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Bewerbungsgespräch und Assessment
Vortrag Gesprächsführung Gruppe 7: Carla Preuß, Joke Lembeck, Janosch Lieb, Jacob Riedel
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Inhaltsverzeichnis Einleitung Arten des Bewerbungsgespräches
Fragen und Rhetorik Bewerberperspektive Rechtliches Simulationsansatz Assessment Center Zusammenfassung
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Einleitung Altes Testament: Richter 7, 5
erstes überliefertes Auswahlverfahren
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Arten des Bewerbungsgesprächs
Konstruktansatz Tests zur Erfassung von Persönlichkeitsmerkmalen Biografieansatz Fragen über Erfahrungen, Abschlüsse, Ausbildungen Simulationsansatz Verhalten erfassen
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Bewerbungsgespräch (Bohlen, 2002)
Wichtigste Methode zur Einstellung (82%) Gesprächssituation zwischen zwei/ mehreren Personen Begegnungssituation Informiert sowohl Arbeitgeber als auch Bewerber
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Funktionen (Bohlen, 2002) Für Arbeitgeber: Für Bewerber:
Unterstützt Entscheidungsfindung Eindruck der Bewerbungsunterlagen überprüfen Bewerber qualifiziert? Für Bewerber: Stellenangebot Unternehmen kennenlernen Entscheidung treffen
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Funktionen (Bohlen, 2002) Für beide: Konflikt:
Abschätzen ob beide gut zusammenpassen Konflikt: Guten Eindruck hinterlassen Steht sachgerechter Entscheidung im Weg
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Anforderungsprofil (Schuler, 2002)
vor Bewerbungsgespräch erstellt Fähigkeiten, die Bewerber mitbringen soll Ausbildung Fachwissen Fähigkeiten Persönlichkeitsmerkmale
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Behaviour-Description Interview (BDI) (Janz et al. 1986)
Biographiebezogene Fragen 5 Phasen: überprüfbare Fakten Fachkenntnisse Aktivitäten Bewertung & Selbsteinschätzung Verhaltensbeschreibung
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Bewertung des BDI (Schuler, 2002)
Jede Kompetenz durch 1-2 Fragen erfassen Auswertung auf 5-stufiger Skala Relevanz der Situation für Arbeitsplatz Effektivität des Verhaltens Skala: weit unter den Anforderungen – weit über den Anforderungen Gesamtbewertung + Vergleich mit anderen Bewerbern
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Das Situative Interview (Schuler, 2002)
Situative Fragen Vorstellung, maximales Verhalten Aufbau: Einleitung 20-30 situative Fragen „Was würden Sie tun wenn...“ Bewertung anhand von Beispielantworten
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Das Multimodale Interview (MMI) (Schuler, 2002)
Anwendung aller 3 Ansätze Konstruktansatz stabile Persönlichkeitseigenschaften Biographischer Ansatz biographiebezogene Fragen Simulationsansatz situative Fragen Ziele: Höhere Validität als frühere Auswahlgespräche durch: Anforderungsanalyse, Strukturierung, Training,.. Überwinden der Einseitigkeit
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Aufbau (Schuler, 2002) Gesprächsbeginn Selbstvorstellung Bewerber
Freier Gesprächsteil Berufsinteressen und Handlungswissen Biographiebezogene Fragen Realistische Tätigkeitsinformationen Situative Fragen Gesprächsabschluss
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Fragen (Schuler, 2002) Generell wichtiger Bestandteil von Kommunikation Je nach Situation verschiedene Funktionen: Absichten Stimmungen Bedeutsamkeiten Statusbeschreibungen Im Bewerbungsgespräch: Steuerung, Diagnostik Grad der Strukturierung -> Reliabilität (Mischung gut)
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Fragen sollten sein: Verständlich Bündig Angepasst an Sprachniveau des Bewerbers Rechtmäßig Sozial akzeptabel Relevant (für Stelle) Prüfung dieser Punkte im besten Fall vor dem Interview
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Arten von Fragen (Schuler, 2002)
Offene Fragen: W-Fragen (was, wie, welche, womit) Eröffnende Funktion Kein ja/nein -> Handlungsspielraum, Hoffnung auf typische Aussagen Beispiel: Welche Erfahrungen haben Sie im Bereich (…) Geschlossene Fragen: Gezielter Informationserhalt Kann zu „Abfragecharakter“ führen (evtl. Reaktion des Bewerbers interessant, z.B. Ablenken…) Beispiel: Sind Sie damit einverstanden?
