, sei es innerhalb persönlicher Kommunikation oder sei es in der durch technische Medien vermittelten Massenkommunikation. Linguistik: Die Linguistik macht sich die Symbolwelt der menschlichen Sprache zum Untersuchungsgegenstand, und zwar sowohl in ihren allgemeinen Grundlagen als auch in ihren konkreten kulturspezifischen Ausprägungen. Quelle: Vgl. Maletzke, Interkulturelle Kommunikation, Westdeutscher Verlag . Interkulturelle Kompetenz

52 Mensch und Kultur – Individuum und Kultur
Kultur ist etwas spezifisch Menschliches. Nur dem Menschen schreiben wir Kultur zu. Der Mensch schafft Kultur. Das Verhältnis zwischen dem Individuum und seiner Kultur ist als ein komplexes System von Wechselbeziehungen zu verstehen: Einerseits wird das Individuum als Person und Persönlichkeit durch die Kultur, in der es lebt und der es angehört, wesentlich geprägt, Andererseits beeinflusst es wiederum seine Kultur und trägt so zum kulturellen Wandel bei. Den Prozess des Hineinwachsens des Individuums in seine Kultur, des Übernehmens und Verinnerlichens bezeichnet man als Enkulturation. (vergleichbar der „Sozialisation“ als Hineinwachsen in eine Gesellschaft.) Interkulturelle Kompetenz

53 Definition: Enkulturation
Der Begriff Enkulturation bedeutet Zunächst die Übernahme einer bestimmten Kultur im Rahmen der Primärsozialisation. Enkulturation hat also die allgemeine Bedeutung von Lernen der Kultur, Lernen von Kulturmustern, Lernen des Werte- und Normensystems einer Kultur, Lernen spezifischer Technologien, der Sprache, der Fertigkeiten, des kulturspezifischen Denkens, der kulturspezifischen Gefühlswelt usw., Enkulturation bezieht sich also auf die typischen Veränderungen und Aufbauprozesse der Persönlichkeit von Heranwachsenden, sofern sie durch kulturspezifische Einflüsse mitbestimmt sind und kulturelle Inhalte implizieren. Quelle: Vgl. Fend, H., Sozialisierung und Erziehung, Weinheim u. Basel, 1970, 44f. Interkulturelle Kompetenz

54 Definition: Sozialisation
Der Begriff Sozialisation bedeutet Die Sozialisation bezeichnet die Entwicklung der Persönlichkeit aufgrund ihrer Interaktion mit einer spezifischen materiellen und sozialen Umwelt. Durch sie wird ein Individuum zu einem vollwertigen Teil der Gesellschaft. Wenn die Sozialisation erfolgreich verläuft, verinnerlicht das Individuum die sozialen Normen, Werte, Repräsentationen, aber auch z.B. die sozialen Rollen seiner gesellschaftlichen und kulturellen Umgebung. Interkulturelle Kompetenz

55 Definition: Primärsozialisation
Der Begriff Primärsozialisation bedeutet Primärsozialisation bezeichnet die erste Phase der Sozialisation, in der der ursprünglich-lernende Erwerb von sozialen und kulturellen Standards stattfindet. Die Primärsozialisation findet gängigerweise in der Familie statt und wird mit der Herausbildung einer individuellen Identität des Individuums bis zum dritten Lebensjahr abgeschlossen. Die in dieser Phase verinnerlichten Normen, Werte und Verhaltensweisen gelten als stabil, können sich aber in einer späteren, sekundären Sozialisation noch ändern (z.B. bei Kontakt mit anderen Wertegemeinschaften). Interkulturelle Kompetenz

56 Die vier Kategorien von Kulturelementen
Symbole Helden Rituale Werte Interkulturelle Kompetenz

57 Kategorien von Kulturelementen: Symbole
Die Weitergabe und Übermittlung kultureller Phänomene erfolgt bei Symbolen über Worte, Gesten, Bilder oder Objekte eines bestimmten Bedeutungsgehaltes, die nur von Personen als solche erkannt werden, die der gleichen Kultur angehören, wobei sie in der Regel auf Konventionen zurückzuführen sind. Symbole Helden Rituale Werte Interkulturelle Kompetenz

