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Methoden in der Psychologie

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Präsentation zum Thema: "Methoden in der Psychologie"—  Präsentation transkript:

1 Methoden in der Psychologie
Stereotype 2012 Henrik Singmann

2 Methoden der Psychologie – Wissenschaftstheoretische Grundlagen
Stereotype 2012

3 Was will empirische Wissenschaft?
Empirie - von griechisch empeiria: Erfahrung, Erfahrungswissen Ziel: "Dass ich erkenne, was die Welt - Im Innersten zusammenhält." - Faust I, Vers 382 f. / Faust, Goethe Regularien oder kausale Zusammenhänge zwischen Objekten und Sachverhalten der Welt entdecken. Wichtigste Bausteine: Erhebung von Daten im Feld (z.B. Beobachtung) oder Labor (z.B. Experiment)

4 Was ist Wissenschaft I: Gemeinsame Werte
Akkuratheit – sorgfältiges, präzises sammeln von Informationen/Daten Objektivität – so neutral und unvoreingenommen wie möglich gesammelte Informationen bewerten Skeptizismus – nur replizierten Ergebnissen trauen Open-Mindedness – durch überzeugende Evidenz seine Einstellung/Sichtweise ändern lassen

5 Was ist Wissenschaft I: Gemeinsame Werte
Akkuratheit – sorgfältiges, präzises sammeln von Informationen/Daten Objektivität – so neutral und unvoreingenommen wie möglich gesammelte Informationen bewerten Skeptizismus – nur replizierten Ergebnissen trauen Open-Mindedness – durch überzeugende Evidenz seine Einstellung/Sichtweise ändern lassen "Eine neue wissenschaftliche Wahrheit pflegt sich nicht in der Weise durchzusetzen, dass ihre Gegner überzeugt werden und sich als belehrt erklären, sondern vielmehr dadurch, dass ihre Gegner allmählich aussterben und dass die heranwachsende Generation von vornherein mit der Wahrheit vertraut gemacht ist." Max Planck,

6 Was ist Wissenschaft II: Wissenschaftliche Methode – Das Problem
Induktionsproblem: Aus einer Reihe Einzelbeobachtungen ein allgemeines Gesetz machen ist unmöglich. Beispiele: Geht die Sonne morgen auf? Sind alle Schwäne weiß? „Man kann nicht mehr wissen, als man weiß.“ Karl Popper,

7 Was ist Wissenschaft II: Wissenschaftliche Methode – Eine Lösung: Falsifikationsismus
Wissenschaftliche Theorien müssen nicht belegbar, sondern widerlegbar (falsifizierbar) sein können, d.h. wissenschaftliche Theorien müssen an der Empirie scheitern können. Vorgehen: Aus Theorie folgt eine empirische Vorhersage. Es wird überprüft ob diese Eintritt. Wenn nicht, ist die Theorie gescheitert. Aber: Theorien können nicht bewiesen werden. Schema: Theorie → Vorhersage Vorhersage ist falsch Theorie ist falsch

8 Falsifikationismus Wenn Theorien nicht bewiesen werden können heißt das: Wir Wissen niemals ob eine Theorie wahr ist. Wir gehen solange von der Akkuratheit einer Theorie aus, bis es eine bessere gibt. Besser heißt: Eine Theorie die mehr Phänomene erklären kann Eine Theorie die neue Vorhersagen macht Eine Theorie die weniger Annahmen hat Eine Theorie die weniger Anomalien enthält

9 Willard Van Orman Quine 1908 - 2000
Duhem-Quine-These Idealisiertes Schema: Theorie → Vorhersage Vorhersage ist falsch Theorie ist falsch Tatsächliches Schema: (Theorie + Operationalisierungen + Hilfsannahmen) → Vorhersage Vorhersage ist falsch (Theorie oder Operationalisierungen oder Hilfsannahmen) ist falsch Willard Van Orman Quine

10 Zusammenfassung Wissenschaftstheorie
Wissenschaft ist die Suche nach den Regularien/ kausalen Gesetzen nach denen die Welt (speziell menschliches Verhalten und Erleben) funktioniert. Wir können wissenschaftliche Theorien nie beweisen (Induktionsproblem), sondern nur versuchen sie zu widerlegen/falsifizieren. Dazu generiert man aus einer Theorie eine empirische Vorhersage und überprüft diese. Tritt die Vorhersage nicht ein, sollte die Theorie falsifiziert sein. Häufig kann eine Theorie aber dadurch gerettet werden, dass man nicht die Gültigkeit der Theorie sondern die der Hilfsannahmen/ Operationalisierungen verwirft.

