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Veröffentlicht von:Frida Gerstle Geändert vor über 6 Jahren
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Leitung: StD Gerald Mackenrodt, Würzburg
Lehrstuhl für Religionspädagogik und Didaktik des RU Seminar für Lehramtsstudierende (Unterrichtsfach und Didaktikfach) für Grundschule, Hauptschule, Realschule und Gymnasium im modularisierten Studiengang 5. Seminarsitzung Leitung: StD Gerald Mackenrodt, Würzburg
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Quelle: http://www. kellereimeran
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Mt 20, 1-16 1Denn mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Gutsbesitzer, der früh am Morgen sein Haus verließ, um Arbeiter für seinen Weinberg anzuwerben. 2 Er einigte sich mit den Arbeitern auf einen Denar für den Tag und schickte sie in seinen Weinberg. 3 Um die dritte Stunde ging er wieder auf den Markt und sah andere dastehen, die keine Arbeit hatten. 4 Er sagte zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg! Ich werde euch geben, was recht ist. 5 Und sie gingen. Um die sechste und um die neunte Stunde ging der Gutsherr wieder auf den Markt und machte es ebenso. 6 Als er um die elfte Stunde noch einmal hinging, traf er wieder einige, die dort herumstanden. Er sagte zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag untätig herum? 7 Sie antworteten: Niemand hat uns angeworben. Da sagte er zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg! 8 Als es nun Abend geworden war, sagte der Besitzer des Weinbergs zu seinem Verwalter: Ruf die Arbeiter, und zahl ihnen den Lohn aus, angefangen bei den letzten, bis hin zu den ersten. 9 Da kamen die Männer, die er um die elfte Stunde angeworben hatte, und jeder erhielt einen Denar. 10 Als dann die ersten an der Reihe waren, glaubten sie, mehr zu bekommen. Aber auch sie erhielten nur einen Denar. 11 Da begannen sie, über den Gutsherrn zu murren, 12 und sagten: Diese letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleichgestellt; wir aber haben den ganzen Tag über die Last der Arbeit und die Hitze ertragen. 13 Da erwiderte er einem von ihnen: Mein Freund, dir geschieht kein Unrecht. Hast du nicht einen Denar mit mir vereinbart? 14 Nimm dein Geld und geh! Ich will dem letzten ebenso viel geben wie dir. 15 Darf ich mit dem, was mir gehört, nicht tun, was ich will? Oder bist du neidisch, weil ich (zu anderen) gütig bin? 16 So werden die Letzten die Ersten sein und die Ersten die Letzten.
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1. Biblisches Lernen nach Kropač
Horst Klaus Berg: Untersuchung zum Thema „Bibel“ (mehr als 4000 Schülerinnen und Schüler wurden 1993 befragt): „Hat die Bibel eine große Bedeutung für dich?“ „Wie sollte man sich deiner Meinung nach mit der Bibel beschäftigen?“ Zur ersten Frage: -> Bedeutung der Bibel nimmt für die Schüler mit wachsendem Alter ab -> persönliche Bedeutung der Bibel in einem Niemandsland zwischen Irrelevanz und Relevanz Zur zweiten Frage: -> mit wachsendem Alter nimmt Zustimmung zur Position: „Man sollte sich ausführlich mit der Bibel beschäftigen“, ab -> Zustimmung wächst für: „Man sollte sich vor allem mit heutigen Problemen beschäftigen!“ -> höchste Zustimmung für: „Man sollte sich mit den gegenwärtigen Problemen unter Einbeziehung biblischer Texte beschäftigen!“
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1. Biblisches Lernen nach Kropač
Großes Interesse der Schüler an einem lebensbezogenen, erfahrungsorientierten Bibelunterricht Der aktuelle RU kommt diesem Bedürfnis nicht genügend nach (unverändert zutreffend!) Fazit: „Die Unentschiedenheit eines großen Teils heutiger Schülerinnen und Schüler hinsichtlich der Bedeutung der Bibel für ihr Leben lässt sich als ein Raum deuten, der Chancen für biblisches Lernen bietet. Entsprechende Konzepte versprechen aber nur dann Aussicht auf Erfolg, wenn sie den Lebens- und Erfahrungsbezug der Schülerinnen und Schüler als unverzichtbare Konstitutionselemente einbringen.“ Hilger, Leimgruber, Ziebertz, Religionsdidaktik, München 20085, S.386