58 Kategorien von Kulturelementen: Symbole
Symbole der deutschen Kultur: Farben schwarz-rot-gold Interkulturelle Kompetenz

59 Kategorien von Kulturelementen: Symbole
Symbole der deutschen Kultur: Nationalhymne „“Einigkeit und Recht und Freiheit Für das deutsche Vaterland Danach lasst uns alle streben Brüderlich mit Herz und Hand Einigkeit und Recht und Freiheit Sind des Glückes Unterpfand Blüh‘ im Glanze dieses Glückes Blühe deutsches Vaterland“ Hoffmann von Fallersleben Interkulturelle Kompetenz

60 Kategorien von Kulturelementen: Symbole
Symbole der deutschen Kultur: Daten und Jahrestage 3. Oktober (1990 Tag der deutschen Einheit) Interkulturelle Kompetenz

61 Kategorien von Kulturelementen: Symbole
Symbole der deutschen Kultur: Denkmäler und Staatsbauten Brandenburger Tor Interkulturelle Kompetenz

62 Kategorien von Kulturelementen: Symbole
Symbole, die in einigen Kulturen (kulturübergreifend) Bedeutung haben: Justitia Interkulturelle Kompetenz

63 Kategorien von Kulturelementen: Symbole
Symbole, die in einigen Kulturen (kulturübergreifend) Bedeutung haben: Liebe, Verliebtsein Interkulturelle Kompetenz

64 Kategorien von Kulturelementen: Symbole
Symbole, die in einigen Kulturen (kulturübergreifend) Bedeutung haben: Victory Interkulturelle Kompetenz

65 Kategorien von Kulturelementen: Symbole
Symbole, die in einigen Kulturen (kulturübergreifend) Bedeutung haben: Symbole für Glück und Pech 13 4 888 Interkulturelle Kompetenz

66 Kategorien von Kulturelementen: Helden
Als Helden angesehen werden tatsächliche oder fiktive, historische oder zeitgenössische Personen, die innerhalb einer Kultur als Verhaltensvorbilder und Kulturträger fungieren. Nationen haben ihre nationalen Leitbilder und Volkshelden, oder auch Generationen haben jeweils ihre Vorbilder. Symbole Helden Rituale Werte Interkulturelle Kompetenz

67 Mögliche Verhaltensvorbilder und Kulturträger in der deutschen Kultur
Quelle: Auszug aus Datenerhebung DataConcept Marketingservices, 2005 Hans und Sophie Scholl Arthur Schopenhauer Oskar Schindler Friedrich Nietzsche Claus Graf Schenk von Stauffenberg Karl Marx „Deutsche Helden“ Helmut Kohl Immanuel Kant Willy Brandt Otto Hahn Konrad Adenauer Albert Schweitzer Richard von Weizsäcker Georg Wilhelm Friedrich Hegel Arminus, Hermann der Cherusker Johann Wolfgang Goethe Heinrich der Löwe Albert Einstein Karl der Große Friedrich Schiller Friedrich II Ludwig van Beethoven Friedrich Barbarossa Richard Wagner Friedrich der Große Wolfgang Amadeus Mozart Johannes Gutenberg Johann Sebastian Bach Martin Luther Boris Becker Papst Benedikt XVI. Michael Schumacher Interkulturelle Kompetenz

68 Interkulturelle Kompetenz
Rückschlüsse aus den Verhaltensvorbilder und Kulturträger in der deutschen Kultur Persönlichkeiten aus der deutschen Geschichte: Bis ins späte Mittelalter gab es das „Heilige Römische Reich deutscher Nation“. Danach gab es für mehrere Jahrhunderte nur Kleinstaaten unterschiedlicher „Nationalitäten“ (Sachen, Preußen, Württemberg, Bayern, ...). Erst im 19. Jahrhundert wurde „Deutschland“ geeint. Es fällt auf, dass fast ausschließlich Persönlichkeiten genannt werden, die geschichtlich national Bedeutung haben. Geschichtliche Persönlichkeiten aus der Zeit der Kleinstaaten werden kaum genannt. Persönlichkeiten aus geisteswissenschaftlichen Disziplinen werden deutlich überproportional genannt gegenüber Persönlichkeiten aus naturwissenschaftlichen Disziplinen. Aus dem Bereich der schönen Künste werden nur Lyriker und Musiker genannt, keinerlei Architekten oder Bildende Künstler. Lebende Persönlichkeiten werden durchaus als Verhaltensvorbilder akzeptiert. Interkulturelle Kompetenz

