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Alte Städte und neue Residenzen

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Präsentation zum Thema: "Alte Städte und neue Residenzen"—  Präsentation transkript:

1 Alte Städte und neue Residenzen
Helga Schultz

2 Gliederung: Wachstum und Mobilität Städtebau und Stadtgründungen
Hauptstädte und Residenzen Stadt und Fürstenstaat Helga Schultz

3 Literatur: Benevolo, Leonardo: Die Stadt in der Europäischen Geschichte, Reihe Europa Bauen, München 1993. Clark, Peter and Bernard Lepetit (eds.): Capital Cities and their Hinterlands in Early Modern Europe, Aldershot 1996. Wortmann, Wilhelm (Hg.): Deutsche Stadtgründungen der Neuzeit, Wiesbaden 1989. Helga Schultz

4 1. Wachstum und Mobilität
Helga Schultz

5 Schrumpfen und Wachsen
Die Städte wachsen im Kern, stagnieren im ostelbischen Europa, schrumpfen am Mittelmeer. Helga Schultz

6 Verblühende Mittelmeerkultur
Canaletto : Piazza San Marco in Venedig. Helga Schultz

7 Aufblühender Nordwesten
Jan Vermeer van Delft um 1660: Blick auf Delft, Mauritshuis, Den Haag Helga Schultz

8 Städte als Friedhöfe der Völker
Großstädte (ab Einwohner) waren Seuchenherde wegen: Zusammenballung auf engem Raum, Unzureichenden Trinkwasserversorgung, Fehlenden Kanalisation, Fehlender Abfallbeseitigung. Ihre Erhaltung forderte daher ständigen Zuzug ländlicher Bevölkerung. Großstädte waren Friedhöfe der Agrargesellschaften. Helga Schultz

9 Mobile Agrargesellschaft
Die Agrargesellschaft war mobiler als lange Zeit geglaubt. Etappenwanderung im Generationenwechsel war das häufigste Muster: Dorf — Kleinstadt — Großstadt Räumliche und soziale Mobilität gingen Hand in Hand. Bauer — Knecht/Tagelöhner — Bürger Leibeigenschaft und Schollenbindung behinderten deshalb das Stadtwachstum. Helga Schultz

10 Modell London Zwischen 1650 und 1750 wuchs die Stadt um Einwohner auf Der natürliche Sterbeüberschuss betrug 10% jährlich. Zum Ausgleich war ein Migrationsgewinn von Zuwanderern nötig, der einen Überschuss von ländlichen Geburten verschlang. Jeder sechste in England geborene Mensch starb also in London. (E. A. Wrigley: A simple model of London, in: Past and Present, vol. 37 (1967). Helga Schultz

11 2. Städtebau und Stadtgründungen
Helga Schultz

12 Urbanisierung Das Städtenetz des hohen Mittelalters wird während der Frühen Neuzeit kaum erweitert. Die Städte wachsen im allgemeinen nicht über ihre mittelalterlichen Mauerringe hinaus. Erst die industrielle Revolution des 19. Jahrhunderts bringt wieder einen Schub der Urbanisierung (Verstädterung). Helga Schultz

13 Stadtgründungen Von 1500 bis 1800 gab es so viele Stadtgründungen wie um 1200 in einem einzigen Jahrzehnt. Vier Wellen sind erkennbar: Im 16. Jahrhundert die Bergstädte. Gleichzeitig die Kolonialstädte der neuen Welt Im 17. Jahrhundert die Exulantenstädte. Im 18. Jahrhundert die Residenzstädte. Helga Schultz

14 Bergstädte Wie im Erzgebirge Annaberg und Joachimsthal wachsen auch in Tirol und in Ungarn neue Städte mit dem Silber- und Kupfersegen. Bergmannsaltar in der St. Annenkirche in Annaberg-Buchholz. Helga Schultz

15 Kolonialstädte Die Geometrie der nackten Nützlichkeit, ohne Rücksicht auf Tradition und Geographie des Ortes. Um den Platz mit Kirche, Rathaus, Gefängnis, Schlachthaus und Hospital ordnen sich schachbrettartig die Bauplätze der Siedler an. Helga Schultz

16 Der Plan des Cortés Von Cortés 1525 zuerst verordnet, diente dieses Muster auch Franzosen, Niederländern und Engländern in Nordamerika. Plan von Santiago del Leon (Caracas) 1567 (Benevolo, S. 139). Helga Schultz

17 Exulantenstädte Im Zeitalter der Glaubenskriege für verfolgte Kalvinisten (vor allem französische Hugenotten) angelegt: Christian-Erlang, Karlshafen. Diese Städte erhalten nur eingeschränkte Selbstverwaltungsrechte unter Aufsicht landesherrlicher Beamten. In ihrer rationalen Anordnung ähneln sie den Kolonialstädten. Helga Schultz

