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Mobbing in der Schule NO BLAME APPROACH

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Präsentation zum Thema: "Mobbing in der Schule NO BLAME APPROACH"—  Präsentation transkript:

1 Mobbing in der Schule NO BLAME APPROACH
Interventionsansatz ohne Schuldzuweisung Von: Dipl. Mediatorin Monika Schuster

2 Was ist Mobbing? Vom englischen: to mob= schikanieren, anpöbeln
Nicht jede physische und psychische Auseinandersetzung oder Sachbeschädigung ist Mobbing. zielt darauf, einen anderen zu erniedrigen, zu demütigen, zu schikanieren und ihn auszugrenzen Handlungen: nonverbal, verbal, Sachbeschädigung und Körperverletzung richtet sich kontinuierlich gegen eine bestimmte Person findet wiederholt und über einen längeren Zeitraum statt ist ein Gruppenphänomen ist gekennzeichnet durch extremes Machtungleichgewicht lässt den Betroffenen kaum eine Möglichkeit, sich aus eigener Kraft aus der Situation zu befreien

3 Eckdaten zu Mobbing Erste Studien in Schweden (vor ca. 35 Jahren)
In Deutschland: Studien der Arbeitsgruppe S.A.M.S. (Soziale Aggression und Mobbing in Schulklassen) Schulformen: unabhängig von Lage (Stadt/Land), Art und Größe der Schule Häufigkeit: In nahezu jeder Klasse wird ein Kind gemobbt ca. jeder 7. Schüler betroffen Jeder 25. Schüler besonders oft (mehrmals pro Woche) schikaniert Geschlecht: Sowohl Jungen wie Mädchen werden gemobbt (Ausdrucksform kann verschieden sein) Alter: Eine Häufung ist im Alter von Jahren festzustellen Zeitpunkte: Eher außerhalb der Unterrichtszeit Aktionsräume: 80% im Klassenzimmer (Unterrichtsfreie Zeit), Schulhof oder Treppenhaus, Toiletten, Bus, Nachhauseweg Steigende Tendenz im Internet „Cybermobbing“

4 Wie erkenne ich Mobbing?
Was macht das Erkennen von Mobbing so schwierig? Verdeckte Handlungen (besonders am Anfang) 80% der gemobbten Kinder und Jugendlichen erzählen niemandem etwas Unklarheit der Konfliktlage Vorurteile bezüglich Opferpersönlichkeit und Täterpersönlichkeit

5 Jeder von uns weicht in bestimmten Punkten von der Norm ab.
JEDER KANN GEMOBBT WERDEN! Opfer Bestimmte Merkmale im Aussehen und in der Persönlichkeit führen nicht unbedingt dazu, dass das Kind gemobbt wird. Jeder von uns weicht in bestimmten Punkten von der Norm ab. Die Gruppe nimmt bestimmte Merkmale des Opfers nachträglich als Rechtfertigungsgrund für ihr Handeln. In erster Linie bringt die Gruppenkonstellation das Mobbing hervor. Wesentlich ist die Position, die das Kind im sozialen Gefüge hat (z.B. geringer Anschluss an Kleingruppe). Mobber Vorurteile: sind machtbesessen, haben ein schwaches Selbstwertgefühl, kaum Empathie Teilweise gutes Selbstvertrauen und gutes Verständnis des sozialen Gefüges in der Klasse.

6 Der Blick durch die „Mobbing-Brille“
Mobbing erkennen durch Einnehmen der Perspektive: „Es könnte sich um Mobbing handeln!“ Handlungen Signale Informationsquellen

7 Das Spektrum der Mobbing-Handlungen
Körperliche Attacken Psychische Angriffe Angriffe auf das Ansehen Angriffe auf soziale Beziehungen Angriff auf Eigentum „Cyber-Mobbing“

8 Signale, die auf Mobbing hinweisen
Verhaltensänderungen Leistungsabfall Isolierung Vermeidungsverhalten Sicherheit Anpassungsversuche „Sündenbock“ Fehlen und Beschädigung von Schulsachen Fehlzeiten und Schulverweigerung Körperliche und psychische Reaktionen Psychische Folgen: Traurigkeit, Depression oder aggressives Verhalten

