Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

eine Präsentation erstellt von Sandra Konrads

Ähnliche Präsentationen


Präsentation zum Thema: "eine Präsentation erstellt von Sandra Konrads"—  Präsentation transkript:

1 eine Präsentation erstellt von Sandra Konrads
Thomas von Aquin eine Präsentation erstellt von Sandra Konrads Universität Duisburg-Essen, Kirchengeschichtliches Seminar: Die 15 wichtigsten Theologen in der Kirchen- und Dogmengeschichte, Winter-Semester 2004/05

2 Thomas von Aquin - Inhaltsverzeichnis:
1. Thomas von Aquin - „Doctor Angelicus“ 2. Thomas - Eine tabellarische Biographie 3. Thomas - Die Hauptwerke 3.1 Summa Theologica (I,II.1,II.2) 3.2 Summa Theologica (III) 4. Thomas - Beschreibung seiner Hauptgedanken 4.1 der 5fache Gottesbeweis 5. Thomas - Zitate 6. Thomas - Prominente Zeitgenossen 7. Thomas - Rezeptionsgeschichte 8. Quellen- und Literaturverzeichnis 9. Linkliste mit Kommentar 10. Glossar Universität Duisburg – Essen 2004/2005

3 Universität Duisburg – Essen 2004/2005
Thomas von Aquin Dez 1224/Jan 1225 auf Schloss Roccasecca bei Aquino (Frosinone), in der Nähe von Montecassino  März 1274 im Zisterzienserkloster Fossanova (südlich von Rom) 1) Ehrentitel; Bedeutung: der engelsgleiche Lehrer; dem 15. Jahrhundert wird Thomas weit verbreitet als Doctor Angelicus, als engelgleicher Lehrer, bezeichnet. Auch der verstorbene Papst Johannes Paul II., gebrauchte in seiner Enzyklika Fides et Ratio von 1998 diesen Ehrentitel in einer auffälligen Häufigkeit (nr. 43, 44 und 58). 2) Ehrentitel; Bedeutung: der allgemein bekannte und anerkannte Lehrer; er bringt treffend zum Ausdruck, dass Thomas über sein Wirken zu Lebzeiten, über die Theologie seiner Zeit, seines Ordens und bestimmter theologischer Schulen hinaus, in der katholischen Kirche und ihrer Theologie eine Autorität inne hat, die ihresgleichen sucht. Papst Johannes XXII. soll anlässlich der Kanonisation des Thomas am 18. Juli 1323 bemerkt haben: „Thomas hat so viele Wunder gewirkt, wie er Artikel geschrieben hat.“ 3) Ehrentitel; Bedeutung: Lehrer der Eucharistie; Thomas hatte der 1215 auf dem 4. Laterankonzil kanonisierten Lehre von der Transsubstantiation mit Hilfe aristotelischer Begrifflichkeit ein theologisches Fundament gegeben. 4) Ehrentitel; Bedeutung: Lehrer der Gnade und der Menschlichkeit; insbesondere in seinem Orden, den Predigerbrüdern, trägt Thomas seit den Auseinandersetzungen um die Gnadenlehre auf und nach dem Konzil von Trient den Ehrentitel Doctor gratiae. Mit diesem Titel wird seit etwa 20 Jahren eine weitere Ehrenbezeichnung verbunden: Doctor Humanitatis, Lehrer der Menschlichkeit. Ehrentitel: „doctor angelicus“1, „doctor communis“2, „doctor eucharisticus“3, „doctor gratiae et doctor humanitas“4 Beiname: der „Aquinat“ Universität Duisburg – Essen 2004/2005

