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Schulung SoD Zürich/ziv. Kindeschutzrecht (Modul F)

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Präsentation zum Thema: "Schulung SoD Zürich/ziv. Kindeschutzrecht (Modul F)"—  Präsentation transkript:

1 Schulung SoD Zürich/ziv. Kindeschutzrecht (Modul F)
© bei D. Rosch, 2010; Kontakt: Systemische Mandatsführung – Konzept mit Mehrwert?! Wie und wo systemische Ansätze funktionieren Einstieg: Eigentlich ist das Familienleben eine private Angelegenheit. Doch bloss bis zu einem Punkt, wo z. B. das Wohl des Kindes gefährdet ist. Was, wenn Kinder im Kontext von häuslicher Gewalt aufwachsen? Wie weiter, wenn die Eltern ihre Pflichten nicht mehr wahrnehmen können? Das Kind ist nicht Besitz seiner Eltern, es hat eine eigenständige Persönlichkeit und Rechte. Im Interesse des Kindes hat der Staat mitunter geeignete Massnahmen zu treffen mittels Unterstützungs-, Förderungs- oder Therapieanstrengungen, letztlich eventuell mit einer Herausnahme aus der Familie. SVBB Fachtagung „Systemisches Arbeiten im Kindes- und Erwachsenenschutz“ vom 16./17. September 2019

2 Übersicht Systemisches Arbeiten – Grundlagen Kompatibilität mit dem Kindes- und Erwachsenenschutz Systemische Mandatsführung: Exemplarisch in Bezug auf den Auftrag und Zwangskontext

3 Systemische Fragen/zirkuläres Fragen
Schulung SoD Zürich/ziv. Kindeschutzrecht (Modul F) © bei D. Rosch, 2010; Kontakt: Systemische Fragen/zirkuläres Fragen

4 Hinterfragen von Gewohnheitswirklichkeiten Neue Wahrnehmungen anregen
Systemische Fragen Hinterfragen von Gewohnheitswirklichkeiten Neue Wahrnehmungen anregen Alternative Bewertungen aktivieren/ermöglichen Probehandeln in Gedanken Selbstbeobachtungsfähigkeiten ausbauen (nach Julika Zwack)

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6 I. Systemisches Arbeiten – Voraussetzungen und Grundlagen

7 Grundannahme 1: Systemtheoretische Verknüpfung
«Alle machen, was sie wollen» Aber: gemäss dem eigenen Sinn/Eigensinn Und: beeinflussen sich gegenseitig. Umwelt wird nach systemeigenen Code abgesucht und mit dem eigenen Sinn abgeglichen; dieser entscheiden eigensinnig, was inkludiert wird. eigensinnige, selbstbezogene, selbstorganisierte, tendenziell geschlossene Systeme, die miteinander in Wechselwirkung stehen

8 Systemtheorie /systemisches Denken

9 Luhmann: Systemtheorie
Soziale Arbeit (Code: bedürftig/nicht bedürftig) Rechtssystem (Code: rechtmässig/nicht rechtmässig) Politiksystem (Code: Macht/keine Macht)

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11 Wechselwirkung / Zirkularität
Schulung SoD Zürich/ziv. Kindeschutzrecht (Modul F) © bei D. Rosch, 2010; Kontakt: Wechselwirkung / Zirkularität

12 Grundannahme 2: Konstruktivismus
«Jeder konstruiert sich seine eigene Realität aufgrund seiner Wahrnehmung, von Anreizen und seiner Sichtweise» Weg von «Objektivität», «Wahrheit» und «Realität» hin zu individuellen «Wahrnehmungen» Veränderung ist nur über Wirklichkeitskonstruktionen des Betroffenen möglich.

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14 Grundannahme 3: Wechselwirkung bio-psycho-soziale Ebene
Biologische Ebene: organmedizinisch, genetisch.. Psychische Ebene: Gedanken, Gefühle, Selbsterleben.. Soziale Ebene: Auswirkungen aus psychischer/ biologischer Ebene auf Lebenssituation/-bereiche Wechselwirkung (Interdependenz) dieser Ebenen oder sind eigene Systeme, die sich aufeinander beziehen (relevante Umwelt).

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16 Diverse Verbindungen Ressourcen-/Lösungsorientierung: «Wunderfragen», Ausnahmen… Psychodrama: «Skulpturarbeit», Timeline Problem-/Lösungsorientierung/Hypnotherapie: Hypnosystemische Ansätze Emotionsfokussierung Familientherapie: Fam.-rekonstruktion, Genogramme Biografische/narrative Ansätze: syst.Biografiearbeit Humanistische Psychologie: Beziehungsgestaltung

17 «Beratungsbeziehung first!»

18 Haltung des systemischen Beraters
Auftrags-, Ressourcen-, Lösungsorientierung Erweiterung der Handlungsspielräume Achtung vor der Selbstorganisation Neutralität: Allparteilichkeit Veränderungsneutralität Eigen-Neutralität (bin ich der richtige Berater?) Kein Experte Wertschätzender, «neugieriger» Berater

19 Sinnattraktoren und Komplettierungsdynamik (von Schlippe/Schweitzer (2016), 108 ff.)
Die Möglichkeit der Sinngebung wird reduziert von vielen Deutungsmöglichkeiten auf wenige oder eine.

