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Veröffentlicht von:Johanna Pohl Geändert vor über 6 Jahren
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Dott. ssa Veronika Koerner Deutsch II Mod. A a. a
Dott.ssa Veronika Koerner Deutsch II Mod. A a.a. 2018/2019 ____________ Linguaggi specialistici e metodologia traduttiva 1 1 1 1 1 1
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Letzte Vorlesung: Glossar
Bereich: Alltag Thema: Essen & Trinken ba|cken, gebacken, haben Wortart: Verb (unregelmäßig schwaches Verb, einfach; backen (backt/bäckt) – buk– gebacken), Italienische Übersetzung: cuocere nel forno Komposita: -- Derivationen: der Bäcker, die Bäckerei, die Backstube, das Backofen, die Backware, das Backprodukt Konversion: das Backen Bevorzugte Kombinationen (Kollokationen): Brot, Kuchen backen; Backe, backe Kuchen …; etwas gebacken bekommen; im Steinofen gebacken Anwendungsbeispiele: Der Bäcker kommt bereits um 4.00 Uhr in die Backstube und beginnt Frühstücksbrötchen zu backen. Bäckst Du mir bitte einen Erdbeerkuchen zum Geburtstag? 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2
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Letzte Vorlesung: Trennbare Verben
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Letzte Vorlesung: Textanalyse „Die W-Fragen“
Textexterne Faktoren Wer (Sender) übermittelt Wem (Rezipient) Wozu (Senderintention) über welches Medium Wo (Ort) Wann (Zeit) warum einen Text (Kommunikationsanlass) mit welcher Funktion? Textinterne Faktoren Worüber sagt er/sie was (was nicht) in welcher Reihenfolge unter Einsatz welcher nonverbalen Elemente in welchen Worten in was für Sätzen In welchem Ton? mit welcher Wirkung? 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4
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Fachliteratur: übersetzungsrelevante Textanalyse
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Textsortenkonventionen
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Konventionalisierte Textsorten
Textsorten sollen zunächst ganz allgemein als komplexe Muster sprachlicher Kommunikation verstanden werden, die innerhalb der Sprachgemeinschaft im Laufe der historisch-gesellschaftlichen Entwicklung aufgrund kommunikativer Bedürfnisse entstanden sind. (Klaus Brinker 1985/2001, S. 118) Textsorten sind konventionell geltende Muster für komplexe sprachliche Handlungen und lassen sich als jeweils typische Verbindungen von kontextuellen (situativen), kommunikativ-funktionalen und strukturellen (grammatischen und thematischen) Merkmalen beschreiben. Sie haben sich in der Sprachgemeinschaft historisch entwickelt und gehören zum Alltagswissen der Sprachteilhaber; sie besitzen zwar eine normierende Wirkung, erleichtern aber zugleich den kommunikativen Umgang, indem sie den Kommunizierenden mehr oder weniger feste Orientierungen für die Produktion und Rezeption von Texten geben. (Klaus Brinker 1985/2001, S. 124) 7 7 7 7 7 7
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Konventionalisierte Textsorten
Textsorten stellen als sozial-tradierte und prototypische Formen schriftlicher Kommunikation, Gestaltungs- und Formulierungsmodelle dar, die das sprachliche Handeln produzenten- und rezipientenseitig erleichtern. Werden diese Konventionen/Muster vom Text nicht erfüllt, irritiert das den Rezipienten, der das Muster des jeweiligen Textes erwartet. Diese Irritierung behindert die reibungslose Kommunikation und ist daher zu vermeiden. Im AT und natürlich genauso auch im ZT. Es gibt eine enorme Vielzahl und Vielfalt an Textsorten. Sie basieren zu einem erheblichen Teil auf der Verwendung bestimmter Textmuster. Eine Typisierung derartiger Muster aus linguistisch-stilistischer Perspektive erzeugt die mehr oder weniger stark standardisierte Textkonventionen. Die Textkonventionen können sich im AT und im ZT unterscheiden. Die Textmuster werden nach inhaltlich und strukturell bedingten Anforderungen an Textsorten systematisiert. 8 8 8 8 8 8