69 Kategorien von Kulturelementen: Rituale
Rituale sind kollektive Aktivitäten, die zwar oft technisch überflüssig sind, aber innerhalb einer bestimmten Kultur aus sozialen Gründen notwendig sind. Symbole Helden Rituale Werte Interkulturelle Kompetenz

70 Kategorien von Kulturelementen: Rituale
Beispiele für Rituale: Begrüßung, Vorstellung Verbale und nonverbale Kommunikation Bräuche, Feste, ... ... Interkulturelle Kompetenz

71 Kategorien von Kulturelementen: Werte
Wertehaltungen reflektieren die tiefste Ebene einer Kultur. Sie repräsentieren breitgefächerte Gefühle, deren man sich häufig nicht bewusst ist und über die man oft auch nicht sprechen kann. Beispiele sind: Einstellungen zur Natur Moralvorstellungen Wertehaltungen bestimmen über die Bedeutung von z.B. gut und böse natürlich und unnatürlich schön und hässlich Symbole Helden Rituale Werte Interkulturelle Kompetenz

72 Beispiele für Werte: der gute Wille und der kategorische Imperativ
Immanuel Kant: „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“ „Es ist überall nichts in der Welt, ja überhaupt auch außer derselben zu denken möglich, was ohne Einschränkung für gut könnte gehalten werden, als allein ein guter Wille“ „Der kategorische Imperativ ist ein einziger und zwar dieser: handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde!“ Interkulturelle Kompetenz

73 Beispiele für Werte: Umgang mit Mythen, Helden, ...
Heinrich Heine: „Loreley“ „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, dass ich so traurig bin, Ein Märchen aus alten Zeiten, das kommt mir nicht aus dem Sinn. Die Luft ist kühl und es dunkelt, und ruhig fließt der Rhein; Der Gipfel des Berges funkelt im Abendsonnenschein. Die schönste Jungfrau sitzet dort oben wunderbar; Ihr goldenes Geschmeide blitzet, sie kämmt ihr goldenes Haar. Sie kämmt es mit goldenem Kamme und singt ein Lied dabei; das hat eine wundersame gewaltige Melodei. Den Schiffer im kleinen Schiffe ergreift es mit wildem Weh; er schaut nicht die Felsenriffe, er schaut nur hinauf in die Höh. Ich glaube die Wellen verschlingen am Ende Schiffer und Kahn; und das hat mit ihrem Singen die Loreley getan.“ Vgl. auch Richard Wagner, Gebrüder Grimm, ... Interkulturelle Kompetenz

74 „Deutsche“ Moralvorstellungen
Beispiele der Beeinflussung der Moralvorstellungen in der deutschen Kultur „Deutsche“ Moralvorstellungen Jesus: christliche Nächstenliebe Neues Testament Aristoteles: Tugendlehre Nikomachische Ethik J. W. Goethe: Sturm und Drang Faust Thomas von Aquin: theologische Moral Über sittliches Handeln I. Kant: Aufklärung „Kategorischer Imperativ“ K. Marx: Sozialismus Kommunistisches Manifest Interkulturelle Kompetenz

75 Interkulturelle Kompetenz
Kultur und Religion Annäherung an Religion: Im gängigen Sprachgebrauch versteht man unter Religion zumeist die Überzeugung einer übernatürlichen Offenbarung auf der Gefühlsgrundlage gläubiger Gottesfurcht und –liebe. Religion äußert sich nicht nur individuell, sondern auch in gemeinschaftlicher kultischer Gottesverehrung. Interkulturelle Kompetenz