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21 z.B. Psychische Störungen «verflüssigen»
Ziel: Weg von fixen pathologischen Zuschreibung (Eigenschaften) hin zu (kontrollierbarem) Verhalten (Dekonstruktion der Eigenschaft) Interventionen «radikale systemische Arbeit»: «Haben Sie heute Ihre Psychose dabei?» (Vgl. Simon/Rech-Simon (2018)) Fragen nach Nutzen der Erkrankung Auswirkungen der Krankheit auf Verhalten Dritter und diese wiederum für den Klienten «So tun als ob» / Ausnahmen Alternative Erklärungsmuster/-zusammenhänge anbieten  Verflüssigung der Zuschreibung

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23 Kompatibilität mit dem Kindes- und Erwachsenenschutz?

24 Anknüpfungspunkt Erwachsenenschutz: Schwächezustände (Art. 390 ZGB), insb. Psychische Störung Geistige Behinderung Kindesschutz: - Kindeswohlgefährdung (Art. 307 ff. ZGB)

25 Erwachsenenschutz Anknüpfungspunkt Schwächezustand: psychische Störung: «verflüssigbar»? Konstruktion?  Legitimität Erwachsenenschutz  Auflösung Erwachsenenschutz? Geistige Behinderung: analog? Kindesschutz -Kindeswohlgefährdung analog?

26 Neuere Tendenz: Integration der Krankheitsbilder
«Ob eine Störung….zugeschrieben wird….ist oft nicht naturgegeben, sondern Ergebnis sozialer Aushandlung…Krankheiten sind…auch – aber keinesfalls nur – als soziale Konstruktionen anzusehen... Psychische Krankheiten können in dem Ausmass erfolgreich als Kommunikationsprobleme behandelt werden, wie sie als Krankheiten zu existieren aufhören, wenn keine Kommunikation mehr über sie stattfindet.» Systemische Therapie stelle «weniger die Frage der Verursachung als die nach der (Selbst-) Chronifizierung von Störungen» (Schweitzer/v.Schlippe (2016), 17 f., 30)

27 Geistige Behinderung Kontroll-/Krankheitskontext oder Beratungs-/Problemlösekontext im Vordergrund? (vgl. Ruf, Systemische Psychiatrie 2019) Kindesschutz: Kontroll-/Schutzkontext oder Beratungs-/ Problemlösekontext im Vordergrund? Interesse an den Wechselwirkungen/Mustern der Kommunikation, an der bisherigen Bewältigung, an der Dynamik von Bewahren und Verändern (für den Kindesschutz: Biesel et al. (2017), 31 ff.)

28 Kindes- und Erwachsenenschutz zwischen Hilfe und Kontrolle
Hohe Veränderungs-motivation © Daniel Rosch, 2019 Kontroll-/ Beratungskontext: Begleiten, Schützen, evtl. Befähigen Beratungs-kontext: Information/Ver-ändern/ Entwickeln Geringe Umsetzungs-fähigkeit Hohe Umsetzungs-fähigkeit Kontrollkontext: Schützen, Vertreten, evtl. Befähigen Beratungs-kontext: z.B. transtheore-tisches Modell Selma Geringe Veränderungs-motivation

29 Systemische Mandatsführung - zwei exemplarische Aspekte

30 Schulung SoD Zürich/ziv. Kindeschutzrecht (Modul F)
© bei D. Rosch, 2010; Kontakt: Rosch (2019), S. 5

31 Systemische Mandatsführung und Zwangskontext
«Wie kann ich Ihnen helfen mich wieder loszuwerden?» (Conen/Cecchin (2007)) Reaktanz als «normale Reaktion»  Gute Gründe / Ambivalenzen/wie müsste es sein, dass es nützlich wäre? Ziel: Selbstachtung / Würde des Klienten zu bewahren  Wahlfreiheiten betonen trotz Zwangskontext Bedürfnis nach Veränderung? Veränderung als Risiko  Achtung des Lösungsmodells des Klienten, aber auch eigener Auftrag als Zwangskontext ausdrücken. Konsequenzen aufzeigen (vgl. Zobrist/Kähler (2017))

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33 Verführung durch den Schutzauftrag (Kosuch/Rosch, ZKE 5/2019)
Auftrag hat Sogwirkung  Veränderungsneutralität? Schwer alkoholkranke Person, Sorgeberechtigte die konstant Besuchsrechtsregelung torpediert Muster: Beiständin versucht zu überzeugen, überreden…; Betroffene entziehen sich  Jeder macht mehr von demselben Systemische Lösungsideen: Veränderungsneutralität Ambivalenzen aufzeigen problematisches Verhalten verschreiben (?) Motive umdeuten Restriktion statt Problem?

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35 Systemische Mandatsführung
Haltungen im Vordergrund Nicht die Techniken: Techniken sind notwendige Hilfsmittel, die die Haltung verdeutlichen.

36 Literaturhinweise Biesel et al., Prozessmanual Dialogisch-systemische Kindeswohlabklärung, Bern 2017 Conen/Cecchin, Wie kann ich Ihnen helfen, mich wieder loszuwerden? Heidelberg 2007 Kosuch/Rosch, Qualität der Beziehungsgestaltung in der Mandatsführung im Erwachsenenschutz, ZKE 2019 (im Erscheinen) Rosch, Leitfaden für Berufsbeiständinnen/beistände, Bern 2019 Ruf, Systemische Psychiatrie, Stuttgart 2015 Schweitzer/von Schlippe, Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung, Göttingen 2016 Simon/Rech-Simon, Zirkuläres Fragen. Systemische Therapie in Fallbeispielen, Heidelberg 2018 Zobrist/Kähler, Soziale Arbeit in Zwangskontexten, München 2017

37 Herzlichen Dank für Ihr Interesse!


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