11 Beispiel: Autoritäre Persönlichkeit
Theorie (Adorn, Frenkel-Brunswik, Levinson, & Sanford, 1950): Die Autoritäre Persönlichkeit entsteht durch eine Kindheit geprägt durch extrem strenge und moralisierende Eltern und ist gekennzeichnet von Autoritätshörigkeit, Konservativismus, Feindseligkeit gegenüber Minderheiten und Andersdenkenden. Theorie sagt vorher (a) das vorurteilsbehaftete Menschen ebenjene Erziehung hatten (b) Vorurteile Teil der Persönlichkeit sind Weder zeigt sich (a) noch (b).Das hält aber einige Leute nicht davon ab, weiterhin daran zu glauben.

12 Methoden der Psychologie – Praktische Grundlagen

13 Wichtige Grundlage I Um psychologisch forschen zu können, müssen die Variablen messbar sein. D.h., man muss Zahlen für Merkmalsausprägungen angeben können. Ohne Quantifizierung psychologischer Variablen keine Forschung. Bsp.: Verhalten zählen, Verhalten bewerten, Fragebögen ausfüllen lassen, Zeit messen, Physiologische Reaktionen messen, …

14 Wichtige Grundlage II Zwei Arten von Variablen:
Unabhängige Variable: Sind der vermutete Auslöser für einen Effekt. Ursache. Abhängige Variable: Das was gemessen wird. Das was von der Ausprägung der unabhängigen Variable abhängt. Wirkung Mehr Arbeitslosigkeit → mehr Vorurteile gegenüber Ausländern

15 Wichtige Grundlage II Zwei Arten von Variablen:
Unabhängige Variable: Sind der vermutete Auslöser für einen Effekt. Ursache. Abhängige Variable: Das was gemessen wird. Das was von der Ausprägung der unabhängigen Variable abhängt. Wirkung Mehr Arbeitslosigkeit → mehr Vorurteile gegenüber Ausländern Unabhängige Variable Abhängige Variable

16 Methoden sozialpsychologischer Forschung
Systematische Beobachtung eher selten genutzt. Korrelationsanalyse/Regressionsanalyse häufiger genutzt. Ermöglicht vorhersagen Korrelation bedeutet nicht, dass ein kausaler Zusammenhang vorliegt. (erklärt nicht wie) Experiment Die wichtigste Methode. Kann kausale Zusammenhänge aufzeigen. (kann erklären wie)

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18 Experiment Systematisches manipulieren der unabhängigen Variable
Randomisierte (zufällige) Verteilung der Teilnehmer auf die experimentellen Bedingungen (Gruppen) Gleichhalten ALLER anderen Faktoren Sind diese Bedingungen gegeben, kann man von einem kausalen Zusammenhang der unabhängigen auf die abhängigen Variablen ausgehen.

19 Gruppenarbeit II Lesen des kleinen Textes und beantworten der Frage des Textes sowie: Welche Erklärung wird durch diesen Befund nahegelegt? Welche Erklärung wird durch diesen Befund gestützt? Welche anderen Erklärungen haben Sie?

20 Gruppe 1 Eine Studie fand kürzlich heraus, dass Menschen, die fernsehen, häufiger Geschlechtsverkehr haben als Menschen, die nicht fernsehen. „Wer hätte gedacht, dass National Geographic-Sendungen und Baseball die Leute in Stimmung bringen?“ fragten sich die Forscher. Fragen Sie sich das auch? KEIN EXPERIMENT Möglich, dass Fernsehen zu Lust führt, oder: Andersrum: Sex führt zu Lust auf Fernsehen 3. Variable: Wer viel zu Hause ist (arbeitslos), guckt viel Fernsehen und schnackselt viel.

