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Spracherwerb.

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Präsentation zum Thema: "Spracherwerb."—  Präsentation transkript:

1 Spracherwerb

2 Definition Spracherwerb
Spracherwerb bedeutet das „Erlernen der Regeln der jeweiligen Muttersprache1, [...] [und] zu lernen, wie mit Sprache eigene Gedanken und Gefühle ausgedruckt, wie Handlungen vollzogen und die von anderen verstanden werden können. Hierbei sind auch nonverbale Signale wie Mimik und Gestik bedeutsam.“ aus Klann-Delius, G. (1999). Spracherwerb. Stuttgart: Metzler. S.22. In der Linguistik spricht man nicht von „Muttersprache“ sondern von „Erstsprache“ (von der man auch mehrere haben kann). Im Unterschied zum Zweitspracherwerb lern man die Erstsprache ohne Bewusstmachung der zugrundeliegenden Regeln.

3 Aspekte des Spracherwerbs
Frühe Sprachwahrnehmung Kategoriale Lautwahrnehmung Segmentation Wortklassifikation Erwerb phonetischer und phonologischer Fähigkeiten Vokalisationsentwicklung Entwicklung des phonologischen Systems Frühe phonologische Fähigkeiten und Phoneminventar Phonologische Prozesse Erwerb von Konsonantenverbindungen Prosodieerwerb (Betonung) nach: Christina Kauschke (2012), Kindlicher Spracherwerb im Deutschen (s. Wiki)

4 Aspekte des Spracherwerbs
Erwerb lexikalischer und semantischer Fähigkeiten Wortverständnis Wortproduktion Lexikalischer Zuwachs Wachstumsmuster Sprachwahrnehmung Bedeutungsentwicklung Eigenschaften früher Wörter Inhalte und Strukturierung des kindlichen Lexikons Erwerb der Wortarten Erklärungsansätze zum Lexikonerwerb nach: Christina Kauschke (2012), Kindlicher Spracherwerb im Deutschen (s. Wiki)

5 Aspekte des Spracherwerbs
Erwerb morphologischer Fähigkeiten Erwerb der Wortbildung Erwerb des Pluralsystems Erwerb des Kasussystems Erwerb der Verbflexion Erwerb der Personalflexion Tempuserwerb nach: Christina Kauschke (2012), Kindlicher Spracherwerb im Deutschen (s. Wiki)

6 Aspekte des Spracherwerbs
Erwerb syntaktischer Fähigkeiten Anfänge des Syntaxerwerbs Erwerb einfacher Satzstrukturen Erwerb der Verbzweitstellung im Erwerb von Fragestrukturen Erwerb komplexer Satzstrukturen Erwerb von Nebensätzen Erwerb von Passivstrukturen Erwerb von Objektvoranstellungen Erklärungsansätze zum Syntaxerwerb nach: Christina Kauschke (2012), Kindlicher Spracherwerb im Deutschen (s. Wiki)

7 Aspekte des Spracherwerbs
Erwerb pragmatischer Fähigkeiten Intentionalität und Intersubjektivität Frühes Kommunikationsrepertoire Dialogkompetenz und Konversationsfähigkeiten Kindgerichtete Sprache Erwerb von Dialogfähigkeiten Erwerb elementarer Sprechakte Erwerb narrativer Fähigkeiten nach: Christina Kauschke (2012), Kindlicher Spracherwerb im Deutschen (s. Wiki)

8 Interessante Fakten zur kindlichen Sprachentwicklung
nach Nicolas Ruh (ganz ohne Quellenangaben)

9 Sensitive Phasen Nur wer in einer sprachlichen Umgebung aufwächst, lernt sprechen – und zwar die ihn oder sie umgebende(n) Sprache(n) Wenn man bis zum ca. 12ten Lebensjahr keine Erstsprache erworben hat, dann lernt man keine Sprache mehr Evidenz: Wolfskinder, Genie

10 Pidgin Gruppen von Kindern, die in einer nichtsprachlichen Umgebung aufwachsen, entwickeln spontan ihre eigene, syntaktisch vollwertige Sprache Evidenz: Pidgin -> Kreolsprachen, manche Zeichensprachen

11 Interaktion ist entscheidend
Kinder lernen nicht/schwer sprechen, wenn sie zwar eine sprachliche Umwelt, aber keine direkten Interaktionen mit ihr haben Evidenz: Nur/sehr viel Fernsehen verunmöglicht oder verzögert den Spracherwerb.

