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Umgang mit demenziell Veränderten
Ursachen kennen Verhalten verstehen lernen R. Wiss-Rauchfuß Fachwirt Gesundheit & Sozialwesen Weiterbildung im Bereich Gerontopsychatrie
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Was gibt es jetzt ? Standardhandbuch ? Sicher nicht
Handlungsleitfaden !!
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Definition von Demenz Demenz ist der Oberbegriff für die Veränderung und Neuanpassung auf früherem Entwicklungsniveau von erworbenen intellektuellen Fähigkeiten als Folge einer Hirnschädigung mit kognitiven Störungen, Störungen der Wahrnehmung, Gedächtnisstörungen, Konfabulationen, Denkstörungen, Orientierungsstörungen, Apraxie, Stereotypie und Veränderung der Persönlichkeit.[Pschyrembel]
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Formen Primäre Demenz (ca. 90%) Ursprung im Gehirn
Nervenverbindungen nehmen ab und Nervenzellen sterben z.B. Eiweißablagerungen Je nach betroffener Hirnregion werden Verhalten, Denken, Sprache und Orientierung beeinflusst verzögern möglich heilen nicht !
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Formen Sekundäre Demenz Medikamente und Alkoholsucht
Vom Gehirn unabhängige Grunderkrankungen wie Depressionen, Schilddrüsenerkrankungen oder ein Vitaminmangel führen ebenfalls zu einer sekundären Demenz Werden diese Auslöser behandelt, kann dies zu einer Heilung der Krankheit führen.
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Ursachen ? Neurodegenerative Erkrankungen z. B. Alzheimer-Krankheit, Lewy-Körperchen-Krankheit, Erkrankungen des Stirnhirns (Frontotemporale Degenerationen) Erkrankungen der Blutgefäße des Gehirns führen zur sogenannten vaskulären Demenz, die durch Durchblutungsstörungen im Gehirn gekennzeichnet ist
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Ursachen Neurologische Erkrankungen (z. B. Parkinson)
Stoffwechselkrankheiten (z. B. Diabetes mellitus) Schädel-Hirn-Verletzungen (Unfallfolge) Infektionen (FSME) Medikamente (z. B. Antidepressiva, Neuroleptika) Tumore Blutungen Vitaminmangel Hormonmangel Abflussbehinderungen des Nervenwassers im Gehirn (Liquor)
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Stadien 1. Frühes Stadium: Leichte Demenz
Im Vordergrund des leichten Demenz Stadiums steht die Störung des Kurzzeitgedächtnisses Die vermehrte Vergesslichkeit und zeitlichen Orientierungsprobleme beispielsweise Gegenstände aus dem alltäglichen Leben verlegen oder sie vergessen Absprachen und Termine Weitere Merkmale der Leichten Demenz: Beeinträchtigung des Denkvermögens Eingeschränkte Aufmerksamkeit Auftreten von Schwierigkeiten bei alltäglichen Verrichtungen Fehlendes Multitasking Sprachprobleme Stimmungsschwankungen Persönlichkeitsveränderung
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Stadien 2. Mittleres Stadium: Mittelschwere Demenz
bereits vermehrte Schwierigkeiten bei alltäglichen Verrichtungen Kompliziertere Tätigkeiten im Haushalt oder in der Freizeit werden beispielsweise aufgegeben, so dass Erkrankte auf fremde Hilfe angewiesen sind Defizite im Erinnerungsvermögen, der Erkennungsfähigkeit, der Kommunikation oder beim Lernen Wahrnehmung im besten Erwachsenenalter und in Vollbesitz körperliche und geistigen Leistungen Mittelschwere Demenz: Symptome Verlust von zeitlicher und räumlicher Orientierung, verstärkte Einschränkung der Kommunikation und Sprache Auftreten einer verstärkten Unruhe Angstzustände Oftmals auftretende Harninkontinenz
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Stadien 3. Spätes Stadium: Schweres Demenz
starker geistigen Abbau, totaler Gedächtniszerfall und das Gehirn kann keine Informationen mehr speichern Mittelschwere Demenz: Symptome eingeschränkte Sprache, einzelne Worte und Laute aneinander reihen Sprachzerfall Inkontinenz ;Verlust der Kontrolle über die Blase und Darmentleerung Menschen aus ihrem langjährig gewohnten Umfeld werden in diesem Stadium auch nicht mehr erkannt Bettlägerigkeit
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Spannungsfelder Alltags- kompetenz Kognition Verhalten Toilette
Gedächtnis Orientierung Aufmerksamkeit Denken, Logik Sprache Toilette Ankleiden Haushalt Telefonieren Umgang mit Geld Reisen Veränderung der Persönlichkeit Angst, Halluzinationen, Wahn, Apathie
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Unser Gehirn und die Demenz
Heute Gestern Früher Ganz früher
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Die Folge für die Wirklichkeit