21 Gruppe 2 Eine Zeitung berichtete jüngst, dass man Erkältungen vermeiden kann, wenn man wenigstens einmal pro Woche Geschlechtsverkehr hat. Collegestudenten hatten angegeben, wie oft sie im vorhergehenden Monat Sex hatten. Diejenigen unter ihnen die mindestens einmal in der Woche Geschlechtsverkehr gehabt hatten, wiesen in ihrem Immunsystem eine höhere Konzentration eines bestimmten Antigens auf, das dazu dient, Erkältungen abzuwehren. Beweist dies, dass ausgeübter Geschlechtsverkehr Erkältungen vermeiden hilft? KEIN EXPERIMENT: Andersrum: Leute mit Antigen sind gesünder – mehr Sex 3. Variable: Mehr Sport – gesünder – mehr Sex

22 Gruppe 3 Kürzlich wurde berichtet, dass es einen Zusammenhang zwischen den Frühstücksgewohnheiten der Menschen und ihrer Lebensdauer gibt. Leute die am Morgen frühstücken, leben länger, als Leute die es auslassen. Führt das Essen von Müsli zu einem langen Leben? KEIN EXPERIMENT: 3. Variable: Abendbrot, wer abends viel isst, wird dicker (stirbt schneller) und ist morgens weniger hungrig. Mehr Stress, daher keine Zeit zum frühstücken.

23 Armut → Extremismus ? Krueger, A. B., & Maleckova, J. (2002). Education, Poverty, Political Violence and Terrorism: Is There a Causal Connection? National Bureau of Economic Research Working Paper Series, No Abgerufen von

24 Hausaufgabe Nächstes Mal
Aufgaben zum nächsten Mal: Lesen Crowley et al (2001) Schriftlich Fragen beantworten zu Crowley et al. (2001) Bei Crowley et al. (2001) handelt es sich um wissenschaftliche Publikation (= Paper) die in einer spezialiserten wissenschaftlichen Fachzeitschrift verönffentlich wird. Referenz: Crowley, K., Callanan, M. A., Tenenbaum, H. R., & Allen, E. (2001). Parents Explain More Often to Boys Than to Girls During Shared Scientific Thinking. Psychological Science, 12(3), 258–261. doi: /

25 Fragen zum Text Woran kann es liegen, das Mädchen und Jungen sich in ihrem Interesse für (Natur-) Wissenschaften unterscheiden? Welche Konsequenzen kann es haben wenn Kindern unterschiedlich stark etwas erklärt wird? Welcher Art ist die Studie bzw. wie werden die Daten erhoben (was ist die Unabhängige, was ist die abhängige Variable)? (Expertenfrage: Gibt es einen Moderator?) In welche Klassen wird das Verhalten eingeteilt? Wie sind die Ergebnisse? Gibt es eine Alternativerklärung für die Befunde und wie sehen die Daten dazu aus? Was zeigt diese Studie in einem Satz zusammengefasst? Welche Kritikpunkte bietet das Design?

26 Wissenschaftliche Publikationen
Paper beschreiben in der Regel eine oder mehrere Studien (empirische Paper) oder bieten einen Überblick über die Ergebnisse diverser Studien (Reviews) Paper werden in speziellen wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht die nach dem Peer-Review Verfahren arbeiten. Paper sind die Währung der Wissenschaft!

27 Wie publiziere ich eine Arbeit
Zuerst führe ich die Arbeit durch und schreibe sie auf (i.d.R. auf Englisch) Ich reiche mein Manuskript bei einer Fachzeitschrift (Journal) ein. Dem Manuskript wird ein Action Editor zugewiesen. Dieser versendet es an eine Gruppe von Wissenschaftlern die auf dem Gebiet forschen und bittet um die Evaluierung des Manuskripts hinsichtlich Qualität und Relevanz der Arbeit (der Review). Die Reviews führen zu einem Austausch an Kommentaren und Anforderungen an den/die Autoren die irgendwann zu einer endgültigen Entscheidungen durch den Action-Editor führen: Annahme oder Ablehnung der Veröffentlichung.

28 Wie publiziere ich eine Arbeit
Zuerst führe ich die Arbeit durch und schreibe sie auf (i.d.R. auf Englisch) Ich reiche mein Manuskript bei einer Fachzeitschrift (Journal) ein. Dem Manuskript wird ein Action Editor zugewiesen. Dieser versendet es an eine Gruppe von Wissenschaftlern die auf dem Gebiet forschen und bittet um die Evaluierung des Manuskripts hinsichtlich Qualität und Relevanz der Arbeit (der Review). Die Reviews führen zu einem Austausch an Kommentaren und Anforderungen an den/die Autoren die irgendwann zu einer endgültigen Entscheidungen durch den Action-Editor führen: Annahme oder Ablehnung der Veröffentlichung. Peer-Review

