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Wie können Kinder psychisch kranker Eltern gestärkt werden

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Präsentation zum Thema: "Wie können Kinder psychisch kranker Eltern gestärkt werden"—  Präsentation transkript:

1 Wie können Kinder psychisch kranker Eltern gestärkt werden
Wie können Kinder psychisch kranker Eltern gestärkt werden? Nicole Friedrich Affolter Leiterin Fachstelle für Angehörige PDAG Beratungsschwerpunkt Kinder und Jugendliche als Angehörige und betroffene Familien

2 Inhalt Einführung Prävalenz
Mögliche Auswirkungen für betroffene Kinder und Familien (Risiken- und Belastungsfaktoren) Was stärkt die Kinder - Resilienz, Schutzfaktoren und Ressourcenstärkung Interventionsansätze und Psychoedukation Kooperation der Fachleute

3

4 Prävalenz CH (Obsan Studie 2016): 5% fühlen sich stark, 13% mittelstark psychisch belastet, das heisst bei 18 von 100 Personen ist eine psychische Störung wahrscheinlich Pro Jahr bleiben zwei Drittel der psychischen Störungen unbehandelt (ECPN, 2005) Jede dritte psychisch kranke Frau und jeder sechste psychisch kranke Mann sind Eltern eines oder mehrerer minderjähriger Kinder.

5 Auswirkungen auf die Kinder
Schätzung für die CH: 20` `000 betroffene Kinder (Studie ZHAW ) es kann von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen werden Bei betroffenen Kindern ist der Faktor 3 bis 7mal erhöht das sie selber eine psychische Störung entwickeln Nicht nur das spezifische Krankheitsrisiko sondern auch das Risiko für eine Entwicklung einer anderen psychischen Erkrankung ist höher.

6 Auswirkungen auf die Kinder
Die Auswirkungen auf die Kinder sind stark abhängig von: Art, Dauer und Schwere der Erkrankung Umgang der Eltern mit der Krankheit Gefährlichkeit einer Störung (Selbst-/Fremdgefährdung) Beeinträchtigung von sozialen Funktionen

7 Mögliche Auswirkungen auf die ganze Familie
Vorübergehende oder länger andauernde eingeschränkte Erziehungskompetenz der Eltern = mangelnder Schutz, mangelnde Versorgung der Kinder Beeinträchtigte Eltern-Kind-Interaktion Streitereien, Paarkonflikte Trennungserfahrungen erhöhte Gefahr für psychische oder physische Gewalt Isolation wegen Kommunikationsverbot / Tabuisierung

8 Mögliche Auswirkungen auf betroffenen Kinder
Mögliche emotionale Belastungen der Kinder Desorientierung Angst Schuldgefühle Verantwortungsgefühle Schamgefühle Erschwerte Wahrnehmung einer Gefühle & Bedürfnisse Loyalitätskonflikte Parentifizierung

9 Mögliche Auswirkungen
Alters- und Rolleninadäquate Alters- und entwicklungs- Bedürfnisse der Eltern erfüllen: inadäquate Aufgaben übernehmen: Berater, Zuneigung, Nähe Haushalt, Geschwister, Medis nach Lenz 2015 Emotinale Parentifizierung Instrumentelle Parentifizierung

10 Mögliche Auswirkungen
Verantwortungsübernahme als Resilienzfaktor Dosierte Verantwortungsübernahme hat positive Auswirkungen aufs Selbstwertgefühl, wenn: die Aufgaben von den Eltern klar transparent und zeitlich begrenzt delegiert werden das Kind Anerkennung dafür erhält es unterstützt wird dabei aus WB Kinder psychisch kranker Eltern- zhaw

11 Auswirkungen auf die Kinder
Was hält Kinder gesund? 1/3 bleibt gesund 1/3 hat vorübergehende Schwierigkeiten/psychische Auffälligkeiten 1/3 erkrankt Rutter & Quinton, 1984

12 Resilienz „Die Resilienzfaktoren beruhen nur zu einem Teil auf angeborenen Persönlichkeitsmerkmalen. Der grössere Teil ist in der Interaktion der Kinder und Jugendlichen mit ihrer Umwelt zu finden. Diese Prozesse können und müssen auch von aussen ermöglicht, gefördert und unterstützt werden.“ Gutmann (2008)

