Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW)

Ähnliche Präsentationen


Präsentation zum Thema: "Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW)"—  Präsentation transkript:

1 Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW)
Empfehlungen des German Resuscitation Council (GRC) und European Resuscitation Council (ERC) Die Empfehlungen zur HLW werden in Abständen von fünf Jahren den wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasst. Für den Fachbereich Medizin K. Theiß, Dres. H. Gatermann, K. Meyne u. K.-H. Schmitz Quellen: bzw. Stand:

2 Lebensbedrohliche Zustände in Zusammenhang mit dem Tauchen
Beinahe-Ertrinken Pulmonales Barotrauma mit AGE/CAGE DCS mit neurologischer Symptomatik Notfälle aus innerer Ursache Verletzungen und Vergiftungen Unterkühlung Hinweis für Ausbilder: AGE = Arterielle Gasembolie CAGE = Cerebrale Arterielle Gasembolie Im Rahmen der Tauchausbildung bzw. Qualifizierung von Tauchern steht natürlich die Kompetenz bei Tauchunfällen helfen zu können im Vordergrund. Letztendlich ist es aber statistisch deutlich wahrscheinlicher, dass ein Taucher einmal mit einem Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb des Tauchens in Kontakt kommt, als ein Tauchunfall mit Herz-Kreislauf-Stillstand. Aufgrund dieser statistischen Wahrscheinlichkeit sollen Taucher in der Breitenausbildung zunächst in den allgemeinen Wiederbelebungsmaßnahmen ausgebildet werden, die sich auch überall in der Öffentlichkeit bzw. der betrieblichen Ersthelfer-Ausbildung wiederfinden. Nur sehr fortgeschrittene Taucher sollten in den speziellen Empfehlung zur Reanimation nach Sauerstoffmangel (im Rahmen des Ertrinkens bzw. Tauchunfalls) unterrichtet werden. Aus diesem Grund geht die vorliegende Unterrichtseinheit nicht auf die Besonderheiten des Ertrinkens mit initialen Beatmungen ein. Eine Vermischung von mehreren Reanimationsalgorithmen in einer Ausbildungseinheit führt nicht zur Verbesserung des Lerneffektes sondern eher zur Verwirrung der Teilnehmer und tendenziell weniger Sicherheit und Bereitschaft zur Ersten Hilfe in Notfallsituationen. Aus diesem Grund sollten Taucher am Anfang der Ausbildung lieber die Basisreanimation sicher beherrschen und diese auch im Zweifelsfall auch beim Ertrinken / Tauchunfall anwenden, statt gar keine Hilfe zu leisten.

3 3 s Kreislaufstillstand bedingt Kollaps 15 s Bewusstlosigkeit
Wettlauf mit der Zeit 3 s Kreislaufstillstand bedingt Kollaps 15 s Bewusstlosigkeit 30 s Sauerstoffmangel im Gehirn mit beginnender Weitstellung der Pupillen nach 3 min beginnender Hirntod nach 5 min beginnender biologischer Tod individuell, von verschiedenen Faktoren abhängig (med. Zustand, Alter, Vorerkrankungen, Temperatur…) setzt nach wenigen Sekunden Kreislaufstillstand Bewußtlosigkeit ein, der Pupillenreflex auf Lichteinfall schwindet, am empfindlichsten auf den Sauerstoffmangel reagieren die Hirnzellen, nach wenigen Minuten tritt unweigerlich der Tod ein

4 Zeitfenster der Reanimation
Anfängliche Überlebensrate bei Kammerflimmern über 90%. Abfall der Überlebensrate pro Minute um etwa %. Nach 4 min bereits Auftreten von Gehirnschäden. Nach 10 min kein Überleben ohne Folgeschäden mehr möglich. Notfallzeugen Rettungsdienst Bei qualitativer guter Wiederbelebung: Abfall der Überlebensrate 3-4% pro Minute Am besten ist es natürlich, wenn es gar nicht erst zum Herzstillstand kommt, daher sollte schon bei möglichen Warnzeichen / Frühsymptomen (z.B. für einen Herzinfarkt) umgehend ein Notruf abgesetzt und medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden. Wenn es jedoch zum Herz-Kreislauf-Stillstand gekommen ist, dann sinkt die Überlebensrate mit jeder verstrichenen Sekunde. Wenn bei den Erstmaßnahmen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes gewartet wird, so ist bereits die Ausgangssituation im Bereich von ca. 30% Überlebenswahrscheinlichkeit in diesem Modell sehr schlecht. Hinweis für Ausbilder: Die hier gezeigte Grafik berücksichtigt die Einflussfaktoren so realistisch wie möglich, dennoch kann Sie im Einzelfall keine konkrete Angabe zur Überlebenswahrscheinlichkeit machen. Auch besteht eine hohe Variabilität ob und wann Maßnahmen durch Ersthelfer einsetzen (hier angenommen 2-4 Minuten nach dem Stillstand) und wann der Rettungsdienst die weiteren Maßnahmen übernimmt (hier angenommen 6-8 Minuten nach dem Stillstand). 4

5 Zeitfenster der Reanimation
Anfängliche Überlebensrate bei Kammerflimmern über 90%. Abfall der Überlebensrate pro Minute um etwa %. Nach 4 min bereits Auftreten von Gehirnschäden. Nach 10 min kein Überleben ohne Folgeschäden mehr möglich. Versorgung durch Ersthelfer und Rettungsdienst Versorgung nur durch Rettungsdienst Wenn man sich alleine auf den Rettungsdienst verlassen würde und als Notfallzeuge nur den Notruf absetzt, so kann dieser trotz optimaler Wiederbelebungsmaßnahmen oftmals kein Überleben ohne Folgeschäden mehr erreichen. Bis zu dessen Eintreffen sind bereits zu gravierende Schäden im Organismus eingetreten. Daher ist es so wichtig, dass jeder, der einen (vermeintlichen) Herzstillstand mitbekommt unmittelbar mit Wiederbelebungsmaßnahmen anfängt. Die am Anfang unterlassenen Maßnahmen können auch in der weiteren Versorgung, auch durch noch so gute Medizin, nie wieder ausgeglichen werden. Hinweis für Ausbilder: Mit Beginn des Herzstillstandes und Sauerstoffmangels beginnt der Untergang von (Hirn)gewebe. Dieses verlorene Gewebe kann auch durch spätere Maßnahmen nicht wiederhergestellt werden oder reaktiviert werden. Vor diesem Hintergrund muss unbedingt jeder motiviert werden, Erstmaßnahmen durchzuführen. Es kann in einer Situation des Kreislaufstillstandes nur einen Fehler geben und das ist nichts zu tun. Notfallzeugen Rettungsdienst Bei qualitativer guter Wiederbelebung: Abfall der Überlebensrate 3-4% pro Minute 5