4 Thomas – Eine tabellarische Biographie
1224/25: als siebter Sohn des Herzogs von Aquino geboren und ab dem 5. Lebensjahr im Benediktinerkloster Montecassino erzogen 1239: „studium generale“ in NEAPEL auf Empfehlung des Abtes 1243: Eintritt in den Dominikanerorden gegen den Willen der Eltern und Entführung 1245: Studium in PARIS; er hört Theologievorlesungen des Albert Magnus 1248: Als Alberts Schüler und Assistent („respondus“) mit diesem nach KÖLN; Priesterweihe (?) 1252: Übernahme eines Lehrstuhls in PARIS : ROM – Aufenthalt; Beginn seines bedeutendsten Werkes der „Summa theologica“ : Rückkehr nach PARIS; Höhepunkt seines literarischen Schaffens : Rückkehr nach NEAPEL Januar 1274: Reise zum Konzil von Lyon; mehrere Schwächeanfälle 7.März 1274: Thomas stirbt in FOSSANOVA, wohl aufgrund vollständiger geistiger und körperlicher Erschöpfung. Universität Duisburg – Essen 2004/2005

5 Thomas - Die Hauptwerke
„Summa contra gentiles“ ( )  eine Schrift für Christen, die sich mit Nichtchristen (Moslems, Juden) argumentativ auseinander setzen „Glossa continua super Evangelia /„Catena aurea“ (1262/63)  Zitate der Kirchenväter sind in Form einer fortlaufenden Kommentierung der Evangelientexte zusammengestellt, ein Auftragswerk Papst Urban IV. „Summa theologica“ ( ) Thomas Hauptwerk (der dritte Teil blieb unvollendet) „Sententia super metaphysicam“ (1268/69)  Schrift über die aristotelische Metaphysik Universität Duisburg – Essen 2004/2005

6 Die „Summa theologica“ (I, II.1, II.2)
Die „Summa theologica“ ist Thomas Hauptwerk (Lebenswerk, Dogmatik). Thomas unterteilte sie in drei Teile, die ebenfalls wieder in mehrere Untersektionen eingeteilt sind. Den dritten Teil der „Summa theologica“ hat Thomas nicht mehr fertig stellen können. Der Prima Pars ist in drei Abschnitte gegliedert: a) über die Dinge die zum Wesen Gottes gehören b) über das Geheimnis der Trinität c) Über die Erschaffung der Geschöpfe durch Gott und über die erschaffenen Geschöpfe Der Secunda Pars ist in zwei Abschnitte gegliedert und wird häufig als Thomas Moraltheologie bezeichnet: a) Analyse der Bewegung des menschlichen Herzens und Geistes b) Abhandlung über menschliche Handlungsweisen Universität Duisburg – Essen 2004/2005

7 Die „Summa theologica“ (III)
Der dritte (von Thomas nicht fertiggestellte) Teil be- handelt: Christus und die Zuwendung, die er auf den Menschen übertragen hat in drei Abschnitten: a) Über die Inkarnation, b) Über die Sakramente und c) Über das ewige Leben Universität Duisburg – Essen 2004/2005

8 Thomas - Beschreibung seiner Hauptgedanken
Theologie = Gott-Rede, hat einen zweifachen Sinn: dass Menschen zu oder über Gott sprechen und dass Gott darin zur Sprache kommt. Gott kann auf fünf Wegen bewiesen werden. Thomas greift auf die Beweisführung des Aristoteles zurück. Es gibt zwei Weisen von Wahrheit, Gott zu bekennen: 1) aus natürlichen Vernunft des Menschen heraus, 2) aus dem, was über die menschliche Vernunft hinausgeht (Offenbarung) Beide Weisen stehen nicht im Gegensatz zueinander, sondern ergänzen sich. Universität Duisburg – Essen 2004/2005

