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Psychologische Gesprächsführung und Intervention

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Präsentation zum Thema: "Psychologische Gesprächsführung und Intervention"—  Präsentation transkript:

1 Psychologische Gesprächsführung und Intervention
Psychotherapie Psychologische Gesprächsführung und Intervention Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

2 Inhalt Weshalb Psychotherapie? Verhaltenstherapie Psychoanalyse
Klassische Verhaltenstherapie Kognitive Verhaltenstherapie Psychoanalyse Humanistische Therapie Systemische Therapie Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

3 WESHALB Psychotherapie? Generelles
Indikation: Vorliegen einer psychischen Störung Ziele Veränderung in der Lebensgestaltung des Patienten ➞ Anleitung zur Selbsthilfe Reduktion der störungsbedingten Symptomatik Grundsätze Technik: Gespräch (je nach Ansatz unterschiedliche Herangehensweise) Dauer: unterschiedlich (je nach Therapieart, Störung, Patient, Therapeut...) 5% der Bevölkerung sind in psychotherapeutischer Behandlung, 10% hätten es nötig (OBSAN, 2012; WHO, 2010) Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

4 Weshalb Psychotherapie? Krankenkasse
Die obligatorische Krankenversicherung übernimmt Kosten für Behandlungen von psychischen oder psychisch bedingten (auch körperlichen) Störungen mit Krankheitswert. (FSP, 2017) Bis jetzt besteht noch keine Pflichtleistung für Psychotherapie, die von Psychotherapeuten durchgeführt wird, welche nicht Medizin studiert haben. Beiträge an die Psychotherapie werden lediglich aus freiwilligen Zusatzversicherungen bezahlt. (ASP, 2017) Krankenkasse bezahlt: Gesprächspsychotherapie Verhaltenstherapie Systemische Therapie Psychoanalyse Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

5 Weshalb Psychotherapie? Entstehungsgeschichte
Ursprung: Ende 18. Jahrhundert ➞ Anfänge der Psychiatrie moderne Psychotherapie existiert seit ca. 100 Jahren Ansätze behavioral ➞ Klassische Verhaltenstherapie (B. F. Skinner) kognitiv-behavioral ➞ Kognitive Verhaltenstherapie (A. T. Beck) analytisch ➞ Psychoanalyse (S. Freud) tiefenpsychologisch ➞ Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (A. Adler, C. G. Jung) humanistisch ➞ Klientenzentrierte Gesprächstherapie (C. Rogers) systemisch körperorientiert Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

6 Verhaltenstherapie Generelles
Kerngedanke: Verhalten wird im Laufe des Lebens erlernt ➞ wenn man etwas erlernt, kann man es auch wieder “verlernen“ Ziel: in der Vergangenheit problematisch erlernte Verhaltensweisen sollen durch neu erlernte, angemessene Verhaltensmuster ersetzt werden Formen Klassische Verhaltenstherapie (Lerntheoretische Modelle) Kognitive Verhaltenstherapie (Kognitive Modelle) ➞ beruhen beide auf dem methodologischen Behaviorismus Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

7 Klassische Verhaltenstherapie Generelles
Ziel: Veränderung des beobachtbaren Verhaltens Formen Klassisches Konditionieren Operantes Konditionieren Modelllernen Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

8 Klassische Verhaltenstherapie Wichtigste Vertreter
Iwan Petrowitsch Pawlow (1849 – 1936) John B. Watson (1878 – 1958) Burrhus F. Skinner (1904 – 1990) Albert Bandura (*1925) Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

9 Klassische Verhaltenstherapie Klassische Konditionierung
Grundannahme: Lernprozesse entstehen durch Kopplung einer vorhergehenden Bedingung mit nachfolgenden Reizen Neutraler Stimulus ➞ Konditionierter Stimulus Unkonditionierte Reaktion ➞ Konditionierte Reaktion ➞ Neutraler Stimulus + Unkonditionierter Stimulus = Konditionierte Reaktion Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

10 Klassische Verhaltenstherapie Klassische Konditionierung (Pawlow)
Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

11 Klassische Verhaltenstherapie Operante Konditionierung (Skinner)
Grundannahme: Verhaltensweisen sind stark von Konsequenzen beeinflusst ➞ Lernen aufgrund von Konsequenzen Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

