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Emotionen aus Sicht der Psychologie
Astrid Görtz Kongress der GLE-international, 30. April 2010 in Wien
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Platons Seelenlehre Die Vernunft muss als Wagenlenker die beiden Pferde Willen und Begierde lenken und die Begierde bändigen, um als herrschende Kraft die Seele zur Erkenntnis zu führen. Platon ( v.Chr.)
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„Affekten und Leidenschaften unterworfen sein, ist wohl eine Krankheit des Gemüts, weil beides die Herrschaft der Vernunft ausschließt. … Leidenschaften sind Krebsschäden für die reine praktische Vernunft.“ Immanuel Kant ( )
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Leib-Seele-Dualismus
Die Leidenschaften haben eine körperliche Ursache (res extensa) und werden durch ein höheres, seelisches Prinzip (res cogitans) kontrolliert. René Descartes ( ) Vom Gehirn bestehen Verbindungen zu den Sinnesorganen und den Muskeln „wie kleine Fädchen oder Röhrchen, die eine Art Luft oder sehr subtilen Wind enthalten, den man die Lebensgeister nennt.“
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Emotionen als eigenständige psychische Phänomene
Psychologie vom empirischen Standpunkt. Leipzig (1874) Grundlagen der Philosophischen Phänomenologie des 20. Jahrhunderts Er beeinflusste u.a. Husserl, McDougall, Freud und Rudolf Steiner. Franz Brentano ( )
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Emotionen: Elemente des subjektiven Bewusstseins mit physiologischen Korrelaten
Drei Hauptrichtungen der Gefühle: Lust – Unlust (Qualität) Erregung – Hemmung (Intensität) Spannung – Lösung (Zeitrichtung) Das Wesen der Gefühle: Ichzugehörigkeit Gegensätzlichkeit Universalität Aktualität Wandelbarkeit Qualitätenreichtum Lokalisierbarkeit Wilhelm Wundt, 1896
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„What is an emotion?“ William James, 1884 „Die körperliche Veränderung, die unmittelbar der Wahrnehmung der erregenden Tatsache folgt, IST die Emotion.“
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Cannons Kritik an James (1920)
einheitliche Reaktion des Autonomen Nervensystems (ANS) auf unterschiedliche Emotionen Unterschiede zwischen Emotionen sind allein im Gehirn angesiedelt
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„Als ob-Gefühle“
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Facial Feedback-Hypothese (Carroll Izard, 1988)
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Behaviourismus: Gefühle als konditionierte Reaktionen
Black box Sensorischer Input Verhaltens- reaktion John B. Watson (1920): Das Experiment mit dem kleinen Albert
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1950er Jahre: Die kognitive Wende
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Zwei-Komponenten-Theorie (Stanley Schachter & Jerome Singer, 1962)
Emotionen setzen sich zusammen aus: Physiologischer Erregung Intensität Kognition (Kausalattribution) Qualität
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Das Bewertungskonzept (Magda Arnold, 1960)
Die Emotion ist eine Tendenz „zu etwas hin“, das als gut bewertet wird – oder „von etwas weg“, das als schlecht bewertet wird.
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Drei Zugänge der Emotionspsychologie in den 1960er-Jahren
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Das emotionale Unbewusste Robert Zajonc (1980)
Kritik an der Bewertungstheorie Experimente zum „Priming“: unterschwellige Darbietung von visuellen Reizen beeinflusst Versuchspersonen stärker als bewusste Wahrnehmung
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Emotionspsychologie im 21. Jhdt
Emotionspsychologie im 21. Jhdt. – die neurowissenschaftliche Perspektive
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Evolutionäre Emotionsforschung Charles Darwin (1809-1882)
Emotionen als Mittel zum Überleben im Laufe der Stammes-geschichte „Der Ausdruck der Gemütsbewegungen beim Menschen und bei den Tieren“ (1872)
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Ähnlichkeit im Emotionsausdruck bei unterschiedlichen Arten
Dieselbe Form von Wut?
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Frühkindliches Auftreten als Beweis angeborener Emotionen
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Die evolutionäre Hirnentwicklung
folgt dem Prinzip „nicht anrühren, so lange es nicht kaputt ist“
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Modelle von Basisemotionen
Carroll Izard (1994) Interesse Leid Widerwillen (Aversion) Freude Zorn Überraschung Scham Furcht Verachtung Schuldgefühl Sylvan Tomkins (1962) Überraschung Interesse Freude Wut Furcht Ekel Scham Angst
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Paul Ekman,1984 : Erfassung des mimischen Ausdrucks (FACS)
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Plutchik‘s Emotionstheorie (1962)
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Die Aktualgenese von Emotionen – neue Erkenntnisse dank bildgebender Verfahren
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Das Furchtsystem und die Rolle der Amygdala
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Joseph LeDoux (1996): Input- und Output-Systeme der Amygdala
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Antonio Damasio (2001): „Ich fühle, also bin ich.“
Vom Wachsein zum Bewusstsein
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Gefühle als subjektiv erlebte Emotionen: das Leib-Seele-Problem
1. Person-Perspektive: der Mensch als Subjekt seines Handelns 3. Person-Perspektive: der Mensch als Objekt wissenschaftlicher Betrachtung
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