9 Der fünffache Gottesbeweis1
„Dass Gott ist, kann auf fünf Wegen bewiesen werden. Der erste und offensichtlichste ist der, der von der Bewegung ausgeht. [...] man muss zu etwas gelangen, das als erstes bewegt und von nichts anderem bewegt wird; und das verstehen wir als Gott. Der zweite Gedanke geht von der wirkenden Ursache aus. [...] man muss eine erste wirkende Ursache annehmen: diese nennen alle Gott. Der dritte Weg geht von dem aus, was nur möglicherweise, und dem, was notwendigerweise vorhanden ist. [...] Man muss also etwas annehmen, das durch sich selbst notwendig ist und die Ursache seiner Notwendigkeit nicht anderswoher hat, vielmehr selbst Ursache der Notwendigkeit von anderem ist. Und das nennen alle Gott. Der vierte Weg geht von den Rangstufen aus, die man unter den Dingen finden kann. [...] Also gibt es etwas, das für alles Seiende die Ursache des Seins, des Gutsein und jeglicher Vollkommenheit ist: und das nennen wir Gott. Der fünfte Weg geht von der Lenkung der Dinge aus. [...] Es gibt also etwas Verstehendes, von dem alle Naturdinge auf ihr Ziel hin geordnet werden: und das nennen wir alle Gott.“ 1) Summa Theologica I,2.3 Universität Duisburg – Essen 2004/2005

10 Universität Duisburg – Essen 2004/2005
Thomas - Zitate „Weder Christ noch Heide erkennt das Wesen Gottes, wie es in sich selber ist.“1 „Einzig daran erkennen wir Gott in Wahrheit, wenn wir glauben, dass er über alles hinausgeht, was Menschen über Gott zu denken vermögen.“2 „In den Dingen findet sich, gemäß der Verschiedenheit ihrer Natur, eine verschiedene Weise der Wesensäußerung und ein Wesen ist um so höherer Ordnung, je mehr diese Äußerung seiner selbst in seinem eigenen Inneren sich vollzieht. [...] Diese höchste Vollendung des Lebens kommt Gott zu, in dem Erkennen und Sein sich nicht unterscheiden voneinander.“3 Summa Theologica I, B 10, ad. 5 Summa contra gentiles I,5 Summa contra gentiles IV,11 Universität Duisburg – Essen 2004/2005

11 Thomas - Prominente Zeitgenossen
Albertus Magnus (um 1200 – 1280) Polyhistor, Philosoph, Naturwissenschaftler, Theologe, Bischof, Prediger, Lehrer des Thomas Johannes Bonaventura ( ) der bekannteste franziskanische Theologe und Mystiker Meister Eckhart (um /28) Dominikaner, der bekannteste Mystiker des Mittelalters Johannes Duns Scotus (um ) Franziskaner, Vertreter des Voluntarismus Roger Bacon (um um 1292) Franziskaner; wendet Erfahrung und Experiment kritisch gegen das Traditionsprinzip Ibn Ruschd alias Averroes ( ) berühmtester arabischer Aristoteles-Kommentator Universität Duisburg – Essen 2004/2005

12 Thomas - Rezeptionsgeschichte
Cajetan (Tommaso de Vio, 1469 – 1534) schrieb den einflussreichsten Kommentar zur Summa Theologica Francisco de Vitoria (1483? ) führte die Summa Theologica 1526 in Salamanca als theologisches Lehrbuch ein und schrieb dazu einen Kommentar Francisco Suárez ( ) Jesuit; Hauptinhalt seiner Werke sind Kommentare und Disputationen zur Summa des Thomas von Aquino Papst Leo XIII. (1810 – 1903) Erklärte Thomas 1879 zum authentischen Lehrer der katholischen Kirche und veranlasste eine neue Gesamtausgabe der Werke von Thomas (der Kommentar von Cajetan zur Summa Theologica ist in diese Ausgabe integriert). Universität Duisburg – Essen 2004/2005

13 Quellen- und Literaturverzeichnis
Thomas von Aquin. Die deutsche Thomas-Ausgabe. Vollst., ungekürzte dt.-lat. Ausg. der "Summa theologica", hg. v. Heinrich M. Christmann, Salzburg [u.a.] 1933ff Thomas von Aquin, Summe gegen die Heiden, lat.dt., 4 Bde., Darmstadt (Texte zur Forschung) Thomas von Aquin, Die Gottesbeweise in der "Summe gegen die Heiden" und der "Summe der Theologie", lateinisch-deutsch, hrsg. von Horst Seidl Aufl., Hamburg 1996 (Philosophische Bibliothek 330) Literatur: Pesch, Otto H., „Thomas von Aquino/Thomismus/Neuthomismus“ in: TRE XXXIII (2001) S.433ff. Bernd Kettern, „Thomas von Aquin O.P.“ in: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon Bd. XI, 1996, Sp D.J. Kennedy, „St. Thomas Aquinas“ in: The Catholic Encyclopedia Vol. XIV (1912), online Version 2003 Universität Duisburg – Essen 2004/2005

