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Veröffentlicht von:Klemens Grosser Geändert vor über 5 Jahren
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Auszug aus der Industriegeschichte von Richterswil
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Beginn der Industrialisierung in Richterswil
1812: erste Fabrik in Richterswil: mech. Baumwollspinnerei von Johannes Hürlimann in der Mülene ( 1805: erste Fabrik in Zürich: Baumwollspinnerei von Hans Caspar Escher ) Erziehungsheim, Hintergrund Villa Stapfer (Waisenhaus) Baumwollspinnerei von 1812, Mühlen von Mülene
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Voraussetzungen für die Industrialisierung in Richterswil
Lage am See, Verkehrsdrehscheibe: Zürich-Richterswil-Einsiedeln (Pilger) Zürich- Richterswil- Schindellegi- Gotthard- Piemont Hanglage / Wasservorkommen / Anlage von Fabrik-weihern und Stauwerken Pilgerbetrieb / Transportgewerbe (Schiffleute und Fuhrleute) / Gaststätten / Hotels Handwerk
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Richterswil um 1772, Pilgerherbergen
Dampffärberei Rotfarb auf dem Horn. Dampfschiff Republikaner (1840) Schifflände Zürich um 1820
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5 Fabrikweiher in Richterswil Göldi,Töss, Erlenstrasse, Mülene, Sternenweiher
Göldiweiher oberhalb Spital Richterswil Antrieb für Lohmühle, Lohstampfe in der Juchmatt (Verarbeitung von Baumrinde für Gerbereizwecke) Fabrikweiher Mülene Teigwarenfabrik Rebsamen (Nudli), 1931 abgebrannt
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Handwerk als Grundlage der Industrialisierung
Messerschmiede (Fam. Goldschmid/ Fam.Tanner „Dägeschmid“) Gerberei (Gerbi, Gerbestrasse) Färberei (alte Farb, Farbweg) Sägerei (Mülibach, Samstagern) Müllereibetriebe (Mülene) Bierbrauerei (Dorfstrasse) Ziegelei (im Hafen, Garnhänki, Leigrueb) Heimweberei (Hanf, Flachs (Leinen), Wolle, Baumwolle, Seide)
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Lehmgrube in Richterswil
seit 1772 bezeugt Schneidermeister Hans Heinrich Lüthi betreibt ab 1802 erste Ziegelhütte in der „Garnhänki“ ab 1861 zweite Ziegelhütte von Jakob Suter im „Hafen» (bergseits der Glarnerstrasse) Julius Widmer / Ziegeleibesitzer / Gemeindepräsident / Kantonsrat
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Handwebstuhl Kinderarbeit: ab 1859 dürfen Kinder nicht länger als
Inserat von 1865 Kinderarbeit: ab dürfen Kinder nicht länger als 13 Stunden pro Tag beschäftigt werden Handwebstuhl Richterswil zählt 1787 511 Baumwollspinner 383 Musselinweber Trager / Tüechler / Fergger (oft Doppelfunktion von Bäckern und Textilverlegern)
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Das Industriezeitalter beginnt 1812
Johannes Hürlimann-Burkhard, Sohn einer Handweberin und eines Schiffmannes 1803 Warenniederlassung in St. Gallen, Kunde der Baumwollspinnerei Escher in Zürich 1812 eigene Baumwollspinnerei in der Mülene, zusammen mit den Gebrüdern Widmer (Müller in Mülenen) Mitglied des Kantonsrates, Statthalter des Bezirks Horgen
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Weitere Expansion der Betriebe von Joh. Hürlimann:
1822 Baumwolldruckerei im «Alten Rosengarten» 1836 lange Druckerei (ab 1900 Seidendruckerei Egli, später Zigarettenfabrik Mahalla) 1837 Expansion auf das Areal im Horn: Dampffär- berei, Rotfarb (Bezug der Kohle aus Käpfnach) 1853 Verkauf der Kattun- druckerei an die Firma Ziegler aus Winterthur
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ab 1854: Seidenindustrie in Richterswil
1850: ca. 500 häusliche Seidenweber 1854: Conrad Egli beginnt mit Seidenweberei auf dem Horn (heute Jugendherberge) 500 Webstühle 1857: Heinrich Landis (Schwiegersohn von Johannes Hürlimann) erbaut Seiden- weberei, heutiges Gemeindehaus II 1857: im ersten Fabrikgebäude in der Mülene von 1812 (Stapfer und Rüegg) Umstellung von Baumwolle auf Seidenspinnerei Henry Landis Richtersweil near Zuric