13 generelle Schutzfaktoren
Individuelle Schutzfaktoren: Temperament, soziale Kompetenzen, Selbstwirksamkeitsüberzeugung, Problemlösefähigkeit Familiäre Schutzfaktoren: stabile Bindung/ Beziehung zu einem Elternteil, welche auf die kindlichen Bedürfnisse eingeht, gute Paarbeziehung, positives Familienklima Soziales Netzwerk: Unterstützung durch Familien und Freunde, Stabile Beziehungen zu fürsorglichen Erwachsenen (Grosseltern, Erzieher, Lehrpersonen ect), Integration in Gruppen, Vereine nach Lenz 2010

14 Kinder stärken Soziale Kompetenz Freizeitaktivitäten

15 Spezifische Schutzfaktoren
Bezugsperson, welche krankheitsbedingte Defizite des Elternteils kompensieren kann Neuorganisation des Alltages gemeinsame Strategien im Umgang mit Krisen Krankheitseinsicht und Problembewusstsein der Eltern frühzeitige Aufklärung der Kinder über die psychische Erkrankung helfen die emotionalen Belastungen zu reduzieren offener Umgang gegenüber Vertrauenspersonen/ gegenüber der Schule

16 Interventionsebenen Abhängig von der psychosozialen Diagnostik und Risikoeinschätzung. Es kann auch gleichzeitig auf mehreren Ebenen interveniert werden. Was ist Arbeitsbereich/mein Auftrag? Wo kann ich unterstützend wirken? Kindesschutz Behandlung Beratung Prävention

17 Interventionsansätze
Präventive Aufgaben: Minderung von Risikofaktoren Förderung von Ressourcen und Stärkung der Resilienz Interventionen gegenüber Familien Kindern/Jugendlichen Gruppen- und Einzelangebote Stärkung sozialer Ressourcen/Netzwerken

18 Interventionsansätze für Eltern/ Familien
Familiengespräche zur Förderung des Austausches über den Umgang mit der Erkrankung (Erkrankte Person als Experte), Einführen von Familienregeln und Stärkung der Kommunikation Stärkung der elterlichen Erziehungskompetenz Aufklärung über altersentsprechende Entwicklungsaufgaben Bindungsbezogene Interventionen Aktivierung sozialer Ressourcen (Netzwerkaufbau, Notfallpläne) angelehnt an WB Kinder psychisch kranker Eltern zhaw

19 Interventionen mit Kindern
Psychoedukation Zugang zu eigenen Gefühlen/Bedürfnissen fördern Problemlösungskompetenz stärken Soziale Ressourcen fördern Gruppenangebote (AG für Kinder aus suchtbelasteten Familien, kunsttherapeutische Angebote für Kinder von psychisch kranken Eltern in BS und ZH) Fufu und der grüne Mantel

20 Krisenplan Krisenplane für Kinder und Vertrauenspersonen erstellen
detaillierte schriftliche Abmachungen für Krisenzeiten Benennung an wen sich das Kind wann wenden kann: Telefonnummer und Adressen Abklären wer in welchem Umfang Unterstützung leisten kann Gibt der ganzen Familie Sicherheit. Der Plan ermöglicht Kindern ohne grössere Loyalitätskonflikte Unterstützung von vertrauten Menschen in Anspruch nehmen zu können (stärkt auch die Selbstwirksamkeit). Für Eltern Entlastung von Schuldgefühlen und weniger Sorgen in Bezug auf die Versorgung der Kinder.

21 Psychoedukation Krankheitsinformation sollte im Familiengespräch erfolgen Kinderbezogene Interventionen sind am erfolgreichsten, wenn die Eltern damit einverstanden sind und vertrauen haben in die Fachperson (Vorgespräch). Die Kinder profitieren am meisten, wenn sie ohne Loyalitätskonflikt offen sprechen dürfen.

22 Vorgespräch mit Eltern
Ängste der Eltern: Überforderung für die Kinder, Angst keine Worte zu finden, die Kinder nicht belasten wollen Was befürchten Sie, was passieren könnte, wenn Ihr Kind über die Krankheit aufgeklärt wäre? Was würde sich verändern, wenn Ihr Kind mehr über die Krankheit wüsste? Was denken Sie, wie sich Ihr Kind die Krankheit erklärt? Welche Gedanken bewegen Ihr Kind, wenn es Ihnen schlecht geht oder Sie in die Klinik müssen?

