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Vorlesung zur Geschichte der ersten deutschen Demokratie

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Präsentation zum Thema: "Vorlesung zur Geschichte der ersten deutschen Demokratie"—  Präsentation transkript:

1 Vorlesung zur Geschichte der ersten deutschen Demokratie
Die Weimarer Republik Vorlesung zur Geschichte der ersten deutschen Demokratie

2 Der Vertrag von Versailles

3 Inhalt des Vertrages: Gebietsabtretungen:
D verlor 10% der Bevölkerung und 13% des Staatsgebietes, darunter wichtige landwirtschaftliche Flächen und wirtschaftlich wichtige Industriezentren und Rohstofflager entmilitarisiertes Rheinland Verlust der Kolonien besonders belastend: Anerkennung der Kriegsschuld (Art.231) Abrüstung: Heer und Marine mussten erheblich abgerüstet werden, keine schweren Waffen Höhe der Reparationen sollte noch festgelegt werden

4 Hoffnungen in Deutschland auf einen milden Frieden auf der Basis der 14 Punkte des amerikanischen Präsidenten Wilson Aber: diese Hoffnungen wurden durch den Vertrag enttäuscht Reaktionen in Deutschland: Der Vertrag wurde als „Schmachfrieden“ empfunden und war von Anfang an eine Belastung für die Republik Dennoch: da militärischer Widerstand sinnlos erschien, unterzeichnete eine deutsche Delegation den Vertrag am Politiker, die versuchten, den Vertrag einzuhalten, wurden von der politischen Rechten als „Erfüllungspolitiker“ beschimpft Insgesamt: Die Revision des Versailler Vertrags war das Ziel aller Regierungen der Weimarer Republik

5 Die Revolution von 1918

6 Meuterei der Soldaten : Flotte erhielt den Befehl, gegen England auszulaufen Matrosen in Wilhelmshaven widersetzten sich  wurden verhaftet und nach Kiel ins Militärgefängnis gebracht  ca Matrosen demonstrierten für ihre Freilassung : blutige Straßenschlachten, mündeten am nächsten Tag in einem Aufstand Soldaten setzten Offiziere ab, wählten nach russischem Vorbild Soldatenräte  diese übernahmen die Macht in Kiel die Arbeiter schlossen sich den Soldaten an, wählten einen Arbeiterrat Arbeiter- und Soldatenräte übernahmen die Stadtverwaltungen und Behörden und übten so die Regierungsgewalt aus

7 Abdankung des Kaisers Berlin: : Arbeiter und Soldaten besetzten das Schloss Massendemonstrationen  die Abdankung des Kaisers wurde lautstark gefordert Wilhelm II. war im belgischen Spa und zögerte die Entscheidung hinaus Reichskanzler Max von Baden entschloss sich, die Abdankung Wilhelms eigenmächtig bekannt zu geben Er übergab die Regierung an Friedrich Ebert, den Vorsitzenden der stärksten Oppositionspartei SPD

8 Ausrufung der Republik
Pläne für die Zukunft Deutschlands: SPD: gemäßigte Pläne; USPD, Spartakusbund: Revolution nach dem Vorbild der UdSSR um diesen Umsturzplänen zuvorzukommen rief der SPD-Abgeordnete Philipp Scheidemann am Nachmittag gegen die Republik aus ca. 2 Stunden später erklärte der Führer des Spartakusbundes, Karl Liebknecht, Deutschland zur freien sozialistischen Republik : Friedrich Ebert bildete eine provisorische Regierung, den „Rat der Volksbeauftragten“ (je 3 Mitglieder SPD und USPD)

9 Organisation der Nachkriegszeit
Verhandlungen mit den Siegermächten mussten geführt werden die neue Regierung musste am das Waffenstillstandsabkommen unterschreiben  „Novemberverbrecher“ Aus Angst vor einem kommunistischen Umsturzboten die OHL und Teile der Wirtschaftsführung und Verwaltung der SPD ihre Zusammenarbeit an Ebert traf, um den Staat funktionsfähig zu halten, geheime Absprachen mit dem Militär, den Gewerkschaften und Unternehmen Während nun die SPD eine parlamentarische Demokratie wollte, wollten USPD und Spartakusbund eine Rätedemokratie nach sowjetischem Vorbild Entscheidung hier durch den Allgemeinen Kongress der Arbeiter- und Soldatenräte mit 515 Delegierten aus ganz Deutschland

