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Referent: Yilmaz Holtz-Ersahin

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Präsentation zum Thema: "Referent: Yilmaz Holtz-Ersahin"—  Präsentation transkript:

1 Referent: Yilmaz Holtz-Ersahin
Akademieabend am “Jesiden – Eine Religion auf der Flucht“ Referent: Yilmaz Holtz-Ersahin

2 Volkszugehörigkeit und Sprache
Wer sind die „Êzîden“ Volkszugehörigkeit und Sprache Begriffsbestimmung: Aus phonetischen Gründen Jesiden, Yesiden, Ezîden EZDA = EZ (ICH) + DA(GEBEN) = („Der mich erschaffen hat“) XWEDA = XWE (SICH) + DA (GEBEN) = GOTT „Der sich selbst erschaffen hat.“ Alle Êzîdî sind Kurden Sprache: kurdischer Hauptdialekt „Kurmancî“

3 Das Êzîdentum Geschichte
Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen ab 12. Jh. 5000 Jahre alte Religion 3000 v. Chr. entstanden König Dareios I. versuchte ca. 529 v. Chr zugunsten der zarathustrischen Religion die Spuren der alten Jesiden zu verwischen. Heute sind die Jesiden unter den Kurden eine Minderheit.

4 Kurdistan - Siedlungsraum
Die ursprünglichen Siedlungsgebiete der Yeziden befinden sich innerhalb des kurdischen Verbreitungsraumes, der sich auf die Länder Irak, Syrien, die Türkei und Iran erstreckt. In Folge von Migration leben weitere Yeziden in Armenien, Georgien, Russland und seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts auch in Deutschland. Ihr Gesamtzahl in Deutschland wird auf Personen geschätzt.

5 Geteilt auf vier Länder seit 1923
Kurdistan Geteilt auf vier Länder seit 1923

6 Siedlungsgebiet der Êzîden um Sindschar

7 Êzîdische Diaspora Kaukasus = Georgien und Armenien seit 18. Jh.
Nach dem Genozid an Armenier 1915 mussten Êzîden nochmals ihre Heimat verlassen. Nachdem Zusammenbruch Sowjetunion 1990er Jahre Auswanderung nach Europa, Amerika und Deutschland Insgesamt leben mehr als (Es gibt noch eine Dunkelziffer hinsichtlich dieser Zahlen – Seit 60er Jahren leben die Êziden in Deutschland)

8 Das Êzidentum - Verfolgung
Überwiegend von politisch motiviertem Islam „74“ Genozide, letztmalig 2014 Shingal Aufgrunddessen Flucht aus der Heimat Politische und religiöse Verfolgung (Als Teil der kurdischen Verfolgung)

9 Andere Wurzeln als die Schriftreligionen
Das Yezidentum Andere Wurzeln als die Schriftreligionen Kein heiliges Buch Synkretismus Rituale durch Hymnen (Qewls), Beyt (Gedichte), Dua (Gebetstexte), Qesîd (Botschaften)etc. Sakrale Texte „Qewl“ Ausschließlich in kurdischer Sprache Mündliche Tradierung > Weitergabe an nächste Generation Kurdisch verfasste Handschriften: „Kitab al –Djilwa“, das Buch der Offenbarung und das „Mashafa Resh“, das schwarze Buch. Von diesen beiden heiligen Büchern gibt es leider nur Kopien. Ihre Bedeutung für die Jesiden ist aber umstritten

10 Glaubensgrundlagen des Êzidentums
Ein Schöpfer-Gott (Monotheismus) Abwesenheit einer bösen Gestalt (extremer Monotheismus) 7 Engel als Vertreter Gottes Tawisî Melek ernannt als oberster Erzengel Konvertierungsverbot Von Geburt Êzîdî

11 Im Zentrum des Êzidentums stehen:
Tawizî Melek („Engel Pfau“) oder Tausî Melek ist ein von den Jesiden in der Form eines blauen Pfaus verehrter Engel. Scheich ʿAdī ibn Musāfir (um 1062 n.Chr.) Die sieben Mysterien (Heft Sirr): Heilige Personen, die Scheich ´Adî bei seiner Ankunft in Lalish antrifft.