76 Interkulturelle Kompetenz
Kultur und Religion Die Merkmale von Kultur und Religion überschneiden sich und gehen ineinander über: Werte Symbole Helden Rituale Interkulturelle Kompetenz

77 Kategorien von religiösen Kulturelementen: Symbole
Christen Juden Muslime Hindus Buddhisten Bibel Kruzifix Kirche Taube Glocken Menorah Davidstern Devarim Tora Synagoge Klagemauer Moschee Koran Minarett Säulen des Islam Kaaba Kopftuch Veden Tempel Kasten Lotos Rad der Lehre Tripitaka Bodhi-Baum Stupatempel Mandala Yin und Yang Interkulturelle Kompetenz

78 Kategorien von religiösen Kulturelementen: Helden
Christen Juden Muslime Hindus Buddhisten Jesus Evangelisten Apostel Heilige Päpste Priester Propheten Rabbiner Nachfahren des Propheten „Denker des Propheten“ Imam Gottheiten Gurus Mönche Interkulturelle Kompetenz

79 Kategorien von religiösen Kulturelementen: Rituale
Christen Juden Muslime Hindus Buddhisten Taufe Weihnachten Abendmahl Ostern Pfingsten Gebet Jom Kippur Beschneidung Schabbat Bar-Mizwa Hadsch Ramadan Opferfest Fünfmaliges Gebet Diwali Bad im Ganges Meditation Wesak (Geburtstag des Prinzen Siddharta) Rad der Lehre Interkulturelle Kompetenz

80 Kategorien von religiösen Kulturelementen: Werte
Christen Juden Muslime Hindus Buddhisten Nächstenliebe Streben nach Glückseligkeit Zehn Gebote Abstammung 5-Säulen des Islam Samsara (Wiedergeburt) Karma Nirwana (Wiedergeburt) Dhamma Interkulturelle Kompetenz

81 Interkulturelle Kompetenz
Kultur und Religion Die Merkmale von Kultur und Religion überschneiden sich und gehen ineinander über: Deutsche Kultur Christliche Kultur Symbole Frauenkirche Dresden Kölner Dom Brot für die Welt Helden Hl. Bonifatius Nationale Heilige Benedikt XVI. Rituale Dreikönigsfest Fronleichnam Werte Protestantismus Interkulturelle Kompetenz

82 Spezifische Merkmale von Kulturen – Das 3-Stufen-Modell von Schein
Ein Kulturbegriff, der die Gesamtheit der Lebensformen, Wert- und Glaubenvorstellungen, sozial-moralischen Leitideen sowie die durch die menschlichen Aktivitäten geformten Lebensbedingungen in ihrer Komplexität erfasst, wird im 3-Stufen-Modell von Schein erkennbar. Quelle: Vgl. Schein, SLOAN Managament Review, 1984, S. 4 1. Stufe: Basisannahmen 2. Stufe: Normen/Standards 3. Stufe: Symbolsysteme Grundannahmen über die Natur, den Menschen und seine sozialen Beziehungen Unsichtbar Meist unbewusst Maximen, „Ideologien“, Gemeinsame Werte, Verhaltensrichtlinien, Verbote Teils sichtbar Teils unbewusst Schöpfungen der Kultur Sichtbar,aber interpretationsbedürftig Interkulturelle Kompetenz

83 Verstehen der Merkmale von Kulturen – das Modell von Schein
Jede Kultur verfügt über spezifische Merkmale. Das 3-Stufen-Modell von Schein: 1. Stufe: Basisannahmen 2. Stufe: Normen/Standards 3. Stufe: Symbolsysteme Grundannahmen über die Natur, den Menschen und seine sozialen Beziehungen Unsichtbar Meist unbewusst Maximen, „Ideologien“, Gemeinsame Werte, Verhaltensrichtlinien, Verbote Teils sichtbar Teils unbewusst Schöpfungen der Kultur Sichtbar,aber interpretationsbedürftig Interkulturelle Kompetenz