6 GRC Überlebenskette Zur Optimierung der Überlebenswahrscheinlichkeit müssen alle Glieder dieser Überlebenskette nahtlos in einander greifen. Alle Maßnahmen sollen so früh wie möglich begonnen werden. Wenn Anzeichen für die Gefahr eines Kreislaufstillstandes bestehen, so sollte so früh wie möglich dieses erkannt und entsprechende Hilfe gerufen werden. Wenn z.B. bei ersten Zeichen eines Herzinfarktes, beispielsweise Brustschmerzen, bereits ein Notarzt alarmiert wird, so kann dieser durch seine Maßnahmen oftmals das Eintreten des Herzkreislaufstillstandes verhindern. Sollte es dennoch zu einem Kreislaufstillstand kommen oder der Patient erst im Zustand des Kreislaufstillstandes angetroffen werden, so ist die umgehende Einleitung der Reanimationsmaßnahmen erforderlich Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu gewinnen und weitere Schäden abzuwenden. Die Reanimation sorgt dafür, dass unser lebenswichtiges Organ Gehirn weiterhin mit Sauerstoff versorgt wird, sie wird aber in der Regel alleine nicht ausreichen damit das Herz wieder selbst beginnt zu schlagen. Hierzu bedarf es bei den meisten Kreislaufstillständen dem Einsatz eines Defibrillators. Daher sollte so früh wie möglich versucht werden, dass Dritte Personen einen (öffentlich zugänglichen) Defibrillator holen um dem Herz die entsprechende „Starthilfe“ geben zu können. Hinweis für Ausbilder: Es macht keinen Sinn bei einem Herzstillstand zunächst einen Defibrillator zu holen und erst im Anschluss mit den Wiederbelebungsmaßnahmen anzufangen. Um so länger ein Herz einen Sauerstoffmangel erfährt, um so schlechter spricht es auf eine Defibrillation an. Des wegen ist es wichtig sofort mit den Basisreanimationsmaßnahmen zu beginnen und die Sauerstoffversorgung zu erhalten und den AED durch eine weitere Person holen zu lassen.

7 Reanimation ist Teamwork
112 Eine möglichst frühe Alarmierung des Rettungsdienstes über den Notruf 112 ermöglicht, dass der Disponent der Rettungsleitstelle sowohl telefonische Anleitung / Unterstützung zur Reanimation (bei Unsicherheiten oder Unkenntnis) geben kann, als auch dass schnellstmöglich der Rettungsdienst eintreffen kann. Ein möglichst früher Beginn der Wiederbelebung mit qualitativ guten Herzdruckmassagen („push hard and fast“) ist ein wichtiger Faktor für das Überleben des Patienten. Bei den meisten Herzstillständen ist die frühe Defibrillation lebenswichtig um das Herz wieder zum Schlagen zu bringen, daher sollte hiermit nach Möglichkeit nicht bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes gewartet werden. Wenn immer möglich sollten zusätzlich anwesende Personen versuchen ein AED-Gerät zu holen, welches dann in die Reanimationsmaßnahmen eingebunden werden kann. In einigen Rettungsdienstbereichen werden derzeit Verzeichnisse von AED-Geräten aufgebaut um auch hier konkrete Hilfestellung am Telefon geben zu können, wo das nächste Gerät zu finden ist. Hinweis für Ausbilder: Es gibt in Deutschland nur zwei Notrufnummern (110 für polizeiliche Notfälle und 112 für andere Notfälle) nur diese Rufnummern sind immer kostenfrei und von jedem Telefonanschluss ohne weitere Vorwahl zu erreichen. Beim Handy sind diese Nummern auch ohne Eingabe der PIN wählbar. Die 112 ist zugleich in ganz Europa als Notrufnummer für nicht-polizeiliche Notfälle vorgesehen und reserviert. Andere Rufnummern, wie die weit verbreitete 19222, sollten in den Kursen nicht vermittelt werden. Hier ist das Risiko groß, dass z.B. im Notfall nicht die Vorwahl beim Handy stimmt und andere Fehlerquellen. Sondern bei Lebensgefahr immer 112.

8 Auffinden einer Person „Disco-Schema“ (s.u.)
Anschauen Ansprechen Anfassen Wenn eine Person angetroffen wird, über deren Zustand man sich nicht sicher ist, so muss man die Situation genauer beurteilen. Man geht hierbei stufenweise vor. Bei diesem Vorgehen würde man z.B. eine schlafende Person aufwecken ohne dass hier unnötig und ggf. missverständlich in den privaten Raum eingegriffen würde. Man prüft zunächst den Bewußtseinszustand des Betroffenen und nähert sich entsprechend durch Einsatz immer stärkerer Reize. Zunächst einmal schaut man sich die Situation an, ob es Auffälligkeiten (Hautfarbe, abnorme Lage etc.) an der Person oder im Umfeld der Person gibt.Hierbei ist auch ein Augenmerk darauf zu richten ob möglicherweise für einen selbst eine Gefahr besteht (z.B. offene Stromkabel). In der nächsten Stufe versucht man die Person laut und deutlich anzusprechen, z.B. „Guten Tag! Ist bei Ihnen Alles in Ordnung oder kann ich Ihnen irgendwie helfen?“. Wenn hierauf ebenfalls keine Reaktion erfolgt, so fasst man die Person an den Schultern an und bei fehlender Reaktion schüttelt man etwas an den den Schultern zur Seite. Wenn alle diese Bemühungen ohne Erfolg bleiben, so ist von einer Bewusstlosigkeit auszugehen und für die betroffene Person besteht Lebensgefahr. Entsprechend sind umgehend weitere Schritte einzuleiten. Hinweis für Ausbilder: Die Schritte des „Ansprechen“ und „Anfassen“ sollten möglichst den Teilnehmern auch direkt praktisch demonstriert werden. Hierzu bietet sich z.B. eine Wiederbelebungsphantom auf dem Tisch an. Bei Schütteln der Schulter sollten leichte Bewegung zur Seite erfolgen. Eine (unkontrolliertes) Herumschlagen des Kopfes ist zu vermeiden.

9 Atemwege freimachen Bei einer bewusstlosen Person müssen zunächst die Atemwege freigemacht werden. Im Rahmen der Bewusstlosigkeit können die Atemwege durch den erschlafften und nach hinten verlagerten Zungenmuskel verlegt werden. Das Freimachen der Atemwege ist ebenso einfacher wie lebensrettender Handgriff. Hierzu muss der Hals überstreckt und der Unterkiefer leicht angehoben werden. Hinweis für Ausbilder: Eine Hand wird auf die Stirn-Haargrenze gelegt und der Kopf leicht nach hinten gebeugt Die andere Hand wird unter das Kinn gelegt und zieht mit zwei Fingern den Unterkiefer etwas hoch Diese Maßnahmen sollten ebenfalls durch den Ausbilder gut sichtbar an einem Wiederbelebungsphantom demonstriert werden und nicht nur theoretisch besprochen werden. Es bietet sich erneut an hierzu das Wiederbelebungsphantom auf einem Tisch liegen zu haben, damit alle Teilnehmer diesen lebensrettenden Handgriff gut sehen können.