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Mehrfach- und Kettenfragen (Schuler, 2002)
Rückschlüsse auf Arbeitsgedächtnis (z.B. bei Mehrfachfragen zu Bereichen) Beispiel: mehrere Fragen zu Lebenslauf Alternativ: Bewerber antwortet auf für ihn leichtesten Teil, Rest wird vergessen Beispiel: Was interessiert Sie am Beruf besonders und wie haben Sie sich informiert?
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Suggestivfragen (Schuler, 2002)
Heikel wegen begrenzter Antwortmöglichkeiten (vorhersehbare Antworten diagnostisch wertlos) Können nützlich sein, um Bewerber aus der Reserve zu locken Möglichkeit: „Vortäuschen“ eventuell falscher Wertvorstellung Beispiel: Befragung zu Ungewissenhaftigkeiten Probleme: Ethische Bedenken Vermitteln von falschem Bild -> evtl. Abstoßen des Bewerbers
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Zweiseitige/ Alternativfragen
Mischung von offener und geschlossener Frage Vorsicht vor Suggestivfragen (Bsp. Team- oder Einzelarbeiter) Auswahlfragen Offenere Variante der Alternativfrage Evtl. nützlich zur Anregung des sprachlichen Einfallsreichtums des Bewerbers Beispiel: Wie sind Sie am erfolgreichsten, als Gruppenleiter, untergeordnet oder allein? (Schuler, 2002)
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Kenntnisfragen (Schuler, 2002)
Normalerweise durch Zeugnisse etc. gedeckt bei komplexeren, fachlichen Punkten und Unsicherheiten Beispiel: Welche Substanzen fallen unter das BTMG?
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Schwächenanalyse (Schuler, 2002)
Schwächen weniger offensichtlich, evtl. sogar vertuscht Vorsicht vor plumpen Fragen (Vorbereitung, „Konter“) Beispiel bei schlechter Frage: Bewerber führt als Schwäche den Umgang mit langsameren Arbeitern an Beispiel für gute Frage: Bild von Bewunderern und Gegnern Möglicher Beginn mit Bestärkung: in (…) scheint gut zu laufen, worin denn nicht so? „Symmetrie der Offenheit“: jeder von uns/ Bei mir war es damals so, dass… Aber dabei: Aufpassen vor Manipulation!
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Sequentielle Fragetechnik und Konkretisierungsfragen (Schuler, 2002)
Mehrere Fragen zu einem Thema, Beginn mit offener Frage, danach Konkretisierung Beispiel: Fachliche Interessen -> Betätigung im Studium -> spezielle Modelle Folgerung: schlagen sich allgemeine Präferenzen in Tätigkeiten nieder? Konkretiesierung: Änderung des Abstraktionsniveaus: Beispiel: Welche Tätigkeiten genau?
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Biographiebezogene Fragen (Schuler, 2002)
(VGL. BDI) Situative Fragen (vgl. Situatives Interview)
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Weitere Rhetorische Mittel (Schuler, 2002)
Kalkulierte Pause Länger als normal Erzeugt Spannung -> eventuell weitergehende, ungeplante Aussagen
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Gegenüber unterbrechen (Schuler, 2002)
Kontraintuitiv (schlecht für Beziehung) Unterbrechen, bestärken, Thema wechseln
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Verständnis/ Entlastung (Schuler, 2002)
Wichtig für generelles Wohlwollen/ positive Atmosphäre Bei kritischen Inhalten u.U schwierig (Bild von Unternehmen gefährdet) Beispiel: Konflikt mit Vorgesetzten Bei Ablehnung Gefahr von Vorsicht, Zurückhaltung am besten neutral äußern, aber positive Haltung wahren Beispiel: Ich verstehe, wie es unter diesen Umständen dazu kommen konnte.
