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Uni Hildesheim: Gewalt im familiären Kontext – 8. Januar 2010

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Präsentation zum Thema: "Uni Hildesheim: Gewalt im familiären Kontext – 8. Januar 2010"—  Präsentation transkript:

1 Uni Hildesheim: Gewalt im familiären Kontext – 8. Januar 2010
Häusliche Gewalt: Konsequenzen und Handlungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche Andrea Buskotte Koordinationsprojekt „Häusliche Gewalt“ Landespräventionsrat Niedersachsen

2 Wie Kinder häusliche Gewalt erleben …
Häusliche Gewalt: Konsequenzen und Handlungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche Wie Kinder häusliche Gewalt erleben … Folgen häuslicher Gewalt –Kindeswohlgefährdung … Unterstützung und Hilfe zwischen „Gewaltschutz“ und „Kinderschutz“… Prävention häuslicher Gewalt … Uni Hildesheim – Januar 2010

3 Zum Nachlesen www.empowering-youth.de www.kidsinfo-gewalt.de
Barbara Kavemann / Ulrike Kreyssig: Handbuch Kinder und häusliche Gewalt, VS Verlag 2006 Landespräventionsrat Niedersachsen: Kinder misshandelter Mütter – Handlungsorientierungen für die Praxis (Broschüre) AWO Bundesverband: Projekt PräGT – Ein Praxisleitfaden zur Prävention häuslicher Gewalt in Kindertagesstätten, Bonn Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Mehr Mut zum Reden. Von misshandelten Frauen und ihren Kindern (Broschüre), Berlin 2006, Lisa Lercher u.a.: Weil der Papa die Mama haut. Kinder aus dem Frauenhaus zeichnen und erzählen, Donna Vita Verlag Verein Autonome österreichische Frauenhäuser: Bad Secrets – Halt der Gewalt! – Rosalind B. Penfold: Und soll Liebe sein? Geschichte einer bedrohlichen Beziehung, Eichborn Verlag 2006 Andrea Buskotte: Gewalt in der Partnerschaft, Ursachen – Auswege – Hilfen, Patmos Verlag 2007 DVD: Kennst du das auch? Wahre Geschichten von Zuhause –

4 Häusliche Gewalt: Konsequenzen und Handlungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche
Jede vierte Frau hat mindestens einmal körperliche und /oder sexuelle Gewalt in der Partnerschaft erlebt (BMFSFJ 2004) Jährlich flüchten ca Frauen mit ca Kindern vor Gewalt in der Partnerschaft in ein Frauenhaus In drei Viertel der zivil- und familiengerichtlichen Verfahren nach dem Gewaltschutzgesetz lebten Kinder in der Familie (BMJ 2003) 2004 hat die Polizei in Niedersachsen 7000 Fälle häuslicher Gewalt registriert – in ca. 60% gehörten Kinder zur Familie Uni Hildesheim – Januar 2010

5 Wie Kinder häusliche Gewalt erleben…
Mütter berichten… die Kinder haben die Gewalt gehört (57%) oder mit angesehen (50%) sie sind selbst in die Auseinandersetzungen geraten (21%) … oder wurden angegriffen (10%) sie haben versucht, die Mutter zu schützen (25%) … oder sich auf die Seite des Vaters gestellt (2%) Kavemann 2006) Uni Hildesheim – Januar 2010

6 Die Folgen häuslicher Gewalt für Kinder …
Verwirrung, weil der Vater mal nett und mal schrecklich ist Traurigkeit, weil sie nicht wissen, was sie tun können… weil sie helfen wollen und es nicht können… Wut, weil das ausgerechnet ihnen passiert … weil sich niemand um sie kümmert … weil die Mutter sich nicht wehrt… Angst, dass die Gewalt noch schlimmer wird … dass die Mutter stirbt… dass die Kinder ins Heim kommen … Schuldgefühle das passiert alles deswegen, weil ich schlecht, böse war … Uni Hildesheim – Januar 2010

7 Die Folgen häuslicher Gewalt für Kinder …
Das Miterleben häuslicher Gewalt führt zu… Beeinträchtigung der Lern- und Konzentrationsfähigkeit + Defizite in der kognitiven Entwicklung = Beeinträchtigung des Schulerfolgs und der Lebenschancen… Mangel an konstruktiven Konfliktlösungsmustern in Beziehungen: zu Gleichaltrigen und späteren eigenen Partnerschaften + einer erhöhten Bereitschaft zum Einsatz oder zum Erdulden von Gewalt = Beeinträchtigung der Lebensqualität Kindler, DJI 2006 Uni Hildesheim – Januar 2010

8 Folgen häuslicher Gewalt: Kindeswohlgefährdung!
Fazit: Häusliche Gewalt ist für Kinder eine Situation, in der strukturell ihr Wohl nicht gewährleistet ist. Häusliche Gewalt geht häufig einher mit „direkter“ Misshandlung / Vernachlässigung = Kinder brauchen im Interventionsprozess gegen häusliche Gewalt eigene Ansprechpartner/innen und spezifische Hilfeangebote Uni Hildesheim – Januar 2010

9 Mit wem wäre es einfach, über häusliche Gewalt zu reden?
Handlungsmöglichkeiten für Kinder Mit wem wäre es einfach, über häusliche Gewalt zu reden? … mit Geschwistern: ca. 60 % … mit Freunden / Freundinnen: ca. 45 % … mit Großeltern: ca. 45 % … mit dem Sorgentelefon: ca. 40 % … mit der Mutter: ca. 40 % … mit dem Vater: ca. 20 % … mit Lehrperson ca. 15 % … mit der Polizei ca. 15 % … mit Nachbarn ca. 10 % Quelle: Corinna Seith: „Weil sie dann vielleicht was Falsches tun“, in: Kavemann / Kreyssig: Handbuch Kinder und häusliche Gewalt) Uni Hildesheim – Januar 2010

