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Workshop – Berlin – 14. September 2017
Zukunft der Berufsbildung im Betrieb und der akademischen Bildung ― Verdrängungseffekte oder gleichberechtigt Nebeneinander Workshop – Berlin – 14. September 2017 Projektteam: Prof. Dr. Uwe Elsholz, Dr. Roman Jaich, Ariane Neu
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Gestiegene und anhaltend hohe Nachfrage nach akademischer Bildung
(Quelle: KMK 2014, S. 2)
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Rückläufige Ausbildungs- und Ausbildungsbetriebsquote
(Quelle: Troltsch 2017, S. 215)
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Ausgangslage Einerseits…
zeigen vorliegende Studien und Forschungsergebnisse keine eindeutigen Belege für eine Verdrängung von Absolvent(inn)en einer dualen Berufsausbildung (vgl. u.a. Dietzen/Lewalder/Wünsche 2013; Bott/Wünsche 2014)
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Ausgangslage Andererseits:
….gibt es diverse quantitative Entwicklungen ….und weitere Indizien, die durchaus auf Verdrängungseffekte hindeuten und letztlich das duale System / den beruflich-betrieblichen Bildungstyp (zumindest im Hinblick auf die Attraktivität) „bedrohen“.
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Bedrohung beruflicher Aus- und Fortbildung?
Inwiefern kommt es zu Verdrängungseffekten von beruflich Aus- und ggf. Fortgebildeten durch Hochschul-Absolventen/-innen aus beruflichen (Führungs-)Positionen? und inwiefern verändert sich damit der Stellenwert berufliche Aus- und Weiterbildung in den Unternehmen? Welche Einflussmöglichkeiten sehen die betrieblichen Interessen- vertretungen und Personalverantwortlichen zur Stärkung beruflicher Aus- und Fortbildung?
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Vorgehensweise / Methode
3 Branchen: Metall-/Elektrobranche, Einzelhandel sowie IT-Branche leitfadengestützte Interviews mit Bildungsexperten der Sozialpartner leitfadengestützte Experteninterviews mit Personalverantwortlichen auf strategischer und operativer Ebene sowie mit Interessenvertretungen in 18 Unternehmen Auswertung der Interviews mittels qualitativer Inhaltsanalyse und Verdichtung zu Branchenreports
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Ergebnisse: Stellenwert der dualen Berufsausbildung
Insgesamt: branchenübergreifend weiterhin große Wertschätzung Einzelhandel: durchweg weiterhin großer Stellenwert Rekrutierungsschwierigkeiten führen zum Ausprobieren neuer Formate, wie bspw. Abiturientenprogramme und duales Studium IT-Branche: Entwicklung des Stellenwerts sehr unterschiedlich; es findet sich sowohl eine abnehmende als auch eine gleichbleibende Relevanz eine Rolle scheint dabei insbesondere die Subbranche sowie die Eigentümerverhältnisse des Unternehmens zu spielen Große Wertschätzung auch bei Unternehmen, die nicht traditionell ausbilden.
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Ergebnisse: Karriereaussichten und Stellenwert der Aufstiegsfortbildung
Handel: duale Berufsausbildung ermöglicht immer noch vielfältige Karriereschritte Aufstiegsfortbildung hat weiterhin ein großes Gewicht es verändern sich aber die „Startchancen“ IT-Branche: betriebsinterner Aufstieg ist für beruflich Qualifizierte grundsätzlich möglich; über den externen Arbeitsmarkt jedoch schwieriger die Aufstiegsfortbildung spielt dafür aber keine Rolle
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Ergebnisse: Verdrängungseffekte
vorgefundene Verdrängungseffekte beruflicher Aus- und Fortbildung finden z.T. statt durch das Angebot dualer Studiengänge Verdrängungseffekte von beruflich Aus- und Fortgebildeten durch das erhöhte „Angebot“ an Hochschulabsolvent(inn)en auf dem externen Arbeitsmarkt scheinen keine große Rolle zu spielen
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Ergebnisse: Treiber für veränderten Stellenwert
verändertes Bildungsverhalten der jungen Erwachsenen veränderte Unternehmenszuschnitte (z. B. Verlagerung von gewerblichen Bereichen) unternehmensinterne Regelungen (z. B. Art des Controllings) Digitalisierung ist nicht wesentlich DQR und formale Gleichwertigkeit scheinen bedeutungslos
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Ergebnisse: Insgesamt