10 Dieser entschied sich mit großer Mehrheit für Wahlen zu einer verfassungsgebenden Nationalversammlung im Januar 1919 und damit für eine parlamentarische, repräsentative Demokratie Dagegen unternahm die KPD (am aus dem Spartakusbund und anderen linksradikalen Gruppen entstanden) einen Aufstand in Berlin Dagegen setzte die Regierung Freikorps ein  der Aufstand wurde blutig niedergeschlagen In der Folge kam es zur Spaltung der Arbeiterbewegung

11 Die Weimarer Verfassung

12 Die Nationalversammlung
: Wahlen zur Nationalversammlung freie, geheime, gleiche Wahl für alle Deutschen über 20  erstmals Wahlrecht für Frauen Die Nationalversammlung trat am 6.2. in Weimar zusammen („Weimarer Republik“) Wahl nach reinem Verhältniswahlrecht  keine Partei erhielt absolute Mehrheit Kompromisse waren nötig  Koalition mit einer arbeitsfähigen Regierung SPD, DDP und Zentrum waren sich einig über demokratische Regierung Zusammen mehr als 75% der Mandate  Weimarer Koalition mit ihren Stimmen wurde Ebert zum ersten Reichspräsidenten gewählt ( )

13 Die Parteien Parteien fühlten sich hauptsächlich bestimmten Interessen verbunden links: KPD, USPD  wollten eine sozialistische Republik (Vorbild UdSSR) SPD: reformwillige Arbeiterschaft DDP: Linksliberale Zentrum: politischer Katholizismus BVP: bayerische Abspaltung vom Zentrum, vertrat speziell bayerische Interessen DVP: konservative Liberale  Schwerpunkt: Nationalgedanke rechts: DNVP (kaisertreu, konservativ) die Weimarer Koalition verlor die Mehrheit schon wieder bei der ersten Reichstagswahl 1920

14 Die Verfassung : die Verfassung wurde von der Nationalversammlung verabschiedet, am trat sie in Kraft Deutschland war nun erstmals eine parlamentarische Demokratie allgemeines Wahlrecht, Wahl des Parlaments nach Verhältniswahl Gesetzgebung durch das Parlament + Volksbegehren und Volksentscheide Garantierte Grundrechte Gegenseitige Kontrolle der Organe, aber: besonders starke Stellung des Präsidenten: Art. 25: Auflösung des Reichstags durch den Präsidenten Art. 48: sogenannter Notverordnungsartikel (Aufhebung der Grundrechte,…) Art. 53: Ernennung und Entlassung des Reichskanzlers

15 Bedrohung der Republik

16 Politische Morde Viele Bürger sahen die Weimarer Republik als Notlösung, einige Gruppen lehnten die Demokratie auch komplett ab: Linksradikale wollten einen sozialistischen Staat nach Vorbild der UdSSR Alte Führungskreise aus Adel, Militär, Verwaltung und Wirtschaft: neues Kaiserreich Rechtsradikale: Vorwurf des Verrats an Deutschland ( Unterzeichnung des VV) Die Politiker, die beteiligt waren bzw. sich aufgrund der militärischen Notwendigkeit für die Unterzeichnung eingesetzt hatten, wurden als „Erfüllungspolitiker“ beschimpft Hetze nationalistischer, antisemitischer und konservativer Gruppen und Parteien gegen die Republik Terroristische Einzeltäter und Geheimbünde aus ehemaligen Freikorpsmitglieder verübten in der Folge Attentate auf republikanische Politiker (Erzberger,…)

17 Die Dolchstoßlegende September 1919: Hindenburg und Ludendorff mussten sich vor einem Untersuchungsausschuss verantworten Erklärung Hindenburgs: die „deutsche Armee“ sei „nicht von feindlichen Truppen besiegt worden“ sein, sondern durch „Verrat und Revolution in der Heimat“ seien die „deutschen Soldaten von hinten erdolcht“ worden Mit dieser Lüge wollte die OHL den Politikern der neuen Republik die Schuld für die Niederlage zuschieben Dies gelang ihnen zum großen Teil, denn die Dolchstoßlegende und das damit verbundene Schimpfwort „Novemberverbrecher“ (für demokratische Politiker) blieb bis zum Ende der Republik ein Hauptargument in der Propaganda der Rechten Daneben entwickelte sich auch die Kriegsunschuldlegende