14 Universität Duisburg – Essen 2004/2005
Linkliste  Biographisches – Bibliographisches Kirchenlexikon, Onlineausgabe; sehr umfangreiche und qualitativ gute Informationen über Persönlichkeiten der KG  Online Lexikon, das ständig erweitert wird; gut für erste Informationen; teilweise richtig gute Links Online-Lexikon (konfessions-übergreifend) zu Legenden und Lebensgeschichten von Heiligern, sowie Bildmaterial und Landkarten; gute Links katholische Enzyklopädie (englisch); sehr informativ und ausführlich; Links und detaillierte Erklärungen  Homepage zum Thema „Meister Eckhart und seine Zeit“; sehr viele Hintergrundinformationen; wird ständig überarbeitet; lohnt sich Glossar Universität Duisburg – Essen 2004/2005

15 Universität Duisburg – Essen 2004/2005
Ende der Präsenation Universität Duisburg – Essen 2004/2005

16 Universität Duisburg – Essen 2004/2005
Paris Köln Europa im 13. Jh. Rom Aquino Fossanova Neapel Universität Duisburg – Essen 2004/2005

17 Ibn Ruschd alias Averroes
Averroes (eigentlich: Ibn Rušd) (* 1126 in Córdoba, † in Marokko) studierte Theologie, Rechtswissenschaft, Medizin, Mathematik und Philosophie und wurde wie sein Vater und Großvater Richter, zuerst in Sevilla, dann in Córdoba. 1183 Leibarzt des Kalifen Abu Jakub Jusuf; in dessen Auftrag erfolgte die Bearbeitung der Schriften des Aristoteles. 1195 Anklage unter dem neuen Kalifen Al-Mansur wegen Zersetzung der islamischen Religion und Ausweisung aus Córdoba. Averroes verehrte Aristoteles als den höchsten Gipfel menschlicher Vollkommenheit. In der abendländischen Aristotelesrezeption galt er als »der Kommentator« schlechthin. Im Gegensatz zum christlichen Aristotelismus, wie ihn Albertus und Thomas vertraten, nennt man seine Aristoteles treue Auslegung auch Averroismus. Averroes erklärte und modifizierte den Koran nach den Lehren des Aristoteles und verteidigte in seinem Hauptwerk »Destructio destructionis« seine philosophischen Anschauungen gegen Al-Ghazali und dessen Schrift »Destructio philosophorum«. Universität Duisburg – Essen 2004/2005

18 Universität Duisburg – Essen 2004/2005
Roger Bacon Roger Bacon (* um 1214 bei Ilchester (Grafschaft Somerset), † um 1292 in Oxford), war von adliger Herkunft, studierte in Oxford und Paris (Lehrer: Alexander von Hales und Albertus Magnus u.a.), wo er zum „magister artium“ und zum Dr. theol. promovierte. Um 1250 kehrte Bacon nach Oxford zurück und wurde 1257 Franziskaner. Kritisch gewandt gegen das Traditionsprinzip seiner Zeit, suchte er die Quellen der wahren Erkenntnis in Erfahrung und Experiment. Er prägte so eine neue Form der Erfahrungswissenschaft auf Grundlage der aristotelisch-arabischen Naturphilosophie. Sein erfahrungswissenschaftliches Verfahren war jedoch noch stark mit alchimistischem und mystischem Gedankengut durchsetzt. Wegen seiner umfassenden Kenntnisse erhielt er den Beinamen »Doctor mirabilis«. Sein späteres Leben war überschattet durch Konflikte mit seinen Vorgesetzen, die ihm Schreibverbot und Klosterhaft einbrachten. Universität Duisburg – Essen 2004/2005