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Textsortenkonventionen
Standards/Merkmale, die für die jeweilige Textsorte gelten >>> Stark standardisierte Textsorten, die es uns ermöglichen, sofort auf die Senderintention zu schließen und auch die Textfunktion zu bestimmen. Beispiele: Kochrezepte, Blogs, Märchen (Es war einmal …), Gesetz (§), Leitfaden, Richtlinie, Gutachten (Expertise), Betriebsanleitung, Beipackzettel (Medikament), Erörterung, Glosse, Leitartikel, Rezension, Kolumne, Wetterbericht, Empfehlung, Kommentar, Rundschreiben, Leserbrief, offener Brief, … 9 9 9 9 9 9
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Textsortenkonventionen
Nach Brinker (Klaus Brinker, Linguistische Textanalyse, 2005, S. 143) werden Textsorten im alltäglichen Sprachgebrauch durch funktionale, thematische und situative Merkmale definiert. Dominant ist dabei die Textfunktion. Dies lässt sich am Beispiel der Geburtsanzeige verdeutlichen: Sowohl die Thematik als auch die Situation, in der dieser Text verfasst wurde, sind zwar zu erkennen, allerdings dominiert der Bestandteil „Anzeige“, also die Funktionsbeschreibung, den zweigeteilten Textsortennamen. Aus dem zweiten Teil wird dem Rezipienten ersichtlich, worum es sich bei diesem Text handelt. Über diesen Bestandteil des Textsortennamens werden auch Verwandtschaftsbeziehungen zwischen Textsorten deutlich: Während Heiratsanzeige und Geburtsanzeige einander sehr ähnlich sind und einer gemeinsamen höheren Kategorisierungsebene zuzuordnen sind, ist dies bei Geburtsanzeige und Geburtsurkunde nicht der Fall. Diese zwei Textsorten gehören zu unterschiedlichen Textsortenklassen, wie der zweite Teil des Textsortennamens andeutet, der über die Funktion informiert. 10 10 10 10 10 10
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Geburtsurkunde vs. Geburtsanzeige
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Texttypen (Vorlesung von 18.10.2018)
Grundtypen für die übersetzungsrelevante Texttypologie dienen zur Orientierung bei Gestaltung des ZT bietet: Typ I: informative Texte, primär: Nachrichten-, Wissens- und Tatsachenvermittlung; “reine” Darstellung; sprachliche Gestaltung ist hauptsächlich vom Redegegenstand bestimmt; vorrangige Inhaltsübermittlung >>> Form darf etwas vernachlässigt werden (z.B. Geschäftsbrief) Typ II: expressive Texte, primär: Vermittlung von ästhetisch gestalteten Inhalten; persönlicher Mitteilungs- und Gestaltungswille des Autors, geprägt von dessen individuellen sprachlichen Ausdruck; ZT muss in erster Linie dem ästhetischen Gestaltungswillen des Autors entsprechen, kann sogar die inhaltliche Bindung etwas lösen (z.B. Lyrik) Typ III: operative Texte, primär: Vermittlung von persuasiv gestalteten Inhalten, zum Auslösen von Verhaltensimpulsen; dominierendem Appell; sprachliche Gestaltung primär von “Ansprechbarkeit” des Rezipienten bestimmt; erstrangig: Sichern des Auslösens gewünschter Verhaltensimpulse, verursacht Modifizierung von Inhalt und/oder Darstellungsform (z.B. Werbung) 12 12 12 12 12 12 12 12 12 12
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Texttyp I+II 13 Informativer Texttyp:
Bei diesem Texttyp ist die Kommunikationsintention die Darstellung bzw. die Vermittlung von Informationen (vgl. Reiß/Vermeer 1984, S.206). Dazu zählen Texte mit berichtender (z.B. Protokolle), beschreibender (z.B. Produktbeschreibungen), erläuternder (z.B. Erklärungen oder Erläuterungen in Lehrbüchern), anleitender (z.B. Gebrauchsanweisungen) oder deklarativer (z.B. Teil eines Kaufvertrags, in dem der Vollzug der Kaufaktion deklariert wird) Funktion (vgl. Kadrić et al. 2014, S.98). Expressiver Texttyp: Diesem Texttyp sind Texte zuzuordnen, deren primäre Funktion die Ausdrucksfunktion ist. Hier steht nicht die objektive Informationsvermittlung im Vordergrund, sondern die Form bzw. Gestaltung der präsentierten Inhalte (vgl. Reiß/Vermeer 1984:206). Als expressive Texte werden Texte mit narrativer (z.B. Romane), poetischer (z.B. Gedichte), optativer (z.B. Wünsche, sofern diese nicht an die Textrezipienten gerichtet sind), dubitativer (z.B. Zweifel) oder emotiver (z.B. Ausrufe) Funktion betrachtet (vgl. Kadrić et al :99). 13 13 13 13 13 13 13 13 13 13 13