29 Das erste mal einen Artikel lesen
Eine Artikel/Paper/Publikation/Aufsatz ist in der Regel so strukturiert: Title and Abstract Introduction and literature review Objectives and Experiment outline Method and Procedure Results and Discussion General Discussion Bibliography and Appendices

30 Titel und Abstract Die einfachste Quellen von Informationen in einem Paper Der Titel erklärt worum es geht: Parents Explain More Often to Boys Than to Girls During Shared Scientific Thinking In diesem Papier wird versucht zu zeigen, dass Eltern Jungen häufiger wissenschaftliche Zusammenhänge erklären als Mädchen

31 Titel und Abstract Der Abstract versucht die wichtigsten Informationen das Papers in 100 – 250 Wörtern zusammen zu fassen. Was ist das Problem? Wie wurde das Problem untersucht? Die wichtigsten Ergebnisse? Welche Bedeutung haben diese Ergebnisse?

32 Introduction und Literature Review
In diesem Teil sollten die theoretischen Grundlagen für das untersuchte Thema dargestellt werden. Außerdem sollte vorherige Arbeiten die für die aktuelle Untersuchung relevant sind, beschrieben werden. Alle Behauptungen theoretischer oder empirischer Natur müssen mit Referenzen auf bestehende Arbeiten ergänzt werden. Die Referenzen folgen den Normen der American Psychological Association (APA). Das Publikationsmanual gibt es im Zotero Ordner.

33 Objectives, Outline, Methoden
In diesem Teil werden die konkreten Ziele der empirischen Untersuchung vorgestellt. Diese ergeben sich meist aus Fragen vorheriger Untersuchungen. Anschließend werden die Experimente um diese Fragen zu beantworten dargestellt. Im Methodenteile wird ganz genau erklärt wir das Experiment durchgeführt wurde: Wer sind die Teilnehmer? Was ist der Kontext des Experiments? Wie wurden die unabhängigen Variablen erzeugt/gemessen? Wie wurden die abhängigen Variablen gemessen?

34 Ergebnisse In diesem Teil werden die Ergebnisse der Studie sowie die statistischen Analysen dargeboten. Diese Ergebnisse sollten die Forschungsfrage beantworten können. Häufig werden kurz die Implikationen beschrieben sowie dann auf ein weiteres Experiment vorbereitet.

35 (General) Discussion Versucht die Ergebnisse wieder in den großen Rahmen einzubettten: Was sind die theoretischen Implikationen der Ergebnisse? Wie passen die Ergebnisse zu ähnlichen Ergebnissen? Außerdem werden häufig die Vorteile und Nachteile der verwendeten Methode dargelegt und mögliche weitere Studien beschrieben.

36 Literaturverzeichnis und Anhang
Das Literaturverzeichnis listet alle verwendete Literatur (das heißt nur die Literatur, die im Text zitiert wird). Wenn vorhanden enthält der Appendix zusätzliche Informationen über die Studie die bisher ausgelassen wurden. Einige Journals bieten außerdem die Möglichkeit weitere Informationen online bereit zu stellen (Supplemental Material).

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38 Methoden und Ergebnisse
Methoden und Results sind die wichtigsten Teile eines Papers (wegen Falsifikationismus und Duhem-Quine These) Leider sind dies auch häufig die Teile die am schwierigsten zu verstehen sind. Niemand erwartet, dass man die statistischen Ergebnisse am Anfang versteht, aber man sollte probieren sich soweit wie möglich darauf ein zu lassen. Versucht die grundsätzliche Aussage der Ergebnisse nahe zu kommen. Die meisten statistischen Methoden ähneln sich.

39 Wichtige statistische Verfahren
Korrelation Gibt den Zusammenhang zwischen zwei Variablen an Regression Gibt den Zusammenhang von mehreren Variablen mit einer abhängigen Variable an. t-test Gibt es einen Unterschied in einer intervallskalierten Variable zwischen zwei Gruppen? ANOVA Gibt es einen Unterschied in einer intervallskalierten Variable zwischen mehreren Gruppen? Chi-Quadrat Test Gibt es Unterschiede in den Häufigkeiten bei zwei oder mehr Gruppen?