2 Welten in einem Kopf !
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Grundsätze der Lebensgestaltung
Tagesablauf überschaubar und gleichmäßig gestalten (Aufstehen, Essen, Aktivitäten) Lebensraum möglichst nicht oder nur wenig verändern (Möbel, Wohnung) Gewohnheiten beibehalten (Hobbies, Haushalt, soziale Aktivitäten) Anpassung der Lebensbedingungen (Gefahrenquellen beseitigen, z.B. Herdsicherung, Stolperfallen) Körperliche Aktivität beibehalten
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Rolle des „gesunden“ Gegenübers
Zeit nehmen (auch für sich selbst) Deutlich, langsam und laut sprechen Klare und einfache Anweisungen geben Sinnlose Diskussionen vermeiden Wahlmöglichkeiten einschränken nicht: Möchtest Du Kaffee oder Tee? besser: Möchtest du Kaffee? dann: Möchtest du Tee?
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Tipps zum Umgang mit dementen Menschen
Nimm den Menschen so an, wie er ist Zeige ihm Wertschätzung und Respekt Lache nicht über auffallende, unangemessene Reaktionen des Demenzkranken Führe Gespräche, gehe an den Erkrankten heran und stelle Blickkontakt her Sprich einfache, kurze, deutliche Sätze Nur eine Mitteilung pro Satz Ergänze deine Worte durch Blickkontakt, Gesten und Berührungen Gebe dem Erkrankten Zeit für eine Reaktion Vermeide schwierige Fragen mit mehreren Auswahlmöglichkeiten
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Tipps zum Umgang mit dementen Menschen
Warum? (Quizfragen) Stelle Hintergrundgeräusche ab Weise den Demenzkranken nicht auf seine Fehler hin. Keine Streitereien, vermeide sinnlose Diskussionen Habe Verständnis für den Demenzkranken, da er in der Vergangenheit lebt (Biographiearbeit) Der Demenzkranke hat immer Recht Tue Dinge mit ihm, die er gerne tut Unterstütze den Menschen bei allem was er noch selbst tun kann Versuche die Situation mit Humor zu nehmen
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Persönlichkeitsfestigung
Persönlichkeit, Lebensziele, Rückbesinnung Prägende Lebensereignisse (emotionale Gedächtnisinhalte) Zugriff auf Langzeitgedächtnisinhalte Kommunikationsförderung Identität Vertrauensaufbau
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Praktische Tips Im Alltag unterstützen- Hilfe zur Selbsthilfe
Nachhelfen oder gewähren lassen? Zeit lassen zum Selbermachen ! Nehmen Sie Demenzkranken nicht alles ab, auch wenn es länger dauert, als Ihnen lieb ist Erinnern Sie Ihr Gegenüber lieber mehrmals freundlich daran, was sie oder er eben tun wollte Bleiben Sie nicht ungeduldig neben der betroffenen Person stehen. Das setzt sie zusätzlich unter Druck Lassen Sie zu, dass Ihr demenzkrankes Familienmitglied Ihnen bei einfachen Tätigkeiten hilft
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Praktische Alltagshelfer
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Praktische Tips Schönes erleben Musik hören und singen
Gerüche wecken Erinnerungen Tasten und schmecken Fotoalbum anlegen
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Praktische Tips Konflikte bewältigen Sich in den Kranken einfühlen
Ablenken, nachgeben und erklären Selbstvertrauen stärken Ruhe bewahren Auch für sich selbst sorgen Hilfsangebote finden und nutzen
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Praktische Tips Überforderung !