19 Universität Duisburg – Essen 2004/2005
Johannes Duns Scotus Johannes Duns Scotus (um 1265/66 in Schottland, †Köln , Philosoph und Theologe. trat um 1280 dem Franziskaner-Orden bei und studierte Theologie in Oxford. 1291 Priesterweihe. Professor in Cambridge und Oxford, dann in Paris und seit 1307 in Köln. Wegen seiner scharfsinnigen Kritik erhielt er den Beinamen Doctor subtilis. Die Überordnung des göttlichen Willens und der menschlichen Freiheit über logische und natürliche Notwendigkeiten und Zwänge machten ihn zum Ahnherr des Voluntarismus. Kirchlich bedeutsam war Duns Scotus wegen seiner Lehre von der unbefleckten Empfängnis der Jungfrau Maria. Universität Duisburg – Essen 2004/2005

20 Universität Duisburg – Essen 2004/2005
Meister Eckhart Meister Eckhart (* um 1260 in Hochheim bei Erfurt ; † 1327 in Köln (oder 1328 in Avignon ?) schloss sich in seiner Jugend in Erfurt dem Dominikanerorden an. Studium in Köln und Paris; 1302 Magister in Paris; bekleidete dann verschiedene höhere Funktionen in seinem Orden. Zugleich wirkte er als Lehrer an der Universität in Paris. Von 1303 bis 1311 betreute er von Erfurt aus die Großprovinz "Saxonia", die von Holland bis in die Mark Brandenburg reichte. Ab 1314 ist er Prediger in Straßburg und wurde einer der bedeutendste deutschsprachige Mystiker ging er als Lehrer für das Grundstudium nach Köln; wegen seiner mystischen Begrifflichkeit geriet er immer mehr mit der Kirchenleitung in Konflikt. 1326 wurde er von der Inquisition angeklagt; Aussagen wie "dass Gott nicht über uns steht, sondern in uns Menschen lebt", erregten Anstoß. Papst Johannes XXII. verurteilte 1329 – kurz nach Eckharts Tod – 17 Textstellen aus seinen Werken als häretisch - und 11 als häresieverdächtig. Universität Duisburg – Essen 2004/2005

21 Universität Duisburg – Essen 2004/2005
Johannes Bonaventura Johannes Fidanza Bonaventura (* 1221 in Bagnorea, Toskana), † in Lyon) studierte in Paris bei Alexander von Hales. 1248 erwarb er die „Bakkalaureuswürde“ und begann in der Franziskanerschule in Paris mit Vorlesungen über die Sentenzen des Petrus Lombardus Seit 1257 leitete er als General den Franziskanerorden. Als »zweiter Stifter des Franziskanerordens« vollendete er dessen Verfassung und Organisation. 1273 ernannte Gregor X. ihn zum Kardinalbischof von Albano und übertrug ihm die Vorbereitung und Leitung der Geschäfte des 2. Konzils von Lyon. Noch vor Schluss des Konzils starb Bonaventura 1482 wurde er von Papst Sixtus IV. heilig gesprochen nahm ihn Papst Sixtus V. als doctor seraphicus (engelsähnlicher Lehrer) unter die Kirchenlehrern auf. Dem Urteil Leos XIII. zufolge war Bonaventura der »Fürst unter allen Mystikern«. Er schloss sich an Augustinus und die augustinische Tradition an und wurde von der Mystik des Hugo von St. Viktor und des Dionysius Areopagita beeinflusst. 1) gest. 1245; Ehrennamen: Doctor Irrefragabilis und Theologorum Monarcha, 1222 Eintritt in den Franziskanerorden; schreibt als erster einen Kommentar zu den Sentenzen des Petrus Lombardus; Hauptwerk: Summa univerae theologiae, eine Dogmatik klassischen Zuschnitts. 2) um ; sein Sentenzenwerk Sententiarum libri IV (eine thematisch geordnete Sammlung von Aussagen der Kirchenväter und der Heiligen Schrift) hatte als Lehrbuch der Theologie eine weitreichende Wirkungsgeschichte. Es gibt umfangreichen Sentenzenkommentare von Albertus Magnus, Bonaventura, Thomas von Aquin und Johannes Duns Scotus. Universität Duisburg – Essen 2004/2005