10 Atmung vorhanden? Bei überstrecktem Hals…
Sehen ... ob sich der Brustkorb hebt und senkt Hören ... ob über Mund/Nase ein Atemgeräusch ist Fühlen ... mit der Wange ob über Mund/Nase ein Atemzug ist Bei freigemachten Atemwegen wird jetzt der Kopf des Ersthelfers über das Gesicht des Patienten gesenkt. Hierbei wird der Blick des Ersthelfers auf den Brustkorb des Patienten gerichtet und dabei zugleich Ohr und Wange des Ersthelfers so nah wie möglich über Mund und Nase des Patienten gebracht. Hinweis für Ausbilder: Für die Atemkontrolle muss weiterhin der Hals überstreckt und der Unterkiefer angehoben sein. Wenn dieses nicht erfolgt können die Atemwege blockiert sein und daher die Atmung nicht wahrgenommen werden. Für die Atemkontrolle sollen höchstens 10 Sekunden aufgewendet werden. In der Praxis beobachtet man immer noch häufig, dass eine Hand auf den Brustkorb-/Bauchübergang gelegt wird, dieses ist durch den Ausbilder unbedingt zu korrigieren: Um eine Hand dorthin zulegen muss das Freimachen der Atemwege durch Überstrecken und Unterkiefer anheben (das geht nur mit zwei Händen) aufgegeben werden. Zum anderen ist diese Methode der Kontrolle sehr ungenau und fehlerbehaftet. Diese Maßnahmen sollten ebenfalls parallel zu den Erklärungen durch den Ausbilder gut sichtbar an einem Wiederbelebungsphantom demonstriert werden. Es bietet sich erneut an hierzu das Wiederbelebungsphantom auf einem Tisch liegen zu haben, damit alle Teilnehmer die Kopfhaltung des Ersthelfers über Mund und Nase des Patienten und gleichzeitigem Blick auf dem Brustkorb gut sehen können.

11 Normale Atmung ist regelmäßig und tief.
Sehen Hören Fühlen Normale Atmung ist regelmäßig und tief. „Schnappatmung“ ist keine normale Atmung Wenn nicht innerhalb von 10 Sekunden sicher Keine normale Atmung, Wiederbelebung erforderlich Wenn nicht innerhalb von 10 Sekunden eine normale Atmung wahrgenommen wird, dann liegt ein Atemstillstand vor und Wiederbelebungsmaßnahmen sind einzuleiten. Eine normale Atmung zeichnet sich durch regelmäßige und tiefe Atemzüge aus. Alle anderen Atemformen gelten nicht als normale Atmung und damit im Sinne dieser Empfehlungen als Atemstillstand, insbesondere kann in den ersten Augenblicken eines Kreislaufstillstandes eine sogenannte Schnappatmung auftreten. Diese Schnappatmung darf nicht mit normaler Atmung verwechselt werden. Schnappatmung ist eine langsame und tiefe Atmung, oft als charakteristisch schnarchendes Geräusch zu hören. Andere vergleichen Schnappatmung auch mit dem Maulbewegungen eines Karpfen auf dem Trockenen.  Wer sich nicht sicher ist, ob das vorliegende Atemmuster normal ist, der sollte so vorgehen als wäre keine normale Atmung vorhanden! Wer sich nicht innerhalb von 10 Sekunden sicher ist ob eine normale Atmung vorliegt, der sollte ebenfalls so vorgehen als länge keine normale Atmung vor. Hinweis für Ausbilder: Die Kenntnis des Phänomens Schnappatmung ist wichtig, um dieses nicht mit normaler Atmung zu verwechseln und fälschlicherweise in dieser lebensbedrohlichen Situation weitere Maßnahmen zu unterlassen. Eigentlich ist die Schnappatmung sogar ein ganz typisches Frühzeichen des Kreislaufstillstandes, welches aber eben die Gefahr birgt von Laien fehlinterpretiert zu werden.

12 Auffinden eines Notfallpatienten
Der Patient zeigt keine Reaktion. Der Patient hat keine normale Atmung. Notruf (112) absetzen (lassen) Laut „Hilfe“ rufen | AED holen (lassen) Nach dem Motto: „Kein Bild, kein Ton, dann Telefon“… Wenn der Patient keine Reaktion und keine normale Atmung zeigt, dann besteht akute Lebensgefahr! Es sollte umgehend ein Notruf veranlasst werden, damit ein Notarzt zum Unglücksort entsendet werden kann. Am besten lässt man den Notruf durch eine Dritte Person absetzen, diese soll die Nummer „112“ anrufen und das Stichwort „Kreislaufstillstand“ angeben. Wenn eine dritte (z.B. umstehende) Person den Notruf übernimmt, dann braucht man seine Maßnahmen nicht unterbrechen und kann frühestmöglich mit der Wiederbelebung beginnen.

13 112 möglichst durch Dritte sonst Freisprechen nutzen
Notruf absetzen möglichst durch Dritte sonst Freisprechen nutzen Rufnummer 112 (Festnetz & Mobilfunk) schnellere professionelle Hilfe schnellere Ablösung telefonische Anleitung zu Reanimationsmaßnahmen 112 Ein früher Notruf ist nicht nur für den Patienten wichtig, sondern in vielen Fällen auch für den Ersthelfer. Die körperlichen Anstrengungen durch eine Reanimation wird durch viele Ersthelfer deutlich unterschätzt. Auch Studien zeigen, dass die Leistungen bei der Herzdruckmassage nach 2 Minuten deutlich nachlassen. Vor diesem Hintergrund ist die möglichst frühe Organisation einer Ablösung auch im eigenen Interesse des Ersthelfers. Um die Maßnahmen nicht zu unterbrechen sollte der Notruf wann immer möglich durch eine dritte Person veranlasst werden. Steht keine dritte Person zur Verfügung so sollte die Freisprecheinrichtung des Mobiltelefons genutzt werden. Hierbei kann mit der Rettungsleistelle gesprochen werden und zugleich in den Maßnahmen fortgefahren werden bzw. der Disponent der Rettungsleitstelle zum Fortfahren anleiten. Nur wenn es nicht anders geht, ist für das Absetzen des Notrufes der Notfallpatient so kurz wie möglich zu verlassen. Hinweis für Ausbilder: Da zwischenzeitlich in allen Rettungsleitstellen EDV-gestützte Abfrageprotokolle genutzt werden ist die Vermittlung der ehemaligen 5 W´s des Notrufes heute nicht mehr notwendig. Wozu man sich als Anrufer aber im Zweifelsfall Gedanken machen sollte, ist zu der Angabe wo der Notfall passiert ist bzw. man sich befindet. In Situationen in denen der Notfallort nicht mit Straße und Hausnummer angegeben werden kann, ist es wichtig sich möglichst rasch und präzise mit der Rettungsleitstelle über die Lage verständigen zu können.

