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Dermatologie III Dr. Karin Koller
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Fluconazol Diflucan® Fungata®
I: Hefepilzinfektionen, z.B. Candida, Kryptokokken systemisch NW: Exanthem, Kopfschmerzen
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Flucytosin Ancotil® I: schwere Infektionen mit Candida, Aspergillus, Kryptokokken systemisch NW: Knochenmarkdepression, ZNS-Störungen (Schwindel, Halluzinationen)
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Griseofulvin Likuden® I: schwerer Fadenpilzbefall z.B. Nägel
lokal, systemisch NW: ZNS-Störungen (Kopfschmerzen, Schwindel, Unruhe) zuverlässige Empfängnisverhütung bei Frauen bis 1 Monat bei Männern bis 6 Monate nach Therapieende
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Itraconazol Sempera® I: schwere Dermatomykosen, Candidose, Aspergillose, Kryptokokkenmeningitis systemisch NW: Kopfschmerzen, Benommenheit, Allergie Einnahme von Antazida, H2-Blockern wegen möglicher Resorptionsminderung ≥ 2 Std. nach Einnahme von Itraconazol, außerdem in diesen Fällen Einnahme von Itraconazol mit Cola-Getränk
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Ketoconazol Nizoral® I: Schwere Haut-, Organ- und Systemmykosen durch verschiedene Pilze lokal, systemisch NW: Hauterscheinungen, Kopfschmerzen, Haarausfall
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Nystatin Moronal® I: v.a. Candida-Infektionen lokal NW: Allergie
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Terbinafin Lamisil® I: schwerer Fadenpilzbefall der Haut, Schleimhäute oder Nägel, Candida-infektionen lokal, systemisch NW: Hauterscheinungen, Geschmacks-störungen Wechselwirkungen z.B. mit oralen Kontrazeptiva („Pille”)
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Orale Antimykotika Alle oral gegebenen Arzneimittel haben als Nebenwirkung gastrointestinale Symptome : Übelkeit Erbrechen Durchfall Leberfunktionsstörungen
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Candidose Kandidose, Candida-Mykose, Candidiasis, Soor
meist lokale Pilzinfektion der Haut- und Schleimhaut 90 % Hefepilz Candida albicans (= weißer Pilz) 10 % andere Hefen
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Symptome Mundsoor: weißliche, meist abwischbare Beläge auf geröteter Schleimhaut Schleimhaut kann auch bluten und ulzerieren Speiseröhrensoor: Schmerzen beim Schlucken, immer bei AIDS-Patienten Vaginalsoor: Scheidenausfluss (Fluor) und Jucken im Genitalbereich
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Symptome Begünstigende Faktoren: Schwangerschaft, „Pilleneinnahme” und Antibiotika Candidose der Atemwege: Husten und Auswurf, Gefahr einer systemischen Beteiligung mit Soorpneumonie Harnröhren- oder Harnblasenentzündung: Beschwerden wie andere Harnblasen-entzündungen: Brennen beim Wasserlassen, Juckreiz, häufiger Harndrang Nierenbeteiligung mit dem Bild einer Nieren-beckenentzündung
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Kugelige Zellen von Candida albicans im elektronenmikroskopischen Bild
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Pilzkultur von Candida albicans mit den typischen weißen („albicans”), rundlichen Kolonien
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Behandlung lokal: Antimykotika (Nystatin, Moronal®)
oral: nicht resorbierbare Arzneimittel behandeln auch den Ösophagus- und Darmsoor oder verhindern ständige, vom Darm ausgehende Scheideninfektionen Prophylaxe: AIDS-Patienten, Diabetiker oder Tumorpatienten
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Parasitär bedingte Hauterkrankungen
Die häufigsten parasitär bedingten Hauterkrankungen werden durch Milben und Läuse hervorgerufen.