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1. Biblisches Lernen nach Kropač
Biblisches Lernen vor den Herausforderungen der Postmoderne: Pluralismus - gleichberechtigtes Nebeneinander unterschiedlicher Traditionen mit je eigenen Wertsystemen, ohne dass eine davon den Primat beanspruchen könnte - Auffassung „Bibel ist ein Werk der Weltliteratur“ neben der Auffassung: „Bibel ist unhintergehbare Quelle der göttlichen Offenbarung und Norm des Glaubens“ Individualisierung - eigene Biografie ist zu konstruieren angesichts einer in ungezählte Lebenswelten zerfallenden Wirklichkeit - Subjektwerdung als hochgradig aktiver und konstruktiver Prozess -> Patchwork-Identität Mehrperspektivität - Lösungen auf die Fragen von Gegenwart und Zukunft werden nicht mehr von einem einzigen Traditionssystem erwartet - kritische Zusammenschau der Ansätze und Strategien, die unterschiedliche Traditionen anbieten
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1. Biblisches Lernen nach Kropač
Begründungsfiguren biblischen Lernens Theologische Aspekte: Ungeschminktes Menschenbild Bibel als Spiegel: Existentielles Ringen und Hoffen anderer vermag auf das eigene Dasein hin durchsichtig zu werden Suchen und Fragen im Horizont der Hoffnung Biblisches Lernen wird zum Ort, an dem Fragen und Suchen als menschliches Existenzial entfaltet und die Kraft der Phantasie kultiviert wird Gottes Wort in Menschenwort Niederschlag der göttlichen Selbstkundgabe in Schriften, die menschliche Verfasser zu Autoren haben (nach Beinert): Bibel als Ur-Kunde der Selbstmitteilung Gottes Einladung zur Gottesbegegnung Nicht nur Hören, sondern Dialog, personale Begegnung mit Gott, in der der Gläubige Heil erfährt
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1. Biblisches Lernen nach Kropač
Bildungstheoretische Begründung Biblisches Lernen als Beitrag zur Allgemeinbildung Biblisches Lernen als Dienst an der (religiösen) Sprachfähigkeit Biblisches Lernen als Hilfe zur Identitätsfindung Biblisches Lernen als Einübung in Kritik und Hoffnung
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1. Biblisches Lernen nach Kropač
Konzept der Elementarisierung (nach Schweizer, u.a., 1995) Vier Säulen: Elementare Strukturen des biblischen Textes Elementare Wahrheiten des biblischen Textes Elementare Erfahrungen im Blick auf die Schülerinnen und Schüler Elementare Entwicklungsbedingungen bzw. Zugänge im Blick auf die Schülerinnen und Schüler -> eigentlich keine strikte Trennung auf die Seiten „Text“ – „Subjekt“ / „Schüler“ möglich
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1. Biblisches Lernen nach Kropač
Elementare Strukturen Kennzeichnung konstitutiver und charakteristischer Elemente des Textes (bzgl. Form und Inhalt) Nutzen der historisch-kritischen Methode, Verfahren der linguistischen Auslegung Elementare Erfahrungen Ermitteln der Erfahrungen, die dem bibl. Text zugrunde liegen Anstoß, Ähnlichkeiten zu entdecken zwischen überlieferten und eigenen Erfahrungen Anregung, neue Erfahrungen zu machen, die den bibl. entsprechen Elementare Entwicklungsbedingungen bzw. Zugänge Verstehen ist vom psychosozialen und kognitiv-strukturellen Entwicklungsstand abhängig Begegnung mit dem bibl. Text als kognitiver Assimilierungsprozess, der spezifische Verstehensformen voraussetzt Kognitiver Konflikt zwischen Deutemustern des Textes und Verstehensformen, der Chance eines echten Lernfortschritts birgt Elementare Wahrheiten Suche nach Aspekten des Wahrheitsanspruchs, den die bibl. Botschaft als Ganzes erhebt, in der Perikope Suche nach elementaren Wahrheiten über den Text hinaus auf Seiten des Schülers: elementare Wahrheiten des Textes sollen zu existentielle Wahrheiten für den Schüler werden
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1. Biblisches Lernen nach Kropač