12 Motherese hilft – oder auch nicht
Noch immer sehr umstritten ist die Frage, ob ein vereinfachter sprachlicher Input beim Spracherwerb förderlich ist Evidenz: Es ist unklar, ob es der kindlichen Sprachentwicklung hilft oder schadet, wenn Erwachsene Baby-Sprache benutzen – klare Effekte zeigen sich dagegen für die Menge der sprachlichen Interaktion mit Kindern

13 Pränatale Fähigkeiten
schon vor der Geburt oder kurz danach (< 4 M.) können Babys Sprache von anderen Geräuschen unterscheiden können Babys ihre Muttersprache von Fremdsprachen unterscheiden (hauptsächlich aufgrund der Intonation) Evidenz: Herzrate, Trittrate

14 Frühsprachliche Fähigkeiten
schon kurz nach der Geburt (< 1 J.) können Babys in ihrer Muttersprache vorkommende Phoneme unterscheiden (aber andere nicht) können Babys Wortgrenzen in ihrer Muttersprache erkennen Evidenz: Japanische Babys verlernen, zwischen l und r zu unterscheiden Methoden: EKP, Blickpräferenz, NIRS, fMRI

15 Wesentliche Schritte der frühen Sprachwahrnehmung (nach Kauschke, 2012)
Alter Fähigkeiten der frühen Sprachwahrnehmung 1–4 Monate −  Sensitivität für Sprache und Stimmen (beginnt vorgeburtlich) −  Fähigkeit zur Unterscheidung verschiedener Sprachen −  Erkennung rhythmischer und prosodischer Merkmale der Muttersprache −  Beginn der kategorialen Lautwahrnehmung, Wahrnehmung auch nicht-muttersprachlicher Kontraste −  Erkennen des eigenen Namens (4 Monate) 6 Monate −  Präferenz für das dominante Betonungsmuster der Muttersprache −  Erkennen von Phrasengrenzen 8 Monate −  Segmentierung von Wörtern mit trochäischem Betonungsmuster −  Wiedererkennung hochfrequenter Inhalts- und Funktionswörter −  Erkennung von Satzgrenzen anhand der Pausendauer 10 Monate −  Nutzung phonotaktischer Regularitäten zur Segmentation −  Segmentierung von Wörtern mit jambischem Betonungsmuster 12 Monate − Kategoriale Lautwahrnehmung beschränkt sich auf muttersprachliche Kontraste 16 Monate − Nutzung distributioneller Informationen (Kookkurrenz) zur Klassifizierung von Wortarten, vor allem von Nomen

16 Überblick über Methoden in der Spracherwerbsforschung
Befragungsmethoden Beobachtungsmethoden Spontansprache, Sprachtagebuch (inzwischen Video) Elizitierte Sprachproduktion semi-strukturierte Testverfahren, z.B. Ausagieren Experimentelle Methoden Benennen, Wort-Bild-Zuordnung, Reaktionszeiten, ... Verwendung von Nicht- oder Pseudowörter Physiologische Reaktionen (Herzrate, Trittrate, Nuckelfrequenz, Blickpräferenz,...) Bildgebende Verfahren (EKP, fMRT, NIRS) Störungen des Spracherwerbs

17 Vokabelspurt Eine kleine Weile nach dem Auftauchen der ersten Worte (ca. 1 J.) in kindlichen Äusserungen gibt es eine Phase (ca. 2 J.), in der sich das aktive Vokabular sehr schnell von unter 50 Worten auf ca bis 300 Worte erweitert – danach (ca. 3 J.) sinkt die Erwerbsrate wieder Evidenz: Nicht ganz klar, kommt auch sehr darauf an, wie man die Erwerbsrate definiert und misst

18 Wortschatzwachstum in der Spontansprache (aus Kauschke 2000)

19 Sprachverständnis vor Produktion
Viele sprachliche Fähigkeiten zeigen sich in der Sprachproduktion erst Monate nachdem sie im passiven Sprachgebrauch nachweisbar sind Evidenz: Kinder in der Zwei-Wort-Phase zeigen schon vertieftes grammatikalisches Verständnis (z.B. durch Ausagieren), können verschiedene Wortarten unterscheiden (aufgrund der Kookkurrenz!)