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Skabies (Krätze) Durch die Krätzemilbe hervorgerufene, ansteckende Hauterkrankung mit starkem Juckreiz. Entwicklungszyklus und Übertragung Mensch einziger Wirt der Krätzemilbe Paarung von Männchen und Weibchen findet auf der Hautoberfläche statt. Männchen sterben, Weibchen graben sich die in die Epidermis ein. Am Ende des Milbenganges (Milbenhügel) bleibt das Weibchen sitzen und legt täglich 2 - 3 Eier, bis es nach wenigen Wochen stirbt. Aus den Eiern entwickeln sich zunächst die Larven und dann die Nymphen, die zusammen mit den Männchen auf der Haut in Mulden unter den Hornschuppen leben. Nach etwa drei Wochen sind die Milben geschlechtsreif, und der Zyklus beginnt erneut. Außerhalb der Hornschicht können Milben ca. 2 - 3 Tage überleben. Übertragen werden die Milben in der Regel durch direkten Körperkontakt, in Ausnahmefällen auch durch benutzte Bettwäsche oder Kleidungsstücke.
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Milbengänge am Penis
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Diagnostik - evtl. mit Lupe - nach Milbengängen und Milben suchen
mikroskopisch: mit Kanüle aus Milbenhügel herausholen Tesafilmabriss
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Behandlungsstrategie
äußerlich: Antiparasitikum (Hexachlorcyclohexan, Jacutin®) KI: Kinder, Schwangerschaft und Stillzeit Benzylbenzoat (Antiscabiosum Mago®) oder Schwefelanwendung 3 Tage täglich einmal Juckreiz: Antihistaminika skabiesbedingte Ekzem: Kortikoidsalben (Dermatop®) Alle Kontaktpersonen müssen untersucht und beim geringsten Verdacht mitbehandelt werden.
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Pedikulose Erkrankungen durch Läuse, Kopflaus, Filzlaus und Kleiderlaus Häufigkeit nimmt zu Läuse übertragen Krankheiten Rückfallfieber durch Borrelien Fleckfieber Fünftagefieber durch Rickettsien
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Entwicklungszyklus und Übertragung
befruchtete Weibchen kleben 150 - 300 Eier, die Nissen, mit einem wasserunlöslichen Kitt an die Kopf- oder Schamhaare (Kopf-, Filzlaus) oder in die Kleidersäume (Kleiderlaus) nach 8 Tagen schlüpfen die Larven nach 2 - 3 Wochen sind sie geschlechtsreif Läuse ernähren sich vom Blut ihres Wirtes Ohne Blut halten sie es nur wenige Tage aus. werden meist durch direkten (Körper)Kontakt, über Kleidung, Bettwäsche oder gemeinsam benutzte Utensilien (z.B. Kämme) übertragen
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Erscheinungsbild Kopfläuse besonders hinter den Ohren
Läusebisse führen zu hochroten, quaddelähnlichen Papeln, die aufgrund des Läusespeichels stark jucken durch Kratzen entstehen Hautwunden und Entzündungen, häufig sind die Haare auch stark verfilzt. Kleiderläuse rufen durch ihren Speichel Rötungen, Quaddeln und Knötchen mit starkem Juckreiz hervor, die sich durch das Kratzen ebenfalls entzündlich verändern können
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Filzläuse bevorzugen Gebiete mit Duftdrüsen, also den Genitalbereich, die Achselhaare sowie starke Behaarungen im Brust- und Bauchbereich. bei Kindern treten sie auch am Kopf, in Wimpern und Augenbrauen auf Juckreiz ist mäßig und nachts stärker als am Tag typisch sind bläuliche Flecke in der befallenen Region (Maculae coeruleae, Taches bleues)
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Haar mit fest am Haarschaft sitzender Nisse einer Laus
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Kopfläuse, Nissen
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Nackenekzem nach Lausbissen
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Diagnostik mikroskopischen Nachweis von Läusen oder Nissen
im Gegensatz zu Schuppen lassen sich Nissen nicht vom Haar abstreifen beim Filzlausbefall geben die Maculae coeruleae wichtige diagnostische Hinweise
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Behandlungsstrategie
vergleichbare Präparate wie bei den Milben oft Wiederholung der Behandlung nach 8 - 10 Tagen Nach dreitägiger Behandlung werden die toten Nissen mit Essigwasser (Essig : Wasser = 1 : 2) gelöst und mit einem engzahnigen „Nissenkamm” entfernt Kleidung wird desinfiziert und alle Kontaktpersonen untersucht bzw. behandelt. Bis zur Ausheilung dürfen die Betroffenen Schulen und Kindergärten nicht besuchen.
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Viral bedingte Hauterkrankungen
Herpes-simplex-Infektionen zwei Typen Durchseuchung der erwachsenen Bevölkerung liegt beim Herpes-simplex-Virus Typ 1 um 90 % beim Herpes-simplex-Virus Typ 2 um 30 %.