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Texttyp III 14 Operativer bzw. appellativer Texttyp:
Hier handelt es sich um Texte, deren Hauptfunktion die Appellfunktion ist, d.h. die darauf abzielen, die Textrezipienten zu einer bestimmten Handlung (z.B. Kauf eines Produkts) zu veranlassen (vgl. Reiß/Vermeer 1984, S.206). Texte dieses Texttyps sind beispielsweise Texte mit persuasiver (z.B. Werbetexte), petitiver (z.B. Einladungsschreiben), direktiver (z.B. Verbote) oder empfehlender (z.B. Ratgeberbücher) Funktion (vgl. Kadrić et al , S.100). 14 14 14 14 14 14 14 14 14 14 14
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Tourismusspezifische Textsorten
Im Tourismus lassen sich verschiedene Kommunikationsformen und -bereiche unterscheiden (Fachkommunikation, Experten-Laien-Kommunikation, Verwaltungsbereich, Informations- und Marketingbereich etc). Daher werden in diesem Sektor eine Vielzahl von Textsorten mit unterschiedlichen Funktionen und für unterschiedliche Zielgruppen produziert. Maria Vittoria Calvi (vgl. 2009:202) gliedert diese je nach Kommunikationsbereich in zwei Gruppen: Texte, die im Bereich der Organisation und Verwaltung verwendet werden (Zielgruppe: Experten und Laien): Charakteristisch für diese Art von Texten sind kurze und prägnante Formulierungen, die Dominanz des Nominalstils sowie die häufige Verwendung von Abkürzungen und Anglizismen, z. B. Buchungsbestätigungen, Tickets, Rechnungen, Verträge und tourismusrelevante Rechtstexte. Texte, die über eine Urlaubsdestination informieren (Zielgruppe: Laien): Zu dieser Gruppe gehören alle touristischen Informations- und Werbetexte, z. B. Reiseführer, Reisereportagen, Broschüren, Kataloge und Tourismuswebsites. In diesen werden meist die Vorzüge einer Urlaubsdestination in mehr oder weniger erkennbarer persuasiver Absicht präsentiert. 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15 15
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Die Kommunikationsform
Möhn (1977, S.314) hat die fachgebundene Kommunikation insgesamt unter dem Gesichtspunkt der Bindung der Rezipienten an Fächer in die Grobbereiche fachintern (Verständigung zwischen Fachleuten eines Faches), interfachlich (Kommunikation zwischen Angehörigen verschiedener Fächer) und fachextern (Kommunikation mit Laien) untergliedert. >>> Wichtigkeit des Vorwissens als Faktor bei der Textbetrachtung. Der Kommunikationspartner weiß, für wen er spricht oder schreibt und stellt seinen Text auf das erwartete Vorwissen ein. Entscheidend ist also die Frage, ob es sich bei der Übersetzung um fachinterne Kommunikation unter Experten oder um fachexterne Kommunikation im Sinne populärwissenschaftlicher Texte oder Instruktionen handelt. 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16 16
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Texttypologien bei der Übersetzung
Texttypologie bietet Orientierung für TRL bei Gestaltung des ZT: Typ I: vorrangige Übermittlung des Inhalts und dabei eventuell die Form des AT Typ I: etwas vernachlässigen (z.B. Geschäftskorrespondenz) Typ II: in erster Linie dem ästhetischen Gestaltungswillen des Autors entsprechen und dabei Typ II: sogar die inhaltliche Bindung lösen (z.B. Lyrik) Typ III: erstrangig die Auslösung der gewünschten Verhaltensimpulse sichern, was sowohl Typ III: eine Modifizierung von Inhalt und/oder Darstellungsform verursacht (z.B. Werbung) 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17 17