12 Klassische Verhaltenstherapie Modelllernen (Bandura)
Lernen am Modell = kognitiver Lernprozess Beobachtung des Verhaltens anderer Personen ermöglicht einen Lernprozess ➞ Beobachtungslernen Formen Neuerwerb von Verhalten Verstärkung/Abschwächung von Verhalten Auflösung von bestehendem Verhalten Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

13 Klassische Verhaltenstherapie Therapieformen
Klassische Konditionierung Expositionstherapie: Patienten werden in Phantasie oder Realität stufenweise mit den Dingen und Situationen, die Angst- und Vermeidungsverhalten auslösen, konfrontiert graduiert massiert in sensu Systematische Desensibilisierung Implosion in vivo Habituationstraining Flooding Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

14 Klassische Verhaltenstherapie Therapieformen
Operantes Konditionieren Aversionstherapie: Modifikation von unerwünschtem Verhalten mittels Bestrafung Systematische Verstärkung: Extinktion (Löschung) von unerwünschtem Verhalten Aufbau von erwünschtem Verhalten Modelllernen Modellierung: Erlernen neuer Fertigkeiten durch Imitation einer anderen Person Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

15 Klassische Verhaltenstherapie Wirksamkeit
nach kurzer Zeit positive Therapieresultate (aus Sicht des Patienten) niedrige Kosten leicht evaluierbare Therapieresultate schneidet im Vergleich mit anderen Ansätzen sehr gut ab Unterschiede in der Wirksamkeit je nach Komplexität und Art der Störung Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

16 Kognitive Verhaltenstherapie Generelles
Ziel: Verhaltensänderung durch kognitive Umstrukturierung Integration kognitiver Elemente in verhaltenstherapeutische Konzepte im Zuge der kognitiven Wende ➞ Kombination behavioraler und kognitiver Elemente Indikation: verschiedenste Störungsbilder Voraussetzung = normales kognitives Funktionsniveau des Patienten (z.B. nicht anwendbar bei Psychose, Demenz oder kleineren Kindern) Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

17 Kognitive Verhaltenstherapie Wichtigste Vertreter
Albert Ellis (1913 – 2007) ➞ Rational-Emotive Verhaltenstherapie (REVT) Aaron T. Beck (*1921) ➞ Kognitive Therapie Donald W. Meichenbaum (*1940) ➞ Stressimpfungstraining Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

18 Kognitive Verhaltenstherapie Rational-Emotive Verhaltenstherapie (Ellis)
verursachender/aufrechterhaltender Faktor: irrationale Bewertungen Zentrale Annahmen ungünstige Grundüberzeugungen Absolute Forderungen Globale negative Selbst- und Fremdbewertungen Katastrophisieren Niedrige Frustrationstoleranz ABC-Modell A = Activating Events ➞ auslösende Ereignisse und Erfahrungen B = Belief System ➞ Aktivierung von Bewertungsvorgängen C = Consequences ➞ emotionale und verhaltensbezogene Konsequenzen Absolute Forderungen: “Ich muss perfekt sein.“ Globale negative Selbst- und Fremdbewertungen: “Ich bin ein Versager.“ Katastrophendenken: “Wenn ich einen Fehler mache, ist das ganz furchtbar.“ Niedrige Frustrationstoleranz: “Ich könnte es nicht aushalten, wenn mich andere kritisieren.“ Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

19 Kognitive Verhaltenstherapie Rational-Emotive Verhaltenstherapie (Ellis)
Berking & Rief, 2012 Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

20 Kognitive Verhaltenstherapie Rational-Emotive Verhaltenstherapie (Ellis)
Techniken “ABCDE-Modell“ D = Disputation E = Effects ➞ Kognitive Umstrukturierung Disputation (Streitgespräch) Logischer Disput (Konfrontation mit logischen Widersprüchen in Aussagen) Empirischer Disput (Konfrontation mit Widersprüchen zu Annahmen über die Welt) Hedonistischer Disput (Konfrontation mit negativen Konsequenzen einer Bewertung) Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