Eigenbedarf an Fachkräften wird vorwiegend über eigene Qualifizierungswege gedeckt Betriebe setzen auf betriebliche Sozialisation; dazu nutzen sie vorzugsweise duale Berufsausbildung oder duale Studiengänge; beides wird vielfach als „Ausbildung“ betrachtet beruflich-betriebliche Bildungsgänge schaffen nach wie vor gute Zugangsmöglichkeiten zu betriebsinternen Arbeitsmärkten die duale Berufsausbildung scheint aber bei den jungen Erwachsenen ein Image-Problem zu haben
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Gestaltungsempfehlungen zur Stärkung beruflicher Aus- und Fortbildung
Erhöhung der Attraktivität der dualen Berufsausbildung (Nachfrage junger Menschen), Kenntnisse über beruflich-betriebliche Entwicklungswege bei den Schulabsolvent(inn)en und Eltern erhöhen Möglichkeiten der öffentlichen Hand (Staat): Berufsvorbereitung als verbindliches Fach an allen allgemeinbildenden Schulen mit der Möglichkeit, die Sozialpartner zu Wort kommen zu lassen. Maßnahmen der Sozialpartner zur Steigerung der Attraktivität der dualen Berufsausbildung, z.B. gemeinsame Werbung Betriebliche Ebene, z.B. in Form von regionalen Kooperationen von Betrieben und allgemeinbildenden Schulen
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Gestaltungsempfehlungen zur Stärkung beruflicher Aus- und Fortbildung
Erhöhung der Attraktivität der dualen Berufsausbildung (Nachfrage junger Menschen), Kenntnisse über beruflich-betriebliche Entwicklungswege bei den Schulabsolvent(inn)en und Eltern erhöhen Möglichkeiten der öffentlichen Hand (Staat): Berufsvorbereitung als verbindliches Fach an allen allgemeinbildenden Schulen mit der Möglichkeit, die Sozialpartner zu Wort kommen zu lassen. Maßnahmen der Sozialpartner zur Steigerung der Attraktivität der dualen Berufsausbildung, z.B. gemeinsame Werbung Betriebliche Ebene, z.B. in Form von regionalen Kooperationen von Betrieben und allgemeinbildenden Schulen
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Gestaltungsempfehlungen zur Stärkung beruflicher Aus- und Fortbildung
Neue Potentiale für Ausbildung erschließen (Nachfrage der Betriebe) sich öffnen für neue Zielgruppen für die duale Berufsausbildung, bspw. Studienabbrecher(innen) lernschwache Schulabsolvent(inn)en oder Flüchtlinge
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Gestaltungsempfehlungen zur Stärkung beruflicher Aus- und Fortbildung
Verzahnung von Aus- und Weiterbildung Gestaltung von aktaktiven Bildungsgängen, durch Verknüpfung von bestehenden Bildungsgängen analog zu Abiturientenprogrammen im Einzelhandel (Verknüpfung von dualer Berufsausbildung und Aufstiegsfortbildung) Klärung von Regelungsbedarfen Übertragung auf die IT-Branche zur Erhöhung der Attraktivität der IT-Weiterbildung Übertragung in Branche, in denen die Gewinnung von leistungsstarken Schulabgängern schwieriger wird, z.B. Metallhandwerk
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Gestaltungsempfehlungen zur Stärkung beruflicher Aus- und Fortbildung
Regulierung des dualen Studiums und damit Veränderung des Verhältnisses der beiden Bildungswege – duales Studium und duale Berufsausbildung – zueinander Begriffliche Klärung (z.B. Unterschied zu betrieblichen Praktika) Festlegung von bundeseinheitlichen Standards des betrieblichen Teils der dualen Berufsausbildung
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Gestaltungsempfehlungen zur Stärkung beruflicher Aus- und Fortbildung
Stärkung der Mitbestimmung Sensibilisierung der Unternehmensmitbestimmung Sensibilisierung der betrieblichen Mitbestimmung Gestaltungsmöglichkeit Budgetierung z.T.: Headcount, d.h. Anzahl der Mitarbeiter und nicht deren Kosten
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Literatur Bott, P. / Wünsche, T. (2014): Verdrängung oder Komplementarität? Rekrutierungs- strategien von Betrieben bei Positionen für gehobene Fachkräfte. In: Severing, E. / Weiß, R. (Hrsg.): Weiterentwicklung von Berufen – Herausforderungen für die Berufsbildungsforschung. Bielefeld, S. 229–242. Dietzen, A. / Lewalder, A. C. / Wünsche, T. (2013): Stabile Bedeutung beruflich- betrieblicher Bildung bei Ausdifferenzierung der Bildungswege. In: Severing, E. / Teichler, U. (Hrsg.): Akademisierung der Berufswelt? Bielefeld, S KMK – Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (2014): Grafikanhang zur Vorausberechnung der Studienanfängerzahlen 2014 – Berlin, im Juli Online unter: rechnung.pdf ( ). Troltsch, K. (2017): Betriebliche Ausbildungsbeteiligung. In: BIBB – Bundesinstitut für Berufsbildung (Hrsg.): Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2017, Bonn, S
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