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Textsorten übersetzen
(siehe Im Bereich der Übersetzungen spielen die Belletristik und das Übertragen von Sach- und Fachbüchern in andere Sprachen keine wesentliche Rolle. Die so genannte Geschäftskorrespondenzen und die Benutzerinformationen machen das Gros an Übersetzungen aus. Interessant ist dabei, dass der Anteil der Übersetzungen aus verschiedenen Textsorten je nach Anbieter variiert. So sind es für die Freiberufler überwiegend die juristischen Texte, die übertragen werden müssen. Für die Sprachendienste macht der Hauptteil der täglichen Arbeit die Übersetzung der geschäftlichen Korrespondenzen für ihre Kunden aus. 18 18 18 18 18 18
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Textsorten übersetzen
Professionelle Übersetzungsbüros hingegen sind vorrangig für die Erstellung von Benutzerinformationen und Systembeschreibungen zuständig. Auch die Sprachendienste und die Behörden übersetzen hauptsächlich Geschäftskorrespondenz, gefolgt von den Vorträgen und den Artikeln, die in Fachzeitschriften erscheinen sollen. Für Freiberufler kommen noch die Übersetzungen von Zeugnissen und Urkunden als häufige Auftragsarten hinzu. Natürlich sind auch aus anderen Bereichen ständig Übersetzungen anzufertigen und wohl kaum ein Anbieter von Übersetzungen wird sagen können, dass er mit einer bestimmten Textsorte nie etwas zu tun hatte oder zu tun haben wird. Doch ein Hang hin zu einer Sorte von Text lässt sich leicht erkennen. 19 19 19 19 19 19
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Textsorten im Bereich Touristik übersetzen
Im Bereich der Tourismuswerbung fallen meist längere Texte zum Übersetzen an. Diese haben oft nicht nur einen rein informativen Charakter, sondern bevorzugen einen erzählenden Stil. Auch Beschreibungen sind recht häufig. Für den Übersetzer bedeutet das, dass er die notwendigen Stilmittel der jeweiligen Zielsprache beherrschen muss um dem Charakter des Textes gerecht werden zu können. Häufig ist daher die Orientierung am ursprünglichen Text für den Übersetzer notwendig. Meist ist es auch so, dass ein Text in verschiedenen Sprachen abgefasst wird und sich so Paralleltexte ergeben. Sie alle müssen dieselben Aussagen beinhalten und dürfen nicht voneinander abweichen. Eine Übersetzung kann daher manchmal sogar als Vorlage dienen, wenn Übersetzungen in andere Sprachen anfallen. 20 20 20 20 20 20
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Textsorten im Bereich Touristik übersetzen
Die AT werden vom Standpunkt eines Kenners des Landes oder des Reisezieles verfasst, wobei teilweise auch die Meinungen der Einheimischen berücksichtigt werden. Dies ist aber für einen Rezipienten des Textes oft nur schwer nachvollziehbar und er kann bestimmte Dinge nicht verstehen. Dies stellt eine Schwierigkeit in der Übersetzung dar. Es muss dabei teilweise auf die Relevanz der Informationen geachtet werden. Der AT muss vom TRL dahingehend untersucht werden, ob getroffene Aussagen überhaupt für einen Besucher wichtig sind und wie sie am besten zu übersetzen sind. Manchmal müssen Informationen hinzugefügt oder weggelassen werden, teilweise kann es auch sein, dass ganz andere Informationen gegeben werden müssen, als sie von einem Einheimischen erwartet werden würden. Übersetzer haben mit diesen Dingen vor allem bei der Übertragung von Broschüren zu tun, aber auch bei Stadtbeschreibungen oder touristischen Führern für bestimmte Reiseziele. 21 21 21 21 21 21
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Textsortenklassifikation