21 Kognitive Verhaltenstherapie Kognitive Therapie (Beck)
verursachender/aufrechterhaltender Faktor: maladaptive Informationsverarbeitung Zentrale Annahmen Denkfehler Willkürliches Schlussfolgern Selektives Verallgemeinern Übergeneralisieren Minimieren/Maximieren Personalisieren Dichotomes Denken (“Schwarz-Weiss-Kategorien“) Negative Schemata (negative Grundannahmen) Kognitive Triade (verzerrt-negative Sicht der eigenen Person, der Welt und der Zukunft) Willkürliches Schlussfolgern: Folgerungen ohne Beweise Selektives Verallgemeinern: Einzelfaktoren aus dem Kontext nehmen und überbewerten Übergeneralisieren: Schlussfolgerung aus einer Situation, die auf andere, unähnliche Situationen übertragen wird Minimieren/Maximieren: Unter-/Überschätzen der Bedeutung eines Ereignisses Personalisieren: Extremes Beziehen äusserer Ereignisse auf die eigene Person Dichotomes Denken: “Schwarz-Weiss-Malen“, nur gut oder schlecht Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

22 Kognitive Verhaltenstherapie Kognitive Therapie (Beck)
Techniken Geleitetes Entdecken ➞ systematisches Beobachten des Zusammenhangs von Gedanken und problematischen Gefühlen, Verhaltensweisen, Körperreaktionen Sokratischer Dialog ➞ kritisches “wissenschaftliches“ Hinterfragen und systematisches Prüfen problematischer Gedankenannahmen Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

23 Kognitive Verhaltenstherapie Aktuelle Weiterentwicklungen (“Dritte Welle“)
Akzeptanz- und Commitmenttherapie (ACT) ➞ funktionale Verhaltensanalyse Behavioral Activation System (BAS) ➞ Depression Cognitive-Behavioral Analysis System of Psychotherapy (CBASP) ➞ chronische Depression Compassion Focused Therapy (CFT) ➞ Traumafolgestörungen (PTBS) Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) ➞ emotional instabile Störungen Mindfulness Based Cognitive Therapy (MBCT) ➞ Rückfallprävention bei depressiven Störungen Schematherapie (Jeffrey E. Young) ➞ Persönlichkeitsstörungen (v.a. Borderline) Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

24 Kognitive Verhaltenstherapie Wirksamkeit
effektivste psychotherapeutische Methode für ein breites Spektrum psychischer Störungen ➞ empirisch gut fundiert (Butler et al., 2006; Chambless & Ollendick, 2001) Hoch wirksames Verfahren für: Depressionen (Major Depression) Angststörungen (GAS, Soziale Phobie) Panikstörungen (mit/ohne Agoraphobie) PTBS Zwangsstörungen Essstörungen (Bulimie, BES) ➞ hohe Effektstärken im Vergleich zu Wartelisten- oder Placebo-Kontrollgruppen Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

25 Psychoanalyse Generelles
Begründer: Sigmund Freud (1856 – 1939) Grundannahmen Seelische Vorgänge sind dem Bewusstsein verborgen ➞ wirken unbewusst auf das Verhalten Psychologischer Determinismus Menschliches Verhalten wird durch Triebe erzeugt und gesteuert Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

26 Psychoanalyse Persönlichkeitsstruktur
“Realitätsprinzip“ ES “Lustprinzip“ ÜBER-ICH “Moralitätsprinzip“ Abwehrmechanismen Abwehrmechanismen: Mentale Strategien zur Bewältigung von Konflikten (Verdrängung...) ➞ Entstehung psychischer Störungen Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

27 Psychoanalyse Psychosexuelle Entwicklung
Phase Alter Erogene Zone Entwicklungsaufgabe Oral 0 – 1 Mund Lippen Zunge Entwöhnung Anal 2 – 3 Anus Sauberkeitserziehung Phallisch 4 – 5 Genitalien Ödipuskomplex Latenz 6 – 12 keine Entwicklung der Abwehrmechanismen Fixierung: Verhaftet bleiben in jeweiliger Phase ➞ Entstehung psychischer Störungen Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

28 Psychoanalyse TherapEutische Techniken
Freie Assoziation Technische Neutralität Abstinenz Klären Konfrontieren Deuten Übertragung Gegenübertragung Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