Grundprinzipien für biblisches Lernen im Kontext der Postmoderne Subjektorientierung - Schüler mit den ihnen eigenen Lebens- und Vorstellungswelten bilden den Ausgangspunkt biblischen Lernens - Schüler wird so ins Spiel gebracht, dass ihm theologische bzw. exegetische Kompetenz zugetraut wird -> Es geht nicht mehr um „richtig“ und „falsch“: Sinn eines Textes kann nicht ohne den Bezug auf den lebensweltlichen Kontext des Schülers ermittelt werden! - Biblischer Unterricht als Dienst an der Identitätsfindung, Beitrag zur Selbstkonstruktion als autonome Subjekte
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1. Biblisches Lernen nach Kropač
Erfahrungsorientierung - (religiöse) Erfahrungen heutiger Menschen mit der Überlieferung des Glaubens in einen Prozess wechselseitiger produktiver und kritischer Erschließung und Vermittlung zu bringen, als Grundaufgabe bibl. Didaktik - Reflexionsmodell soll zu einem Reflexions- und Erfahrungsmodell ausgebaut werden: RU bietet selbst Raum, (relig.) Erfahrungen zu machen - Erfahrungen und (partielle) Vertrautheit mit der Bibel werden Ziel biblischen Lernens und sind nicht mehr Ausgangspunkt
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1. Biblisches Lernen nach Kropač
Wechselseitige Dekonstruktion von Text und Subjekt (als Konzept) „Ziel der Arbeit ist es nicht, die Wahrheit des Textes zu erheben, sondern vielfältige Sinnpotentiale zu erschließen. [...] Dem Subjekt ist es aufgegeben, die sich ihm erschließenden Bedeutungsschichten in Beziehung zur eigenen Person zu bringen und sie subjektiv zu bewahrheiten: Es gibt nicht den Sinn des Textes an sich, sondern nur Sinngehalte des Textes für mich. Diese unterstützen den Konstruktionsprozess der eigenen Biographie.“ (Hilger, Leimgruber, Ziebertz, S.395)
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1. Biblisches Lernen nach Kropač
Lernwege: Entdecken: auf den Text zugehen - Sammeln von Assoziationen - (Vortrag – Austeilen eines Textblatts) Aussuchen eines Verses, der besonders angesprochen hat - Erzählen - innere Nähe / Distanz ausdrücken: Positionieren zu einer Bibel in der Mitte des Raumes
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1. Biblisches Lernen nach Kropač
Erarbeiten: vom Text ausgehen - Vergleich verschiedener Übersetzungen - Ausfüllen eingebauter Textlücken - Unterbrechung des Textes an einer bestimmten Stelle: Weiterführen durch die Schüler - Zusammenfügen einer in Stücke geschnittenen Bibelstelle zu einem Gesamttext - schriftlicher Dialog mit dem Text - Auswahl eines Titels (aus Sammlung oder frei) - grafische Darstellung der Beziehungen - Anleitung zu einer Textinterpretation mit Hilfe verschiedener Leitfragen (in versch. Gruppen) - Neuerzählung aus der Perspektive einer biblischen Person
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1. Biblisches Lernen nach Kropač
Aneignen – über den Text hinausgehen - Weitererzählen einer bibl. Geschichte - Verfremdung, Aktualisierung, Transformation in eine andere Textgattung - Grafische Gestaltung eines Textes - musikalische und bildnerische Gestaltung - Nach- und Weiterspielen durch Rollenspiel oder Pantomime - Bibliodrama
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1. Biblisches Lernen nach Kropač
[Es ist die Geschichte eines] Gutsbesitzer[s], der früh am Morgen sein Haus verließ, um Arbeiter für seinen Weinberg anzuwerben. Er einigte sich mit den Arbeitern auf einen Denar für den Tag und schickte sie in seinen Weinberg. Um die dritte Stunde ging er wieder auf den Markt und sah andere dastehen, die keine Arbeit hatten. Er sagte zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg! Ich werde euch geben, was recht ist. Und sie gingen. Um die sechste und um die neunte Stunde ging der Gutsherr wieder auf den Markt und machte es ebenso. Als er um die elfte Stunde noch einmal hinging, traf er wieder einige, die dort herumstanden. Er sagte zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag untätig herum? Sie antworteten: Niemand hat uns angeworben. Da sagte er zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg! Als es nun Abend geworden war, sagte der Besitzer des Weinbergs zu seinem Verwalter: Ruf die Arbeiter, und zahl ihnen den Lohn aus, angefangen bei den letzten, bis hin zu den ersten. Erzähle die Geschichte weiter!
