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Kapitel 9: Rasse-Begriff und das „out-of-Africa“ von Homo sapiens.

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Präsentation zum Thema: "Kapitel 9: Rasse-Begriff und das „out-of-Africa“ von Homo sapiens."—  Präsentation transkript:

1 Kapitel 9: Rasse-Begriff und das „out-of-Africa“ von Homo sapiens

2 Biologen und Humangenetiker definieren die Rasse völlig unterschiedlich
Die Biologen definieren die Rasse nach Merkmalsunterschieden als Anpassungen an geografisch unterschiedliche Lebensräume Die Humangenetiker definieren die Rasse nach generellen Unterschieden in der multiplen Allelie der Gene Danach gibt es für die Humangenetiker keine Rassen „Klinale“ Übergangszonen zwischen Rassen die weltweite Ausbreitung des Menschen die „mitochondriale Eva“

3 Was ist eine Unter-Art (= Rasse)?
Biologen und Humangenetiker definieren das, was eine Rasse ist, völlig unterschiedlich Biologische Definition: Dobzhansky (1900 – 1975): Rassen: 1.) Rassen sind Anpassungen an bestimmte geografische Räume (= Ökotypen) 2.) sie müssen (für den menschlichen Beobachter) diagnostisch von der Nominatform deutlich unterscheidbar sein (sonst bezeichnet man sie nicht als Rassen) 3.) sie vermischen sich beim Zusammenleben (Sympatrie) (sonst wären es Arten). Die geografischen Mischzonen heißen „klinale Übergänge“ zwischen den Rassen 4.) Rassen müssen daher geografisch getrennt leben (sonst vermischen sie sich und werden ausgelöscht)

4 Die Humangenetiker haben eine völlig andere Auffassung von Rasse
1.) Sie sagen, die Einteilung nach einzelnen Merkmalen (Schwarzafrikaner = schwarze Haut; Europäer = weiße Haut) sei eine subjektive, durch den menschlichen Beobachter getroffene Merkmalsauswahl. Würde man andere Merkmale nehmen, so käme man zu ganz anderen „Rasse“-Einteilungen. Schwarzafrikaner = bestimmte Stoffwechselenzyme Europäer = bestimmte Stoffwechselenzyme kein Unterschied Schwarzafrikaner = schwarze Haut Europäer = weiße Haut deutlicher Unterschied

5 2.) Deswegen sagen die Humangenetiker, es gäbe nur dann Rassen, wenn diese voneinander durch mehr Verschiedenheiten getrennt sind, als die Individuen innerhalb der Rasse unter sich schon verschieden sind. 3.) Die Humangenetiker machen eine Varianz-Analyse: in welchem Ausmaß differieren die Individuen innerhalb der Rasse voneinander (= intra-rassische Varianz) und in welchem Ausmaß differieren die Individuen zwischen den Rassen voneinander (= inter-rassische Varianz)

6 = Phänotyp

7 Häufigkeit der Blutgruppe 0 in verschiedenen Teilen der Erdbevölkerung:

8 inter-rassischen Varianz:
Intra-rassische Varianz im Gegensatz zur inter-rassischen Varianz: 1.) Nehmen wir (fiktiv) an, es gäbe die Rasse Ostasiaten (Mongolen + Chinesen). Dann haben wir eine intra-rassische Varianz; fiktive Zahlen z.B.: 50% aller Allele in der Rasse sind 0, 30% sind A, 20% sind B Man kann das Ausmaß dieser Varianz durch eine Dezimalzahl ausdrücken: 1,0 = hohe Varianz 0,1 = niedrige Varianz Ein Maß für eine hohe Varianz des Blutgruppen-Locus ist z.B. ein hoher Anteil von Heterozygoten (A/B; A/0; B/0) gegenüber Homozygoten (A/A; B/B; 0/0)