29 Psychoanalyse Therapien im Überblick
Analytische Psychotherapie Tiefenpsychologische Psychotherapie Psychodynamische Kurzzeittherapie Dauer 3 – 5 Jahre 1 – 3 Jahre Bedürfnisorientiert Nach Absprache Frequenz 3-5x/Woche 1-3x/Woche Sitzungsanzahl unbegrenzt 80 – 300 11– 25 8 – 25 Setting liegend liegend/sitzend sitzend Fokus Veränderung der Persönlichkeitsstruktur Symptombewältigung Aktuelle Beeinträchtigung Klar definiertes Problem Empirische Absicherung Nein Teilweise Ja Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

30 Psychoanalyse Psychodynamische Kurzzeittherapie
Fokus: ein klar umrissenes Problem wird in einem zu Beginn der Therapie festgelegten Zeitraum behandelt Therapeutische Interpretationen: gegenwärtige Lebensumstände Setting: sitzend (von Angesicht zu Angesicht) Position des Therapeuten: aktiv Dauer: 8-25 Sitzungen à 50 min. Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

31 PsychoAnalyse Wirksamkeit
Psychodynamische Kurzzeittherapie: derzeit die am besten untersuchte Form der psychodynamischen Therapien Metaanalysen zeigen signifikante Verbesserung bei verschiedenen Störungen (Driessen et al., 2010; Abbass et al., 2006) Wirksames Verfahren für: Depression Angststörungen stressbedingte somatische Beschwerden Persönlichkeitsprobleme Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

32 Humanistische Therapie Generelles
Vermutetes Problem: Hindernisse für Selbstverständnis und Selbstakzeptanz Therapieziel: Wachstum durch bedingungslose positive Wertschätzung, Echtheit und Empathie Techniken Aktives Zuhören Spiegeln Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

33 Humanistische Therapie Hauptmerkmale
Konfrontation des Klienten mit seinen Wert-, Sinn- und Zielvorstellungen Konflikte verringern, die natürliches Wachstum des Klienten behindern Therapie als Unterstützung der Entwicklung ➞ Verbesserung von Selbstwahrnehmung und Selbstakzeptanz (Ziel = Selbsterfüllung) Entwicklung verlangt vom Klienten Verantwortung für eigene Gefühle und Handlungen Bewusste Gedanken sind wichtiger als unbewusste Gegenwart und Zukunft sind wichtiger als Vergangenheit ➞ Gefühle erkunden, wenn sie auftreten Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

34 Humanistische Therapie Entstehung/Wichtigste Vertreter
gegen Ende der 1950er-Jahre Wurzeln im Humanismus ➞ Mensch besitzt die Fähigkeit, zu einer besseren Existenzform zu finden Wichtigste Vertreter Abraham Maslow (1908 – 1970) ➞ erste ausgearbeitete humanistische Psychologie Carl Rogers (1902 – 1987) ➞ Übernahme des Konzepts Weiterentwicklung für die Praxis Virginia Satir (1916 – 1988) Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

35 Humanistische Therapie Therapieformen
Gesprächstherapie (Klientenzentrierte Therapie nach C. Rogers) Gestalttherapie (u.a. F. S. Perls) Psychodrama (J. L. Moreno) Körperpsychotherapie (W. Reich) Existenzanalyse/Logotherapie (V. Frankl) Transaktionsanalyse (E. Berne) Gemeinsames Menschenbild: Mensch als mündiges Subjekt, das bewusst erlebt und seine Existenz aktiv gestaltet Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

36 Humanistische Therapie Klientenzentrierte Therapie (Rogers)
Therapeut hört aktiv zu, ohne zu urteilen oder zu deuten akzeptiert das, worüber der Klient sprechen möchte unterbricht nur zur Verbalisierung der Äusserungen des Klienten ECHTHEIT, AKZEPTANZ und EMPATHIE vonseiten des Therapeuten Klient übernimmt Grossteil der Verantwortung für Erfolg der Therapie Ziele Klient fühlt sich frei, eigene Gefühle und Gedanken zu erkunden ➞ negative Gefühle als Bestandteile seiner selbst zu akzeptieren Klient vertieft sein Verständnis für eigenes Selbst Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