40 Signifikanz und p-Werte
“Parents used at least one explanation in 29% of interactions with boys compared with 9% of interactions with girls, χ²(1, N = 298) = 16.50, p < .0001“ (Crowley et al. 2001, p. 259). Statistische Analysen bestehen immer aus mindestens drei Teilen: Art der Teststatistik: Hier Chi-Quadrat (χ²) Anzahl der Freiheitsgrade: (1, N = 298) Wert der Teststatistik: 16.50 p-Wert: < .0001 Ist der p-Wert kleiner als .05 spricht man von einem signifikanten Ergebnis (ungefähr: es ist unwahrscheinlich, das das Ergebnis/der Unterschied durch den Zufall entstanden ist) Weitere Besipiele: Korrelation: r(68) = .50, p = .03. t-Test: t(38) = 1.56, p = .56 ANOVA: F(1, 45) = 3.40, p = .01

41 Was heißt Signifikanz und p-Wert?
Um das Prinzip besser zu verstehen, nimm das folgende Besipiel: Ein Brot fällt immer mit der Butterseite auf den Boden!

42 Was heißt Signifikanz und p-Wert?
Nimmt man Murphys-Law ernst, sollte ein Brot häufiger mit der Butterseite als mit der anderen Seite zu Boden fallen. Um dies zu überprüfen wurde folgendes Experiment gemacht: 100 gebutterte Brote wurden von Tischhöhe fallgelassen und die Seite die den Boden berührte registriert. Die Ergebnisse zeigten, dass das Brot 59 mal auf der Butterseite und 41 mal auf der trockenen Seite gelandet war.

43 Was heißt Signifikanz und p-Wert?
Wir wollen nun herausfinden, ob dieser Unterschied zufällig sein kann. Um dies zu überprüfen geht man statistisch immer davon aus, dass es keinen Unterschied gibt (das heißt die Wahrscheinlichkeit das ein Toast auf einer Seite landet 50% ist). Angenommen der Toast wäre fair, wie wahrscheinlich ist es dann unser Ergebnis (59 mal Butter) zu erhalten?

44 Was heißt Signifikanz und p-Wert?
Die Wahrscheinlichkeit des beobachteten Ergebnisses ergibt sich aus der binomialen Wahrscheinlichkeitsverteilung: P(k) = mit: n = Gesamtanzahl an Beobachtungen (100) k = die Anzahl mit der der Toast auf der Butterseite landet (59) p = die vermutete Anzahl mit der der Toast auf der Butterseite landet (.50)

45 Was heißt Signifikanz und p-Wert?
Tatsächlich untersucht man immer die Nullhypothese: Wie wahrscheinlich ist es das beobachtete oder ein noch extremeres Ergebnis zu erhalten? Wie wahrscheinlich ist es das ein Brot 59 mal oder häufiger auf der Butterseite landet wenn es „fair“ ist? P(59) + P(60) + … + P(100) = 0.04 Nimmt man das konventionelle p-Niveau (0.05) muss man die Nullhypothese das die Wahrscheinlichkeit für Brot ist verwerfen.

46 Typische Fehler Der p-Wert ist weder die Wahrscheinlichkeit der Nullhypothese p(H0), noch die Wahrscheinlichkeit der Hypothese gegeben die Daten p(H0|D). Der p-Wert ist die Wahrscheinlichkeit für die Daten unter der Bedingung das die Nullhypothese gilt p(D|H0). Diese Wahrscheinlichkeiten sind alle unterschiedlich: P(schwanger) ≠ P(schwanger|Frau) ≠ P(Frau|schwanger)

47 Zusammenfassung Korrelation heißt nicht, dass ein kausaler Zusammenhang vorliegt. Kausale Zusammenhänge kann man nur in Experimenten überprüfen: Aktives Manipulieren der unabhängigen Variable Randomisiertes zuteilen auf Bedingungen (Gruppen) Gleichhalten anderer Variablen Wo kein Experiment durchgeführt werden kann, keine Möglichkeit die Kausalität abschließend zu bewerten. Signifikant (p) bedeutet: Wahrscheinlichkeit für ein solches oder extremeres Ereignis unter der Bedingung dass kein Effekt vorliegt ist geringer als 5%.

48 Nächstes Mal Text lesen Fragen beantworten (schriftlich)
Literaturempfehlung (25€): Dienes, Z. P. (2008). Understanding psychology as a science?: An introduction to scientific and statistical inference. Basingstoke: Palgrave Macmillan.