18 Kapp-Putsch und Verhalten der Reichswehr
Kapp-Putsch: Reichsregierung wollte im März 1920 das Freikorps „Marinebrigade Ehrhardt“ auflösen Freikorpsführer, kaisertreue Offiziere und Politiker wollten unter der Führung Kapps die Regierung stürzen Brigarde besetzte am das Regierungsviertel und rief Kapp zum Reichskanzler aus Reichswehrführung weigerte sich, die gewählte Regierung in dieser Notsituation zu schützen linke Parteien und Gewerkschaften riefen den ersten politischen Generalstreik in Deutschland aus Arbeiter und Beamte verweigerten sich den Putschisten, arbeiteten nicht und führten deren Anweisungen nicht aus Reichswehr unterstützte den Putsch nicht aktiv  er brach zusammen

19 Arbeiteraufstände gegen den Kapp-Putsch in Thüringen, Sachsen und dem Ruhrgebiet  von Kommunisten geführt gegen diese „Rote Armee“ kämpfte die Reichswehr  bürgerkriegsähnliche Schlachten, die Aufstände wurden niedergeschlagen man erkannte an diesen Ereignissen, dass die Reichswehr zwar bereit war, gegen Linke zu kämpfen, dass sie aber auf der anderen Seite nicht bereit war, die Republik grundsätzlich zu schützen Die Reichswehr entwickelte sich zum Staat im Staate

20 Das Krisenjahr 1923

21 Der Ruhrkampf 1921 einigten sich die Sieger auf die Höhe der Reparationszahlungen  121 Milliarden Goldmark Deutschland wollte guten Willen zeigen  1922: 1,5 Milliarden Reichsmark, nur Lieferungen Holz und Kohle waren leicht im Rückstand Frankreich + Belgien + Italien: vorsätzlichen Bruch des Reparationsabkommens : belg. und frz. Soldaten besetzten das Ruhrgebiet als Pfand Empörung in D, Regierung rief zu passivem Widerstand auf Besatzungstruppen wollten Widerstand mit Gewalt brechen, dies schürte Wut in der Bevölkerung, führte zu Sabotage durch Radikale und zu entsprechenden Gegenreaktionen der Franzosen und Belgier F förderte fast keine Kohle, hatte durch gewaltsames Vorgehen Proteste der USA und von GB hervorgerufen D geriet wirtschaftlich und innenpolitisch in die Krise

22 Die Inflation finanzielle Probleme Deutschlands wurden durch Ruhrkampf größer ( schon Schulden durch den Krieg: Kriegsanleihen bei der eigenen Bevölkerung) auch: mehr Banknoten waren gedruckt worden, als das Reich an Gold und Sachwerten besaß nach dem verlorenen Krieg war die Wirtschaft am Boden  kaum noch Steuereinnahmen, aber hohe Kosten für die Kriegsfolgen Reparationen mussten in Gold und Sachwerten gezahlt werden, für andere Staatsausgaben wurde aber immer mehr Papiergeld gedruckt Geld verlor dadurch schnell an Wert während des Ruhrkampfes waren täglich hohe Summen nötig, um die Bevölkerung zu unterstützen  Inflation beschleunigte sich, bis der Wert der Reichsmark ins Bodenlose sank

23 schlimme Folgen für den Großteil der Bevölkerung  wer sein Geld in Sparbüchern, Staatsanleihen oder sonst wie auf der Bank angelegt hatte, verlor alles der Verdienst reichte nicht zum Überleben, da das Geld sehr schnell an Wert verlor bald gab es die meisten Dinge nur noch im Tauschhandel gegen Wertgegenstände Vorteile hatten Besitzer von Grundstücken, Immobilien, Maschinen, Waren (Sachwerte) Auch: wer Schulden hatte, konnte von der Inflation profitieren Ebenso: der Staat hatte Nutzen  zahlte Kriegsanleihen billig zurück Misstrauen vieler Menschen in den neuen Staat wuchs