37 Humanistische Therapie Wirksamkeit
effektives Verfahren mit breitem Indikationsgebiet (Frohburg, 2004) Spezifische Behandlungsleitlinien für: Angststörungen Panikstörungen Depressive Störungen Durchschnittliche Effektstärken von 0.63 (Smith, Glass & Miller, 1980; Smith & Glass, 1977) Durchschnittlich gleiche Wirksamkeit wie psychologische Beratung ➞ Wirksamkeit der klassischen und kognitiven Verhaltenstherapie signifikant höher Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

38 Systemische Therapie Generelles
Schwerpunkt: sozialer Kontext ➞ Beteiligte werden in Therapie miteinbezogen Ziele Umgang mit Mitmenschen ermitteln ➞ Inwiefern beeinflusst Umgang Symptome einer Störung und umgekehrt? Veränderung der Kommunikation ➞ Welche Bedingungen müssen verändert werden, um andere Kommunikationsmuster zu entwickeln? Prüfung von “System-Umwelt-Grenzen“ Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

39 Systemische Therapie Entstehung/Wichtigste Vertreter
Weiterentwicklung der früheren Familientherapie Virginia Satir (1916 – 1988) ➞ “Mutter der Systemischen Therapie“ experimentelle und erlebnisorientierte Familientherapie Familienskulptur ➞ Verteilung und Anordnung von Personen im Raum, um zu erkennen, wer mit wem in welcher Beziehung steht Weitere Entwicklungsstränge strukturelle und strategische Familientherapie (Salvador Minuchin) problemlösende Familientherapie (Jay Haley) Paartherapie ➞ Veränderung der Interaktion zwischen Partnern Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

40 Systemische Therapie Theoretische Grundlagen
Zentrale Idee: Fokussierung auf Wechselbeziehung innerhalb eines Systems und der daran beteiligten Personen Merkmale einer gesunden Familie Bewältigung des Alltags und Erfüllung der Aufgaben der einzelnen Mitglieder Emotionale Prozesse (richtiger Umgang mit Emotionen) Einhaltung der Rollen innerhalb des Systems Zusammenhalt und Zugehörigkeit Gute Kommunikationsstrategien Klare Grenzen, um gute Kontrolle zu gewährleisten Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

41 Systemische Therapie Anwendung
interpersoneller Konflikt ➞ Voraussetzung: Angehörige können das Problem als gemeinsames sehen Gründe gegen Gruppentherapie intrapersonelles Problem ➞ Einzelsetting Umfeld nicht bereit, mitzumachen Offenheit während Therapie kann zu späteren Gewalttaten/Missbräuchen führen Patient neigt dazu, anderen die Schuld zu geben ➞ Beeinträchtigung von Lösungs-/Kompromissfindung Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

42 Systemische Therapie Wirksamkeit (Empirische Absicherung)
Erwachsene (von Sydow et al., 2007) Kinder (von Sydow et al., 2006) Affektive Störungen Essstörungen Somatische Krankheiten Abhängigkeit/Missbrauch Schizophrenie/Wahnstörungen ➞ v.a. Ressourcenaktivierung zeigt hohe Wirksamkeit (Grawe & Grawe-Gerber, 1999) Affektive Störungen Belastungsstörungen Essstörungen und andere Verhaltensauffälligkeiten, Impulskontrollstörungen Persönlichkeits-/Verhaltensstörungen Störungen der Geschlechtsidentität/Sexualstörungen Abhängigkeit/Missbrauch Schizophrenie/Wahnvorstellungen Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

43 Es wird immer gleich ein wenig anders, wenn man es ausspricht. (H
Es wird immer gleich ein wenig anders, wenn man es ausspricht. (H. Hesse) Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