49 Wiederholung Takonia versus Navalia
Stell dir vor du bist der Verteidigungsminister von Takonia und verantwortlich für die Sicherheit deines Landes. Der Konflikt zwischen beiden Ländern spitzt sich immer stärker zu. Beide Seiten entwickeln und bauen neue Waffen, wodurch die gegenseitige Bedrohung steigt. Die Ursprünge des Konfliktes liegen in Grenzstreitigkeiten begründet. Im Gebirge zwischen den Ländern wurden wertvolle Mineralien gefunden und jede der beiden Parteien behauptet nun der Großteil des vormals uninteressanten Gebirges gehöre zum eigenen Land. Mittlerweile haben beide Seiten profitable Minen im Gebirge errichtet, möchten aber gerne ein größeres Stück vom Profit bekommen.

50 Takonia versus Navalia: AV
Folgende Strategien stehen beiden Parteien zur Verfügung um den Ausbruch eines Krieges doch noch zu verhindern. Lies sie dir bitte aufmerksam durch. Solange weitere Waffen produzieren und androhen diese zu nutzen, bis der Feind seine Waffen abbaut. Solange mehr Waffen bauen bis man die größte Streitmache besitzt. Anschließend kann man einem Waffenabbau zustimmen, wenn der Gegner seine Waffen ebenfalls abbaut. Einer Waffenreduzierung stimmt man dann zu, wenn der Gegner als erstes einer Reduzierung der Waffen zustimmt. Die weitere Produktion von Waffen einstellen, mit der Erwartung, dass der Gegner dies dann auch tun wird. Die weitere Produktion von Waffen einstellen und die Anzahl der vorhandenen Waffen reduzieren, mit der Erwartung, dass der Gegner dies dann auch tun wird. Gib bitte eine Antwort für jede der Strategien auf einer Skala von 1 (= „gar nicht effektiv“) über 4 (= „halbwegs effektiv“) bis 7 (= „sehr effektiv“)

51 Takonia versus Navalia: UV
Das Experiment hatte zwei Gruppen bei denen sich die Perspektive unterschied. Unabhängige Variable Gruppenzugehörigkeit: Gruppe A (Ingroup): Wenn Takonia diese Strategie nutzen würde, wie wahrscheinlich ist es, dass Navalia dadurch die Anzahl seiner Waffen reduzieren würde? Gruppe B (Outgroup): Wenn Navalia diese Strategie nutzen würde, wie wahrscheinlich ist es, dass Takonia dadurch die Anzahl seiner Waffen reduzieren würde?

52 Takonia versus Navalia: AV
Folgende Strategien stehen beiden Parteien zur Verfügung um den Ausbruch eines Krieges doch noch zu verhindern. Lies sie dir bitte aufmerksam durch. Solange weitere Waffen produzieren und androhen diese zu nutzen, bis der Feind seine Waffen abbaut. Solange mehr Waffen bauen bis man die größte Streitmache besitzt. Anschließend kann man einem Waffenabbau zustimmen, wenn der Gegner seine Waffen ebenfalls abbaut. Einer Waffenreduzierung stimmt man dann zu, wenn der Gegner als erstes einer Reduzierung der Waffen zustimmt. Die weitere Produktion von Waffen einstellen, mit der Erwartung, dass der Gegner dies dann auch tun wird. Die weitere Produktion von Waffen einstellen und die Anzahl der vorhandenen Waffen reduzieren, mit der Erwartung, dass der Gegner dies dann auch tun wird. Gib bitte eine Antwort für jede der Strategien auf einer Skala von 1 (= „gar nicht effektiv“) über 4 (= „halbwegs effektiv“) bis 7 (= „sehr effektiv“) 5 3 4 2 2 1,2