12 Schöpfungsmytologie der Êziden
Nach êzîdischer Erzählung bestand die Oberfläche der Erde nur aus Wasser, als sie geschaffen wurde. Wie die Erde entsprang auch dieses Wasser aus der explodierten „Ur-Perle“ (Urknall). Die Erde war unruhig, bebte und tobte wild. Also entsandte Xwedê (Gott) seine Engel auf die Erde und begab sich dann mit jenen auf ein Schiff, das in Laliş hielt „Das Jesidentum weigert sich zu behaupten, das sie die wahre Religion sind. Da sie davon ausgehen, dass Gott alle Religionen erschaffen hat und jede ein Teil der Wahrheit ist. Ferner beten alle Menschen den einen Gott an.“ Gott trennte sich von der Perle und aus der daraus erfolgten Explosion ging das Universum hervor. Jedes Jahr im ersten April feiern die Jesiden am rotten Mittwoch diesen Tag. Es werden Eier bunt gefärbt und Häuser werden mit Blumen geschmückt. Jeder Mittwoch in der Woche ist ein heiliger Tag.

13 Schöpfungsmytologie Sieben Engel
Gott erschuf aus seinem Licht sieben Engel. Diese sollen die Planeten auf die richtigen Bahnen lenken und bei der Entstehung der Erde mitwirken. Weiterhin symbolisieren die verschiedenen Engel die Naturgesetze. Den sieben Engeln werden zudem die Planeten im Sonnensystem zugeordnet. Die Jesiden sind Sonnenanbeter, da für sie die Sonne der sichtbare Beweis für Gott ist. SONNENKULT

14 “Tawisî Melek“ (Pfau Engel)
Schöpfungsmytologie der Êziden “Tawisî Melek“ (Pfau Engel) Der wichtigste der sieben Engel ist Tawsi Melek (Tausi Melek) zu deutsch der „Engel Pfau“. Gottes erstes und wichtigstes Gebot war an den Engeln, dass sie sich niemanden außer Gott selbst unterwerfen dürfen. Als Adam erschaffen wurde befahl Gott den sieben Engeln sich vor ihm zu verneigen. Alle taten es bis auf Tawsi Melek. Es war eine Prüfung und der Engel Pfau hat das erste Gebot nicht vergessen. So wurde dieser Engel zum obersten aller Engel. Im Islam existiert eine ähnliche Geschichte: Iblis verweigerte es, sich ebenfalls zu verneigen. Jedoch tat er dies aus Arroganz nicht. Gott schickte ihn in die Hölle.

15 Das Prinzip „Tawisî Melek“
Erhebung zum obersten Erzengel Symbol ist der Pfau Iran. „Dyaus“ für „Gott“ und iran. Melek für „Engel“ „Gottes-Engel“ Personifizierter freier Wille Vertreter Gottes

16 Symbol „Tawisî Melek“ Taus-i Melek symbolisiert in in der êzidischen Theologie nicht das Böse, ist auch kein in Ungnade gefallener Engel und insofern nicht der Widerpart in einem dualistischen Weltbild, sondern der Beweis für die Einzigartigkeit Gottes.

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18 Symbolerläuterungen

19 Scheich ʿAdī ibn Musāfir
Wichtige Gestalt des Êzidentums Scheich ʿAdī ibn Musāfir Scheich ʿAdī ibn Musāfir (um 1062 n.Chr.): Die sieben Mysterien (Heft Sirr): Heilige Personen, die Scheich ´Adî bei seiner Ankunft in Lalish antrifft.

20 Laliş, dt. Lalisch, ist ein Ort im heutigen Irak
Hauptheiligtum der Êzîden Laliş, dt. Lalisch, ist ein Ort im heutigen Irak Laliş (dt. Lalisch): 1. Lal =stumm 2. (H)iş = Geist, Besinnung: „Ort der stummen Besinnung“.

21 Das Grab von Scheich ʿAdī Jährlicher Wallfahrtort im Herbst.
Hauptheiligtum der Êzîden Das Grab von Scheich ʿAdī Jährlicher Wallfahrtort im Herbst.