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1. Biblisches Lernen nach Kropač
Da kamen die Männer, die er um die elfte Stunde angeworben hatte, und jeder erhielt einen Denar. Als dann die ersten an der Reihe waren, glaubten sie, mehr zu bekommen. Aber auch sie erhielten nur einen Denar. Notiere auf den bereit gelegten Sprechblasen, was die Männer dem Weinbergbesitzer sagen werden! Da begannen sie, über den Gutsherrn zu murren, und sagten: Diese letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleichgestellt; wir aber haben den ganzen Tag über die Last der Arbeit und die Hitze ertragen. Da erwiderte er einem von ihnen: Mein Freund, dir geschieht kein Unrecht. Hast du nicht einen Denar mit mir vereinbart? Nimm dein Geld und geh! Ich will dem letzten ebenso viel geben wie dir. Darf ich mit dem, was mir gehört, nicht tun, was ich will? Oder bist du neidisch, weil ich (zu anderen) gütig bin? Vergleiche deine Äußerung mit der Originalgeschichte! Beziehe Position: Was überzeugt dich mehr: deine Meinung oder die Meinung in der Geschichte?
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1. Biblisches Lernen nach Kropač
Partnerarbeit: Schreibt an den Weinbergbesitzer einen Brief, in dem ihr euren Standpunkt mitteilt und begründet. Bringt dabei eure eigenen Erfahrungen mit Leistung und Belohnung ein! Informationsblock (auch mit Bildern) Ein Denar ist das Existenzminimum: Ein von einem Tagelöhner erarbeiteter Denar sicher die Versorgung seiner Familie lediglich für einen Tag. Viele Menschen sind damals in Palästina von akuter Armut bedroht und leben von der Hand in den Mund.
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1. Biblisches Lernen nach Kropač
Szenisches Spiel mit verteilten Rollen Die Arbeiter treffen sich abends am Dorfbrunnen: Jeder Arbeiter bringt so viel zu essen mit, wie dem Lohn entspricht, den er nach dem Urteil der Schüler bekommen hätte (ein Stück Brot als Gegenwert für einen Denar) -> zwei konkurrierende Möglichkeiten vorstellen und auf praktische Konsequenzen überprüfen -> Arbeiter, der unter einen Denar erhält, kann davon nicht leben (soll klar werden!) Arbeiter überlegen sich, wie der Weinbergbesitzer handeln sollte, wenn er am nächsten Tag wieder Arbeiter zu unterschiedlichen Zeiten einstellt. Ein Sprecher überbringt diese Empfehlung und diskutiert mit dem Weinbergbesitzer.