14 Andere auf Situation aufmerksam machen
Unterstützung bekommen: Notruf absetzen lassen (Telefon: 112) AED holen lassen Wenn die Dritte Person den Notruf abgesetzt hat, dann sollte diese möglichst beauftragt werden einen AED zu besorgen. Hierzu kann Sie sich an den entsprechenden Hinweiszeichen orientieren (AEDs sind häufig in öffentlichen Gebäuden zu finden) oder die Rettungsleitstelle (derzeit im Aufbau) kann im Rahmen des Notrufs bereits Informationen zum nächstgelegenen AED geben. Hinweis für Ausbilder: Apps wie „Defi Now“ und andere sind zwar für Ihre Idee preisgekrönt, befinden sich derzeit ebenfalls noch im Aufbau. Auch wenn es Vorschläge für einheitliche Symbole gibt, so findet sich in der Praxis eine Vielzahl von Symbolen, die meisten zeigen ein Herz sowie einen Blitz.

15 Auffinden eines Notfallpatienten
Der Patient zeigt keine Reaktion. Der Patient hat keine normale Atmung. Notruf (112) absetzen (lassen) Laut „Hilfe“ rufen | AED holen (lassen) HLW beginnen mit 30 Herzdruckmassagen 2 Beatmungen (kein AED weiter mit 30 : 2) Nach Einleitung der weiteren Rettungskette mit Alarmierung des Rettungsdienstes / Notarztes ist unmittelbar mit der Reanimation zu beginnen. Als erstes sind 30 Herzdruckmassagen durchzuführen, die dann von 2 Beatmungen gefolgt werden. Wir werden die Maßnahmen jetzt im Einzelnen besprechen und dann gemeinsam üben. Hinweis für Ausbilder: Für den weiteren Übungsablauf sollte sich das Wiederbelebungsphantom jetzt nicht mehr auf dem Tisch sondern auf einer Decke auf dem Boden befinden. Die Teilnehmer sollten so angeordnet sein, dass sie alle freien Blick auf Ausbilder und Phantom haben (kein Teilnehmer im Rücken des Ausbilders). Eine weitere Demonstration auf dem Tisch ist ungünstig, da z.B. auch die Position des Helfers neben dem Patienten eine Rolle spielt und auf Lagerung auf einem Tisch nicht gut demonstriert werden kann. Handschuhe bei der Reanimation: Aus Infektionsschutzgründen wird bei der Durchführung von Erste Hilfe-Maßnahmen und damit auch der Reanimation das Tragen von Einmalhandschuhen empfohlen. Unter Aspekten der Lernwirksamkeit wissen wir, dass ein bloßes hinweisen auf Maßnahmen nicht ausreichend ist (siehe Blei(gurt): Bei wie vielen tödlichen Tauchunfällen ist der Blei(gurt) nicht abgeworfen obwohl dieses in den Analysen von Dr. Berndt die Lebensrettung gewesen wäre). Wenn man also tatsächlich möchte, dass im Gehirn eine Verbindung zwischen „Erste Hilfe Maßnahmen“ und „Handschuhe tragen“ angelegt wird, dann sollte man dieses auch im Rahmen der Übungen so durchführen. In Erste Hilfe-Kursen ist dieses heute üblich, daher ein klares Plädoyer dass auch im Rahmen dieser Ausbildung die praktischen Übungen mit Handschuhen (Ausbilder und Teilnehmer) durchgeführt werden.

16 Herzdruckmassage (HDM) – Aufsuchen des Druckpunktes
Handballen auf die Mitte der Brust anderen Handballen draufsetzen Finger verschränken Der Ersthelfer nimmt eine kniende Position seitlich auf Schulterhöhe neben dem Patienten ein. Hierbei sollte man möglichst nah am Oberarm/Schulter knien. Der Oberkörper des Patienten ist von Kleidung freizumachen. Als nächstes wird ein Handballen (beliebige Hand) auf die Mitte der Brust aufgesetzt. Der andere Handballen wird auf den Handrücken aufgesetzt und die Finger ineinander verschränkt. Hinweis für Ausbilder: Die Mitte der Brust entspricht der unteren Hälfte des Brustbeins (Sternums), da die Brust / der Brustkorb länger als das Brustbein sind. Das Verschränken der Finger dient dazu, dass später der Druck wirklich nur über die Handballen ausgeübt wird. Wenn sich die Druckrichtung zu sehr in Richtung der Finger (zur Seite) verlagern sollte, so merkt der Ersthelfer dieses, da es an den Fingern unangenehm wird. Diese Maßnahmen sollten parallel zu den Erklärungen durch den Ausbilder gut sichtbar an einem Wiederbelebungsphantom auf dem Boden demonstriert werden.

17 Schultern senkrecht über den Brustkorb bringen
Herzdruckmassage Schultern senkrecht über den Brustkorb bringen Brustbein mind. 5 cm eindrücken und wieder entlasten 30 Wiederholungen Frequenz: bis 120 pro Minute Für die Herzdruckmassage wird der Oberkörper jetzt so über den Notfallpatienten gebracht, dass sich die Schultern senkrecht über dessen Brustkorb und den Handballen des Helfers befinden. Währen die Arme gestreckt bleiben wird das eigene Gewicht über den Notfallpatienten verlagert und dadurch der Brustkorb eingedrückt. Der Brustkorb sollte mindestens 5 cm eingedrückt und anschließend auch komplett wieder entlastet werden ohne dass die Handballen aber den Kontakt zum Brustkorb verlieren. Wichtig ist, dass die Herzdruckmassage nicht aus den Armen sondern eher federnd aus dem Beckenbereich durch Gewichtsverlagerung durchgeführt wird. Nur so ist eine längere Durchführung dieser Maßnahme möglich. Hinweis für Ausbilder: Die Drucktiefe sollte im Rahmen einer Reanimation mindestens 5cm betragen, aber 6cm nicht überschreiten. Während der Ausbildung sollte jedoch nur bei sehr deutlicher Überschreitung eingegriffen werden, da im Falle einer echten Reanimation fast alle Menschen dazu neigen zu wenig tief zu drücken. [Ergänzungshinweis: Bei sehr zarten Personen bzw. Kinder- und Jugendlichen wird der Brustkorb ca. 1/3 der Brustkorbhöhe eingedrückt; für das Erreichen der empfohlenen Drucktiefe ist ein eigenes Gewicht von ca. 40 kg (ca. 12 Jahre) nötig.] Die Frequenz sollte /min betragen. Der Einsatz eines Metronoms in der Ausbildung ist möglich, aber meistens nicht nachhaltig lernwirksam. Die Teilnehmer haben in der Regel Probleme die Frequenz nicht übertragen wenn das Metronom nicht mehr vorhanden ist. Gute Erfahrung und teils auch Studien gibt es aber dazu wenn ein Gefühl für die Geschwindigkeit gegeben werden soll, so bietet sich Musik an; unter gibt es eine Liste mit geeigneten Stücken. Auf dieser Liste steht u.a. Dancing Queen von ABBA (101 bpm), Highway to hell von ACDC (116 bpm) oder Staying Alive von Bee Gees (100 bpm). Diese Ohrwürmer haben eine deutlich bessere Nachwirkung. Neben einer nicht korrekt senkrechten Durchführung der Herzdruckmassage und damit einer Verlagerung des Druckpunktes und –richtung auf eine Thoraxseite beobachtet man sehr häufig, dass zwischen den Kompressionen der Thorax nicht wieder vollständig entlastet wird. Ohne Entlastung kann sich das Herz nicht erneut ausreichend mit Blut füllen und wird auch nicht selbst durchblutet, daher ist die Entlastung genauso wichtig wie die Belastung. Diese Maßnahmen sollten parallel zu den Erklärungen durch den Ausbilder gut sichtbar an einem Wiederbelebungsphantom auf dem Boden demonstriert werden.