22 Eingang zu Laliş

23 Eingang zu Laliş Symbolik der Schlange in der êzîdîschen Mythologie
Die Schlange gilt als Fruchtbarkeitssymbol - Gilgameš Epos Beschützer und Scharfrichter

24 Der Sarkophag von ʿAdī ibn Musāfir (Scheich ʿAdī) in Lalisch

25 Das Êzidentum – Scheich ʿAdī
„Meleka Şîxadî xoş divêye Jê têt bêna ember û miskêye Çî ciyê qewl û qesîdêt Şîxadî lê bêjin Ew çî behişte lêye..“ „Die Engel lieben Sheikh Adi, davon kommt der Duft von Amber und Moschus. An welchem Ort auch immer die Qewls und Qasids von Sheikh Adi rezitiert werden, jener Ort gleicht dem Paradies.“

26 Das Êzidentum – Das Kastensystem
Im 12 Jahrhundert, wo das Jesidentum fast ausgerottet wurde führte Scheich ʿAdī (Nach Jesidischer Vorstellung ist er die Inkarnation von Tawsi-Melek) ein erweitertes Kastensystem ein. Diese lassen sich in drei Hauptklassen unterteilen: Pir(der Ältere ) = Religiöse Führungskräfte Scheich = Religiöse Führungskräfte Murid (die Laien) = Die Gläubige Wobei die ersten beiden die religiösen Führungskräfte darstellen. Es kann nur innerhalb der Kaste selbst geheiratet werden. Als Jeside wird man geboren. Es finden keine Missionierungen statt.

27 Das Êzidentum – Das Kastensystem
Die Zuordnung der Kasten erfolgt nach dem Vererbungsprinzip. Die Geistlichen haben die Funktion, die Laien zu betreuen und in der religiösen Lehre zu unterweisen. Darüber hinaus nehmen sie wichtige soziale Funktionen wahr. Die Kasten im Yezidentum haben nicht die Funktion, eine weltliche Hierarchie herzustellen, sondern legen hauptsächlich religiöse Funktionen fest.

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29 Schöpfungsmythologie – Erschaffung
Erst wurde der Körper erschaffen, und dann die Seele, die den Körper betreten sollte, um ihn mit Leben zu erfüllen. Sie war aber unwillig und weigerte sich. Da erschuf Gott die Musik und die Seele ließ sich bewegen. Am Anfang des Lebens war die Musik. Adam und Eva waren auch zuerst im Paradies, dann um menschlich zu werden: Verlassen des Paradies.

30 Glaubensgrundlagen der Êziden
Selbst, wenn der Befehl vom Gott kommt. Der Mensch muss seinem Verstand folgen. Der Mensch ist für sein Wirken und Handeln verantwortlich. Es gibt keine bösen Gestalten, das Böse kommt von Menschen selbst! Selbstentscheidung zwischen Gut und Böse Der siebte Engel „Tawzî Melek“ widerspiegelt diese Kernphilosophie Im Jesidentum gibt es den gefallenen Engel nicht. Der Gott hat alles aus seinem Lichte erschaffen. Zu erst die sieben Engel und danach Adam. Demnach sollten sich die Engel dem Adam verneigen. Tawisî Melek erinnerte sich an das erste Gebot, dass der Gott der Schöper ist und nichts größer gibt es als der Gott.

31 Das Êzidentum - Prinzipien
Kein Alleingültigkeitsanspruch „Jede Religion ist ein Teil der Wahrheit“ Toleranz – Freiheit aller Geschlechter „Beschütze alle 72 Völker und dann Uns“ Menschenverständnis „Ein Êzîdî kann ein guter Mensch sein, aber um ein guter Mensch zu sein, muss man kein Êzîdî sein

32 Das Êzidentum - Prinzipien
Im Jesidentum existiert keine Hölle oder gar ein böse Macht. Nach ihrer Vorstellung wäre Gott schwach, wenn er eine zweite Macht neben sich herrschen lassen würde. Abgesehen davon, handelt es sich nicht um die gleichen Engel. Daher ist der Begriff Teufelsanbeter völlig unangebracht.

