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Veröffentlicht von:Matthias Althaus Geändert vor über 6 Jahren
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Unternehmensinitiativen zur besseren Vereinbarkeit von Pflege und Beruf
Ergebnisse einer Reihe von Fallstudien in ausgewählten Ländern Europas Karsten Gareis, empirica, Bonn Eldercare Services in Europe September 2011, Berlin
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Hintergrund der Studie Methodik
Mein Vortrag Hintergrund der Studie Methodik Typen von Unternehmensinitiativen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Pflege Lessons Learned – Die wichtigsten Erkenntnisse 1 2 3 4
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1 Hintergrund der Studie
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Bedarf an stärkerem Fokus auf Vereinbarkeit von Beruf und Pflege
Hintergrund Im Fokus des Interesses am Thema Pflege (seitens Politik, Wissenschaft und Interessenverbände) standen bisher meist ‘Vollzeitpflegende’: Notwendigkeit effektiver Unterstützung pflegender Angehöriger, um ihnen ihre Aufgabe zu erleichtern. Im Mittelpunkt steht das Wohlbefinden der Pflegepersonen. Das Interesse der Arbeitgeber am Thema Work-Life-Balance bezog sich bisher vorwiegend auf elterliche Fürsorge: Demografische Trends bewirken: Relative Bedeutung von Angehörigenpflege nimmt stark zu. Viele Länder versuchen, den Anteil der in Heimen untergebrachten Menschen zu reduzieren. Bedarf an stärkerem Fokus auf Vereinbarkeit von Beruf und Pflege
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Entstehung von Initiativen
Überbetriebliche Ebene gesetzliche Bestimmungen Tarifverträge / Sektorale Abkommen Selbstverpflichtungen etc. Minimal- anforderungen Konkrete Maßnahmen auf Arbeitsplatzebene Freistellungsregelungen Temporäre Reduzierung der Arbeitszeit Flexibilität bei Arbeits(zeit)gestaltung Sensibilisierung und Kompetenzentwicklung bei Führungskräften und Belegschaft; Gesundheitsschutz; Konkrete Hilfeleistungen, z.B. Informationen, Beratung und praktische Hilfe bei der Betreuungs-/Pflegeaufgabe. über das Minimum hinausgehend Unternehmensebene unternehmensinterne Initiativen Betriebsvereinbarungen neuartige, innovative Maßnahmen
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2 Methodik
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Untersuchungsgegenstand
Die Studie Untersuchungsgegenstand Initiatives von ‘Unternehmen’ = Maßnahmen auf der Ebene einzelner Unternehmen, d.h. hier Organisationen aller Art (privat, öffentlich, NGO) Maßnahmen richten explizit an pflegende Angehörige ab... ... aber haben nicht immer die Form formeller Programme. Umfang 50 Fallstudien insgesamt aus 11 Ländern: Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Slowenien, Vereinigtes Königreich Informationsquellen Interviews mit Vertretern des Unternehmens (meist zuständige Manager aus Personalbereich, Diversity Manager, Beauftragte für Work-Life-Balance) Interviews mit Betriebsrat/Personalrat (wo möglich)
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Typen von Unternehmensinitiativen
3 Typen von Unternehmensinitiativen
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Typen von Unternehmensmaßnahmen
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Freistellungsregelungen und Reduzierung der Arbeitszeit
Verschiedene Varianten Freistellung (Pflegeurlaub) für längeren Zeitraum, z.B. mehrere Monate Freistellung (Pflegeurlaub) für wenige Wochen Freistellung im akuten Bedarfsfall (ungeplant, wenige Tage) Teilzeitarbeit mit einheitlicher Wochenarbeitszeit (vorübergehend) Teilzeitarbeit mit episodisch wechselnder Wochenarbeitszeit (term-time work) Unternehmen gehen über das gesetzlich geforderte hinaus: Anerkennung von Pflege auch von anderen Personen als “nahen Angehörigen”; Längere oder flexiblere Freistellungsregelungen; Möglichkeit, Arbeitszeit für eine spätere Freistellung anzusammeln. Vermeidung negativer Auswirkungen von Freistellung / Arbeitszeitverkürzung: Aufrechterhaltung des regelmäßigen Kontaktes zum Arbeitgeber; Effektive Unterstützung der Rückkehr in den Job; Maßnahmen um zu verhindern dass Betroffene strukturell benachteiligt werden; Verringerung der Einkommenseinbußen.
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Arbeits(zeit)-Flexibilität
Flexible Arbeitszeiten (z.B. Gleitzeit) Gestaltung der Arbeitszeiten entsprechend den persönlichen Anforderungen; Unterstützung auf Gruppenebene, um optimale Ausnutzung von Flexitime zu ermöglichen; Beseitigung möglicher Nachteile (z.B. Karriereperspektiven, geringe Akzeptanz seitens der Kollegen, finanzielle Einbußen). Telearbeit Arbeit von zu Hause (oder einem anderen Ort) an ausgesuchten Tagen; Ermöglicht durch moderne Remote Access & Virtual Office Technologien; Verlangt Fähigkeiten seitens der Vorgesetzten, Mitarbeiter ohne ständigen Sichtkontakt führen zu können. Erreichbarkeit am Arbeitsplatz Erlaubnis, sich während der Arbeitszeit um Pflegeaufgaben kümmern zu dürfen; Erlaubnis von spontanen Unterbrechungen der Arbeitszeit; Erreichbarkeit am Arbeitsplatz, z.B. Erlaubnis der privaten Nutzung von Telefon und Internet für pflegebezogene Aufgaben.