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Herpes zoster (Zoster, Gürtelrose):
(Lokale) Zweiterkrankung durch das zur Herpes-Familie gehörende Windpockenvirus (Varizella-Zoster-Virus, kurz VZV) mit meist nur geringen Allgemeinerscheinungen und einem typischen Hautausschlag, der aus vielen kleinen Bläschen besteht. Betrifft vornehmlich den älteren Menschen.
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Patient mit Herpes zoster in den Thorakal-Segmenten 5 und 6
Patient mit Herpes zoster in den Thorakal-Segmenten 5 und 6. Die gürtelförmige Ausbreitung der Bläschen gab der Erkrankung den Namen „Gürtelrose”.
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Diagnostik kurzes Vorstadium mit allgemeinem Krankheitsgefühl
Schmerzen im betroffenen Hautgebiet evtl. Fieber im Versorgungsgebiet des Ganglions: gruppiert stehende, kleine Hautbläschen auf gerötetem Grund auf platzen und hinterlassen Krusten und Erosionen meist einseitig (unilateral), selten bilateral Typisch: stärkste, meist brennende Schmerzen im betroffenen Hautareal meist vielwöchige Verlauf, bis die Schmerzen wieder verschwinden. Diagnose: klinisch, bei Zweifeln durch Polymerase-Kettenreaktion und serologische Untersuchungen
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Behandlungsstrategie
lokale Maßnahmen rechtzeitige orale Gabe von Aciclovir (Zovirax®) ein schwerer Verlauf verhindern Abwehrschwäche des Patienten oder in Augenregion lokalisiert (Zoster ophthalmicus) - Aciclovir intravenös starke Schmerzen: Analgetika und evtl. Sedativa
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Verrucae (Warzen) gutartige Hautneubildungen humane Papillomviren
Verrucae vulgares (Gewöhnliche Warzen, Stachelwarzen): harte Papeln, die allmählich wachsen und durch zunehmende Verhornung immer rauer und dunkler werden. durch Bluteinlagerungen können sie sich schwärzlich verfärben Mutterwarzen in einer Größe von ca. 1 - 2 cm und als Tochterwarzen v.a. an Händen und Fingern vor, aber auch im Gesicht oder an den Fußsohlen An den Augenlidern finden sich insbesondere bei älteren Menschen die Verrucae filiformes (Pinsel- oder Fadenwarzen), die einen Sonderfall der gewöhnlichen Warze darstellen und häufig mit Fibromen verwechselt werden.
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Therapie heilen oft spontan ab
Lokaltherapeutikum Acetocaustin® (Chloressigsäure), einmal in der Woche auftragen Zytostatikum Fluorouracil in Kombination mit Salicylsäure, Verrumal® Op: Abtragen der Warze mit scharfen Löffel (in Lokalanästhesie), Diathermieschlinge Vereisen mit flüssigem Stickstoff (Kontaktkryotherapie)
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Verrucae planae juveniles
(plane juvenile Warzen) kaum erhabene Papeln schießen plötzlich in großer Zahl auf vor allem Kinder und Jugendliche vorzugsweise im Gesicht und an den Händen Warzen heilen nach monate- bis jahrelangem Verlauf durch immunologische Vorgänge innerhalb kurzer Zeit narbenlos ab
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Verrucae planae juveniles (plane juvenile Warzen) an der Stirn
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Therapie lokal Auftragen von Schälmitteln (Keratolytika)
z.B. von niedrig dosierter Vitamin-A-Säure Airol-Creme® Cordes VAS®
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Verrucae plantares Dornwarzen, Plantarwarzen, Sohlenwarzen
klinische Variante der gewöhnlichen Warze v.a. an Fußsohle und Zehenballen bei jedem Schritt werden sie durch das Körpergewicht in die Haut eingedrückt äußert sich in stechenden Schmerzen (daher Dornwarze)
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Verrucae plantares der Fußsohle
Verrucae plantares der Fußsohle. Sie sind nach außen meist flach und unterbrechen optisch die Fußsohlenfurchung
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Condylomata acuminata
Feigwarzen, spitze Kondylome Papilloma-Viren durch Geschlechtsverkehr übertragen. bevorzugt im feuchten Milieu des Genital- und Analbereiches kleine Papeln später sehen sie durch Lappen- und Furchenbildung blumenkohlartig aus.
