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Auf dem Weg zu mehr Barrierefreiheit Erfahrungen in der Gedenkstätte Hadamar 13. März 2018 Dr. Uta George.

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Präsentation zum Thema: "Auf dem Weg zu mehr Barrierefreiheit Erfahrungen in der Gedenkstätte Hadamar 13. März 2018 Dr. Uta George."—  Präsentation transkript:

1 Auf dem Weg zu mehr Barrierefreiheit Erfahrungen in der Gedenkstätte Hadamar
13. März 2018 Dr. Uta George

2 Die Situation NS-“Euthanasie“-Gedenkstätten gegründet von Menschen ohne Behinderungen. Menschen mit Lernschwierigkeiten nicht als Teil der Zielgruppen vorgesehen. Es dominierte die Außen-Perspektive Fotos von Menschen mit Behinderungen: Teil der Propaganda oder aus Krankenakten und/oder Familienbesitz George, Auf dem Weg zu mehr Barrierefreiheit

3 Anfänge Erste Versuche 2000-2002: viel Gegenwind
These: es handelt sich um kollektive Geschichte der sozialen Gruppe. Ab 2003 Zusammenarbeit mit der Selbstvertretungsorganisation Mensch zuerst – Netzwerk People first Deutschland e.V., d.h. die künftige Zielgruppe war an der Konzeptentwicklung beteiligt. George, Auf dem Weg zu mehr Barrierefreiheit

4 Kooperation mit Mensch zuerst e.V.
Kooperation war Dreh- und Angelpunkt des Öffnungsprozesses: Miteinander Lernen → wer lernte von wem? Neue Perspektive kennenlernen Mehr Selbstbewusstsein auf beiden Seiten Erste dreitägige Tagung, um gemeinsam mit Mensch zuerst e.V. erarbeitetes Konzept zu testen. Sechs Jahre gemeinsame Weiterentwicklung. Thematische Kooperationstagungen, z.B. Erarbeitung eines Katalogs in Leichter Sprache, behinderte Frauen im Nationalsozialismus, Gedenken. George, Auf dem Weg zu mehr Barrierefreiheit

5 Das Konzept Basierend auf Empfehlungen von Teilnehmenden
Verwendung von Leichter Sprache, Erstellung von Material in Leichter Sprache Besprechung aller Inhalte, Besichtigung aller historischen Örtlichkeiten Möglichst in Tandemteams arbeiten Eine Sequenz zu aktuellen Diskriminierungserfahrungen Mehr Zeit einplanen Planung flexibel gestalten George, Auf dem Weg zu mehr Barrierefreiheit

6 Vorgehen Aufhängen einer Wandzeitung: Möglichkeit während der gesamten Tagung, Gedanken und Gefühle dort zu notieren oder aufzumalen bzw. aufzukleben => Möglichkeit mehr über die Zielgruppe zu erfahren. Erstellung von Faltblättern und Katalogen in Leichter Sprache, sowie einer Hörversion. Entwicklung von Eigendynamik in den Institutionen / anderes Denken begann: Verstärkte Aufmerksamkeit bzgl. Barrierefreiheit Interview mit ehemaligen Teilnehmenden. George, Auf dem Weg zu mehr Barrierefreiheit

7 Interviews „Das warn ja auch Menschen, so wie mir, mit äh Behinderung. (I:mhm) Und ich denk halt immer, sind genauso Menschen wie mir auch, aber mir sin mir ham, Gott sei Dank, damals net noch net gelebt und wärn mir heute auch noch wärn mir heute noch äh auch tot.“ (Interview Köffler/Schulze, geführt am 9. Juli 2005, Zeilen 37–42. Privatarchiv Uta George. Alle Namen wurden anonymisiert.) George, Auf dem Weg zu mehr Barrierefreiheit

8 Interviews „Für mich war’s halt eben sehr, wie gesagt, erschütternd auf der einen Seite, aber auch sehr interessant, zu erleben, […] halt eben äh Menschen mit Lernschwierigkeiten, die getötet wurden, weil mal mal richtig kennen zu lernen, ja. Man hört zwar soviel, über über Bücher, oder aber auch über Film Filme, ja, äh wie mein Kampf, zum Beispiel, ja? Äh äh wo dann eben diese Nazizeit g geschildert, aber man man kennt sich trotzdem nicht aus und ich find das sehr gut, dass Sie diese Möglichkeit in Hadamar möglich ist, dass man da hin gehen kann und sich das mal genau informieren lässt und äh zeigen lässt, ja. Das ist wirklich also sehr sehr gut. […] [E]s gibt auch andere, bestimmt noch andere Sachen, die du gar nicht so beachtet hast äh, die man dann vielleicht äh kennen lernt, die dann neu kennen lernt, ja.“ (Interview Köffler/Schulze, geführt am 9. Juli 2005, Zeilen 400–410. Privatarchiv Uta George. Alle Namen wurden anonymisiert.) George, Auf dem Weg zu mehr Barrierefreiheit

9 Interviews „Na ja, also ich hab's sch schon me mehrfach er erlebt, dass dass ich in einem Lokal war und ich wurde einfach nicht bedient. (I: ja?). Ähm früher. Ich musste praktisch lange warten, bis äh ähm (1) dann hier sagte, sagte hier, ähm ich sitze hier schon ne halbe Stunde und werde nicht bedient, also.“ Interview Hemmelmann Zeilen George, Auf dem Weg zu mehr Barrierefreiheit

10 Erkenntnisse Menschen mit Lernschwierigkeiten sind an dem Thema sehr interessiert. Sie begreifen es als Teil ihrer eigenen kollektiven Geschichte. Insgesamt haben sie Interesse an politischer Bildung. Allerdings gibt es zu wenige Angebote für sie. Sie können ihre Grenzen sehr gut einschätzen: eine emotionale Überforderung trat nie zu Tage. George, Auf dem Weg zu mehr Barrierefreiheit

11 Erkenntnisse Pädagoginnen und Pädagogen sind gefordert, ihre eigenen Vorannahmen zu überdenken. Vermute ich automatisch einen Hilfebedarf? Was heißt das für einen persönlichen Kontakt (z.B. Führung)? Notwendig ist die Befassung mit den Zuschreibungen, die die Gesellschaft – und ich – vornehmen. Voraussetzung für Empowerment in der politischen Bildung. George, Auf dem Weg zu mehr Barrierefreiheit

12 Neue Perspektiven Änderungen im Ablauf – Teilnehmende mischen sich ein. Schilderung von Lebensrealität und Diskriminierung. Neue Besucher_innengruppen in Gedenkstätten – ein Beitrag zu mehr Inklusion für alle. Erweiterung des kulturellen Gedächtnisses. (Foto) Veränderte Gestaltung der Gedenkstätte (Beschriftungen, Aufzüge). George, Auf dem Weg zu mehr Barrierefreiheit

13 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Dr. Uta George Amt für multikulturelle Angelegenheiten Lange Str 60311 Frankfurt am Main George, Auf dem Weg zu mehr Barrierefreiheit


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