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Einführung in pädagogische Handlungsfelder: Sozialpädagogik

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Präsentation zum Thema: "Einführung in pädagogische Handlungsfelder: Sozialpädagogik"—  Präsentation transkript:

1 Einführung in pädagogische Handlungsfelder: Sozialpädagogik
Dr. Susanne Volkmar Einführung in pädagogische Handlungsfelder: Sozialpädagogik Vorlesung 6 Theorien und Theorieansätze in der Sozialpädagogik

2 Gegenstandsbereich Sozialer Arbeit
Hat Soziale Arbeit überhaupt einen eigenen Gegenstandsbereich? Und was ist überhaupt ein GEGENSTANDSBEREICH einer wissenschaftlichen Disziplin? „Bei dem Gegenstandsbereich einer Wissenschaft handelt es sich um die Gesamtheit der Eigenschaften, Strukturmerkmale, Prozesse bestimmter Objekte, die von der betreffenden Wissenschaft untersucht werden. (...) Gelingt es nicht, diesen Zusammenhang von Konstruktion und Beschreibung ausreichend verstehen zu können, sind der Gegenstandsbereich und die wissenschaftlichen inkongruent. (...) (Engelke 2003, S. 287) Der spezifische Gegenstand von Forschung und Praxis Sozialer Arbeit sind soziale Problemlagen! Soziale Probleme: soziale Benachteiligung, Armut, Umweltverschmutzung, Kriminalität...

3 Theorien als Erklärungsmodelle
Theorien sind Erklärungsmodelle für die Reduzierung von komplexer Realität Theorie informiert die Praxis über die jeweiligen individuellen und vor allem gesellschaftlichen Ursachen und Entstehungsbedingungen von individuellen und sozialen Problemlagen.

4 Kritische Entwicklung Optimistische Entwicklung
Theorievielfalt Stand der Theorienentwicklung... Kritische Entwicklung Optimistische Entwicklung Viele Autor*innen sehen bis heute keine einheitliche inhaltliche Theorie (Ist dies überhaupt möglich bei den zersplitterten Praxisfeldern?) Theoriedilemma Theoriewirrwarr Lediglich erste Ansätze Suchbewegungen (Staub-Bernasconi 1994, S ) Große Fülle von Ansätzen, Konzepten, Modellen und Theorien (Engelke 1999, S. 83)

5 Zwei Theorieblöcke Klassische Theorie-Modelle und Konzepte: versuchen zu erklären, was die „alte“ Sozialpädagogik war und welchen Stellenwert sie in der Gesellschaft und Erziehung bis heute unter der Bezeichnung Soziale Arbeit noch einnimmt. Vertreter*innen: Pestalozzi, Schleiermacher, Mager, Diesterweg, Natorp, Nohl, Bäumer, Mollenhauer, Giesecke, Winkler Neuere Theorie-Modelle der Sozialen Arbeit: erarbeiten Inhalte, in welchem Spannungsverhältnis die drei Bereiche Praxisfelder der Sozialen Arbeit Theorieansätze als Erklärungsmodelle für soziale Problemlagen und Professionalisierung zueinander stehen und wie sich Soziale Arbeit als wissenschaftliche Disziplin etabliert. Vertreter*innen: Thiersch, Engelke, Staub-Bernasconi Oftmals eher “Theoriefragmente“ als „vollständige wissenschaftliche Theorie“

6 Systematiken Es gibt drei unterschiedliche Systematiken, nach denen sich die Theorieentwürfe zusammen lassen (vgl. Thole 210, S ) Schmidt, Hans-L.: fünf Theorieentwürfe Transzendental-philosophischer Ansatz Geisteswissenschaftlich hermeneutischer Ansatz Kritisch-rationaler Ansatz Dialektisch-kritischer Ansatz Marxistischer Ansatz (Schmidt 1981, S ) Mühlum, Albert: drei Theorieansätze Sozialintegrativ Kritisch-emanzipatorisch Systemverändernd (Mühlum 1986, S ) Engelke, Ernst: vier Schulen der Theoriebildung Technologisch-normalisierend ausgerichtete Schule Hermeneutisch-alltagsorientiert ausgerichtete Schule Ökosozial-managend ausgerichtete Schule Prozessual-systemisch ausgerichtete Schule