9 weiteres Beispiel für intra-rassische Varianz:
2.) Nehmen wir (fiktiv) an, es gäbe die Rasse Indianer. Dann haben wir eine intra-rassische Varianz, fiktive Zahlen z.B.: 80% aller Allele in der Rasse sind 0, 10% sind A, 10% sind B Die intra-rassische Varianz ist bei dieser Rasse niedriger, weil viele Individuen homozygot 0/0 sind

10 im Vergleich dazu die inter-rassische Varianz:
Bei vielen (fiktiven) menschlichen Rassen wurde die Varianz der Individuen innerhalb der Rassen gemessen (intra-rassische Varianz) [nicht nur bei den Blutgruppen, sondern auch bei vielen anderen Genen mit multipler Allelie] Diese Zahlen wurden verglichen mit der Varianz der Individuen zwischen den Rassen (inter-rassische Varianz) Überraschendes Ergebnis: die Unterschiede der Individuen zwischen den Rassen (inter-rassische Varianz) sind kaum größer als die Unterschiede der Individuen schon innerhalb der Rassen (intra-rassische Varianz)

11 Daraus zogen die Humangenetiker den Schluss: „Rassen gibt es nicht“
Humangenetische Auffassung: der erfolgreiche Privatunternehmer und profilierte Biochemiker und Humangenetiker Craig Venter, der im Jahre 2000 das Rennen um die Sequenzierung des menschlichen Genoms gewonnen hat, verkündete auf der Pressekonferenz im Weißen Haus in Washington die berühmten Sätze: The concept of race has no genetic or scientific basis The concept of race is ‘‘biologically meaningless’’

12 Diese Erkenntnis wurde zur weltweiten Verdammung des Rasse-Begriffs an die UNESCO weitergereicht

13 Aber was ist mit den Rassen außer dem Menschen?
Gibt es die auch nicht?

14

15 was ist der Unterschied zum Menschen?

16 Es gibt keinen Unterschied
Das Problem besteht nur darin, dass die Biologen (und die Tier- und Pflanzenzüchter) nach einzelnen Merkmalen auswählen und danach die Rassen einteilen Und diese Merkmale sind subjektiv vom Menschen ausgewählt. Würde man nach anderen Merkmalen einteilen, dann kämen andere Rassen heraus Z.B. würde die Einteilung nach bestimmten Stoffwechsel-Enzymen die Schwarzafrikaner nicht als Gruppe erkennen und von anderen „Rassen“ abtrennen

17 Es ist wahr: Die Biologen definieren die Rasse nach äußeren, für den Menschen auffälligen Merkmalsunterschieden (und danach züchten die Tierzüchter auch die Nutz-Rassen) Beispiel Kohlmeise: in geografischer Entfernung sehen sie anders aus

18 Alle Kohlmeisen-Rassen sind reproduktiv miteinander verbunden (sonst wären es Arten)
Dort wo sie aneinanderstoßen, vermischen sie sich und bilden Intermediäre = „klinale“ Übergänge Also können Rassen nicht syntop (= am gleichen Ort) nebeneinander leben; sie würden sich vermischen und verschwinden. Rassen müssen immer geografisch getrennt sein

19 Gut zu begründen sind Rassen, wenn sie nach Merkmalsunterschieden eingeteilt werden, die eine Anpassung an geografisch unterschiedliche Lebensräume sind = Ökotypen Sibirischer Tiger Bengal- Tiger

20 Merkmalsunterschiede als geografische Anpassungen
= Ökotypen

21 Zusammenfassung: zwei verschiedene Rasse-Auffassungen:
1.) Biologen: Es gibt phänotypische „Rasse-Merkmale“ (weswegen Rassen unterschieden und für die menschliche Wahrnehmung als solche erkennbar sind). Das sind allerdings nur die Produkte von wenigen Einzel-Genen 2.) Humangenetiker: Rassen müssen durch eine generelle allele Verschiedenheit in vielen Genen charakterisiert sein. Die Angehörigen zweier Rassen müssen in der Gesamtheit ihrer Allele stärker voneinander unterschieden sein als die Individuen schon innerhalb ein und derselben Rasse Solche Rassen gibt es nicht, weder beim Menschen, noch bei den Tieren noch als Hunde- oder Pferde-Zuchtrassen