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Condylomata acuminata (spitze Kondylome).
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Therapie Spitze Kondylome werden üblicherweise mit dem Laser oder einer Diathermieschlinge entfernt. Zusätzlich kann eine immunstimulierende Behandlung lokal (Imiquimod = Aldara®) oder systemisch (Interferon) angezeigt sein. Evtl. ist eine Mitbehandlung des Sexualpartners erforderlich.
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Mollusca contagiosa (Dellwarze), wegen zentralen Delle
Virus der Pockengruppe nach Anritzen lässt sich eine breiartige Masse herausdrücken Übertragung von Mensch zu Mensch Schmierinfektion, Handtücher oder Kleidungsstücke bei allgemeiner Abwehrschwäche treten sie gehäuft auf (HIV-Infektion)
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Mollusca contagiosa (Dellwarzen) am Unterlid
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Therapie Dellwarzen werden mit einer gebogenen Pinzette (Eihautpinzette) ausgedrückt und mit einem Skalpell oder scharfen Löffel abgetragen Manchmal reicht auch die Behandlung mit einem salicylhaltigen Pflaster (Guttaplast®).
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Allergisch bedingte Hauterkrankungen und Urtikaria
humorale Antigen-Antikörper-Reaktion oder zelluläre Immunreaktion, die Hauterscheinungen hervorruft
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Allergisches Kontaktekzem
Akute oder chronische Dermatitis durch eine allergische Reaktion nach Hautkontakt mit einer allergisierenden Substanz häufigste Hauterkrankungen überhaupt mit erheblicher sozialer Bedeutung 20 % aller Berufskrankheiten sind allergische Kontaktekzeme. Prädisponiert sind z.B. Maurer, Friseure, Maler/Lackierer und auch Krankenschwestern und pfleger. Bei einer photoallergischen Reaktion wirkt die allergisierende Substanz (Tetrazykline) erst nach Lichteinfluss (z.B. einem Sonnenbad) allergen
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Allergisches Kontaktekzem an der Hand mit Streuherden am Unterarm
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Symptome und Untersuchungsbefund
Symptome beginnen 12 - 48 h nach Allergenkontakt erreichen nach zwei Tagen ihr Maximum akuten Kontaktekzem: Rötung, Schwellung und Bläschenbildung am Einwirkungsort des Allergens starker Juckreiz Blasen platzen und hinterlassen nässende Läsionen, die später verkrusten und unter Schuppenbildung abheilen
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chronisches Kontaktekzem
Bei fortdauerndem Allergenkontakt Haut: verdickt, lichenifiziert (mit vergröbertem Hautfaltenrelief) und schuppt Juckreiz Kratzeffekte Rhagaden entzündungsbedingte Pigmentver-schiebungen
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Das Verteilungsmuster eines allergischen Kontaktekzems am Körper erlaubt oft Rückschlüsse auf den Auslöser
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Typ der allergischen Reaktion
Krankheitsbild Sofortreaktion (Typ I) Allergische Urtikaria Quincke-Ödem Zytotoxische Immunreaktion (Typ II) Thrombozytopenische Purpura Immunkomplexreaktion (Typ III) Arzneimittelexanthem Immunreaktion vom Spättyp (Typ IV) Allergisches Kontaktekzem Allergische Photodermatitis
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Diagnostik und Differentialdiagnose
typische Klinik Anamnese Epikutantestung
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Toxische/irritative Kontaktdermatitis Phototoxische Kontaktdermatitis