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1875: Turbine ersetzt Mühlrad Ein Industriepionier revolutioniert die Antriebskraft
Rudolf Zinggeler- Syfrig, Sohn eines Leinenwebers und einer Hausweberin aus Elgg, Sekundarlehrer in Kilchberg, Gemeinderat in Richterswil, Kantonsrat, Nationalrat 1852: Mit Bruder Samuel Betrieb einer Seidenweberei in Wädenswil 1873: Übernahme der Seidenspinnerei Stapfer in der Mülene, Richterswil Bau einer neuen Fabrik für die Seiden- zwirnerei in der „Garnhänki“ Ab 1872 Kauf von Wasserrechten im Mülibach / Anlage eines Stausees zum Betrieb einer Hochdruckanlage im „Sternen“
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1875: Aufbau eines Hochdruckleitungsnetzes in Richterswil
Die ca. 2 km lange Druckleitung vom Sternenweiher bis zum Seeufer in der Garnhänki wird ergänzt durch eine Abzweigung in der Dorfstrasse bis zum Rosengarten und ausgerüstet mit 5 Hydranten für die Feuerwehr. In der Folge schneller Ausbau zu einem Hochdruckleitungsnetz im Siedlungsgebiet am See bis zur Mülene (Teigwarenfabrik Rebsamen), Anschluss von vielen Industrie- Handwerks- und Bauernbetrieben Aufbau der Wasserversorgung, Anschluss der Grundwasserpumpen in der Mülene Anschluss der Kirche zum Betrieb eines „Orgelmotors“
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„Zinggeler“- Druckleitungsnetz ab 1875
► rot: ca. 2km lange Hauptleitung vom Sternenweiher zum See ► blau: 1. Abzweigung Dorfstrasse mit 5 Hydranten ► grün: spätere Erweiterungen ► rot: ca. 2km lange Hauptleitung vom Sternenweiher zum See ► blau: 1. Abzweigung Dorfstrasse mit 5 Hydranten ► grün: spätere Erweiterungen
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1889: Elektrizität in Richterswil
Zinggeler wird zum ersten Stromproduzenten am linken Seeufer. Villa Zinggeler ab 1893 erstes Wohnhaus mit elektr. Beleuchtung. (EW Waldhalde an der Sihl ab 1895 am Netz, liefert ab 1896 Strom für die Richterswiler Strassenbeleuchtung) Stromproduktion bis 1972
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1875 Richterswil erhält eine Fontäne
1875 Erste Erwähnung bei der Einweihung der linksufrigen Eisenbahn Springbrunnenbetrieb bis ca. 1964 Die Wasserkonzession wird 1972 gelöscht; der Sternen-weiher an die Gemeinde verkauft Der Zinggeler Springbrunnen ist mit 200 Fuss die höchste Fontäne des Kontinents (Reiseführer von 1887). Jet d‘eau Genf ab 1891
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Weitere am Hochdruckleitungsnetz angeschlossene historische Industriebetriebe:
Kattundruckerei auf dem Horn, später Gummiwerke Richterswil (Gurit AG) Zigarettenfabrik Mahalla mech. Werkstätte Wild und Landis, ab 1946 KERAG (Dampfkessel) Teigwarenfabrik Rebsamen, Mülene Tapetenfabrik Strickler, Erlenstrasse Brauerei Richterswil mech. Werkstätte Sennhauser, Adlergasse (Mostpressen, Landwirtschafts-maschinen) Ziegeleien Widmer, (später Wunderli) an der Glarnerstrasse
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Rudolf Zinggeler-Danioth Seidenfabrikant und Fotograf
Quellen: Kurt Wild: «Auf Richterswils alten Wirtschaftspfaden» Eidg. Archiv für Denkmalpflege, Sammlung Zinggeler Rudolf Zinggeler-Danioth Seidenfabrikant und Fotograf
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Richterswil hatte viele mutige, innovative Unternehmer
und hervorragende Industriebetriebe Es lohnt sich, sich an diese Industriegeschichte zu erinnern.
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Historische Eisenbahnremise von 1875:
Guter Standort um die Industriegeschichte von Richterswil darzustellen (Industriemuseum als Abteilung der Ortsmuseums „Bären“)
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schlechter Zustand, vom Zerfall bedroht,
Renovation dringend nötig
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Ziel der Initiative: denkmalgerechte Restauration der Remise
öffentliche Nutzung (Kultur- und Begegnungszentrum) Museum für Industriegeschichte
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Ende
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