9 Informationsquellen Wer berichtet? Der Betroffene selbst
Mitschüler und Mitschülerinnen Eltern und Familienangehörige Wo und wie können Sie mehr erfahren? Klassenlehrer/innen Kollegen und Kolleginnen Schulsozialarbeiter und-pädagoginnen Weiteres Personal an Schulen Schulische Gremien Außerschulische Veranstaltungen Schriftliche Mitteilungen (Kummerkasten) Eigene Beobachtungen

10 Wichtige Aspekte des Mobbing-Systems
Blickwinkel: Der Fokus lag lange Zeit auf Täter und Opfer. Neue Forschungen zeigen: Wesentlich für Mobbing ist das systematische Zusammenspiel der ganzen Klasse. Alle spielen mit!

11 Die Rollen Die Akteure Die Assistenten Die Verstärker Der/die Mobbing-Betroffene Die Verteidiger Die Zuschauer Die Erdulder Die Pädagogen und Pädagoginnen sind in der Gefahr, selbst Teil des Mobbing-Systems zu werden, indem sie Erklärungsmuster der Mobbenden übernehmen.

12 Warum greift in der Gruppe niemand ein?
Atmosphäre der Angst, Ausübung von Druck (Angst vor Gewalt, als Petze zu gelten, uncool zu sein…) Das Geschehen wird verharmlost Die Schuld wird dem Opfer zugewiesen Folge: Verfestigung des Mobbingsystems

13 Welche Vorteile bringt der Gruppe das Mobbing?
Zusammenhalt wird gestärkt „Wir sind die Guten“ Blitzableiter Bestehende Machtverhältnisse stabilisieren Gesprächsstoff

14 Was tun bei Mobbing in der Schule?
1. Mobbing zur Kenntnis nehmen! 2. Mobbing ist ein Problem, das im Verantwortungsbereich der Schule liegt (Schüler haben ein Recht darauf, vor grenzüberschreitenden Übergriffen geschützt zu werden!). 3. Das Opfer ernstnehmen und entlasten 4. Mobbing so schnell wie möglich beenden, da es langfristig zu psychischen und physischen Folgen kommen kann. 5. Mobbing ist ein „Problemanzeiger“. Es zeigt an, dass etwas im Miteinander der Gruppe nicht stimmt (Opfer ist nur Problemträger). Alleinige Maßnahmen hinsichtlich Opfer und Haupttäter nutzen deshalb wenig. Viele gängigen Interventionen greifen leider nicht oder verschlimmern die Situation Erschreckende Ergebnisse über die Wirkung von Interventionen der Eltern in Mobbing-Fällen, wurden im Abschlussbericht des baden-württembergischen Modellprojektes „Mobbing-Telefon“ deutlich.

15 Was können Eltern tun? Was sollten sie nicht tun? Dem Kind glauben, Ruhe bewahren Kein Kontakt mit dem Mobber bzw. seinen Eltern Keine Vorwürfe, Schuldzuweisungen an das Kind Keine gut gemeinten Vorschläge zum Verhalten Hilfreiche Information (Mobbing trifft viele) Unterstützung des Kindes, Selbstwertgefühl stärken Außerschulische Tätigkeiten unterstützen Kontakt mit Schule suchen

16 Ablauf der Intervention
Einbindung Eltern Information der Eltern des Mobbing- Betroffenen _______________________________ Eltern des Mobbing-Betroffenen werden über NO BLAME APPROACH und Vorgehen informiert. Zustimmung unterstützendes Verhalten für die Intervention. Lehrkraft oder Sozialarbeiterin führt mit Mobbing-Betroffenen Gespräch . Schüler für die Unterstützungsgruppe werden eingeladen, ohne dass ihre Eltern vorab informiert werden. _____________________________________ Nach Schritt 3: Ergebnisse der Maßnahme an Eltern Mobbing Betroffenen. Ablauf der Intervention Schule erkennt Mobbing _____________________________________ Auswahl Intervention NO BLAME APPROACH ____________________________________ Schritt 1: Gespräch mit Mobbing-Betroffenen Schritt 2: Gespräch mit Unterstützergruppe Schritt 3: Nachgespräch Schule- Einbindung der Eltern Alle Eltern werden über Ansatz informiert. Bei konkreten Fall…