18 Festungsstädte Aus dem römischen Kastell Juliacum bildete sich die mittelalterliche Stadt Jülich, die nach 1288 aus dem Besitz des Erzstifts Köln an den Grafen von Jülich fiel und nach dem Übergang an den Herzog von Kleve zu einer starken Festung ausgebaut wurde. Nach dem Stadtbrand von 1547 wurde die Stadt nach den Prinzipien der Renaissance als Idealstadt unter Leitung des Architekten Alessandro Pasqualini neu gebaut. Festungsstadt Jülich 18. Jh. rhein/pfalz/juelich/ Helga Schultz

19 Utopia Die Idealstadt der europäischen Renaissance wird weder in den fürstlichen Gründungen noch in den Kolonialstädten verwirklicht, sondern bleibt eine Gesellschaftsutopie. Die mathematisch perfekte, hierarchisch geordnete Sonnenstadt des Tommaso Campanella ( ) Helga Schultz

20 3. Hauptstädte und Residenzen
Helga Schultz

21 Hauptstädte Hauptstädte als permanenter Regierungssitz eines größeren Flächenstaates bilden sich erst in der Frühen Neuzeit mit dem Absolutismus heraus. London, Paris, Madrid, Berlin, Dresden, Wien, Kopenhagen, Stockholm, Warschau und St. Petersburg werden zu den wichtigsten Knotenpunkten des europäischen Städtenetzes. Die Hauptstädte überflügeln die alten Handelszentren Venedig, Augsburg, Köln, Amsterdam, Lübeck oder Danzig. Sie nehmen die Urbanisierung des Industriezeitalters vorweg. Helga Schultz

22 Metropole London Canaletto. London: the Thames and the City of London from Richmond House Oil on canvas. Trustees of Goodwood House, West Sussex. Helga Schultz

23 Residenzstädte Planmäßige Stadtanlagen ohne Selbstverwaltung; wirtschaftlich und sozial abhängig vom Hof, der das Zentrum der barocken Stadtplanung bildet. Beispiele: Potsdam, Karlsruhe, Rastatt, Neustrelitz, Ludwigslust. Karlsruhe von Norden nach Süden gesehen, 1739. Helga Schultz

24 Residenz vor den Toren Dualismus von Hauptstadt und Residenz:
Versailles, Peterhof, Schönbrunn, Sanssouci. Meulen, Adam Frans van der ( ), Bau des Versailler Schlosses, 1669, Royal Collection, London. Helga Schultz

25 4. Stadt und Fürstenstaat
Helga Schultz

26 Stadtrepublikanismus
Die "gemischte Verfassung" der Reichsstädte  bildet sich erst voll aus: aristokratisches Ratsregiment mit demokratischer Kontrolle durch Bürgerausschüsse. Dieses Gleichgewicht wird in immer wiederkehrenden Bürgerkämpfen und Prozessen vor den Reichsgerichten ausbalanciert. Der Stadtrepublikanismus bleibt jedoch exklusiv: keine Andersgläubigen, insbesondere keine Juden, keine Frauen und in der Regel keine Habenichtse. Helga Schultz

27 Stadtrepubliken Monatsbild Oktober –November -Dezember nach Jörg Breu d.Ä., Augsburg, 16.Jh. Helga Schultz

28 Verlust der Freiheit Der absolutistische Staat duldet die Autonomie der Städte nicht und ordnet sie sich ebenso wie die Adelsfreiheit unter. Das Ratsregiment wird durch Beamte ersetzt. Bürger werden Untertanen. Nur die Reichsstädte bewahren ihre Autonomie im Schatten der Fürstenstaaten bis zum Ende des Alten Reiches. Helga Schultz

29 Magdeburgs Fall Die protestantische Stadt wurde im Dreißigjährigen Krieg von den Kaiserlichen zerstört und verlor ihre Reichsfreiheit. Belagerung durch Tilly 1631, Helga Schultz

30 Kritik der Aufklärer Die Aufklärer, zu denen die leitende Beamtenschaft großenteils zählte, stellten sich zumeist auf Seiten des Fürstenstaates. „Kirchtumshorizont“ und „Spießbürgertum“ wurden prägende abwertende Termini und beherrschten auch noch den späteren historischen Diskurs. Der politische Liberalismus griff in der Reformbewegung des 19. Jahrhunderts auf die städtische Selbstverwaltung zurück. Helga Schultz

31 Zusammenfassung Stadtwachstum gibt es nur in den nordwestlichen Zentren und in den Hauptstädten des Absolutismus, den neuen Zentren des Städtenetzes. Nur wenige Gründungen gibt es: Bergstädte 16. Jh.), Exulantenstädte (17. Jh.) und Residenzen (18. Jh.). Die Stadtrepubliken unterliegen dem absolutistischen Fürstenstaat, sind aber eine Wurzel der Bürgergesellschaft des 19. Jahrhunderts . Helga Schultz


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