Sie fühlen sich gehetzt und fürchten, nicht alles zu schaffen ? Ihre Gedanken kreisen ständig darum, was Sie als Nächstes für Ihren demenziell veränderten Angehörigen tun müssen ? Sie fallen todmüde ins Bett und schlafen trotzdem schlecht ? Sie sind anfällig für Erkältungen und andere Krankheiten geworden ? Sie nehmen stark ab, weil Sie unregelmäßig essen ? Sie nehmen stark zu, weil Naschen Sie kurzzeitig von Ihren Sorgen ablenkt ? Sie reagieren gereizt auf Ihr demenzkrankes Familienmitglied. Sie werden ihm gegenüber laut. Sie fassen hart zu und beginnen, zu schütteln? Sie sehen Ihre Freunde kaum? Sie hatten seit Wochen keine Zeit mehr für Ihr liebstes Hobby?
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Allgemeine Fragen für den Umgang mit Dementen Hinsicht auf mögliche Verhaltensauffälligkeiten
Muss die Maßnahme wirklich sein? Muss die Maßnahme jetzt sein? Muss die Maßnahme auf diese Art und Weise sein? Kann die Maßnahme möglicherweise von einer anderen Person ohne Zwang durchgeführt werden? Welche negativen Folgen kann diese Maßnahme für den Betroffenen haben? Welche Alternativen gibt es für diese Maßnahme?
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Nächtliches Wandern Rituale installieren
Feste Ruhezeiten ( auch Mittags) Paradoxwirkung von Medikamenten prüfen Sicherheiten schaffen (blendfreies Nachtlicht, vertraute Gegenstände -> Nachttischlampe ) Ausreichend Aktivität tagsüber ohne Überlastung
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Umgang mit Angst (Wahn)
Angsttagebuch Vermeiden von Konfrontation Integrative Validation (Gefühlsebene) Flüssigkeitshaushalt kontrollieren Medikamentenbeipackzettel beachten
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Essen und Trinken Fingerfood: Getränkebilanz: Rituale installieren
Essen und Trinken zu geregelten Zeiten kann schwierig werden aufgrund fehlenden Hunger- und Durstgefühles Essen und Trinken werden als solches verkannt Fingerfood: Klein= schmierarm, ohne Aufwand zu kauen und zu schlucken, süß oder herzhaft nach belieben, abwechslungsreich= nährstoffreich Getränkebilanz: Auf Vorlieben und Abneigungen reagieren, Geschmack nach Bedarf des Betroffenen verstärken, mögliche Ersatzversorgung ( Melone, Gurke …) Rituale installieren Fingerfood an mehreren Plätzen, Lieblingstasse, „Tischglocke“ , Tischgebet
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Guten Appetit !
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Rastlosigkeit & Weglaufabsichten
Raum schaffen Bewegung schaffen ( Spaziergänge auf immer selbem Weg auch im Haus ) „Hausschild“ ( Name Adresse und zu verständigende Personen und Telefonnummer )
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Aggressionen Diese sind teilweise vielschichtig und müssen daher analytisch nach möglichen Ursachen nach dem Ausschlussprinzip bearbeitet werden Merke: Aggression ist immer ein Alarmsignal was mit unter immer wiederkehrend ist !
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Step by Step Aggressionen systematisch analysieren und bewältigen
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Step by Step- ein Ausschlussraster
Betroffener Grundbedürfnisse Schmerzen Medikamente Begleitung Betreuungsmodelle
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Grundbedürfnisse Betroffener
Besteht Grund zur Annahme der Betroffene könnte Hunger haben? Dieses wäre durch Bilanzierungsprotokolle nachvollziehbar und könnte sofort abgestellt werden. Besteht Grund zur Annahme der Betroffene könnte Durst haben? Besteht Grund zur Annahme der Betroffene könnte ein Schlafdefizit haben? Schlafgewohnheiten ermitteln und unterstützen ( Mittagsschlaf ), engmaschige Dokumentation der nächtlichen Aktivitäten und deren Frequenz und Dauer. Besteht Grund zur Annahme der Betroffene könnte Frieren / Schwitzen? Überprüfung der Umgebungstemperatur gegebenenfalls regulieren, dem Empfinden Rechnung tragen ( leichter bekleiden oder wärmer bekleiden) ungeachtet der eigenen Empfindung.