22 Universität Duisburg – Essen 2004/2005
Albertus Magnus Albertus Magnus (* um 1200 in Lauingen an der Donau; † 15. November 1280 in Köln) war der erste große christliche Aristoteliker des Mittelalters. Er studierte 1223 die artes liberales in Padua, trat in den Dominikanerorden ein und studierte nach 1223 in Köln Theologie, wo er auch zum Priester geweiht wurde. Um 1240 ging er an die Pariser Universität, erwarb dort den Magister der Theologie, lehrte drei Jahre lang und befasste sich dabei intensiv mit Aristoteles und der jüdisch-arabischen Philosophie. 1248 kehrte er nach Köln zurück in Begleitung seines Schülers Thomas von Aquin. Zwei Jahre lang, von 1260 bis 1262 war Albert Bischof von Regensburg. Durch Urban IV. vom Bischofsamt entbunden, wurde er zum Kreuzzugsprediger in Deutschland und Böhmen 1263 bis 1264 eingesetzt. Ab 1264 übte er Lehrtätigkeiten in Würzburg und Straßburg aus. Um 1270 kehrte er endgültig zurück in das Dominikanerkloster Hl. Kreuz in Köln. Seine Gebeine ruhen in der Krypta von St. Andreas in Köln. 1931 wurde er heilig gesprochen und zum Kirchenlehrer erhoben. Papst Pius XII. ernannte ihn 1941 zum Schutzpatron der Naturwissenschaftler. Universität Duisburg – Essen 2004/2005

23 Universität Duisburg – Essen 2004/2005
Petrus Lombardus Petrus Lombardus (* um 1100 in Lumellogno bei Novara, † ) war einer der einflussreichsten Vertreter der Scholastik. Wegen seines großen, vierbändigen Lehrbuches, eine Sammlung mit Zitaten („Sentenzen“) der Kirchenväter und der heiligen Schrift erhielt später den Namen „Magister Sententiarum“. Petrus Lombardus beschäftigte sich intensiv mit der Trinitätslehre und dem Wesen des heiligen Geistes. Die Sententiarum libri IV des Petrus Lombardus hatte als Schulbuch der Theologie eine weitreichende Wirkungsgeschichte. Von der Mitte des 13. Jahrhunderts an entstanden die umfangreichen Sentenzenkommentare von bedeutenden Theologen wie z.B. Albertus Magnus, Johannes Bonaventura, Thomas von Aquin und Johannes Duns Scotus.Spätestens. Im 15. Jahrhundert verloren die Sentenzen des Petrus Lombardus ihren Einfluss als theologisches Schulbuch, weil sie durch Lehrbücher wie die Summa theologica abgelöst worden war. Universität Duisburg – Essen 2004/2005

24 Universität Duisburg – Essen 2004/2005
Alexander von Hales Alexander von Hales (* nach 1170 Hales Owen, Shropshire, † Paris) war ein englischer Theologe der Hochscholastik. Er war Franziskaner und lehrte in Paris. Neben seinem Schüler Bonaventura war er der Hauptvertreter der älteren, überwiegend augustinisch ausgerichteten Franziskanerschule. Er legte seinen Vorlesungen als erster die Sentenzensammlung des Petrus Lombardus zugrunde. Universität Duisburg – Essen 2004/2005