20 Wortartenentwicklung (Kauschke 2012)

21 Ausdifferenzierung von Bedeutung
Frühe Worte werden meist auf ein zu breites (oder zu enges) Bedeutungsfeld angewandt, die Bedeutung verengt sich mit zunehmender Erfahrung und grösser werdendem Vokabular Evidenz: Die meisten Kinder benutzen „Wauwau“ zu Beginn für alles, was sich bewegt, dann für alle Lebewesen, dann für Tiere mit Fell und erst zum Schluss nur für Hunde Manchmal werden Begriffe auch initial zu eng verstanden, z.B. „Ball“ nur für den eigenen Ball

22 Stadien des Syntax-Erwerbs
0;10-1;6 Holophrasen II 1;6-2;0 Zwei-Wort-Äußerungen Wortketten Keine Flexionen Wortstellung fest oder frei III 2;0-2;6 Ausbau der einfachen Syntax -Ausrichtung auf Wortstellung der Zielsprache -Aufbau einfacher Sätze -erste hierarchische Strukturierungen je nach Zielsprache -Beginn der Flexionen IV 2;6-4;0 Erste Transformationen und Nebensätze -einfache Sätze gemeistert -Flexionen noch fehlerhaft -Relativsätze, Konjunktionalsätze, Inversion V 4;0-12;0 Ausbau der komplexen Syntax Stadieneinteilung nach (Wode, 1988; vgl. Clahsen, 1986)

23 Kreativer Umgang mit Sprache
Kinder ahmen Äusserungen selten 1:1 nach, vielmehr experimentieren sie von klein auf mit möglichen Regeln, was sich oft in systematischen Fehler äussert. Evidenz: Worte werden nachweislich in nie zuvor gehörten Konstellationen geäussert, es gibt systematische Vereinfachungen, der Umgang mit neuen oder erfundenen Worten folgt bestimmten – wenn auch nicht immer korrekten - Regeln

24 U-förmige Entwicklung
Bei verschiedenen sprachlichen Fähigkeiten (z.B. Verbflektion) folgt auf einen initial korrekten Gebrauch (weniger Wörter) eine Phase der Übergeneralisierung, bevor dann das gesamte System beherrscht wird. Evidenz: Verbflektion, Pluralbildung, ...

25 U-shaped development

26 U-shaped development

27 Erklärungsansätze Spracherwerb

28 Erklärungsansätze Spracherwerb
Nativistische Ansätze Interaktionistische Ansätze Kognitivistische Ansätze Konstruktivistischer Ansatz

29 Erklärungsansätze Spracherwerb
Ansatz Vertreter Beschreibung Probleme Behavioristisch Skinner Konditionierung und Lernen durch Assoziation lernertypische Fehler Kognitivistisch (Konstruktivistisch) Piaget Sinclair-de Zwart Kognitive Entwicklung bestimmt Spracherwerb Erwerbsreihenfolge oft von Eigenschaft der Sprache abhängig Konstruktivistisch Elman Plunkett Szagun Das Gehirn als Lernapparat, der aus der Erfahrung Regelhaftigkeiten ableitet technisches Verständnis oft spezifisch für bestimmte Fähigkeiten Interaktionistisch Brunner Snow Bates Tomasello Betonung der sozialen Interaktion als Lernrahmen Itembasiertes Lernen Betonung der Fähigkeit zur statistischen Inputanalyse zu flexibel? Lernbarkeit? kein negativer Input (?) Nativistisch Chomsky Pinker Clahsen Sprachliche Strukturen bis auf noch zu fixierende Parameter angeboren itembasiertes Lernen

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