Funktional bestimmte Textsortenklassen (Art des kommunikativen Kontaktes) Informationsfunktion: Appellfunktion: Obligationsfunktion: Kontaktfunktion: Deklarationsfunktion: Emittent will Rezipienten über einen bestimmten Sachverhalt informieren. Emittent will, dass der Rezipient eine bestimmte Handlung ausführt/unterlässt. Emittent verpflichtet sich zu einer Handlung oder deren Unterlassung. Kontaktierung des Rezipienten, um etwas auszudrücken und nicht zur Selbstdarstellung des Sendenden. Die Verwendung führt zur Übereinstimmung von Aussageinhalt und Wirklichkeit (bidirektional). 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22
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Textsortenklassifikation
Christian Fischer, Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophie des Fachbereiches Sprache, Literatur und Kultur der Justus-Liebig-Universität Gießen, 2009, S.99 23 23 23 23 23 23 23 23 23 23 23 23
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Textsortenklassifikation
Die Klassifizierung nach Texttypen und jeweils zugeordneten Textsorten ist insofern wichtig, da ein und die selbe Textsorte je nach der konkreten Situation , in der der Text auftritt, unterschiedlichen Texttypen zugehören, entsprechend seiner jeweiligen Funktion innerhalb der betreffenden Kultur- und Kommunikationsgemeinschaft einen unterschiedlichen Status haben kann. Beispiel: Ein Brief kann informativ, expressiv oder auch operativ sein, je nach seiner kommunikativen Primärfunktion. 24 24 24 24 24 24
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Textsorte und Texttyp 25 Aussage: „Mir ist kalt!“
Vordergründig erscheint sie zunächst als Expression eines Individuums. In der Regel dient sie auch dazu Kontakt herzustellen, beispielsweise um mit einer zweiten im Raum anwesenden Person ins Gespräch zu kommen. Allerdings wird eine solche Aussage sehr häufig als indirekte sprachliche Aufforderung eingesetzt. In diesem Fall wären hier das Schließen eines Fensters oder das Aktivieren der Heizung die gewünschten Reaktionen. Beschäftigt man sich eingehend mit dieser Problematik, kommt man zu dem Ergebnis, „dass ein und dieselbe Äußerung den Vollzug mehrerer verschiedener illokutionärer Akte konstituieren kann.“ Problematik der Abgrenzung von Texten mit Appellfunktion und Kontaktfunktion. Daher ist die Analyse der Funktion, in der diese Äußerung eingesetzt wird, von entscheidender Bedeutung. 25 25 25 25 25 25
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Letzte Vorlesung: Textanalyse
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Textsortenkonventionen für Übersetzer
Für TRL sind Textsortenkonventionen interessant, da sie als Erkennungszeichen für die Zugehörigkeit eines Textes zu einer Textsorte dienen. sie die Erwartungen steuern. sie auf diese Weise das Verstehen des Textes erleichtern. Sprachlicher Ausdruck der Textsortenkonventionen in Aufbau und Gliederung Lexik Syntax Interpunktion nonverbale Elemente sog. Textbausteine (wiederkehrende, schematisierte, sortentypische Formulierungen mit feststehender Gliederung) 27 27 27 27 27 27
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Konventionalisierte Textbausteine
Wiederkehrende, schematisierte, sortentypische Formulierungen mit feststehender Gliederung: Formeln und Klischees: Mit freundlichen Grüßen, Es war einmal …, Mindestens haltbar bis Adressen: Reihenfolge der Bestandteile wichtig, unterschiedlich zw. den Sprachen Anreden: Sehr geehrte Damen und Herrn, TRL sollte die häufig vorkommenden Textsortenkonventionen sowohl in seiner Muttersprache, als auch in der Fremdsprache kennen, um ggf. die Textsortenkonventionen der AS durch die der ZS zu ersetzen, sofern sie sich voneinander unterscheiden. Die Kenntnis solcher Textbausteine in AS und ZS erleichtern das Übersetzen, da in diesen Fällen eine einfache Substitution möglich ist. 28 28 28 28 28 28
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Textsorten: Literarische Gattungen
ERZÄHLENDE TEXTE Briefe (lit.) Märchen Novellen Sachprosa Witze LYRISCHE TEXTE Balladen Gedichte Konkrete Poesie Songs DRAMATISCHE TEXTE Dialogische Texte Dramen Hörspiele Sketche Szenische Texte 29 29 29 29 29 29