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1. Biblisches Lernen nach Kropač
Reich-Gottes-Perspektive: Impuls: Es ist Jesus, der mit dieser Geschichte etwas vom Reich Gottes erzählen will. Er hatte die Geschichte so erzählen können, wie sie viele von euch erwartet hätten: dass nämlich alle ihren Lohn nach der Zahl der Arbeitsstunden erhalten. Er erzählt sie aber anders …“ -> Lehrer-Schüler-Gespräch, in dem erahnbar wird, wie durch Denken und Handeln im Sinne des Gleichnisses ein Stück des Reiches Gottes Wirklichkeit wird
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1. Dekonstruktive Bibeldidaktik
Destruktion Konstruktion Text zerlegen Text zergliedern Text destruieren Text aufbauen Text bilden Text zusammenfügen Widersprüchlichkeit, Vielsinnigkeit und Bedeutungsoffenheit eines Textes im Auslegungsgeschehen geltend machen: Brüche, Widersprüche, Inkonsistenzen aufspüren Text aus immer wieder anderen, auch einander widersprechenden Perspektiven heraus wahrnehmen
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1. Dekonstruktive Bibeldidaktik
Problem: Bedeutung existiert nicht an sich! Bedeutung kann nicht mit dem identifiziert werden, was ein Autor mit dem Text beabsichtigt Bedeutung ist nicht vor der Sprache, sondern ereignet sich mit ihr und in ihr Bedeutung ist immer abhängig vom Sprecher/Leser, vom Text, von der Begegnung zwischen Sprecher/Leser und Text
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1. Dekonstruktive Bibeldidaktik
Ulrich Kropač: Erstes Prinzip = Lesen als Grundvollzug der Bibelauslegung Lesen realisiert den Prozess der Begegnung von Rezipient und Text Es wird deutlich, wie der Leser durch einen schöpferischen und aktiven Vorgang an der Produktion von Sinn beteiligt ist Leser ist Mitautor des Textes (wie in der Rezeptionsästhetik!) begrenzt damit auch die Sinnpotentiale eines Textes ermöglicht damit aber auch, dass ein Text überhaupt verstanden und bedeutungsvoll werden kann
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1. Dekonstruktive Bibeldidaktik
Zweites Prinzip = Dekonstruktion des Textes durch mehrfache Lektüre Mehrfaches Lesen sensibilisiert dafür, dass dem ersten , am schnellsten greifbaren Textsinn mit Skepsis zu begegnen ist Aufmerksam werden auf die Widersprüche und Brüche des Textes Ausdehnen und Verlangsamen des Rezeptionsvorgangs Gewonnene Perspektiven werden durch neue, andere, fremde angefragt, korrigiert, in eine neues Licht gehoben Wechselseitiger Dekonstruktionsprozess von Text und Leser: der Text wird vom Leser destruiert und konstruiert der Leser wird vom Text angefragt, aus seiner Welt katapultiert, neu aufgebaut, ihm werden neue Sichtweisen ermöglicht Biblischer Text wird als Ausdruck für Gottes Wort zum Kläger und Richter, zum Angebot von Sinn und Heil für den Menschen
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1. Dekonstruktive Bibeldidaktik
Drittes Prinzip = Moment der intertextuellen Lektüre der biblischen Texte Text-Text-Bezüge ermöglichen ebenfalls Sinngenerierung Aktivität des Lesers löst aus: (1) Der Leser selbst bringt die Text-Text-Bezüge zu Tage und setzt die Texte miteinander in Beziehung (2) Leser macht die Text-Text-Beziehung fruchtbar: ein Bedeutungskosmos für den Text wird aufgetan: Durch das Zusammenlesen werden Subtexte in den jeweils anderen eingetragen und somit ein neues Spektrum von Sinn und Bedeutung erreicht (3) Größe des Kanons wird neu bemessen: Kanon als Raum, in dem eine Vielfalt an Text-Text-Bezügen eröffnet, aber auch begrenzt wird. Lektüre biblischer Texte erfordert „hohes Maß an Sensibilität und Wissen um textliche Abhängigkeiten, Bezüge und Eintragungen“ (Schambeck, S. 61)
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2. Konkreter Blick auf Kropač
Leser Der Leser destruiert und konstruiert den Text. Erstes Prinzip: Lesen des Textes Aktiver, schöpferischer Vorgang Leser als Mitautor Zweites Prinzip: Dekonstruktion biblischer Texte durch mehrmaliges Lesen Skepsis gegenüber dem schnell greifbaren Textsinn Aufdecken von Widersprüchen und Brüchen Wechselseitiger Dekonstruktionsprozess Drittes Prinzip: Intertextuelle Lektüre biblischer Texte Leser setzt Texte miteinander in Beziehung Durch „Zusammenlesen“ der Texte entsteht ein neuer Bedeutungskosmos Verweisspuren innerhalb des Kanons aufdecken Biblischer Text Der Text destruiert und konstruiert den Leser. Dekonstruktive Bibeldidaktik nach Ulrich Kropac
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2. Bibeltheologische Didaktik
Mirjam Schambeck 2. Bibeltheologische Didaktik
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