24 Abbruch des Ruhrkampfes und Ende der Inflation
wegen der katastrophalen Wirtschaftslage brach die Regierung von SPD, DDP, DVP und Zentrum unter Gustav Stresemann (DVP) den Ruhrkampf am ab verschiedene Gruppen wollten diese schwierige Lage der Regierung nutzen, z. B.: in Thüringen wollten die Kommunisten in der Regierung Einfluss gewinnen und durch ihre Kampfverbände den Kampf gegen den Kapitalismus auf die Straße zu tragen Reichswehr griff auf Wunsch der Regierung ein Deutschland stand im Herbst 1923 an der Schwelle zum Bürgerkrieg nur eine Neuordnung der Finanzen konnte eine allgemeine Beruhigung bringen : Rentenmark wurde eingeführt  1 Billion Reichsmark = 1 Rentenmark (ab 1924 wieder Reichsmark genannt) der Staat sparte und überwachte die jetzt deutlich beschränkte Geldmenge

25 Der Hitler-Putsch: In Bayern hatte die Regierung von Anfang an rechten Gruppierungen Zuflucht v. a. in München gewährt Eine dieser Gruppen: die 1919 gegründete, ab 1920 so genannte NSDAP (zuvor: DAP) Vorsitzender: ab 1921 Adolf Hitler (Kontakt zu Ludendorff  Planung: Umsturz) Nach dem Abbruch des Ruhrkampfes: die bayerische Regierung sprach von einem „Marsch nach Berlin“  Hitler und Ludendorff hielten das für ihre Chance Hitler zwang am die im Bürgerbräu-Keller anwesenden Regierungsvertreter, sich ihm anzuschließen ( diese distanzierten sich noch in der Nacht davon) Hitler und Ludendorff marschierten am nächsten Tag mit ihren Anhängern durch München, wurden aber schließlich verhaftet Ludendorff: Freispruch, Hitler: 5 Jahren Festungshaft

26 Die Ära Stresemann – Verständigung und Versöhnung

27 Isolation Deutschlands
Deutschland war in der europäischen Politik Außenseiter Die deutsche Außenpolitik musste versuchen, wieder in die Völkergemeinschaft aufgenommen zu werden und darin die Probleme des Versailler Vertrages zu überwinden  Revisionspolitik Auch die UdSSR hatte eine Außenseiterrolle ( Angst im Westen vor einer kommunistischen Revolution) 1922: Wirtschaftskonferenz in Genua ohne D und UdSSR  beide schlossen in Rapallo (nahe Genua) einen Vertrag  sie nahmen diplomatische Beziehungen auf, verzichteten auf Erstattung der Kriegskosten; zudem: sie vereinbarten Wirtschafts- und Militärbeziehungen

28 Verständigungspolitik
Gustav Stresemann (DVP): Außenminister von 1923 bis 1929 wollte auch Revision des Versailler Vertrages, sah jedoch nur in der Verständigung mit den Westmächten eine Chance, seine Ziele (v. a. Reparationsfrage) zu erreichen größte Schwierigkeit: Misstrauen F's gegen Deutschland um F's Sicherheitsbedürfnis zu erfüllen, schlug Stresemann einen Sicherheitspakt vor F‘s Außenminister Aristide Briand: an Verständigung und Versöhnung interessiert 1925: Vertragsabschluss im Schweizer Locarno Das Bemühen um Versöhnung als Basis der Politik wurde geehrt  1926: Friedensnobelpreis 1926: Aufnahme D's in den Völkerbund  D wieder im Kreis der führenden europäischen Mächte anerkannt

29 Stresemanns Versöhnungspolitik schuf das Vertrauensklima, in dem die Reparationsfrage vorangebracht werden sollte Dawes-Plan (1924; Zahlungsplan + Ankurbelung der deutschen Wirtschaft) Young-Plan (1929) D sollte in 59 Jahresraten zu je 2 Milliarden Mark insgesamt 112 Milliarden Mark zahlen, dafür räumten die Alliierten vorzeitig das Rheinland Erleichterung, da nun die Wirtschaft planen konnte auch: wirtschaftliche Beziehungen zu den USA und Milliardenkredite aus dem Ausland belebten die deutsche Konjunktur der Young-Plan wurde durch das Hoover-Moratorium 1931 ausgesetzt (Zahlungen für ein Jahr ausgesetzt) 1932: durch eine Zahlung von 3 Milliarden Mark wurden die Reparationen von den Westmächten endgültig als abgegolten erklärt ( Konferenz von Lausanne, zur Zahlung kam es nie)