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Textsorten: Gebrauchstextsorten
INFORMATIVE TEXTE Berichte (sach.) Protokolle Reportagen Wissenschftl. Texte Zeitungsnachrichten APPELLIERENDE TEXTE Anleitungen Aufgaben Aufrufe Gesetzestexte Werbung OBLIGATIVE TEXTE Angebote Garantieschein Versprechen Vertrag Zusagen DEKLARATIVE TEXTE Erklärungen Erörterungen Leserbriefe Stellungnahmen Zeitungskommentare KONTAKTIVE TEXTE Briefe (sach.) Einladungen Geburtsanzeige Pers. Newsletter SMS 30 30 30 30 30 30
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Textsortenprofil vom Rother Wanderführer
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Textsortenprofil 32 Textproduzent: Zweck/Intention: Rezipient: Medium:
Ort und Zeit: Thematik: Inhalt: Präsuppositionen: Textaufbau: Nonverbale Elemente: Lexik: Syntax: Suprasegmentale Elemente: 32 32 32 32 32 32 32 32 32 32 32 32
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Textsortenprofil 33 Textproduzent: Ursula und Claus-Günter Frank
Zweck/Intention: Anleitung für Wanderungen in der Region Marken Rezipient: Käufer des Produkts (Touristen, die gerne wandern) Medium: Reiseführer im Taschenbuchformat Ort und Zeit: Marken & Emilia Romagna (Mittelitalien), 2007 Thematik: Wanderführer für die Marken und Adriaküste Inhalt: 50 Wandertouren in den Marken und Emilia Romagna, mit kurzer Einführung in die Örtlichkeit sowie Angabe von Ausgangspunkt, Höhenunterschied, Anforderungen, Dauer, Einkehrmöglichkeiten, Tipps und schrittweiser Beschreibung der jeweiligen Wanderwegführung Präsuppositionen: keine nennenswerten Textaufbau: Hintergrundwissen, dann chronologischer Ablauf der Wanderung Nonverbale Elemente: Fotos, Weg auf Landkartenauszug, Höhenverlaufszeichnung Lexik: Nominalstil, Orts- und Zeitbestimmungen, Wir-Anrede, italienische Eigennamen, Abkürzungen, Alltagssprache Syntax: teilweise unvollständige einfache Sätze, aktivisch, chronologisch, Ellipsen, Parataxen Suprasegmentale Elemente: sachlich, klar, gleichbleibend gegliedert und akzentuiert 33 33 33 33 33 33 33 33 33 33 33 33
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Tourismusspezifische Textsorten
Im Tourismus kann man verschiedene Kommunikationsformen und -bereiche unterscheiden: Fachkommunikation, Experten-Laien-Kommunikation, Verwaltungsbereich, Informations- und Marketingbereich etc. Dies hat zur Folge, dass in diesem Sektor eine Vielzahl von Textsorten mit unterschiedlichen Funktionen und für unterschiedliche Zielgruppen produziert werden. Maria Vittoria Calvi (El lenguaje del turismo, 2009, S.202) gliedert diese je nach Kommunikationsbereich in zwei Gruppen: Texte im Bereich von Organisation und Verwaltung (Zielgruppe: Experten und Laien) kurze und prägnante Formulierungen, Dominanz des Nominalstils, häufige Verwendung von Abkürzungen und Anglizismen; Beispiele: Buchungsbestätigungen, Tickets, Rechnungen, Verträge und tourismusrelevante Rechtstexte. Texte zur Information über eine Urlaubsdestination (Zielgruppe: Laien) sämtliche touristische Informations- und Werbetexte; Beispiele: Reiseführer, Reisereportagen, Broschüren, Kataloge und Tourismuswebsites. (Es werden meist die Vorzüge der Destination in mehr oder weniger erkennbarer persuasiver Absicht präsentiert.) 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34 34
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Tourismusspezifische Textsorten