22 Die geografische Ausbreitung des Menschen seit 60 000 Jahren

23 Die geografische Ausbreitung des Menschen liegt erst 60 000 Jahre zurück.
Die genetische Vielfalt der Menschen ist im heutigen Afrika größer als zwischen den Menschen in allen anderen Teilen der Welt. Außer-afrikanische Menschen sind genetisch eine Teilgruppe der Afrikaner.

24 Ausbreitung des Homo sapiens auf der Grundlage von Punktmutationen in den Mitochondrien

25 Stammbaum der mitochondrialen DNA von Homo sapiens.
Eva Die Mitos haben keine Rekombination, lassen sich also (wie wir das bei der uniparentalen klonalen Fortpflanzung kennengelernt haben) als unvermischte sich aufgabelnde Zweige zurückverfolgen (Koaleszenz) Selbstverständlich sterben die meisten Mitochondrien-Zweige im Laufe der Zeit aus. Aber alle heute lebenden Menschen haben einen Mitochondrien-Zweig gemeinsam, der bis heute überlebt hat. Dieser Zweig geht auf eine einzige Frau zurück (= die „mitochondriale Eva“) Es gab natürlich noch viele andere Frauen (und Männer), von denen unser heutiges Erbgut abstammt. Aber die Mitochondrien kommen alle von einer einzigen Frau

26 Eva lebte vor ca. 175.000 Jahren in Afrika.
ein Ur-Mitochondrien-Genom mit der Punktmutation a zweigt sich im Laufe der Zeit fortlaufend auf, bis man schließlich die Nachkommen dieser einen Mitochondrien-DNA in den Individuen 1 – 4 heute vorfindet Im Lauf der Zeit ereignen sich kontinuierlich Neumutationen (a – h). Jede Mutation definiert eine Abzweigung. a Eva-Mitochondrium ausgestorben Einzelne Zweige sterben aus (__) b a Eva-Mitochondrium c c d a b c e b d g e f g h 1 2 3 4 Zeitachse die Mitochondrien-Genome aller heute lebenden Menschen (1 bis 4) stammen alle von einer einzigen Frau ab (der „mitochondrialen Eva“) ( ) Eva lebte vor ca Jahren in Afrika. Wäre der Zweig mit der Mutation a nicht ausgestorben, dann würden alle heute lebenden menschlichen Mitochondrien-Genome auf eine ältere Eva zurückzuführen sein

27 Wer hohe Kultur mit einer hellen Hautfarbe verbindet, muss sich schleunigst von diesem Vorurteil verabschieden. Denn die Pioniere der europäischen Kultur waren Farbige. Die weiße Haut entstand lange nach der Ankunft des modernen Menschen in Europa. Ursache dafür, dass Schwarze schwarz und Weiße weiß sind: ein einzelnes Gen: ein Gen namens SLC24A5, das die Bauanleitung für ein Eiweiß in den Melaninkörperchen der Pigmentzellen der Haut enthält. Erst in der Jungsteinzeit (5600 – 3700 v. Chr.) erblasste die europäische Bevölkerung rapide - gerade zu jener Zeit, als der Ackerbau in Europa Einzug hielt.

28 Die Menschen bis in die Jungsteinzeit waren dunkelhäutig.

29 Da sich Rassen in den Überschneidungszonen (fast) ohne präzygotische Barriere vermischen,
können Rassen überhaupt nur existieren, weil sie geografisch getrennt leben Jedes sympatrische Zusammenleben von Rassen führt zum Ende der Rassen Daher werden die Menschen-Rassen verschwinden, was zum Verschwinden der genetischen Vielfalt führt Es sei denn, es gäbe präzygotische Barrieren. Das wäre dann aber schon der Beginn einer Artbildung.


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