17 Erfahrungen und Evaluation mit der Methode
In 87,3% der Fälle (192 von 220 Fällen) wurden nach Anwendung des NO BLAME APPROACH die Mobbinghandlungen gestoppt. In 25% der gestoppten Fälle wurden zusätzliche Schritte eingeleitet (z.B. Programme für ein gutes Miteinander etc.) Bei 12,7% der Fälle wurde das Mobbing nicht gestoppt, weil: - Intervention nicht gewollt bzw. nicht als nötig empfunden wurde. - Eltern andere Wege gehen wollten. - Fehler im Gesprächsprozess begangen wurden (Schuldzuweisung). - Maßnahmen nicht gegriffen haben oder nur teilweise umgesetzt wurden. Folgemaßnahmen: Unterstützungsgruppe erneut einladen, eigenes Vorgehen unter die Lupe nehmen. Ergänzende Maßnahmen für einzelne Akteure anbieten z.B. Einzelgespräche (Vertrag) und therapeutische Begleitung, Sozialkompetenz- oder Konflikttraining, Täter-Opfer-Ausgleich

18 Interventionsansatz NO BLAME APPROACH
Entwickelt wurde der Ansatz Anfang der 90er Jahre von Barbara Maines und Georg Robinson in England. Es hat sich bei der Entwicklung des Ansatzes gezeigt: - dass nach vorne schauen und nach Lösungen zu suchen besser funktioniert als Geschehnisse zu analysieren. - dass das Einbeziehen von Gruppenmitgliedern als Helferteam bei der Lösung, Mobbing nachhaltiger stoppt. Inzwischen wird der Ansatz mit Erfolg in mehreren Ländern (Neuseeland, Schweiz 2002 durch C. Szaday PH Zürich, Niederlande) angewandt. Seit 2006 unterstützt die „Aktion Mensch“ die Projektträger „fairaend“ und „Bund für Soziale Verteidigung“ darin, NO BLAME APPROACH bundesweit bekannt zu machen. Eine Evaluation des Ansatzes liegt vor und bescheinigt hohe Erfolgsquote

19 Grundlage des Ansatzes:
Systemisch-lösungsorientierter Ansatz (kurzeittherapeutischer Ansatz, von Steve de Shazer) Schüler/innen sind die Experten in ihren Belangen und werden bei der Problemlösung mit einbezogen. Blickwinkel auf: Kompetenzen und Stärken der Schüler/innen, nicht auf Fehlverhalten Verzicht auf Schuldzuweisungen und Sanktionen. Es wird sich auf die Zukunft und Lösung des Problems konzentriert und nicht auf die Ursachen. Es gibt nicht nur Mobber und Gemobbte, das ganze System ist beteiligt. Ziele Mobbing schnell und nachhaltig zu stoppen Das Opfer zu entlasten Die Einzelnen in der Gruppe werden herausgefordert und lernen, Attacken gegenüber Mitschüler/innen entgegenzuwirken.

20 Der Interventionsansatz liefert mit seinen
drei Schritten der Schule ein erstaunlich einfaches Instrument, bei Mobbing zum Wohl der Mobbingbetroffenen zu handeln. Vorbereitung: 1. Schritt: Gespräch mit dem/der Mobbing Betroffenen 2. Schritt: Problemlösung mit Unterstützungsgruppe aus Schülern der Klasse (ohne Mobbingbetroffenen) 3. Schritt: Nachgespräche mit jedem/jeder Einzelnen

21 Schritt 1: Das Gespräch mit dem Mobbing-Betroffenen
Eigene Vorbereitung: Was weiß ich über den Schüler und wo kann ich mir weitere Informationen über Ihn holen? Was habe ich wahrgenommen an Schwierigkeiten, Handlungen, Verhaltensänderungen? Welche Positiven Eigenschaften des Schülers kenne ich? Wie und wann spreche ich das Kind an? Wie und wann informiere ich die Eltern? Gespräch im Team durchführen? Gesprächsrahmen Zeit: ca Minuten Ziel: Schüler/in für die geplante Vorgehensweise gewinnen. Zuversicht vermitteln, dass schwierige Situation beendet wird. Rahmen: Geschützter Ort, Ruhe, nicht vor den Mitschüler/innen aus dem Unterricht nehmen.