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Schmerzen Betroffener
Treten Aggressionen in wiederkehrender Weise bei bestimmten Aktivitäten am und vom Betroffenen auf, welche darauf schließen lassen das hiermit Schmerzen verbunden sind? Schmerzanalyse durchführen in allen pflegerelevanten Segmenten ( Grundpflege, Toilettengänge, Nahrungsverabreichung, Transfer..) Bei Verdacht des Vorliegens einer Schmerzsymptomatik, Information des zuständigen Hausarztes und Abstimmung des weiteren Vorgehens.
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Medikamente Betroffner
Treten Aggressionen auf nach Verabreichung bestimmter Medikamente? Es wäre in diesem Fall zu ermitteln, ob eines der verordneten Medikamente als mögliche Nebenwirkung Aggressionen auslöst, oder zumindest aggressionsfördernd wirkt ( akute Verwirrtheit, innerliche Unruhe, geminderte Vigilanz, Erregungszustände ). Des Weitern ist zu prüfen, ob die angesetzte Dosis verträglich ist, oder eine zu lange Verweildauer im Körper b.z.w. nicht ausreichende oder zu hohe Konzentrationen vorliegen. Sollte dieser Verdacht nahe liegen, wäre eine Änderung der Medikation zu veranlassen. Treten Aggressionen nach der Gabe von Medikamenten auf, welche zur Beruhigung und zum Schlaf dienen sollen? Es liegt der Verdacht einer Paradoxwirkung nahe, diese Medikamente sind zu meiden, da der therapeutische Nutzen ausbleibt. Treten Aggressionen nach Änderung der Medikation auf? Es liegt der Verdacht nahe, das hier eine Wirkstoffgruppenunverträglichkeit vorliegt, bei der die aktuelle Kombination der Medikamente zu Aggressionen führt, da einzelne Wirkmechanismen nicht zu tragen kommen oder in Ergänzung miteinander zum negativen therapeutischen Ergebnis führen. Es sind somit alle Medikamente auf gegenseitige Verträglichkeit durch den verordnenden Haus- / Facharzt zu prüfen.
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Personenunterstützendes Verhalten
Anerkennen Verhandeln Zusammenarbeiten Spiel und Zwecklosigkeit Timalation (Basis animierend) Feiern Entspannen Gefühle zeigen und anerkennen Handlung (was erfüllt mich ?) Zugehörigkeit Bindung Identität
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Personen untergrabendes Verhalten /maligne Sozialpsychologie
Verbannen Lästern Zum Objekt erklären Ignorieren Betrügen Entmächtigen Infantilisieren (Übermutter/ Übervater) Einschüchtern Etikettieren Stigmatisieren Überholen Invalidieren Zwingen Vorenthalten Anklagen Unterbrechen Herabsetzen
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Kommunikation
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Validation Validation lässt
sich mit „etwas für gültig erklären“ oder auch als „Wertschätzung“ übersetzen. Validation ist eine Kommunikationsform und Therapie mit der man mit mangelhaft orientierten und desorientierten alten Menschen in Verbindung treten und vor allem in Verbindung bleiben kann.
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Validation bedeutet, dem Demenzkranken in dessen innere Welt
folgen, sie zu benennen und zu bestätigen
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Methodik der Validation
. 1. Schritt: Gefühle und Antriebe wahrnehmen z.B.: Fleiß, Genauigkeit, Fachwissen, Pflichtbewusstsein 2. Schritt: mit direkten kurzen Sätzen Gefühl oder Antrieb validieren durch verbalisieren z.B.: „Sie haben viel zu tun.“ "Sie sind ein fleißiger Mensch." "Sie kennen sich aus." "Sie machen Ihre Arbeit genau." "Sie sind ganz bei der Sache." "Sie wissen, was Ihre Pflicht ist." 3. Schritt: durch Sprichwörter, Liedtexte, Verse etc. allgemein validieren z.B.: „Ohne Fleiß kein Preis.“ "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen." 4. Schritt Einbindung der Biografie (zur weiteren Verallgemeinerung der Inhalte)
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Zum Schluß eine wichtige Nachricht :
Demente halten sich in aller Regel für ? Gesund !
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Demenztest https://www.netdoktor.de/krankheiten/demenz/demtect/
German.pdfhttps://vorbessern.nordwest.aok.de/pflege/ist-es-demenz-test-gibt-angehoerigen-orientierung/
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Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit !
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