23 Psychoedukation • Entlastung der Kinder durch Verstehen und Einordnen der krankheitsbedingten Symptom • Wissen ist ein wichtiger Schutzfaktor für die Kinder. • Wissen reduziert Schuldgefühle der Kinder, für die elterliche Erkrankung verantwortlich zu sein. • Diffuse Vorstellungen über die Krankheit lösen Angst, Verunsicherung und Hilflosigkeit bei den Kindern aus. • Ehrlichkeit und Offenheit stabilisieren nachhaltig die Eltern- Kind-Beziehung.

24 Psychoedukation Allgemeine Regeln für Psychoedukation mit Kindern
Ausgangspunkt: persönliches Erleben der Kinder Emotionale und kognitive Ebene (Informationsmenge!) Kinder haben das Recht, die Wahrheit über die Krankheit zu erfahren. Sie müssen nicht alle Details erfahren (v.a. jünger Kinder wären damit überfordert) Sie müssen aber über alle wesentlichen Veränderungen informiert werden sowie über alle Angelegenheiten, die sie betreffen. Kinder brauchen die Sicherheit, die Wahrheit erfahren zu haben.

25 Psychoedukation nach Alter
Kinder bis 3 Jahre: Mama ist krank. Du kannst nichts dafür. Sie hat dich fest lieb und wird wieder mit dir spielen, wenn es ihr besser geht. 3- 6 Jahre: Verhalten und Erkrankung in einfachen Worten beschreiben, helfen realistische Vorstellungen zu entwickeln, um schlimme Phantasien zu verhindern. Das ist eine Krankheit die man nicht sieht (Traurig-Krankheit), Thema Schuldgefühle ansprechen, bei vorhandenem Wissen anknüpfen, Magisches Denken: denken eigene Gedanken verändern die Welt

26 Psychoedukation nach Alter
13-18 Jahre: Genaue Infos über Erkrankung, Verlauf und Behandlung, Thema Vererbbarkeit, Ablösung, auf der emotionalen Ebene fällt es ihnen aber schwer, mit ihren heftigen und ambivalenten Gefühlen zurecht zu kommen. Ambivalenzkonflikt der Jugendlichen: Wunsch nach Kontakt zu Gleichaltrigen und Ablösung Verantwortungsübernahme und Gefühl der Verpflichtung gegenüber Eltern und Geschwistern. Institut Kinderseele Schweiz Trickfilm-der schwarze Hund

27 Kooperation Erwachsenenpsychiatrie
Patienten als Eltern wahrnehmen, Unterstützung vermitteln Elternwohl und Kindeswohl im Blick haben Zusammenarbeit von Erwachsenenpsychiatrie mit Fachstelle Angehörige, AGS, Kindesschutzgruppe, JEFB, SSA ect. Fallbezogene Kooperation gemeinsam hinschauen, Helfersystem spricht sich gut ab, Familien nicht entmündigen- mit einbeziehen zusammen „Haltungen, Ziele definieren“

28 Sonntag 23. September 2018 11 Uhr Kino Odeon Brugg
WIR SIND HIER! Sonntag  23. September Uhr Kino Odeon Brugg

29 Literaturverzeichnis
Albermann Kurt (2018) in ich Du wir (2018) Magazin für psychiatrisch Tätige Brockmann Eva/Albert Lenz (2016) Schüler mit psychisch kranken Eltern, Vandenhoeck + Ruprecht Lenz, A. (2010) Ressourcen fördern, Göttingen: Hogrefe Lenz, A. und Sike Wiegand-Grefe (2017) Kinder psychisch kranker Eltern, Hogrefe Los-Schneider (2018) Weiterbildung Kinder psychisch kranker Eltern zhaw Köhler Thomas, Iika Markwort und Dagmar Wiegel (2018) Starke Kinder brauchen starke Eltern, Schulz Kirchner Verlag Wiegand-Grefe (2011) Kinder und ihre psychisch kranken Eltern, Hogrefe Bücher zur Psychoedukation: Annikas andere Wellt, FUFU und der grüne Mantel, was ist blos mit Mama los? Mama,Mia und das Schleuderprogramm- weitere: Kinder brauchen Freunde und wie der Elefant die Freiheit fand


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