25 Tommaso de Vio (Cajetan)
Cajetan (* in Gaëta, daher: Gaëtanus, Cajetan, † 9./ in Rom), war Dominikaner, Kardinal, wird als Begründer des Neuthomismus angesehen. Er bekleidete wichtige Ordensfunktionen bis hin zum Ordensgeneral. 1511/12 verteidigte er gegen das Konzil der Kardinäle in Pisa und dann auf dem 5. Laterankonzil die Oberhoheit des Papstes über das Konzil. 1517 Kardinal, 1518 päpstlicher Legat am Reichstag zu Augsburg (im Anschluß daran verhandelte er vom 12. bis mit Martin Luther, den er vergebens zum Widerruf drängte) wird er Bischof seiner Heimatstadt Gaeta. Diplomatisch erfolglos (er kann die Kaiserwahl Karls V. nicht verhindern) ist er hingegen theologisch sehr produktiv. Neben dem als klassisch geltenden Kommentar zur „Summa Theologica“ des Thomas von Aquin ( ), der auf Veranlassung Leos XIII ff. neu herausgegeben wurde, setzte er sich intensiv mit der Theologie der Reformatoren auseinander, nahm zu vielen sozialethischen Fragen der Zeit Stellung und veröffentlichte einen Kommentar zu allen biblischen Büchern. Universität Duisburg – Essen 2004/2005

26 Universität Duisburg – Essen 2004/2005
Francisco de Vitoria Francisco de Vi(t)toria (* um 1483 in Burgos und † in Salamanca) war kath. Moraltheologe und »Völkerrechtler«. Vitoria studierte nach dem Noviziat Philosophie und Theologie in Paris wo er auch seine akademischen Grade erwarb und dann als Lehrer tätig war. Während dieser Zeit trat er mit den bedeutendsten Humanisten seiner Zeit in Kontakt (u.a. auch mit Erasmus). 1526 wurde er auf den theologischen Hauptlehrstuhl an der Universität zu Salamanca berufen, den er bis zu seinem Tod innehatte. Durch die Einführung der „Summa Theologica“ des Thomas v. Aquin als Grundlage seines Lehrens (statt der Sentenzen des Petrus Lombardus) trug er an der Thomas-Renaissance bei. Wichtiger noch ist die Bedeutung Francisco de Vitoria auf dem Gebiet des Völkerrechts. Durch die in der neuen Welt wirkenden Dominikaner war er unmittelbar mit deren Probleme befasst. Er lehnt die Conquista grundsätzlich ab, da die eingeborenen Völker vor der Ankunft der Weißen nicht nur legitime Herren ihrer Güter waren, sondern aufgrund ihrer kulturellen Leistungen als vernunftbegabte Menschen anzusehen sind, als Ebenbilder Gottes, denen alle in der Natur des Menschen gründenden, unverlierbaren Rechte zustehen. Universität Duisburg – Essen 2004/2005

27 Universität Duisburg – Essen 2004/2005
Papst Leo XIII.1 Papst Leo XIII. (eigentlich Vincenzo Gioacchino Pecci * in Carpineto Romano bei Agnagni, † in Rom) wurde am von der Kurie zum Nachfolger Pius IX. gewählt. Sein Ziel war es, die Kirche aus ihrer Isolierung gegenüber den neuzeitlichen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen herauszuführen, in die sie unter dem langen Pontifikat seines Vorgängers Pius IX. geraten war (Syllabus errorum, 1864, Vaticanum I, 1870). So erstrebte Leo als Antwort auf die Nöte seiner Zeit die Restauration der von ihm als vorbildlich erachteten hochmittelalterlichen Ordnung von Kirche und Staat (Enzyklika: Rerum novarum, 1891). Dabei waren die Reform des Theologiestudiums mit ihrer Orientierung an Thomas von Aquin (Enzyklika »Aeterni patris« vom ) und die Orientierung am persönlichen Vorbild Innozenz' III. ( ) die Grundlagen seines Vorgehens. Dem Studium des Thomas von Aquin diente die Schaffung einer Thomas-Akademie und die Herausgabe seiner Werke (»Leonina«). Universität Duisburg – Essen 2004/2005