18 Atemwege freimachen durch Hals überstrecken
Atemspende Atemwege freimachen durch Hals überstrecken Normaler Atemzug bis sich Brustkorb hebt Dauer der Beatmung 1 Sekunde Der Wechsel zwischen der Herzdruckmassage und der Beatmung sollte so kurz wie möglich gehalten werden, ebenso der Rückwechsel zur Herzdruckmassage. Insgesamt sollte die Unterbrechung der Herzdruckmassage für die beiden Beatmungen nicht mehr als 10 Sekunden betragen. Zur Beatmung selbst sind die Atemwege wieder freizumachen (Überstrecken des Halses und Hochziehen des Unterkiefers). Mund-zu-Mund-Beatmung: Mit Daumen und Zeigefinger der an der Stirn liegenden Hand wird die Nase durch Zusammendrücken der Nasenflügel verschlossen. Mund leicht öffnen und dabei weiterhin das Kinn angehoben lassen. Nach normaler Einatmung legt man die Lippen um den Mund des Patienten und achtet dabei auf gute Abdichtung. Die Luft wird gleichmäßig in den Mund geblasen, während man beobachtet, dass sich der Brustkorb wie bei der normalen Atmung in rund 1 s hebt: Dies ist eine effektive Beatmung. Während der Hals überstreckt bleibt wird der Kopf leicht angehoben und zur Seite gedreht. Hierbei kann beobachtet werden, ob sich der Brustkorb wieder senkt und zugleich frische Luft eingeatmet werden. Führen Sie eine weitere Beatmung durch, um insgesamt 2 effektive Beatmungen zu erzielen. Ohne Verzögerung wieder die Hände auf die korrekte Stelle des Brustbeins legen und weitere 30 Herzdruckmassagen durchführen. Die weitere Wiederbelebung wird jetzt mit Herzdruckmassagen und Beatmungen im Verhältnis 30:2 fortgeführt. Hinweis für Ausbilder: Die Zeit ohne Herzdruckmassage („Hands-off-time“ oder „No-Flow-Time“/“No-Flow-Fraction“) ist so minimal wie irgendwie möglich zu halten, denn aus mehreren wissenschaftlichen Studien ist bekannt, dass eine direkter Zusammenhang zum Überleben bzw. späteren neurologischen Symptomen bei Überleben bestehen. Dieses ist eine unbedingt durch den Ausbilder zu beachtende und unbedingt in der Rückmeldung / Feedback an den Teilnehmer zu berücksichtigen!! Diese wichtige Bedeutung ist im Rahmen der Reanimationsempfehlungen mehrfach betont und nach Untersuchungen bisher in der Laienausbildung meist nicht ausreichend berücksichtigt worden. Wenn keine zwei effektiven Beatmung (in maximal 10 Sekunden) möglich sind, dann sollten die Herzdruckmassagen wieder fortgeführt werden. Sollte dieses im Wiederholungsfall ebenso sein, so wird die Wiederbelebung ausschließlich mit Herzdruckmassagen ohne Beatmung durchgeführt. Dem Teilnehmer wird die richtige Beatmungsmenge über das Heben des Brustkorbes vermittelt, diese Regel ist auch unabhängig von Körperstatur oder Alter gültig. Beim Erwachsenen-(Standard-)Patienten liegt das Beatmungsvolumen bei ca ml (entsprechend 6-7 ml pro Kilogramm Körpergewicht). Die Beatmungsdauer soll 1 Sekunde betragen, bei einer wesentlich schnelleren Beatmung ist die Gefahr sehr groß dass viel Luftvolumen in den Magen gelangt. Magenüberblähungen führen in der Folge zu folgenden Problemen: Durch zunehmende Füllung des Magens dir der zur Verfügung stehende Platz für die Lunge immer wieder eingeengt und effektive Beatmungen immer schwieriger. Zum anderen kommt es früher oder später bei ausgeprägten Magenüberblähungen zum „Erbrechen“ des Patienten. Diese Maßnahmen sollten parallel zu den Erklärungen durch den Ausbilder gut sichtbar an einem Wiederbelebungsphantom auf dem Boden demonstriert werden. Hierbei sollte der Ausbilder auch unbedingt selbst auf einen schnellen Wechsel zwischen Herzdruckmassage – Beatmung – Herzdruckmassage achten.