84 Interkulturelle Kompetenz
Verstehen der Merkmale von Kulturen – das Modell von Schein: 1. Stufe: Basisannahmen Grundannahmen über die Natur, den Menschen und seine sozialen Beziehungen Erklärungen des Sinn des Lebens Diesseits – Jenseits – Vorstellungen Umgang mit Zeit: Vergangenheitsorientierung versus Zukunftsorientierung; Polychrone versus monochrone Zeiteinteilung Lebensgemeinschaftsvorstellungen, Sozialbeziehungen Natur regelt sich selber versus Natur muss geregelt werden; Wissenschaftsglaube ... Interkulturelle Kompetenz

85 Interkulturelle Kompetenz
Verstehen der Merkmale von Kulturen – das Modell von Schein: 2. Stufe: Normen/Standards Maximen, „Ideologien“, Gemeinsame Werte, Verhaltensrichtlinien, Verbote Religion Menschenrechte Moralvorstellungen, z.B. Nächstenliebe Kategorischer Imperativ Soziale Marktwirtschaft Generationenvertrag Ästhetisches Empfinden ... Interkulturelle Kompetenz

86 Interkulturelle Kompetenz
Verstehen der Merkmale von Kulturen – das Modell von Schein: 3. Stufe: Symbolsysteme Schöpfungen der Kultur Symbole Nationalfarben, Nationalhymne, Nationalfeiertage, Bundesadler, ... Kulturträger Lebende oder historische Persönlichkeiten von kulturstiftender Bedeutung „nationale“ Kulturträger (z.B. Luther, Kant, Barbarossa, ...) und „internationale“ Kulturträger mit Bedeutung für nationale Kultur (z.B. Jesus, Aristoteles, Thomas von Aquin, Kierkegaard, ...) Kulturgüter, wie Kunst(-werke), Musik(-stücke), Literatur, ... Sprache Bauwerke von kultureller Bedeutung Kölner Dom, Frauenkirche, Brandenburger Tor, ... Verhaltensmuster, Rituale, Umgangsformen „Knigge“ Interkulturelle Kompetenz

87 Verstehen der Merkmale von Kulturen – Relevanz von Merkmale für Unternehmen
Für wirtschaftlich agierende Unternehmen sind nur ein Teil der Merkmale relevant. Folgende haben sich als substantiell erwiesen: 1. Stufe: Basisannahmen 2. Stufe: Normen/Standards 3. Stufe: Symbolsysteme Grundannahmen über die Natur, den Menschen und seine sozialen Beziehungen Unsichtbar Meist unbewusst Maximen, „Ideologien“, Gemeinsame Werte, Verhaltensrichtlinien, Verbote Teils sichtbar Teils unbewusst Schöpfungen der Kultur Sichtbar,aber interpretationsbedürftig Verhaltensweisen und Wertvorstellungen Bildung Sprache und Kommunikation Soziale Institutionen Geschäftspraxis Religion Ästhetik Interkulturelle Kompetenz

88 Interkulturelle Kompetenz
Denkansatz Für wirtschaftlich agierende Unternehmen, die in einem fremden Land Produkte, Dienstleistungen oder Ressourcen anbieten oder nachfragen sind eine Reihe von Merkmalen der fremden Kultur weitestgehend nicht von Interesse. Diese Merkmale sind z.B. Symbole, Kulturgüter oder Kulturträger. Interkulturelle Kompetenz

89 Definition: Ethnozentrismus
Die eigene Kultur ist Mittelpunkt und Maßstab Als Ethnozentrismus bezeichnet man die unbewusste Tendenz, andere Völker und deren Kulturen aus der Sicht der eigenen Gruppe zu betrachten und die eigenen Sitten, Moralvorstellungen und Normen zum Standard jeglicher Beurteilung zu machen. Individuen tendieren dazu, die eigene Kultur als den Mittelpunkt der Welt und als den Maßstab aller Dinge anzusehen. Dieser „Ethnozentrismus“ spielt bei interkulturellen Begegnungen eine außerordentlich bedeutsame Rolle. Wir stellen uns selbst und unsere rassisch, ethnische oder soziale Gruppe in den Mittelpunkt und stufen alle anderen dementsprechend ein. Je ähnlicher diese uns sind, um so näher platzieren wir sie in unserem Modell; je größer die Verschiedenheiten, um so ferner lokalisieren wir sie. Interkulturelle Kompetenz