7 Bedeutende Theorieansätze
Sozialpädagogik nach Hermann Nohl ( ) Er untersuchte das Zustandsbild der Gesellschaft nach dem 1. Weltkrieg und kommt zu dem Ergebnis, dass eine wertunsichere Gesellschaft entstanden ist, die der Jugend keine sicheren Anpassungshilfen mehr geben kann Nohl versuchte Gesetzmäßigkeiten zu finden, wie die not entstanden ist und welche praktischen Konsequenzen daraus zu ziehen sind er analysiert fünf wirksame Energien, durch die versucht wurde, die not Jugendlicher zu erklären: 1. geistige Energie – Sozialismus, 2. geistige Energie - innere Mission, 3. geistige Energie – Frauenbewegung, 4. geistige Energie - sozialpolitische Bewegung, 5. geistige Energie – Jugendbewegung Das Recht des Individuums auf sein eigenes Wohl gilt als vorrangiges Ziel und Aufgabengebiet der Sozialpädagogik, Ablehnung, den Einzelnen als „Fall“ zu sehen, übersieht aber nicht die Bezogenheit zur Gemeinschaft Will man dem Einzelnen Helfen, bedarf es eines positiven Verhältnisses zu ihm, dies drückt sich im pädagogischen Bezug aus Im Blickpunkt: die Schwierigkeiten, die jemand hat und nicht, die der einzelne macht Sozialpädagogik nach Familie und Schule dritter Erziehungsraum Entscheidende Aufgabe der Sozialpädagogik ist die Vorbeugung/Prophylaxe

8 Sozialpädagogik nach Klaus Mollenhauer (1928-1998)
Er sieht Sozialpädagogik als eine Funktion der Gesellschaft. Sozialpädagogische Verlegenheit der Gesellschaft, weil sie nicht imstande ist, die durch die sozialen Veränderungen der industriellen Gesellschaft entstandenen Lückenmit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln zu schließen Funktionsverlust von Familie und Schule als Grund für die Entstehung von Sozialpädagogik Positive Wende: von der bloßen Nothilfe zur selbstverständlichen Erziehungsleistung für den Normalfall Aufgabe der Sozialpädagogik: Gleichgewichtszustand herstellen zwischen den Bedürfnissen und Motiven des Einzelnen und der Struktur der modernen Gesellschaft gegebenen Anforderungen Mollenhauer unterscheidet: Familienerziehung: pflegen, sorgen, unterstützen Schulpädagogik: unterrichten, einweisen, einüben Sozialpädagogik: schützen (i.S.v. Schutz von sozialer Gesundheit und Humanität), pflegen (i.S.v. Kultivierung), beraten (Eltern und junge Menschen; wesentliche Funktion)

9 Sozialpädagogik nach Hans Thiersch (1935)
Beschreibt soziale Probleme als interdependentes Gefüge von räumlicher Umwelt, sozialer Struktur und sozialen Beziehungen Für Thiersch sind zentrale Dimensionen für eine sozialpädagogische Theoriebildung nachfolgende: Lebenswelt der Adressaten: Frage nach den Lebensverhältnissen, Ressourcen und Defiziten der Adressaten Gesellschaftliche Funktionen: Bearbeitung von Problemlagen und Konflikten im Mikrokosmos individueller Lebensbereiche unter Bezugnahme auf sozialstaatliche Mechanismen Sozialpädagogische Institutionen: in diesem Zusammenhang kommen die disziplinierenden, unterdrückenden und stigmatisierenden Mechanismen von sozialpädagogischen Institutionen und ihren spezifischen Leistungen ins Blickfeld der Analyse. Sozialpädagogisches Handeln: Reflektion und Selbstkritik sollte zum konstitutiven Merkmal von sozialpädagogischer Handlungskompetenz werden. Wissenschaftskonzept der Sozialpädagogik: Erziehungswissenschaft als Leitwissenschaft Lebensweltorientierte Sozialpädagogik Lebenswelt als Selbstverständlichkeit: Wirklichkeit; Handeln des Menschen wird durch Typisierung und Routine entlastet. Lebenswelt als Aufgabe: Wirklichkeit, die schwierig, mühsam, herausfordernd ist und die durch zwei Pole charakterisiert wird: Individualisierung und Pluralität sechs zentrale Handlungsmaximen: Prävention Dezentralisierung/Regionalisierung Alltagsnähe Ressourcenarbeit Integration – Normalisierung Partizipation Geht von der Freiwilligkeit, Mitbestimmung und Selbsthilfe des Einzelnen aus

10 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit


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