19 Beatmungsmaske als Infektionsschutz
Im Bereich der Reanimation durch Ersthelfer stehen keine Hilfsmittel zur Verfügung, die für den Patienten eine Verbesserung der Basisreanimation bedeuten. Aus Sicht des Ersthelfers besteht aber oftmals insbesondere im Bereich der Atemspende der Wunsch einen direkt (Schleim-)Hautkontakt mit dem unbekannten Patienten zu vermeiden. Hierfür stehen verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung. Sehr verbreitet sind Schlüsselanhänger mit einer Folie, diese haben Nachteil, dass Sie ausschließlich den Mund bedecken und oftmals die Abdichtung schwierig ist. Eine weitverbreitete Alternative ist die Beatmungs- oder auch Taschenmaske, diese verhindert nicht nur einen direkten Hautkontakt, sondern die Ausatemluft des Patienten nimmt einen anderen Weg als die einzublasende Luft bei der Beatmung. Aber wie bei allen Hilfsmittel gilt: Diese sollten nicht zu einer Verzögerung der Reanimationsmaßnahmen führen und müssen daher sofort greifbar und der Umgang damit geübt sein. Hinweis für Ausbilder: Es gibt bis heute keine dokumentierte Übertragung einer relevanten Erkrankung auf einen Ersthelfer im Rahmen einer Reanimationssituation. Beatmungs-/Taschenmasken sind im VDST-Shop erhältlich (Stand: ): Art.Nr.: 5286/24 (Hardcase) 20,90 € und Art.Nr.: 5286/25 (Softcase) 23,90 €

20 Herzdruckmassage : Atemspende
Wenn mehrere Personen bzw. Helfer zur Verfügung stehen, so sollte alle 2 Minuten ein Wechsel des Helfers erfolgen. Denn die Reanimation führt zur Erschöpfung und nach ca. 2 Minuten lässt die Qualität der Herzdruckmassage deutlich nach. Um einen Wechsel mit möglichst wenig Unterbrechung durchzuführen, sollte man diesen ankündigen und während man selbst zu zwei finalen Beatmungen übergebt kann der nächste Helfer sich bereits den Druckpunkt für die nachfolgenden Herzdruckmassagen suchen. Hinweis für Ausbilder: Im wechselnden Ablauf von Herzdruckmassage und Beatmung ist unbedingt auf möglichst kurze Unterbrechung der Herzdruckmassage achten, für beide Beatmungen sind maximal 10 Sekunden vorgesehen. Aus mehreren wissenschaftlichen Studien ist bekannt, dass nach ca. 2 Minuten die Qualität der Herzdruckmassagen deutlich nachlässt. In der Folge sind der erzeugte Blutdruck und damit verbunden auch die Durchblutung lebenswichtiger Organe wie des Gehirns. Entsprechend sollte nach Möglichkeit alle 2 Minuten ein des reanimierenden Helfers erfolgen. Dieser sollte wie oben beschrieben ebenfalls gut vorbereitet werden (z.B. während Beatmungen) um die Unterbrechung der Herzdruckmassagen zu minimieren. Der Gesamtablauf der HLW vom Auffinden eines Notfallpatienten bis zur Reanimation mit Herzdruckmassage und Beatmung soll von jedem Teilnehmer geübt werden. Hierzu sollten mindestens drei Minuten praktische Übungszeit pro Teilnehmer zur Verfügung stellen. Die früher vermittelte Zwei-Helfer-Methode bei ein Helfer die Beatmung und der andere die Herzdruckmassage übernimmt findet sich in den aktuellen Reanimationsempfehlungen für Laien nicht mehr, sondern ausschließlich das oben beschriebene Abwechseln bei mehreren Helfern. 30 Herzdruckmassagen : 2 Beatmungen

21 Auffinden eines Notfallpatienten
Der Patient zeigt keine Reaktion. Der Patient hat keine normale Atmung. Notruf (112) absetzen (lassen) Laut „Hilfe“ rufen | AED holen (lassen) HLW beginnen mit 30 Herzdruckmassagen 2 Beatmungen (kein AED weiter mit 30 : 2) Solange beim Patienten keine Veränderung eintritt wird die Reanimation bestehend aus 30 Herzdruckmassagen, 2 Beatmungen, 30 Herzdruckmassagen, 2 Beatmungen, usw. fortgeführt. Wenn ein AED-Gerät verfügbar ist, so wird dieses in die Reanimation mit eingebunden, weitere Informationen hierzu folgen auf der nächsten Folie. Die Reanimationsmaßnahmen werden nur unterbrochen, wenn Ein professioneller Helfer Sie anweist, aufzuhören bzw. die Reanimationsmaßnahmen übernimmt der Patient wirklich aufwacht: sich bewegt, die Augen öffnet und normal zu atmen beginnt Sie erschöpft sind. AED anbringen und den Anweisungen folgen

22 A(utomatisierter) E(xterner) D(efibrillator)
Gerät anschalten und Anweisungen folgen Elektroden fest auf die nackte Brust kleben (wenn möglich durch Dritten) Wenn ein AED-Gerät vorhanden ist, sollte dieses eingeschaltet werden und den Sprachanweisungen gefolgt werden. Hinweis für Ausbilder: Auch bei Einsatz eines AED-Gerätes sollten die Basismaßnahmen so wenig wie möglich unterbrochen werden. Erfahrene Ersthelfer müssen z.B. nicht die Anweisungen des AED-Gerätes abwarten, sondern können direkt die Elektroden aufkleben. Die Unterbrechung der Reanimation für eine Defibrillation sollte nicht mehr 10 Sekunden betragen. Sofern ein AED-Gerät oder AED-Trainingsgerät zur Verfügung steht, kann dieses an der Stelle gezeigt werden. Wenn ein AED-Trainingsgerät zur Verfügung steht, so sollte eine Reanimationssituation mit Einsatz eines AEDs durch den Ausbilder demonstriert werden. Steht kein Gerät zur Verfügung so erhalten die Teilnehmer die allgemeinen Informationen zur AED-Anwendung anhand dieser Folien. AED Geräte, die für die Benutzung durch Laien von den Herstellern vorgesehen sind (z.B. durch Bedienungsanleitung, Werbung, etc.) unterliegen nach einer Aktualisierung der Medizinproduktebetreiberverordnung nicht mehr der Geräte-Einweisungspflicht für Anwender. Entsprechend ist hier eine Rechtssicherheit für die Anwendung öffentlich zugänglicher AED-Geräte hergestellt worden. Dem Betreiber des AED-Gerätes obliegen weiterhin alle anderen Auflagen von Medizinproduktegesetz und Medizinproduktebetreiberverordnung, dieses sind u.a. Führung des Medizingerätebuches, Bestellung und Einweisung eines Gerätebeauftragten, etc. Andere Einweisungspflichten, wie z.B. nach UVV (Beispielsweise Umgang mit Sauerstoff und AED) bleiben von der Regelung der Medizinprodukteverordnung unberührt.

23 Elektrodenposition Die Elektrodenanbringung wird durch das Gerät erklärt, üblicherweise wird eine Elektrode im Bereich des rechten Schlüsselbeins und die andere an die linke Brustkorbseite geklebt. Die Elektroden sollten beim Aufkleben fest mit der gesamten Handfläche angedrückt werden. Wenn möglich sollten diese Vorbereitungsmaßnahmen durch eine Dritte Person durchgeführt werden und währenddessen unverändert die Wiederbelebungsmaßnahmen fortgeführt werden. Hinweis für Ausbilder: Für eine effektive Defibrillation muss der Strom durch das Herz gehen, daher wird die untere Elektrode seitlich am Brustkorb angebracht. Da Strom sich immer den Weg des geringsten Widerstandes sucht, darf es zwischen den beiden Elektroden keinen elektrischen Kontakt geben, insbesondere ein nasser Oberkörper kann eine effektive Defibrillation verhindern. Daher muss im Zweifelsfall der Oberkörper kurz abgetrocknet werden.