30 Die guten Jahre der Weimarer Republik

31 Wirtschaftliche Erholung
In den 20er Jahren gab es durchaus auch positive Phasen für die Menschen Aufschwung der deutschen Wirtschaft zwischen 1924 und 1929 Mehrere Faktoren: die Bevölkerung arbeitete hart für eine wirtschaftliche Verbesserung und wollte auch dafür arbeiten zudem: neue Arbeits- und Produktionsmethoden wie etwa Fließbandproduktion die Menschen hatten nach den Entbehrungszeiten einen hohen Bedarf an Gütern  die Nachfrage und damit die Wirtschaft wurden dadurch angekurbelt aber: deutsche Unternehmen und Banken waren sehr von ausländischen Krediten abhängig  diese hatten meist kurze Kündigungszeiten wirtschaftlicher Aufschwung auf unsicherer Basis, wie man bei der Weltwirtschaftskrise merken sollte

32 Alltagsleben und Situation der Frauen
die Lage der Menschen verbesserte sich durch den wirtschaftlichen Aufschwung v. a. Kaufleute und Handwerker verdienten, Arbeiter erreichten den Lohn von wieder Rationalisierung der Betriebe veränderte die Arbeitswelt Zunahme im Dienstleistungssektor Angestellte unterschieden sich bewusst von Arbeitern neue, bis heute prägende Schicht wuchs in der deutschen Gesellschaft Viele Forderungen der Frauenbewegung wurden verwirklicht: Frauenwahlrecht, Studienfreiheit, Berufswahl,... Frauen fanden v. a. im Dienstleistungsbereich Arbeit (z.B. als Sekretärinnen) Medien propagierten den Typ der „neuen Frau“  selbstbewusst, unabhängigeres Leben, berufstätig (aber: Frauen der Arbeiterschicht!)

33 Kulturelle Blüte in den Großstädten
1920er Jahre: Künstler setzten sich mit den Erfahrungen des Krieges und mit den neuen Entwicklungen in der Gesellschaft auseinander Kontroverse Darstellungen: Surrealisten/Dadaisten, aber auch „Neue Sachlichkeit“ die sehr vielfältige Kunstszene entwickelte sich v. a. in den Großstädten daneben: Massenangebot an Vergnügungen (Bars, Tanzcafés,...) ein bis heute aus den Metropolen bekannter Lebensstil entwickelte sich  Entstehung einer Großstadtkultur Berlin gewann durch Theater, Film und Großveranstaltungen im Sportpalast internationalen Ruf

34 Neue Medien, Wissenschaft und Technik
neue Massenmedien veränderten das Alltagsleben der Bevölkerung Schallplatten, Nachrichtenübermittlung, Tonfilm, Radio es gab Informationen und Unterhaltung in nie gekanntem Ausmaß diese Medien wurden dadurch auch zu entscheidenden Mitteln im politischen Kampf um die öffentliche Meinung Basis für diese neuen Medien: Erfindungen in Elektrotechnik, Chemie, Physik deutsche Technik, v. a. der Verkehrsbereich boomte 1926: Lufthansa wurde gegründet auch: das Auto wurde immer wichtiger Architektur: Bauhausstil

35 Die Weltwirtschaftskrise

36 Die USA: Treibende Kraft der Weltwirtschaft
seit 1. WK waren die USA das Zentrum der Weltwirtschaft schon während des Krieges: Aufschwung in den 20er Jahren kam es zur höchsten Wirtschaftsblüte durch die Herstellung von Konsumgütern die Aktien waren auf Rekordkurs viele Amerikaner nahmen Kredite auf, um Aktien kaufen zu können und somit am Börsengewinn teilzuhaben  viele glaubten an einen Boom und an Wohlstand ohne Ende auch andere Staaten profitierten zunächst vom amerikanischen Aufschwung (Kredite, Investitionen der USA) gegen Ende des Jahrzehnts: wirtschaftliche Wende kündigte sich in den USA an  zu viel war produziert worden, der Bedarf an Konsumgütern war gedeckt, die Nachfrage ging zurück, die Preise sanken