28 Glossar A - D Bakkalaureus Artes liberales Conquista Dominikaner
seit dem 13. Jahrhundert der niedrigste akademische Grad, der zuerst an der Pariser Universität verliehen wurde Artes liberales die Freien Künste, sieben Lehrdisziplinen, die seit der hellenistischen Epoche und speziell im Mittelalter als "allgemeine Bildung" für jeden "Freien" verbindlich waren und bis in die Gegenwart hinein den Fächer-Plan unserer Gymnasien beeinflussen; Trivium: Grammatik, Rhetorik, Dialektik (wozu die Philosophie - speziell die Logik zählt); Quadrivium: Arithmetik, Geometrie, Musik (Musiktheorie), Astronomie (Sphärik). Conquista die grausamen spanischen und portugiesischen Eroberungen in Mittel- und Südamerika Dominikaner auch: ordo fratrum predicatorum (OP); 1215 von Dominikus 1215 in Toulouse als Priester-Genossenschaft gegründet, als Orden 1216 bestätigt. Ziel: Bekehrung der Albigenser (Katharer), 1232 mit der Inquisition beauftragt, an Universitäten stark vertreten (Thomas von Aquin)

29 Glossar D – F Doctor subtilis Filioque Franziskaner
Wegen seiner aufwendigen und geschickten Analysenmethoden, besonders in seiner Verteidigung des Dogmas der unbefleckten Empfängnis, ist Bonaventura als Doctor Subtilis bekannt geworden. Filioque mittelalterlicher Zusatz zum Nicaeno-Constantinopolitanum «und dem Sohn». Zusatz erstmals 589 auf der Synode von Toledo, im Frankenreich polemisch aufgegriffen; kirchenpolitisch von Rom gegen Byzanz genutzt; 1014 (Krönung Heinrich II.), endgültig 1274 (Lyon II) u (Florenz) offiziell durchgesetzt (?!) Franziskaner FM: Ordo Fratrum Minorum; auch Minderbrüder genannt; Franz von Assisi erhielt seine Regel 1223 von Papst Honorius III. bestätigt; Ordenskleidung: brauner Habit, weißer Strick, brauner Umhang, Sandalen; wegen strikten Armutsgebotes mehrfache Spaltungen in Spiritualen, Conventualen, Kapuziner (1527)

30 Glossar K - M Konklave Monopsychis-mus Mystik
der Raum, in dem der Papst gewählt wird; auch die Versammlung der Kardinäle zur Papstwahl. Durch die 1274 von Papst Gregor X. angeordnete Einschließung und die damit verbundenen Unbequemlichkeiten sollen die Kardinäle zu möglichst schneller Wahl veranlasst werden, außerdem soll jede Beeinflussung von außen verhindert werden. Monopsychis-mus die aus Aristoteles' Lehre von Averroës entwickelte Auffassung, dass es nur eine einzige Seele gebe, deren vergängliche Zustände die individuellen Seelen seien Mystik erstrebt Einssein der Seele mit Gott durch Kontemplation, Spekulation u. Ekstase; neuplatonisch geprägt (Augustin, Dionysos Areopagita); im MA Bernhard von Clairvaux (Sermones in Canticum [Hohes Lied]); Höhepunkt: Meister Eckehart ( ); im SpätMA auch als sittl. Läuterung begriffen (Thomas von Kempen, Imitatio Christi um 1420)

31 Glossar S - T Studium generale respondens Provinzial Tridentinum
im Mittelalter: Hochschule ohne Universitätsrang, oft Vorgänger einer Universitätsgründung, z.B. das 1248 von Albertus Magnus in Köln organisierte Studium generale für die Dominikaner respondens in der akademischen Disputation: derjenige der die Thesen (deren Verfasser er auch meist ist) gegen den opponens verteidigt Provinzial derjenige, der den zu einer Ordensprovinz zusammengefassten Klöster vorsteht (bei den Bettelorden) Tridentinum Abk. für Konzil von Trient entstanden durch Weglassen des Wortes «Concilium»; cf. Lateranum, Vaticanum; die dort beschlossenen Dekrete bestimmten die Physionomie des römischen Katholizismus bis zum Vaticanum II; charakteristisch: anti-protestantische Engführung der Tradition


Herunterladen ppt "eine Präsentation erstellt von Sandra Konrads"

Ähnliche Präsentationen


Google-Anzeigen