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Sensibilisierung und Kompetenzentwicklung (I)
Sensibilisierung für das Thema Viele verschiedene Ansätze in der Praxis; Praxiserfahrungen von Betroffenen im Unternehmen (insbesondere im Management) eignen sich hervoragend zur Sensibilisierung. Kompetenzentwicklung bei Führungskräften und Belegschaft Skills werden benötigt, um die Anforderungen von Pflegepersonen in der Belegschaft zu identifizieren und angemessen zu reagieren; Richtlinien und standardisierte Prozesse erweisen sich as sehr effektiv. Mitarbeiterbefragungen (Surveys) Befragungen der gesamten Belegschaft, um die Existenz und das Ausmaß von Pflegeverantwortung unter den Mitarbeitern zu messen; Befragungen pflegender Angehöriger in der Belegschaft, um deren Erfahrungen, Bedürfnisse und Präferenzen zu messen.
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Sensibilisierung und Kompetenzentwicklung (II)
Auditierung der Familienfreundlichkeit Einige EU-Staaten verfügen über nationale Systeme zur Auditierung von Unternehmen bezüglich ihrer Familienfreundlichkeit; Seit einigen Jahren ist das Thema Vereinbarkeit von Pflege und Beruf fester Bestandteil dieser Audits (Deutschland, Österreich). Arbeitgeber zeigen sich zunehmend interessiert nutzen Auditzertifikat für Rekrutierung von Mitarbeitern (War for Talent)
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Konkrete Unterstützungsleistungen
Information / Beratung Vermittlung von Information (z.B. über pflegebezogene Angebote in der Region); Konkrete Beratung zu praktischen Themen; Beratung durch Psychologen. Vermittlungsdienste Vermittlung von pflegebezogenen Dienstleistungen. Materielle Hilfe Betrieblicher Versicherungsschutz; Darlehen, Zuschüsse, etc.; Lohnvorschuss zur Überbrückung von finanziellen Engpässen. Unterstützung der Vernetzung von Betroffenen Direkte Bereitstellung von Pflegediensten Nutzung unternehmenseigener Einrichtungen und Dienstleistungen; Feste Verträge mit Dienstleistern, deren Angebot die Mitarbeiter nutzen können; Kooperation mit Dritten, z.B. anderen Arbeitgebern (Synergieeffekte).
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Die wichtigsten Erkenntnisse
4 Lessons Learned – Die wichtigsten Erkenntnisse
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Was haben wir gelernt? Viele Unternehmen unterstützen betroffene Mitarbeiter bereits mit arbeits- oder pflegebezogenen Maßnahmen. Am effektivsten: Kombination von Unternehmenpolitik zum Thema und konkreter Hilfe im Einzelfall. Die Erkenntnis, dass effektive Maßnahmen beiden Parteien (Arbeitgeber und Arbeitnehmer) helfen, setzt sich (nur) langsam durch. Verständnis für die Bedürfnisse von pflegenden Angehörigen ist noch nicht weit verbreitet (Tabu-Thema). Vereinbarkeit von Pflege und Beruf ist ein Thema für Frauen und Männer. Ziel muss es sein, längere Zeiten der Freistellung zu verhindern bzw. eine rasche und erfolgreiche Rückkehr in den Job zu ermöglichen. Langer Atem notwendig.
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Schaffung von Anreizen für Führungskräfte
Was haben wir gelernt? Regulierung Schaffung von Anreizen für Führungskräfte Überbetriebliche Ebene gesetzliche Bestimmungen Tarifverträge / Sektorale Abkommen Selbstverpflichtungen etc. Angebot Nutzung Konkrete Maßnahmen auf Arbeitsplatzebene Freistellungsregelungen Temporäre Reduzierung der Arbeitszeit Flexibilität bei Arbeits(zeit)gestaltung Gesundheitsschutz; Konkrete Hilfeleistungen, z.B. Informationen, Beratung und praktische Hilfe bei der Betreuungs-/Pflegeaufgabe. Inanspruchnahme in der Praxis Nachfrage nach Pflegeurlaub etc. (Freistellung) Nachfrage nach Reduzierung der Arbeitszeit Nachfrage nach Telearbeit Inanspruchnahme konkreter Hllfsangebote Unternehmensebene Betriebsvereinbarungen Unternehmenspolitik zur Vereinbarkeit von Pflege & Beruf Richtlinien & standardisierte Prozesse Sensibilisierung und Kompetenzentwicklung bei Führungskräften und Belegschaft
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Vielen Dank für Ihr Interesse!
Kontakt zu den Autoren der Studie: [Kevin Cullen] [Karsten Gareis] Endberichte (in englisch): Fallstudien-Datenbank (in englisch):
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