33 Diese Grundregeln gewähren den Zusammenhalt der Gemeinschaft:
Das Êzidentum – Gebote und Verbote Diese Grundregeln gewähren den Zusammenhalt der Gemeinschaft: Respektierung der geistlichen Träger der êzidischen Religion, da diese die Lehre Sheikh Adîs vermitteln (Derba Kharqê Shîkhadî nede); Unantastbarkeit des Anse-hens von Gott und Taus-i Melek Heirat nur innerhalb der yezidischen Religionsgemeinschaft Heirat nur innerhalb der eigenen Kaste (Tarîqat)

34 Regeln, deren Verbindlichkeit unterschiedlich bewertet wird
Das Êzidentum – Gebote und Verbote Regeln, deren Verbindlichkeit unterschiedlich bewertet wird Êzîden dürfen den Namen des Bösen nicht erwähnen. Ein Êzîde sollte seinen Oberlippenbart nicht rasieren Speisetabus: Weder Schweinefleisch noch bestimmte Salatarten sollen nicht gegessen werden. In den Überlieferungen finden sich auch Hinweise auf weitere verbotene Speisen wie Fisch, Kürbis, eine bestimmte Sorte Kohl usw. Es gibt unzählige Regeln. Es kommt darauf an aus welchem Land oder Region sie stammen.

35 Das Êzidentum – Taufe Zu irgendeinem Zeitpunkt ihres Lebens, in der Regel aber in der Kindheit, werden Êzidische Jungen und Mädchen getauft (mor kirin): Ritual des ersten Haareschneidens Die eigentliche Handlung, das dreimalige Besprengen des Kopfes mit heiligem Wasser, sollte im Heiligtum in Lalish dort in „kaniya sipî“ und mit dem unterirdisch durch eine Höhle fließenden heiligen Quellwasser „zimzim“ – stattfinden. Somit ist die Taufe nur für die Yeziden erreichbar, die sich dorthin begeben können.

36 Das Êzidentum – Brauchtum „Bisk“
Neben der Taufe existiert der Initiationsritus „bisk“. Bei diesem werden allen männlichen Kindern im frühen Alter (in der Regel ab sieben Monate) kleine Büschel des Kopfhaares an verschiedenen Stellen abgeschnitten, wobei ein Gebet gesprochen wird. Diese Zeremonie wird im Kurdischen mit dem Wort „bisk“ (wörtl.Backenbart) beschrieben. Die Bisk-Zeremonie erfolgt ohne Paten. Sie wird feierlich begangen. In der Regel werden die Nachbarn und Verwandten sowie der Sheikh und der Pîr zu einem gemeinsamen Essen eingeladen.

37 Das Êzidentum – Weitere Traditionen und Bräuche
Beschneidung ist für alle êzidischen Jungen verbindlich. Der Vater sucht für seinen Sohn einen „kirîv” aus (kirîv = Blut, Patenonkel). Dieser muss aus einer anderen Kaste stammen als die Familie selbst. Heirat: Êzîden feiern ihre Hochzeit nicht im Monat April Die Trauung erfolgt durch einen Pêschimam.

38 Das Êzidentum – Religiöse Praktiken
Schon in der Jugend die Wahl eines „Jenseits-Bruders“ (birayê achiretê) oder einer „Jenseits-Schwester“ (xwiska achiretê) aus einer Scheich-Familie. Fest zu Ehren Gottes im Dezember (kurd. Ida Êzî)

39 Das Êzidentum – Der Tod und Bestattung
Die Jesiden glauben an einer Wiedergeburt (Seelenwanderung). Es gibt eine Art Lebenskreis. Nach dem Tod muss sich jeder für seine Taten vor Gott und den Engeln verantworten. Einfach gesagt: War der Mensch gut, bekommt er Zutritt ins Paradies und sein eigentliches Leben endet. Ansonsten wird er wiedergeboren, er erhält einen neuen Zustand und je nach Taten hat er ein gutes oder weniger gutes „Karma“.