24 A(utomatisierter) E(xterner) D(efibrillator)
Gerät anschalten und Anweisungen folgen Elektroden fest auf die nackte Brust kleben (wenn möglich durch Dritten) Vor Schockauslösung kontrollieren, dass niemand den Patienten berührt Unmittelbar nach Schockabgabe mit Wiederbelebung (30:2) starten Erst wenn das Gerät zur Unterbrechung (zur Analyse des Herzrhythmus) auffordert werden die Maßnahmen pausiert. Vor Abgabe des Schocks unbedingt kontrollieren, dass niemand den Patienten berührt. Nach der Schockabgabe wird sofort wieder mit Reanimationsmaßnahmen (30 Herzdruckmassagen : 2 Beatmungen) begonnen. Hinweis für Ausbilder: Auch bei Einsatz eines AED-Gerätes sollten die Basismaßnahmen so wenig wie möglich unterbrochen werden. Erfahrene Ersthelfer müssen z.B. nicht die Anweisungen des AED-Gerätes abwarten, sondern können direkt die Elektroden aufkleben. Die Unterbrechung der Reanimation für eine Defibrillation sollte nicht mehr 10 Sekunden betragen. AED Geräte, die für die Benutzung durch Laien von den Herstellern vorgesehen sind (z.B. durch Bedienungsanleitung, Werbung, etc.) unterliegen nach einer Aktualisierung der Medizinproduktebetreiberverordnung nicht mehr der Geräte-Einweisungspflicht für Anwender. Entsprechend ist hier eine Rechtssicherheit für die Anwendung öffentlich zugänglicher AED-Geräte hergestellt worden. Dem Betreiber des AED-Gerätes obliegen weiterhin alle anderen Auflagen von Medizinproduktegesetz und Medizinproduktebetreiberverordnung, dieses sind u.a. Führung des Medizingerätebuches, Bestellung und Einweisung eines Gerätebeauftragten, etc. Andere Einweisungspflichten, wie z.B. nach UVV (Beispielsweise Umgang mit Sauerstoff und AED) bleiben von der Regelung der Medizinprodukteverordnung unberührt.

25 Auffinden eines Notfallpatienten II
Der Patient zeigt keine Reaktion. Der Patient hat normale Atmung. Notruf (112) absetzen (lassen) Laut „Hilfe“ rufen Seitenlage Weitere Maßnahmen nach Notwendigkeit: z.B. Blutstillung z. B. Wärmeerhalt Bisher sind wir davon ausgegangen, dass eine Bewusstlosigkeit und eine fehlende normale Atmung vorliegen. Es gibt jedoch auch Notfallsituationen bei denen ist der Patient bewusstlos aber die normale Atmung ist unverändert erhalten. Da auch die Bewusstlosigkeit durch Ihre Komplikationen oder möglicherweise noch späteren Kreislaufstillstand lebensbedrohlich ist, so ist auch hier wie zuvor besprochen unbedingt ein Notruf abzusetzen. Bewusstlose werden in der Seitenlage gelagert, was wir im Folgenden noch üben werden. Zusätzlich sind weitere Maßnahmen nach deren Notwendigkeit zu ergreifen, i.d.R. ein Wärmeerhalt aber möglicherweise auch die Versorgung von Wunden. Regelmäßig wiederkehrende Prüfung der Atmung

26 Seitenlage Bewusstlose Personen mit vorhandener normaler Atmung sollten in der Seitenlage gelagert werden. Ausnahmen bestehen nur wenn eine Reanimation eingeleitet werden muss oder vorhandene Verletzung das Verbringen in diese Lage nicht erlauben. Wie man einen Patienten in diese Seitenlage bringt werden wir jetzt im Folgenden üben. Hinweis für Ausbilder: An dieser Stelle sollte möglichst nicht mehr von stabiler Seitenlage gesprochen werden, denn dieses ist eine spezielle Lagerungstechnik, die hier nicht dargestellt ist. Die Leitlinien erlauben jede Seitenlage, die das Ziel erfüllt, dass die Atemwege frei sind und frei bleiben sowie im Falle von Erbrechen ein freies Ablaufen möglich ist. Beim Üben ist unbedingt auf vorhandene Verletzungsmöglichkeiten durch z.B. Schmuck/Uhren im Handbereich oder Inhalte von Hosentaschen zu denken. Brillen sollten ausgezogen werden um eine Beschädigung zu vermeiden. Das Verbringen in die Seitenlage sollte unbedingt praktisch (auf einer Decke) durch die Teilnehmer geübt werden. Eine reine Demonstration der Folien ist nicht ausreichend. Wenn räumlich möglich sollte der Ausbilder die Durchführung parallel zur Präsentation an einem Probranden demonstrieren. Handschuhe bei der Versorgung: Aus Infektionsschutzgründen wird bei der Durchführung von Erste Hilfe-Maßnahmen und damit auch der Reanimation das Tragen von Einmalhandschuhen empfohlen. Bei Bewusstlosen kann z.B. unkontrolliert Urin oder Kot abgegangen sein oder auch Mageninhalt erbrochen werden. Unter Aspekten der Lernwirksamkeit wissen wir, dass ein bloßes hinweisen auf Maßnahmen nicht ausreichend ist (siehe Blei(gurt): Bei wie vielen tödlichen Tauchunfällen ist der Blei(gurt) nicht abgeworfen obwohl dieses in den Analysen von Dr. Berndt die Lebensrettung gewesen wäre). Wenn man also tatsächlich möchte, dass im Gehirn eine Verbindung zwischen „Erste Hilfe Maßnahmen“ und „Handschuhe tragen“ angelegt wird, dann sollte man dieses auch im Rahmen der Übungen so durchführen. In Erste Hilfe-Kursen ist dieses heute üblich, daher ein klares Plädoyer dass auch im Rahmen dieser Ausbildung die praktischen Übungen mit Handschuhen (Ausbilder und Teilnehmer) durchgeführt werden.

27 Seitenlage Legen Sie den Ihnen nächstgelegenen Arm rechtwinklig zum Körper, den Ellenbogen angewinkelt und mit der Handfläche nach oben. 27

28 Seitenlage Legen Sie den entfernt liegenden Arm über den Brustkorb und halten Sie den Handrücken gegen die Ihnen zugewandte Wange des Patienten.

29 Seitenlage Greifen Sie mit Ihrer anderen Hand das entfernt liegende Bein knapp über dem Knie und ziehen Sie es hoch, wobei der Fuß auf dem Boden bleibt. Anschließend durch Heranziehen am Knie zu sich drehen bis er stabil auf der Seite zu liegen kommt.