53 Takonia versus Navalia: AV
Folgende Strategien stehen beiden Parteien zur Verfügung um den Ausbruch eines Krieges doch noch zu verhindern. Lies sie dir bitte aufmerksam durch. Solange weitere Waffen produzieren und androhen diese zu nutzen, bis der Feind seine Waffen abbaut. Solange mehr Waffen bauen bis man die größte Streitmache besitzt. Anschließend kann man einem Waffenabbau zustimmen, wenn der Gegner seine Waffen ebenfalls abbaut. Einer Waffenreduzierung stimmt man dann zu, wenn der Gegner als erstes einer Reduzierung der Waffen zustimmt. Die weitere Produktion von Waffen einstellen, mit der Erwartung, dass der Gegner dies dann auch tun wird. Die weitere Produktion von Waffen einstellen und die Anzahl der vorhandenen Waffen reduzieren, mit der Erwartung, dass der Gegner dies dann auch tun wird. Gib bitte eine Antwort für jede der Strategien auf einer Skala von 1 (= „gar nicht effektiv“) über 4 (= „halbwegs effektiv“) bis 7 (= „sehr effektiv“) 5 4 3 4 4 4 2 6 2 6 1,2 -1,4

54 Takonia versus Navalia: AV
Folgende Strategien stehen beiden Parteien zur Verfügung um den Ausbruch eines Krieges doch noch zu verhindern. Lies sie dir bitte aufmerksam durch. Solange weitere Waffen produzieren und androhen diese zu nutzen, bis der Feind seine Waffen abbaut. Solange mehr Waffen bauen bis man die größte Streitmache besitzt. Anschließend kann man einem Waffenabbau zustimmen, wenn der Gegner seine Waffen ebenfalls abbaut. Einer Waffenreduzierung stimmt man dann zu, wenn der Gegner als erstes einer Reduzierung der Waffen zustimmt. Die weitere Produktion von Waffen einstellen, mit der Erwartung, dass der Gegner dies dann auch tun wird. Die weitere Produktion von Waffen einstellen und die Anzahl der vorhandenen Waffen reduzieren, mit der Erwartung, dass der Gegner dies dann auch tun wird. Gib bitte eine Antwort für jede der Strategien auf einer Skala von 1 (= „gar nicht effektiv“) über 4 (= „halbwegs effektiv“) bis 7 (= „sehr effektiv“) positive Gewichte 5 4 3 4 4 4 2 6 2 6 1,2 -1,4 negative Gewichte

55 Takonia versus Navalia: AV
Folgende Strategien stehen beiden Parteien zur Verfügung um den Ausbruch eines Krieges doch noch zu verhindern. Lies sie dir bitte aufmerksam durch. Solange weitere Waffen produzieren und androhen diese zu nutzen, bis der Feind seine Waffen abbaut. Solange mehr Waffen bauen bis man die größte Streitmache besitzt. Anschließend kann man einem Waffenabbau zustimmen, wenn der Gegner seine Waffen ebenfalls abbaut. Einer Waffenreduzierung stimmt man dann zu, wenn der Gegner als erstes einer Reduzierung der Waffen zustimmt. Die weitere Produktion von Waffen einstellen, mit der Erwartung, dass der Gegner dies dann auch tun wird. Die weitere Produktion von Waffen einstellen und die Anzahl der vorhandenen Waffen reduzieren, mit der Erwartung, dass der Gegner dies dann auch tun wird. Gib bitte eine Antwort für jede der Strategien auf einer Skala von 1 (= „gar nicht effektiv“) über 4 (= „halbwegs effektiv“) bis 7 (= „sehr effektiv“) positive Gewichte 5 4 Abhängige Variable: Index der Friedfertigkeit Höhere (positive) Werte bedeuten eine größere eingeschätzte Effektivität der friedfertigen Optionen Niedrigere (negative) Werte bedeuten eine größere eingeschätzte Effektivität der feindseligen/aggressiven Optionen 3 4 4 4 2 6 2 6 1,2 -1,4 negative Gewichte

56 Takonia vs Navalia: Echte Ergebnisse
Idee des Experiments: Welchen Einfluss hat Gruppenzugehörigkeit auf die wahrgenommene Rechtmäßigkeit von feindseligem Verhalten? Design: 2 Länder (Verteidigungsminister von Takonia versus Navalia) x 2 Perspektiven (Wirksamkeit aus Sicht von Takonia versus Navalia) AVs: Feindseligkeitsmaß: Index der wahrgenommenen Effektivität der einzelnen Optionen Quelle: Rothbart & Hallmark (1988), JPSP

57 Ergebnisse: Takonia vs Navalia
Index Feindseligkeit wird bei anderen als effektiver wahrgenommen als bei „sich selbst“. Ohne das hier irgendwelche Gefühle der Ablehnung vorhanden waren reichte die Einteilung in Ingroup und Outgroup aus um diesen Effekt zu erzeugen.

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