Allergische Kontaktdermatitis Photoallergische Kontaktdermatitis Definition Dosis- oder konzentrationsabhängige Reaktion auf obligat toxisch bzw. irritierend wirkende Substanzen Durch Kontakt mit Substanzen, die erst bei Lichteinwirkung toxisch wirken, z.B. Furocumarine in Kosmetika mit Bergamottöl (Berloque-Dermatitis) oder Teer in Lokaltherapeutika (Teersonnendermatitis) Dosis- oder konzentrationsunabhängige Reaktion nach vorangegangener Sensibilisierung Durch Kontakt mit Substanzen, die bei Lichteinwirkung allergische Reaktionen hervorrufen, z.B. Tetrazykline Klinik Hautveränderungen nach Minuten bis Stunden, beschränkt auf das Einwirkungsgebiet Hautveränderungen nach 12 - 48 Std., wobei einzelne Herde auch außerhalb des exponierten Gebietes auftreten können (Streuphänomen) Diagnostik Decrescendo-Reaktion im Epikutantest, d.h. Nachlassen der Reaktion nach Entfernen der Substanz Belichteter Epikutantest (Photopatch- Test) Crescendo-Reaktion im Epikutantest, d.h. Verstärkung der Reaktion innerhalb von 24 - 48 Std. nach Entfernen der Substanz Belichteter Epikutantest (Photopatch-Test)
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Behandlungsstrategie
Meiden der auslösenden Substanz - die Allergenkarenz akutes Kontaktekzem: lokal Glukokortikoiden nässende Läsionen: feuchte Umschläge, z.B. mit Kaliumpermanganat-Lösung Nachts: Zink-Schüttelmixturen (Lotio Hermal®) oder Zinköle ausgeprägter Befund: kurzzeitige systemische Glukokortikoidgabe chronische Kontaktekzeme: steroidhaltige Salben und evtl. Teerpräparate sorgfältige Hautpflege mit rückfettenden Salben
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Prognose akutes allergisches Kontaktekzem heilt nach Antigenkarenz in der Regel narbenlos ab kann das Allergen nicht gemieden werden, so wird die Erkrankung chronisch Ausheilung ist dann nicht möglich berufsbedingte Kontaktekzeme: im Verdachtsfall der Berufsgenossenschaft melden in Deutschland eine der häufigsten Berufserkrankungen
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Urtikaria (Nesselsucht, Quaddelsucht)
aus Quaddeln bestehendes Exanthem Juckt häufige Hauterkrankungen: 20 - 30 % der Bevölkerung sollen einmal im Leben davon betroffen sein akute Urtikaria: Dauer eines Schubes von unter sechs Wochen chronische Urtikaria: Dauer von über sechs Wochen
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Krankheitsentstehung und Entwicklung
Allergische Urtikaria, z.B. durch Arzneimittel, Insektenstiche oder Nahrungsmittel Urtikaria durch nichtallergische Intoleranzreaktionen, z.B. gegen Arzneimittel oder Nahrungsmittelzusätze Kontakturtikaria durch Hautkontakt z.B. mit Quallen, Brennnesseln oder Schalen von Zitrusfrüchten Physikalische Urtikaria durch Kälte, Wärme, Licht oder mechanischen Reiz, z.B. Druck Cholinergische Urtikaria durch Stimulation der Schweißdrüsen
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Arzneimittelexanthem, das den gesamten Körper befallen hat
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Symptome und Untersuchungsbefund
innerhalb von Minuten schießen unterschiedlich große, leicht erhabene und meist rötliche Quaddeln auf ähneln denen nach Brennnesselkontakt bilden sich in der Regel nach Stunden selbst zurück heftiger Juckreiz Magen-Darm-Beschwerden (insbesondere Durchfall) Luftnot Kopfschmerzen anaphylaktischer Schock ist ebenfalls möglich, aber selten
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Quincke-Ödem Sonderform der Urtikaria
(Angioödem, angioneurotisches Ödem) hochakut entstellende Gesichtsschwellung vor allem um Augen und Mund Beteiligung der Luftwege, insbesondere der Stimmritzen → lebensbedrohliche Atemnot
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Quincke-Ödem mit erheblicher perioraler Schwellung
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Quincke-Ödem (angioneurotisches Ödem) der Unterlippe (Rüssellippe).