30 Seitenlage Fertige Seitenlage. Den Kopf nach hinten in den Nacken beugen, um die Atemwege frei zu halten; das Gesicht soll nach unten zeigen, um den Abfluss von Flüssigkeiten aus dem Mund zu ermöglichen. Weiterhin regelmäßig die Atmung überprüfen. Drehen Sie den Patienten auf die andere Seite, falls er länger als 30 min in der Seitenlage bleiben muss, um den Druck auf den unteren Arm zu reduzieren.

31 Zusammenfassung der Wiederbelebung
Personen ohne Reaktion und Atmung: Notruf (112) und umgehender Reanimationsbeginn 30 Herzdruckmassagen (HDM) sollen mit 2 Beatmungen kombiniert werden HDM: /min, mind. 5 cm tief Beatmung: bis Brustkorbhebung, ca. 1 Sek. Herzdruckmassagen nur möglichst kurz für andere Maßnahmen unterbrechen Bei AED: nach Geräteanweisung arbeiten Bewusstlose immer in Seitenlage bringen

32 Erstmaßnahmen Tauchunfall
Symptome nach einem Tauchgang auffällige Müdigkeit, Hautjucken, Hautflecken und –veränderungen, Ameisenlaufen, Taubheitsgefühl, Schmerzen, Lähmen, Blasenentleerungsstörungen, Körperliche Schwäche, Atembeschwerden, Seh- / Hör-/ Sprachstörungen, Schwindel, Übelkeit, Bewusstseinsstörungen, Bewusstlosigkeit Notruf absetzen (Tel: 112): „Verdacht auf Tauchunfall“ Sauerstoffgabe Sofortige Atmung von 100% O2 unabhängig vom Gasgemisch VDST Notfall-Hotline anrufen ( ) Weitere Maßnahmen: ggf. in Absprache mit der Hotline Ruhiglagerung Flüssigkeitsgabe (0,5-1,0 Liter pro Stunde) Tauchpartner beobachten Dokumentation des Tauchgangs und –unfallverlaufs Überwachen und wiederholt neurologische Kontrolle der Tauchunfall nach Aufenthalt unterwasser stellt eine besondere Situation dar, nach Ort der Organschädigung sind die Symptome vielschichtig und evtl. dtl. verzögert auftretend, deshalb: „Bitte immer dran denken!“, lebensrettende Maßnahmen wie stabile Seitenlage oder Herz-Lungen-Wiedebelebung haben natürlich wie gelernt absoluten Vorrang, schnelles Absetzen des Notrufes auch unter Berücksichtigung der Ursache mit Information auch der VDST Hotline nach unmittelbarer Saustoffgabe sind besonders wichtig, Sauerstoffgabe so schnell, hoch und lange als möglich!, weitere Maßnahmen bei unkritischen, stabilen Verlauf erfolgen nach der aktuellen Leitlinie Tauchunfall der GTUEM

33 Sauerstoffgabe beim Tauchunfall
immer höchstmögliche Sauerstoff-Konzentration (optimal 100%) ohne Pause bis zum Erreichen der Behandlungsdruckkammer oder Anweisung vom Taucherarzt einzig wirksames Medikament beim Tauchunfall Sauerstoff gemäß Leitlinie „so schnell, so hoch und auch lang als möglich“ ist zu empfehlen! notfalls: Beatmungsbeutel mit Reservoir (Flow mind. 15l/min) Optimal: Kreislaufsystem mit Absorber für Kohlendioxid notfalls: Reservoirbeutel mit Ausatemventil (15l/min) Optimal: Demandventil Sauerstoffgabe ist vorrangig bei Verdacht auf Tauchunfall, er darf dabei vom Laien eingesetzt werden, es gibt verschiedene Möglichkeiten auch unterschiedlicher Qualität der Behandlungsgerätschaften, diese sollten vorher bekannt und gut unter Anleitung geübt sein, optimal ist 100% Sauerstoff so schnell als möglich, schaut euch eure Möglichkeiten privat, im Verein und auf der Tauchbasis an, unsere Empfehlung: „Üben, üben, üben!, so werdet ihr zum Meister!“, gilt übrigens immer!

34 HLW bei Ertrinkungs- & Tauchunfall
Der Patient zeigt keine Reaktion. Der Patient hat keine normale Atmung. Notruf (112) absetzen lassen Laut „Hilfe“ rufen | AED holen (lassen) 5 initiale Beatmungen HLW beginnen mit 30 Herzdruckmassagen 2 Beatmungen (kein AED weiter mit 30 : 2) Im Falle eines Ertrinkungs- oder Tauchunfalls steht meist der Atemstillstand und damit der Sauerstoffmangel im Vordergrund. Daher wird der Reanimationsablauf in solchen Fällen leicht modifiziert: Beatmen Sie 5-mal, bevor Sie mit den Thoraxkompressionen beginnen, der Notruf wird nicht nach hinten geschoben, sondern die Beatmung wird aus didaktischen Gründen eingeschoben (Abweichung der LL) Falls Sie wirklich ganz allein sind, reanimieren Sie 1 Minute lang, bevor Sie Hilfe holen Hinweis für Ausbilder: Der Standard-Reanimationsalgorithmus (BLS) geht davon aus, dass die Ursache des Kreislaufstillstandes (fast) immer eine Herzstillstand ist, bei dem es in der Folge zum Versagen der Atmung kommt. In dieser Annahme ist noch Sauerstoff im Blut vorhanden und es kann direkt mit der Herzdruckmassage begonnen werden um das sauerstoffhaltige Blut zu den Zielorganen zu pumpen. Im Falles eines Ertrinkungs- oder Tauchunfalls kommt es meistens zunächst zu einem Sauerstoffmangel bzw. Atemstillstand und erst später zum Herzstillstand durch Sauerstoffmangel. In diesen Fällen kann es also hilfreich sein, wenn man zunächst durch Beatmungen dem Blut Sauerstoff anbietet bevor man diesen durch Herzdruckmassage dann verteilt. Bei sehr schnellem Eingreifen kann die Wiederherstellung der Sauerstoffversorgung eine ausreichende Maßnahme sein, daher sollte, wenn man wirklich ganz alleine ist, zunächst dieses versucht und eine Minute reanimiert werden und erst dann die Reanimation zum Absetzen des Notrufes unterbrochen werden. Ein AED-Einsatz bzw. eine Defibrillation ist bei Ertrinkungsunfällen sehr selten erforderlich (maximal 10%), daher sollte im Zweifel diesbezüglich keine Zeit verschwendet werden. AED anbringen und den Anweisungen folgen


Herunterladen ppt "Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW)"

Ähnliche Präsentationen


Google-Anzeigen