90 Interkulturelle Kompetenz
Ethnozentrismus Interkulturelle Kompetenz zielt darauf ab, den Ethnozentrismus weitestgehend zu überwinden. Der Ethnozentrismus beinhaltet die folgenden Komponenten: Selbstverständlichkeiten der eigenen Kultur Überlegenheitsbewusstsein gegenüber anderen Völkern, Nationen und Kulturen Nationalismus Fanatismus Interkulturelle Kompetenz

91 Selbstverständlichkeiten
Individuen leben aus einem naiven Realismus heraus Individuen gehen von der Annahme aus, die Welt sei „an sich“ so, wie sie ihnen erscheint; für sie besteht die Welt aus zahllosen „Selbstverständlichkeiten“, aus Gegenständen, Personen, Vorgängen, Relationen, Kategorien, die „Selbstverständlich“ so sind, wie sie sind. Individuen ist kaum bewusst, dass individuelle Erlebensweisen und Verhaltenmuster durch die jeweilige Kultur geprägt sind und dass die Individuen anderer Kulturen andere, eigen Sichtweisen, Wertvorstellungen, Normen etc. haben. Individuen wissen kaum von der Kultur- und Sozialbedingtheit ihrer Weltsicht oder wollen davon auch gar nichts wissen - mit einem guten Grund: Ein solches Wissen könnte die Sicherheit des Denkens und Handelns in Frage stellen. Selbstverständlichkeiten haben eine wichtige Entlastungsfunktion: Sie ersparen viele Einzelentscheidungen und befreien vom Zwang, unentwegt Grundfragen zu klären. Interkulturelle Kompetenz

92 Überlegenheitsbewusstsein
Individuen gehen davon aus, dass die eigene Kultur anderen überlegen ist. Alle Normen, Sitten, Wertorientierungen, Gewohnheiten, Verhaltensmuster etc., die von den eigenen abweichen, halten Individuen für minderwertig und fragwürdig. Insbesondere bei Individuen des „Westens“ ist die Meinung weit verbreitet, dass sie die einzige wirkliche Kultur und Zivilisation hervorgebracht haben. Interkulturelle Kompetenz

93 Nationalismus und Fanatismus
Nationalismus und Fanatismus im extrem als Ethnozentrismus ohne Toleranz Solange das Nationalbewusstsein einhergeht mit Achtung und Toleranz gegenüber anderen Nationen, ist Nationalgefühl positiv zu betrachten, da es identitätsstiftend ist. Wenn sich das Nationalgefühl allerdings ethnozentrisch übersteigert und so zum Nationalismus wird, kennt dieser kaum Toleranz und glorifiziert die eigenen Nation durch Abwerten der anderen Nationen. Vergleichbar mit dem Nationalismus ist der religiöse Fanatismus: Die Grundhaltung des Fanatismus kennt ebenfalls keine Toleranz gegenüber anderen Religionen. Die eigene Religion wird glorifiziert. Interkulturelle Kompetenz

94 Interkulturelle Kompetenz
Kulturrelativismus Der Gegenentwurf zum Ethnozentrismus: Kulturrelativismus Inhalt des Kulturrelativismus ist die Perspektive, dass es keine höherstehenden und keine minderwertigen Kulturen gibt. Kulturen sind wohl in vielfacher Hinsicht verschieden, aber es wäre verfehlt, sie wertend miteinander zu vergleichen. Dies ist der hohe Anspruch an interkulturell handelnde Individuen. Wer diesen Anspruch leben und praktizieren will, der muss sich im klaren sein, dass er dafür einen hohen Preis bezahlen muss: Der Kulturrelativismus hat nämlich den Nebeneffekt, dass er den Durchschnittsmenschen einer wichtigen Orientierungshilfe, nämlich seines Glaubens an die universale Verbindlichkeit der eigenen Wertordnung, beraubt. Interkulturelle Kompetenz


Herunterladen ppt "Interkulturelle Kompetenz"

Ähnliche Präsentationen


Google-Anzeigen