10 Ansatzpunkte für Unterstützung und Hilfe:
Barrieren / Bedenken / Ambivalenzen … gegenüber Verwandten „Weil sie dann die Eltern fragen, ob das stimmt, dann wissen die Eltern, dass das Kind das erzählt hat, vielleicht wollen die Eltern das nicht, dass das andere wissen“ „Weil man die Eltern nicht gern schlecht macht vor anderen Leuten, gerade auch bei Verwandten.“ „… weil die dann vielleicht was Falsches tun würden und somit alles noch schlimmer machen würden. Der Polizist oder ein Sorgentelefon kennen sich mit solchen Sachen besser aus.“ „.., weil sie nicht wahrhaben wollen, dass so etwas in ihrer Familie passiert, dass ihr Kind/Bruder/Schwester so etwas tut.“ Uni Hildesheim – Januar 2010

11 Ansatzpunkte für Unterstützung und Hilfe:
Barrieren / Bedenken / Ambivalenzen … gegenüber Lehrkräften „ der Lehrer unterrichtet das Kind nur. Er bringt uns etwas bei. Aber für familiäre Sachen ist er nicht zuständig.“ „ Für viele Schüler sind Lehrer ja keine persönlichen Gesprächspartner. … Man will nicht, dass sie wissen, was zu Hause abgeht.“ „Weil die dann zur Polizei gehen würden, und man will dem Vater bzw. der Mutter nichts Schlechtes tun.“ „Die würden evtl. dem Jugendamt Bescheid sagen und die Kinder von den Eltern wegholen.“ „ Weil sie dich vielleicht dann bevorzugen. Das ist für dich nicht schlimm, aber mit der Zeit merken das die Mitschüler und dann könnten sie ihn/sie ausschließen.“ „… weil es nicht üblich ist, darüber zu reden.“ Uni Hildesheim – Januar 2010

12 Handlungsmöglichkeiten für Kita und Schulen:
… Forschungsergebnisse aus Schulprojekten über häusliche Gewalt zeigen, dass die Schule ein geeigneter Ort für Prävention und Unterstützung sein kann! Handlungsmöglichkeiten für Kita und Schulen: … Basiswissen über die Dynamik und die Folgen häuslicher Gewalt für Frauen und Kinder: … Handlungspläne für das Vorgehen bei Verdachtssituationen … Informationen und Know-how über die Arbeit der Hilfe- und Unterstützungseinrichtungen für Frauen und Kinder = Vernetzung / Fortbildungen mit spezialisierten Einrichtungen Gewaltberatungsstellen, Frauenhäuser, BISS…) Uni Hildesheim – Januar 2010 12

13 Inhalte für die Prävention: Enttabuisieren - Unrechtsbewusstsein schärfen – Hilfen aufzeigen
Gewalt in Beziehungen …. … ist kein Einzelfall – es passiert vielen. … ist keine Privatangelegenheit, sondern Unrecht! Kinder, die häusliche Gewalt miterleben… … sind nicht Schuld daran und haben ein Recht auf Hilfe Wichtige Themen: Wer hilft betroffenen Mädchen und Jungen? Wie können Mädchen und Jungen anderen Kindern und Jugendlichen helfen? Uni Hildesheim – Januar 2010 13

14 Koordinierte Interventionsabläufe …
… Polizei: Meldung an das Jugendamt, kindgerechte Informationen über die Situation und die Folgen … … Jugendamt: Kontaktaufnahme mit der Familie, Ansprechpartner für das Kind, Klärung von weitergehenden Hilfen… Kindeswohlgefährdung? … Frauenberatungseinrichtungen: Sensibilisierung und Motivation der Mütter, Jugendhilfe in Anspruch zu nehmen … Justiz: Prüfung des Aussetzung oder Einschränkung des Umgangsrechts, Ausgestaltung von begleitetem Umgang Uni Hildesheim – Januar 2010

15 Koordinierte Interventionsabläufe …
Gericht Polizei BISS Täterarbeit Jugendamt Uni Hildesheim – Januar 2010 15

16 … Spezifische Hilfeangebote:
„Es ist ganz wichtig, die Kinder da nicht alleine zu lassen“ Unterstützungsangebote für Kinder als Zeugen und Opfer häuslicher Gewalt Evaluationsstudie des Aktionsprogramms Kinder als Zeugen und Opfer häuslicher Gewalt der LANDESSTIFTUNG Baden-Württemberg Autorinnen: Corinna Seith und Barbara Kavemann Uni Hildesheim – Januar 2010

17 FAZIT Mädchen und Jungen …
… brauchen Informationen über Gewalt in Familien und ihre Rechte … und erwachsene Vertrauenspersonen, die mit der Dynamik häuslicher Gewalt und den Hilfeangeboten für Mütter und Kinder vertraut sind Fachkräfte in Kindergarten und Schulen … … müssen über Unterstützungsangebote vor Ort informiert werden (Fortbildungen, Mitarbeit an Runden Tischen…) Fachkräfte aus Frauenunterstützungseinrichtungen, Jugendhilfe, Kinderschutz, Polizei und Justiz … … müssen die Angebote aus den Systemen „Gewaltschutz“ und „Kinderschutz“ miteinander verzahnen Uni Hildesheim – Januar 2010


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