Graham Dann (1996, S.140 ff) hat die zweite Kategorie nochmals unterteilt und fasst diese je nach Reisephase und Medium wie folgt zusammen: Pre-trip written media: vor Reiseantritt rezipierte Text-Medien, z.B. Reiseromane oder Reiseberichte in Zeitungen On-trip written media: während der Reise oder am Zielort rezipierte Text-Medien, z.B. Gästeinformationen in lokalen Zeitschriften Post-trip written media: Text-Medien, die nach Beendigung der Reise die Erinnerung an den besuchten Ort wach halten: z.B. Postkarten Pre-trip written and visual/sensory media: vor Reiseantritt rezipierte Text-Bild- Medien, z.B. Reiseführer, Informationsbroschüren, Reisekataloge oder Werbeanzeigen On-trip written and visual/sensory media: während der Reise oder am Zielort rezipierte Text-Bild-Medien, z.B. Stadtpläne oder Informationsbroschüren lokaler Tourismusinformationsstellen Post-trip written and visual/sensory media: Text-Bild-Medien, die nach Beendigung der Reise die Erinnerung an den besuchten Ort wach halten: z.B. Newsletter 35 35 35 35 35 35 35 35 35 35 35 35
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Tourismusspezifische Textsorten
Pre-trip written, audio and visual/sensory media: vor Reiseantritt rezipierte Text-Ton-Bild-Medien, z.B. audiovisuell gestaltete Tourismuswebsites On-trip written, audio and visual/sensory media: während der Reise oder am Zielort rezipierte Text-Ton-Bild-Medien, z.B. Multimediapräsentationen in lokalen Tourismusinformationsstellen Post-trip written, audio and visual/sensory media: Text-Ton-Bild-Medien, die nach Beendigung der Reise die Erinnerung an den besuchten Ort wach halten: z.B. multimedial gestaltete Erinnerungs-DVD. Die Phase (vor, während oder nach der Reise), in der touristische Informations- und Werbetexte rezipiert werden, bestimmt nicht nur die Rezeption, sondern auch die Textproduktion. Pre-trip media: Wecken von Aufmerksamkeit und Interesse für eine Destination On-trip-media: Informationen über die vor Ort gebotenen Attraktionen Post-trip-media: Darstellung der Reise als positive Erfahrung, für evtl. Wiederholung derselben, gute Bewertungen und für von-Mund-zu-Mund-Propaganda 36 36 36 36 36 36 36 36 36 36 36 36
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Textanalyse schreiben
Zunächst beginnen Sie eine Textanalyse mit den externen Textfaktoren, einfachen Angaben zum Text: Titel, Autor, Entstehungszeitpunkt, Textsorte (Reisebericht, Reiseempfehlung, tourismusrelevante Rechtstexte, Verträge oder ähnliches) und Textumfang. Diese Angaben stellen die Einleitung dar. Im Hauptteil befasst man sich mit den internen Textfaktoren. An den Anfang des Hauptteils setzen Sie eine kurze Inhaltsangabe. Diese muss mit eigenen Worten geschrieben sein. Nun geben Sie Hinweise zum Textaufbau und zur Argumentationsstruktur. Des Weiteren gehören zur Textanalyse Angaben zum sprachlichen Stil des Autors und eine Untersuchung der Textwirkung, indem Sie die textexternen und textinternen Merkmale in Beziehung zueinander setzten. Klären Sie auch, ob die Textwirkung in der AS und der ZS einander entsprechen bzw. dem Übersetzungsauftrag entsprechen. Dann überlegen Sie sich Ihre Übersetzungsstrategie. 37 37 37 37 37 37 37 37 37 37 37 37
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Textanalyse schreiben
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Textanalyse schreiben
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Letzte Vorlesung: Textanalyse
Textexterne Faktoren Wer (Sender) übermittelt Wem (Rezipient) Wozu (Senderintention) über welches Medium Wo (Ort) Wann (Zeit) warum einen Text (Kommunikationsanlass) mit welcher Funktion? Textinterne Faktoren Worüber (Thematik) sagt der Autor was (Textinhalt) was nicht (Präsuppositionen) in welcher Reihenfolge (Textaufbau) unter Einsatz welcher nonverbalen Elemente in welchen Worten (Lexik) in was für Sätzen (Syntax) In welchem Ton? (suprasegmentale Elemente) mit welcher Wirkung? 40 40 40 40 40 40 40 40 40 40 40 40
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Tipp für Ihr Deutsch! Konfrontieren Sie sich so häufig wie möglich mit der deutschen Sprache: App/Twitter/FB/www von ARD, ZDF, NZZ, FAZ, SZ, Zeit, jetzt.de, Spiegel … Schauen Sie sich Sendungen an wie heute, Tagesschau, Tatort, Lindenstraße, 37°, ... 41 41 41 41 41 41 41 41 41 41 41 41
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