40 Das Êzidentum – Der Tod und Bestattung
Bei der Bestattung spielen die „Jenseitsbruder“ (birayê akhretê) und die „Jenseitsschwester“ (khushka akhretê) eine wichtige Rolle. Diese Wahlgeschwister übernehmen im Jenseits gegenseitig eine moralische Mitverantwortung für die Taten In der Totenzeremonie „begleiten“ sie den Verstorbenen/die Verstorbene auf dem Weg zur neuen Bestimmung. Sterbegebet - Qawl´s

41 Das Êzidentum – Religiöse Praktiken
Heiliges Licht – Çira (Kurd. „Çira“ bedeutet „Licht“) Entzünden: jeden Mittwoch- und Freitagabend im Heiligtum an bestimmten Stellen. Das Çira, also das Feuer, symbolisiert die Sonne. Die Sonne ist heilig, sichtbarer Beweis für die Existenz Gottes. Heiliges Feuer in Mythologien Mesopotamiens: Zarathustra!

42 Das Êzidentum – Religiöse Praktiken und Feste

43 Das Yezidentum Sakrale Texte „Qewl“ Die sakralen Texte der Yeziden, als „Qewls“ (dt. Hymnen) zusammengefasst, wurden über Jahrhunderte mündlich an die nächste Generation tradiert. Für diese Aufgabe wurde eine Gelehrtengruppe, die Qewals, speziell ausgebildet. Bei den Êzîden heißt es „Me îman ji Qewla“ (dt. Unser Glaube ist aus den Qewls).

44 Das Êzidentum – Gebete „Dreimal am Tag sich der Sonne zuwenden“:
Morgen, Mittag und Abends und zu bestimmten Festen. Jeder der will oder mag ob Kind, jung oder alt, Emir oder Scheich, stellt sich vor die Sonne und erzählt ihr das, was in diesem Augenblick sein Herz spricht. Und für jedes Ereignis, Hochzeit, Tod, Taufe oder Geburt.

45 Beispiele aus den Gebeten
„Hey Adî, mîro Adî Dermana her fuadî Şêxê mine, hey Şîxadî Dermana dile û fuadî“ „Oh Adi, Fürst Adi Du bist das Heilmittel für alle Herzen Es ist mein Sheikh, oh Sheikh Adi Das Heilmittel für jedes Herz.“

46 Beispiele aus den Gebeten
„Oh Herr, Du hast uns glücklich gemacht, in dem Du uns vor dem Tag unseres Todes, mit einem Kind erfreut hast.“ – Sheikh Fekhre Adiyan, yezidischer Philosoph, Dichter und Heiliger aus dem 13. Jahrhundert; Qewlê Seremergê (Die Hymne über den Tod). – „Îlahîyo te em xinê kirin Berî roja em bimrin Te bi Zarokekî em şah kirin.“ – Şêx Fexrê Adiyan, xasakê êzîdî ji sedsala 13; Qewlê Seremergê.

47 Beispiele aus den Gebeten
„Es ist die Pflicht des Gastgebers seine Gäste dreimal am Tag zu fragen: «Wer hat schon gegessen und wer hat noch Hunger?»“ „Fere li ser mêrê meclis ê Rojê sê cara li dîwana xwe bipirs ê Gelo kê xwarîye û kî maye bircî“

48 Das Êzidentum – Feiertage und Feste im Jahreskreis
„Cejna Çarshema Sor/Sarsal“ (Totter Mittwoch / Neujahr): Das Fest muss an dem ersten Mittwoch des östlichen Kalenders bzw. am 14. April des westlichen Kalenders begangen werden. Der Mittwoch ist ein heiliger Tag Hauseingänge werden mit prächtigem Blumenschmuck hergerichtet und färben oder bemalen Hühnereier bunt. Grün-rot-gelbe Bänder, aber auch mit weißen Bändern, werden zusammengerollt entweder als Armreife oder als Haarschmuck getragen. Insbesondere auch an Tierhörnern und Getreidepflanzen werden diese Bänder befestigt. Viele Familien treffen sich im Freien auf einer Wiese zum gemeinsamen Picknick und Tanz. Sinn des Festes ist es, den Himmelsboten um Beistand, Schutz und eine ertragreiche Ernte zu bitten.