44 Bibliographie ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

45 Bibliographie ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) ( ) Abbass, A. A., Hancock, J. T., Henderson, J., & Kisely, S. (2006). Short-term psychodynamic psychotherapies for common mental disorders. The Cochrane Database of Systematic Reviews, (4), CD doi: / CD pub3 Benecke, C. (2014). Klinische Psychologie und Psychotherapie. Ein integratives Lehrbuch. Stuttgart: Kohlhammer. Berking, M., & Rief, W. (Eds.). (2012). Klinische Psychologie und Psychotherapie für Bachelor. Band II: Therapieverfahren. Berlin; Heidelberg: Springer. Bodenmann, G., Perrez, M., & Schär, M. (2015). Klassische Lerntheorien. Grundlagen und Anwendungen in Erziehung und Psychotherapie (3., unveränderte Auflage). Bern: Hogrefe. Butcher, J. N., Mineka, S., & Hooley, J. M. (2009). Klinische Psychologie (13., aktualisierte Auflage). München: Pearson Studium. Butler, A. C., Chapman, J. E., Forman, E. M., & Beck, A. T. (2006). The empirical status of cognitive-behavioral therapy: A review of meta-analyses. Clinical Psychology Review, 26(1), 17–31. doi: /j.cpr Chambless, D. L., & Ollendick, T. H. (2001). Empirically Supported Psychological Interventions: Controversies and Evidence. Annual Review of Psychology, 52(1), 685–716. doi: /annurev.psych Driessen, E., Cuijpers, P., de Maat, S. C. M., Abbass, A. A., de Jonghe, F., & Dekker, J. J. M. (2010). The efficacy of short-term psychodynamic psychotherapy for depression: a meta-analysis. Clinical Psychology Review, 30(1), 25–36. doi: /j.cpr Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl

46 Bibliographie Frohburg, I. (2004). Katamnesen zur Gesprächspsychotherapie. Zeitschrift Für Klinische Psychologie Und Psychotherapie, 33(3), 196–208. doi: / Gerrig, R. J. (Ed.). (2016). Psychologie (20., aktualisierte und erweiterte Auflage). München: Pearson Studium. Grawe, K., & Grawe-Gerber, M. (1999). Ressourcenaktivierung. Psychotherapeut, 44(2), 63–73. doi: /s Hautzinger, M., Davison, G. C., & Neale, J. M. (2016). Klinische Psychologie (8., neu ausgestattete Auflage). Weinheim; Basel: Beltz. Heidenreich, T., & Michalak, J. (2013). Die “dritte Welle“ der Verhaltenstherapie. Grundlagen und Praxis. Weinheim; Basel: Beltz. Kriz, J. (2014). Grundkonzepte der Psychotherapie (7., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage). Weinheim; Basel: Beltz. Margraf, J., & Schneider, S. (Eds.). (2009). Lehrbuch der Verhaltenstherapie. Band 1: Grundlagen, Dia­gnostik, Verfahren, Rahmenbedingungen (3., vollständig bearbeitete und erweiterte Auflage). Berlin; Heidelberg: Springer. Myers, D. G. (2014). Psychologie (3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage). Berlin; Heidelberg: Springer. Perrez, M., & Baumann, U. (Eds.). (2011). Lehrbuch Klinische Psychologie - Psychotherapie (4., aktualisierte Auflage). Bern: Huber Senf, W., & Broda, M. (Eds.). (2011). Praxis der Psychotherapie. Ein integratives Lehrbuch (5., vollständig überarbeitete Auflage). Stuttgart; New York, NY: Thieme. Smith, M., & Glass, G. (1977). Meta-Analysis of Psychotherapy Outcome Studies. The American Psychologist, 32, 752–60. doi: // X Smith, M. L., Glass, G. V., & Miller, T. I. (1980). The benefits of psychotherapy. Baltimore, MD: Johns Hopkins University Press. von Sydow, K., Beher, S., Retzlaff, R., & Schweitzer-Rothers, J. (2007). Systemische Therapie bei Stö­rungen des Erwachsenenalters. Psychotherapeut, 52(3), 187– doi: /s y von Sydow, K., Beher, S., Schweitzer-Rothers, J., & Retzlaff, R. (2006). Systemische Familientherapie bei Störungen des Kinder- und Jugendalters. Eine Metainhaltsanalyse von 47 randomisierten Primärstudien. Psychotherapeut, 51(2), 107–143. doi: /s Wirtz, M. A. (Ed.). (2017). Dorsch Lexikon der Psychologie (18., überarbeitete Auflage). Bern: Hogrefe. Wittchen, H.-U., & Hoyer, J. (Eds.). (2011). Klinische Psychologie & Psychotherapie (2., überarbeitete und erweiterte Auflage). Berlin; Heidelberg: Springer. Nina Aeschlimann, Annigna Hasler, Tanja Lehmann, Katharina Locher & Alexandra Sohl


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