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Diagnostik Hautbefund Suche nach Auslöser Allergiediagnostik
Nahrungsmittelallergie – Suchdiät Expositionstest Expositionstests lassen sich auch mit Druck, Wärme, Kälte und anderen verdächtigen Auslösern durchführen. Hälfte der Patienten: Auslöser jedoch unklar
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Behandlungsstrategie
Antihistaminika Glukokortikoide i.v. Quincke-Ödem: Intubation kühlende antihistaminikahaltige Gele (Soventol®, Systral®) Druckurtikaria: oft nur Glukokortikoide Kälteurtikaria: i.v. Penicillin
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Fehlbildungen der Haut und Hauttumoren
Naevuszellnaevus (Leberfleck) Anhäufung Pigment bildender Zellen (Melanozyten) in der Haut
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Multiple Naevuszellnaevi
Multiple Naevuszellnaevi. Diese Naevi sind nicht behandlungsbedürftig, sollten aber in regelmäßigen Abständen auf Veränderungen kontrolliert werden
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Naevuszellnaevi umschriebene Fehlbildungen der Haut sehr häufig
Oberfläche meist glatt, kann warzenähnlich, behaart oder tierfellartig sein bei Entzündungen, Verletzungen oder Veränderungen der Form, Farbe, Größe und Begrenzung müssen sie operativ entfernt werden großflächige Riesennaevi werden wegen ihres Entartungsrisikos nach Möglichkeit nach der Geburt abradiert („abgeschabt”) oder exzidiert
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Feuermal (Naevus flammeus, Blutgefäßnaevus, Weinmal)
Angeborener, hellroter, rotweinfarbener oder blauroter Fleck, der durch Kapillarerweiterungen bedingt ist insbesondere in Gesicht und Nacken Form und Größe der Flecken variieren stark Färbung ist durch Spatel wegdrückbar. Lasertherapie. Anleitung im medizinischen Schminken
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Feuermal am rechten Unterkiefer, typischerweise nicht über die Mittellinie hinausgehend
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Hämangiom (Blutschwamm) Schwammartiger Blutgefäßherd
Histologisch: zwischen gutartigen Blutgefäßtumoren und Fehlbildungen steht kavernöses Hämangiom: bei größeren Hohlräumen eigenständiges Wachstum (und teils auch Rückbildung)
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Kutanes kavernöses Hämangiom am Unterarm eines Säuglings
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Fibrom hartes Fibrom (Dermatofibrom, Histiozytom)
gutartiger Tumor des Bindegewebes mit Fibroblasten- und Kollagenvermehrung derber, leicht erhabener, kugelförmiger Knoten. kann Lipide und Pigmente speichern meist → gelb-bräunlicher Farbton weiches Fibrom meist gestielte, weiche Papel nicht selten an Augenlidern, am Hals und unter der Achsel vor. Es kann von einer runzeligen Hülle umgeben sein oder gestielt herabhängen
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Fibrome, hier gestielte, treten nicht selten in größerer Anzahl auf
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Keloid (Wulstnarbe) gutartige Bindegewebswucherung
v.a. nach Verbrennungen oder Verätzungen, auch bei Akne, bakteriellen Wundinfektionen oder Operationswunden auftreten kann
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Primäre bösartige Hauttumoren
(primäre Hautmalignome, Hautkrebs) in unseren Breiten stark zunehmende Krebsart Spinaliom Melanom Basaliom
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Diagnostik histologische Untersuchung
Metastasen in Lymphknoten, Lunge, Leber, Herz, Gehirn oder in Knochen Röntgendiagnostik Sonographie Computertomographie Kernspintomographie
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In den letzten 60 Jahren hat sich das Hautkrebsrisiko mehr als verzehnfacht. Einige Hochrechnungen für das Jahr 2010 gehen sogar von einer Hautkrebsrate bis zu 2 % aus - das wäre jeder 50.
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Basaliom (Basalzellkarzinom)
Häufiger Hauttumor vermutlich aus unreifen pluripotenten („vielkönnenden”) Epithelzellen entsteht z.B. durch UV-Exposition Lokalisation zu über 80 % im Gesicht Manifestation in der Regel nach dem 50. Lebensjahr
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Symptome und Befund überwiegend im Gesicht vor (v.a. im oberen Gesichtsdrittel). entwickelt sich ohne Vorstufen auf gesund aussehender Haut zunächst eine kleine, hautfarbene Verhärtung mit einzelnen Teleangiektasien (Gefäßerweiterungen) Leitsymptom des Basalioms sind daher immer wieder an der gleichen Stelle auftretende Blutkrusten oder Verletzungen, die „nicht heilen wollen” Knötchen nehmen derbe Konsistenz an oder sinken im Zentrum ein und haben einen perlartig aufgeworfenen Rand. Unbehandelt zerstört das Basaliom im Verlauf von Monaten und Jahren die angrenzenden Knochen und Weichteile, keine Metastasen semimaligner Tumor Häufigkeitsgipfel 6. - 8. Lebensjahrzehnt
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