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Perspektive des Bewerbers (Schuler, 2002)
Wichtig: soziale Validität: Merkmale in Interview richtig erfasst Allgemein unstrukturierte Gespräche für beide angenehmer, aber auch schwieriger Struktur wirkt fairer, aber weniger kompetent
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Bewerbertraining (Schuler, 2002)
Boom: Wettrüsten zwischen Bewerbern und Unternehmen Oft kontraproduktiv (Verfälschung des Eindrucks) Gesellschaftlich schwierig (Wettrüsten zwischen Bewerbern: Gefahr, abgehängt zu werden) Ausnahme: bei Gefahr der Kompetenzunterschätzung (z.B. durch Sprachbarriere)
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Rechtliches (Schuler, 2002)
Grundsätzlich Menschenrecht, Würde Persönlichkeitsschutz > Unternehmensinteressen Sorgfalts-, Rücksichts- und Diskretionspflicht Nur zulässige Fragen (Bsp. Schwangerschaft, Gesundheit) Daten generell unter Datenschutz Bewerber ohne Recht auf Herausgabe, aber Recht auf Vernichtung
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Das Assessment-Center (Schuler, 2006)
Simulationsansatz AC = Testbatterie Simultan mehrere Teilnehmerinnen, von mehreren Beobachtern in mehreren Verfahren gleichzeitig, bezüglich verschiedener Anforderungen hin, bewertet Z.B. Interview + Präsentation + Postkorb + Gruppendiskussion
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Funktion des AC (Schuler, 2006)
Realitätsnahe Situation simulieren Ziel: Erfassung der Leistungsfähigkeit bei konkreten beruflichen Aufgaben
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Unterarten (Schuler, 2006) (psycho-) motorische Aufgaben Beispiel: ein Auto reparieren, elektronisches Bauteil zusammensetzen Individuelle, situationsgebundene Aufgabe, in Einzelarbeit Entscheidungen in möglichen Problemsituationen treffen, Beispiel: Postkorb Übung, Präsentation halten Interaktive, situationsgebundene Aufgabe, mit mind. einer weiteren Person, Fokus auf Interaktion Beispiel: Gruppendiskussion
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Postkorb-Übung (Fay, 2002) Einzelarbeit unter Zeitlimit, beinhaltet verschiedene Kompetenzen realitätsnahe Situation z.B. Manager leert seinen Briefkasten
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Ablauf (Fay, 2002) Dokumente lesen Probleme erfassen
Dimensionen der Probleme erfassen Eile, Komplexität, Wichtigkeit, Auswirkungsgrad Probleme angemessen lösen Briefe beantworten, Aufgaben delegieren, Terminkalender auf dem neuesten Stand halten Pro Dokument 3-4 min Zeit Lösungen werde anhand vorher festgelegter Kriterien bewertet
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Anforderungsprofil Postkorb-Übung (Schuler, 2006)
Persönlichkeitsformat Vorgehensweise Ausdrucksverhalten Kontrollverhalten Delegationsverhalten Problemlöseverhalten Terminplanung
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Zusammenfassung Biografische / simulative Ansätze
Kommunikativer Aspekt im Mittelpunkt Rahmenbedingungen Vor- und Nachteile Anwendung entscheidend
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Veränderungen Veränderte technische und soziologische Bedingungen nehmen Einfluss auf Funktion des Auswahlverfahrens
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Literatur Bohlen, F. (2002). Das Bewerber-Auswahl-Gespräch. Wie Sie die richtigen Mitarbeiter finden. (2., überarb. Aufl.) Leonberg: Rosenberger Fachverlag Fay, E. (2002). Das Assessment-Center in der Praxis. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. Friebner, A., & Weißkopf, E. (2006). Das Multimodale Interview. Abgrufen von arbeitsbereiche/arbpsych/media/ lehre/ws0607/12575/ multimodale_interv.pdf Janz T, Hellervik L, Gilmore D. (1986) Behavior Description Interviewing, Newton, Massachusetts: Allyn and Bacon Publishers. Latham, G., Saari, L., Pursell, E., & Campion, M. (1980). The situational interview. Journal of Applied Psychology, 65(4), 422–
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Literatur Schuler, H. (1992). Das Multimodale Einstellungsinterview. Diagnostic, 38(4), Schuler, H. (2002). Das Einstellungsinterview. Göttingen: Hogrefe Weuster, D.A. (2011). Das situative Interview als Instrument der Personalauswahl. Abgerufen von: Hochschulserver der Hochschule Offenburg Bildquellen:
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