37 Vom Börsencrash zur Weltwirtschaftskrise
die meisten Aktionäre wollten ihre Wertpapiere so schnell wie möglich verkaufen deshalb: : heftiger Kurssturz, „Schwarzer Freitag“, nachfolgend: „Schwarze Woche“ viele Banken wurden zahlungsunfähig und gingen in Konkurs, da sie ihre Kredite nicht zurück bekamen, aber viele Sparer ihr Erspartes abheben wollten eine Krisenspirale erfasste nun die gesamte amerikanische Wirtschaft  es entstand Geldknappheit, diese bewirkte Produktions- und Absatzrückgang, darauf folgten Massenentlassungen und Arbeitslosigkeit wegen wirtschaftlichen Verflechtungen griff die Krise schnell auf andere Industriestaaten über  USA forderten kurzfristig ihre Kredite aus Europa zurück und verließen in vielen wichtigen Bereichen als Lieferanten und Käufer den Weltmarkt deshalb: Fabrikschließungen und Massenarbeitslosigkeit in Europa

38 Auswirkungen auf Deutschland
bereits vor der Weltwirtschaftskrise war die Konjunktur in Deutschland abgeflaut Der Abzug der US-Kredite war in dieser Situation katastrophal  aufgrund des Abzugs amerikanischer Kredite kam es ebenso zu Konkursen wie durch den Ausfall von US-Exporteinnahmen, von denen die deutsche Industrie abhängig war viele Banken standen vor dem Zusammenbruch auch: Betriebe, die amerikanische Kredite in langfristige Investitionen gesteckt hatten und diese nun kurzfristig zurückzahlen mussten, gingen zugrunde Folge: Massenarbeitslosigkeit Jede zweite Familie in Deutschland war betroffen

39 Zerfall der großen Koalition
Die regierende große Koalition (SPD, Zentrum, BVP, DDP, DVP) unter Hermann Müller (SPD) war sich uneinig, wie man auf die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise reagieren sollte Großer Streitpunkt: wie sollte das durch den Anstieg der Arbeitslosen entstandene Defizit in der Arbeitslosenversicherung finanziert werden? Koalition scheiterte hieran  SPD lehnte Kompromissvorschlag ab, Regierung Hermann Müller trat am zurück Reichspräsident Hindenburg ernannte Zentrumspolitiker Heinrich Brüning zum neuen Kanzler, aber: der hatte keine Mehrheit im Reichstag, auf die er sich stützen konnte

40 Das Ende der Weimarer Republik

41 Von der Wirtschaftskrise zur Staatskrise
Unfähigkeit der Parteien zum demokratischen Kompromiss (keine regierungsfähige Mehrheit mehr)  Weltwirtschaftskrise wurde zur Staatskrise Brüning (Zentrum) war ohne Mehrheit im Reichstag völlig vom Vertrauen des Reichspräsidenten abhängig Präsidialkabinett: vom Reichspräsidenten abhängige Regierung, bei der dieser dem Kanzler erlaubt, mit Notverordnungen ( sh. Art. 48) ohne Parlamentsmehrheit zu regieren

42 Brüning scheiterte mit Gesetzesvorlage im Reichstag  Hindenburg setzte sie gestützt auf seine Vollmachten nach Art. 48 als Notverordnung durch  SPD bzw. der Reichstag forderte Aufhebung der Notverordnung (auch nach Art. 48)  Brüning ließ durch Hindenburg den Reichstag auflösen (Art. 25)  der Präsident setzte die Notverordnung mit Zustimmung der Regierung wieder in Kraft Allgemeine Krisenstimmung  Vorteile für Radikale bei Neuwahlen ( ), Verluste für Demokraten Besonders Brünings Sparpolitik trug zu den großen Verlusten der demokratischen Parteien bei