49 Das Êzidentum – Weitere Feste
Cejna Ézî im Dezember – Das höchste Fest zu Ehren Gottes - wichtig wie Weihnachten für Christen. Am ersten Freitag im Dezember eines jeden Jahres, beginend mit dem 14., wird das Fest Cejna Ézî gefeiert. Es wird gefastet:3 wöchiger Zyklus Jede Woche 3 Tage. Der wichtigste Feiertag fällt in die Zeit der Sonnenwende (21. Dezember) „Cejna Cemaya Sheikh Adî“: Oktober (Fest der Zusammenkunft) zu Ehren Sheikh Adî“ Pilgerfahrt nach Lalish.

50 Das Êzidentum – Weitere Feste
Cejna Batizmî in der letzten Dezember- bzw. ersten Januarwoche wird Cejna Batizmî gefeiert: Am Samstag, Sonntag und Montag findet „Cilsho“ (Kleiderwaschen) statt, am Dienstag und Mittwoch wird „Nanê miriyan“ (Leichenschmaus, Essen für die Toten) ausgerichtet und am Donnerstag ist der genannte Feiertag Batizmî.

51 Das Êzidentum – Heilige Symbole und Gegenstände
Taus: Tausa Ezî, das Symbol für den Engel Pfau Taus-i Melek. Def û Shebab: Trommel und Rohrblattflöte sind die heiligen Instrumente der Qewls. Sherpikê ber Tausê: eine kleine Schale mit geweihtem Wasser Sicada Baba Sheikh: der heilige Teppich des Baba Sheikh Barat: die kleinen, aus der Tonerde in Lalish geformten Lehmkugeln. Kaniya sipî: die heilige Quelle, die unter dem Haupthaus in Lalish einem Felsen entspringt.

52 Das Êzidentum – Heilige Symbole und Gegenstände
Zimzim: Eben diese heilige Quelle fließt unter dem Heiligtum in Lalish durch eine Felsengrotte. Dieser Ort ist besonders heilig und wird nur von Êziden betreten. Roj û Heyv: Die Sonne und der Mond haben eine starke symbolische Bedeutung. Das Gebet bei Sonnenaufgang und -untergang wird in Sonnenrichtung gesprochen. Wird der aufgehende Mond erblickt, kann das Gebet duah hayvê gesprochen werden.

53 Das Êzidentum – Andere Religionen
Das Jesidentum erkennt alle Religionen Unterschiede was die Beschreibung z.B von Jesus angeht. So heißt es in einem Gebet: Jesus hat keinen Vater aber eine Mutter Er ist ein heiliger Mensch Es besteht keinen Zweifel Jesus wurde aus Gottes Licht erschaffen.

54 Das Êzidentum – Christentum
Gemeinsame orientalische Traditionen. Êziden haben gute Beziehungen zu christlichen Nachbarn wie Armenier, syrisch-orthodoxe Aramäer. Daher keine Berührungsängste gegenüber Christen in Deutschland. Der Dialog sollte fortgesetzt werden. Beispielsweise durch wechselseitige Einladungen zu den religiösen Festen und Feierlichkeiten.

55 Das Êzîdentum in Deutschland Zentralrat der Jesiden Oldenburg Föderation der jesidischen Vereine Zahlreiche freie Vereine

56 Literaturhinweise Erhard Franz (Hg.), Yeziden – Eine alte Religionsgemeinschaft zwischen Tradition und Moderne, Deutsches Orient-Institut Hamburg, Mitteilungen Bd. 71/2004. Gernot Wießner, „... in das tötende Licht einer fremden Welt gewandert“. Geschichte und Religion der Yezidi, in: Die kurdischen Yezidi, hg. v. R. Schneider, Göttingen 1984, S Ilhan Kizilhan, Die Yeziden – Eine anthropologische und sozialpsychologische Studie über die kurdische Gemeinschaft, Frankfurt a. M Philip G. Kreyenbroek, Yezidism – Its Background, Observances and Textual Tradition. The Edwin Mellen Press, 1995. Philip G. Kreyenbroek / Khalil J. Rashow, God and Sheik Adî are Perfect. Sacred Poems and Religious Narratives from the Yezidi Tradition, Wiesbaden 2005. Internetquellen:

57 Viele Dank für Ihre Aufmerksamkeit!


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