22 1. Schritt: Gespräch mit dem Mobbingopfer
Gesprächsablauf Small Talk (Vertrauen schaffen, Ängste nehmen, Stärken ansprechen) Beobachtungen mitteilen Einfühlsames Nachfragen Schüler/in erzählen lassen (kurz: Nicht vertiefen, was passiert ist) Veränderungswunsch erfragen Eigenes Interesse signalisieren/Zuversicht vermitteln: „Mir ist wichtig, dass du hier ohne Angst in die Schule kommen kannst “. Die eigene Überzeugung von „Ich kann dir helfen“ deutlich zu machen. Vorgehen schildern Potenzielle Mitglieder der Unterstützungsgruppe erfragen? Klären was der Unterstützergruppe gesagt werden darf. Einverständnis einholen. Termin Nachgespräch.

23 Vorbereitung 2. Schritt: Gespräch Unterstützergruppe
Gespräche mit: Klassenlehrerin (Infos über Stärken der einzelnen Schüler aus der Helfergruppe) Zusammensetzung der Helfergruppe mit Klassenlehrer/in nochmals besprechen. Mündliche oder schriftliche Einladung an Helfer und Helferinnen der Klasse. Persönlich Bitte um Mithilfe und Unterstützung Genauer Anlass des Gesprächs wird nicht genannt Information bzw. Gespräch mit Eltern des Opfers Gespräch findet während des Unterrichts statt: Einladung erfolgt daher in Absprache mit der Lehrer/in, aus deren Unterricht die Schülerinnen genommen werden.

24 Schritt 2:Durchführung Gespräch Unterstützungsgruppe
Gruppengröße: TN Zeit: Gespräch findet während der Unterrichtszeit statt ca. 45 Minuten Wichtig: Begriff Mobbing nicht verwenden!!!! 1. Einstieg gestalten 2. Problem darstellen 3. Persönliche Betroffenheit ausdrücken Keine Schuldzuweisung! 4. Zusammensetzung der Helfergruppe erklären 5. Ziel des Gesprächs 6. Gruppe nach ihren Ideen fragen 7. Abschluss und Termin Nachgespräch (8-14Tage)

25 Schritt 3: Nachgespräch
Ziel: feststellen, ob Mobbing gestoppt wurde. Bildet für mich Entscheidungsgrundlage, ob und welche weiteren Schritte notwendig sind. Zeitraum: Ca. 1-2 Wochen danach Setting: Einzelgespräche, fliegender Wechsel Dauer: pro Gespräch ca. 5 Minuten Die Nachgespräche sorgen für Verbindlichkeit und verhindern in der Regel, dass diejenigen, die gemobbt haben, ihre Handlungen wieder aufnehmen. In Einzelgesprächen wird offener gesprochen. Nicht immer sagen alle in der Gruppe, was sie denken. (unterschiedliche Perspektiven) Ablauf: Einstieg Gegenwärtige Situation Bedanken und Würdigung Danach entscheiden, ob noch weitere Schritte erfolgen müssen.

26 Zentrale Prinzipien und Wirkungsmechanismen von NO BLAME APPROACH
Zusammenfassung Zentrale Prinzipien und Wirkungsmechanismen von NO BLAME APPROACH Zukunfts-und lösungsorientierte Ausrichtung des Handelns in allen Phasen. Überzeugung, dass detailliertes Wissen über das Mobbing-Geschehen nicht erforderlich ist. Verzicht auf Schuldzuweisung und Sanktionen. Ansprache der Kinder und Jugendlichen als Unterstützer/innen, die bei der Lösung helfen (nicht Schuldige). Vertrauen und Übertragung von Verantwortung. Verfahrenstransparenz

27 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!


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