43 Brünings Sparpolitik Brüning wollte einen strikten Sparkurs zur Behebung der Wirtschaftskrise, weil er diesen als einzige Möglichkeit zur Lösung der Wirtschaftskrise sah Es fehlten die Finanzmittel für eine Ankurbelung der Wirtschaft durch staatliche Programme Brüning kürzte durch Notverordnungen Löhne und Gehälter der Beamten und Angestellten im öffentlichen Dienst, senkte Staatsausgaben und Sozialleistungen und erhöhte gleichzeitig die Steuern und Einfuhrzölle deutsche Waren sollten hierdurch billiger und international konkurrenzfähiger werden aber: Rückgang der Kaufkraft, deshalb: Drosselung der Produktion der Sparkurs war extrem unpopulär bei der Bevölkerung aus Furcht vor weiterem Anwachsen der radikalen Parteien: die SPD tolerierte viele Notverordnungen Brünings

44 Sturz Brünings Brüning wollte die Weltwirtschaftskrise nutzen, um die Reparationszahlungen zu beenden  damit hatte seine Regierung Erfolg 1931: Hoover-Moratorium Sommer 1932 in Lausanne: Ende der deutschen Reparationszahlungen festgesetzt  große wirtschaftliche und politische Last wurde so von der Weimarer Republik genommen Brüning hatte sich zuvor aber bereits bei Agrariern und bei Nationalisten unbeliebt gemacht (u. a. Verbot von SA und SS aufgrund von Straßenterror) Hindenburg hörte auf die Proteste der entsprechenden Gruppen und setze ihn ab Brüning wurde ersetzt durch Franz von Papen (Zentrum)

45 Von Papen zu Hitler Papen hatte keinen Rückhalt im Reichstag  u. a. deshalb: er wollte einen autoritären Staat einführen anstelle der Demokratie, schreckte auch vor Verfassungsbruch nicht zurück  „Preußenschlag“ er bereitete auf Reichsebene einen ähnlichen Staatsstreich vor  er wurde von Hindenburg entlassen mittlerweile: NSDAP war stärkste Partei im Reichstag, Hitler forderte die Kanzlerschaft aber: Hindenburg ernannte Schleicher (Wirtschaftskrise mit den Gewerkschaften lösen  Gegensatz zu den Interessen der Industrie) zudem: Papen intrigierte gegen Schleicher, leitete zusammen mit Vertretern der Großindustrie, des Großgrundbesitzes und der DNVP die Kanzlerschaft Hitlers in die Wege

46 Papen glaubte, dass die Konservativen Hitler bei einer Kabinettsbildung Hitler „einrahmen“ könnten, so dass dieser ihre Politik ausführen würde Schließlich ließ Hindenburg seine langjährigen Vorbehalte fallen und ernannte Hitler am zum Reichskanzler In der neuen Regierung: die Nationalsozialisten stellten nur zwei Minister, darunter aber den äußerst wichtigen Innenminister (Wilhelm Frick) + Hermann Göring (ohne Geschäftsbereich) Die Errichtung der Diktatur durch Hitler begann nun zügig

47 Wer waren Hitlers Wähler?
Die Wahlerfolge der NSDAP vor Hitlers Kanzlerschaft hatten verschiedene Ursachen Hitler wurde gewählt von Nichtwählern und Unzufriedenen Viele Wähler der DNVP wechselten zur noch radikaleren NSDAP auch Arbeitern wählten die NSDAP, Arbeitslose stimmten eher für die KPD Männer wählten häufiger die NSDAP als Frauen Viele Wähler aus dem Mittelstand wählten aus Furcht vor einem Verlust ihrer wirtschaftlichen Existenz Hitler Auch: die Propaganda der NSDAP verstand es, ihre Massenversammlungen und Massenaufmärsche wirkungsvoll zu inszenieren Sie machte sich auch die moderne Technik zunutze (Flugzeug,…)

48 „Machtergreifung“ und „Gleichschaltung“ – der Weg in die Diktatur

49 Das Ende des Rechtsstaats
Ernennung Hitlers zum Reichskanzler am  von den Nationalsozialisten als „Machtergreifung“ gefeiert, aber: eigentliche Machtergreifung erst durch die Gleichschaltung Hitler setzte auf den eine Neuwahl des Reichstages an  wollte schnellstmöglich eine deutliche Mehrheit der Abgeordneten eine Woche vor der Wahl  Reichstagsbrand ( ) die Nationalsozialisten sprachen von einer großen kommunistischen Verschwörung nur ein Tag später: Reichstagsbrandverordnung damit: verfassungsmäßige Grundrechte waren aufgehoben  jeder Deutsche konnte nun scheinbar legal ohne richterliche Verfügung beliebig lange in Haft gehalten werden Deutschland war kein Rechtsstaat mehr

50 Abschaffung der Demokratie
keine absolute Mehrheit der NSDAP bei der Reichstagswahl für Verfassungsänderungen brauchte man 2/3-Mehrheit  Hitlers Macht war noch nicht unumschränkt Nationalsozialisten wollten den Reichstag dazu bringen, von selbst auf sein Gesetzgebungsrecht zu verzichten und dieses für vier Jahre der Regierung zu übertragen  2/3-Mehrheit war hierfür notwendig  dies gelang schließlich durch Versprechungen und persönliche Bedrohungen Zunächst am : Eröffnung des neuen Reichstags in der Potsdamer Garnisonskirche  diese Erinnerung an die große Preußenzeit kam bei Bürgerlich-Konservativen, Adeligen und im Offizierskorps der Reichswehr (Tag von Potsdam) an, ebenso bei vielen sogenannten kleinen Leuten

51 Zwei Tage später ( ): das Ermächtigungsgesetz wurde mit der nötigen 2/3-Mehrheit verabschiedet ( Drohkulisse durch SA!) Damit übertrug der Reichstag der Regierung Hitler das Recht, Gesetze ohne Zustimmung des Parlaments zu erlassen Nur die SPD lehnte das Ermächtigungsgesetz ab, den KPD- Abgeordneten waren schon vorher die Mandate aberkannt worden, die meisten saßen schon in Haft

52 Gleichschaltung Die Nationalsozialisten konnten ihre Macht nun ausbauen, die „Gleichschaltung“ begann Der Föderalismus wurde beseitigt, die Länderregierungen durch nationalsozialistische Länderkabinette ersetzt, die Bürgermeister in den Gemeinden wurden von Nationalsozialisten kontrolliert oder ersetzt Die politischen Parteien mussten sich auflösen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände mussten sich in „Deutscher Arbeitsfront“ zwangsvereinigen Presse, Rundfunk, Film, Kunst, Kultur wurden zu Werkzeugen der NS- Propaganda umfunktioniert also: Gleichschaltung war die Unterordnung aller wichtigen Organisationen des öffentlichen Lebens unter die NS-Politik und ihre Ideologie

53 Der sogenannte „Röhm-Putsch“
Gefahr für Hitlers Macht gab es noch innerhalb der NSDAP Die SA hatte sich unter Ernst Röhm zu einer eigenen politischen Kraft entwickelt Röhm sah sich als zweiten Mann im Reich, denn seine SA hatte Hitler an die Macht „geprügelt“ Röhm wollte mehr staatliche Führungspositionen für sich und wollte die SA mit der Reichswehr zu einem „revolutionären Volksheer“ unter seiner Führung verschmelzen Die Reichswehrführung wehrte sich dagegen, auch Hitler und andere führende Nationalsozialisten waren gegen diese Pläne

54 Deshalb: sie beschlossen gemeinsam die Ausschaltung von Röhm und der SA-Führung
Röhm und seine engsten Mitarbeiter wurden am verhaftet und von der SS in München erschossen die Nationalsozialisten bezeichneten dies nachträglich als Staatsnotwehr gegen einen Putsch (Röhm-Putsch), dem man so zuvorgekommen sei das Ganze wurde nachträglich durch ein Gesetz gerechtfertigt

55 Die unumschränkte Diktatur
Tod Hindenburgs am Danach machte sich Hitler selbst als „Führer und Reichskanzler“ zum Staatsoberhaupt und übernahm so den Oberbefehl über die Wehrmacht die Reichswehr musste nun einen persönlichen Eid auf Hitler leisten Hitler hatte nun die Ämter des Parteiführers, des Reichskanzlers, des Staatsoberhauptes und des Oberbefehlshabers der Wehrmacht inne Damit besaß er die unumschränkte Macht in Deutschland


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