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Paper VIII Survey lectures Michaelmas Term Weeks 1-8,

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Präsentation zum Thema: "Paper VIII Survey lectures Michaelmas Term Weeks 1-8,"—  Präsentation transkript:

1 Paper VIII Survey lectures Michaelmas Term Weeks 1-8,
Barry Murnane, Joanna Neilly Term plan MT 1 Introduction: Sattelzeit MT 2 Lessing and Enlightenment Drama MT 3 Sturm und Drang MT 4 Weimarer Klassik MT 5 Briefroman to Bildungsroman MT 6 Early Romanticism MT 7 Late Romanticism, Biedermeier MT 8 Writers and Revolution

2 Ich sah nehmlich, bei vollem Verstande, und (nachdem der erste Schreck nebst der unangenehmen Empfindung vorüber war) sogar in voller Gemüthsruhe, beinahe zwei Monate lang fast beständig, und zwar unwillkührlich, eine Menge menschlicher und anderer Gestalten; ich hörte sogar ihre Stimmen, und dennoch war alles dieses nichts als die Folge angespannter oder widernatürlich gereizter Nerven und einer unrichtigen Zirkulation des Bluts. (Friedrich Nicolai, Beispiel einer Erscheinung mehrer Phantasmen […]. Berlin 1799, 8)

3 Ei. der ist eben überall. Was andre tanzen, muß er schätzen
Ei! der ist eben überall. Was andre tanzen, muß er schätzen. Kann er nicht jeden Schritt beschwätzen, So ist der Schritt so gut als nicht geschehn. Am meisten ärgert ihn, sobald wir vorwärts gehn. Wenn ihr euch so im Kreise drehen wolltet, Wie er's in seiner alten Mühle tut Das hieß' er allenfalls noch gut Besonders wenn ihr ihn darum begrüßen solltet. Proktophantasmist: Verfluchtes Volk! was untersteht ihr euch? Hat man euch lange nicht bewiesen: Ein Geist steht nie auf ordentlichen Füßen? Nun tanzt ihr gar, uns andern Menschen gleich! Ihr seid noch immer da! nein, das ist unerhört. Verschwindet doch! Wir haben ja aufgeklärt! Das Teufelspack, es fragt nach keiner Regel Wir sind so klug, und dennoch spukt’s in Tegel. Wie lange hab ich nicht am Wahn hinausgekehrt, Und nie wird's rein; das ist doch unerhört! Die Schöne (tanzend): Was will denn der auf unserm Ball? Faust (tanzend): Die Schöne: So hört doch auf, uns hier zu ennuyieren! […]

4 […] Proktophantasmist:
Ich sag's euch Geistern ins Gesicht: Den Geistesdespotismus leid ich nicht; Mein Geist kann ihn nicht exerzieren. (Es wird fortgetanzt.) Heut, seh ich, will mir nichts gelingen; Doch eine Reise nehm ich immer mit Und hoffe noch vor meinem letzten Schritt Die Teufel und die Dichter zu bezwingen. Mephistopheles: Er wird sich gleich in eine Pfütze setzen, Das ist die Art, wie er sich soulagiert, Und wenn Blutegel sich an seinem Steiß ergetzen, Ist er von Geistern und von Geist kuriert. (Walpurgisnacht, l. 4144–4175. In: Johann Wolfgang von Goethe, Faust. Der Tragödie erster Teil [1808])

5 Wir leben in einer Zeit, wo die Aufklärung der europäischen Nationen über ihr wahres Interesse täglich zunimmt und sie immer mehr den Grundgesetzen nähert, welche die Natur der menschlichen Gattung vorgeschrieben. (Christoph Martin Wieland, Teutscher Merkur (1773); in Christoph Martin Wieland, Aufsätze zu Literatur und Politik, ed. Dieter Lohmeier, Texte deutscher Literatur (Reinbek, 1970), p. 14) Wenn es wahr ist, daß dieses achtzehnte Jahrhundert sich einiger beträchtlicher Vorzüge vor allen vorher gehenden rühmen kann: so ist nicht weniger wahr, daß wir sie lediglich der Freyheit des Denkens und der Presse, der dadurch bewirkten Ausbreitung der Wissenschaften und des filosofischen Geistes, und der mehrern Bekanntmachung derjenigen Wahrheiten, von denen das Wohl der bürgerlichen Gesellschaft abhängt, zu danken haben. (Wieland, 'Gedanken über den freyen Gebrauch der Vernunft in Gegenständen des Glaubens' (1788), in Sämmtliche Werke, 45 vols (Leipzig, , repr. Hamburg 1984), Vo. 29, p. 20) Wenn denn nun gefragt wird: Leben wir jetzt in einem aufgeklärten Zeitalter? so ist die Antwort: Nein, wohl aber in einem Zeitalter der Aufklärung. (Immanuel Kant, 'Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?' (1784), in Was ist Aufklärung? Thesen und Definitionen, ed. Ehrhard Bahr (Stuttgart, 1974), p. 15)

6 Daniel Chodowiecki, “Aufklärung”, Göttingen Taschenkalender 1792

7 Neo-Classicism: Der gute Geschmack, welcher sich mehr und mehr durch die Welt ausbreitet, hat sich angefangen zuerst unter dem griechischen Himmel zu bilden. [...] (Johann Joachim Winckelmann, Gedanken über die Nachahmung der griechischen Werke in der Malerei und Bildhauerkunst. Winckelmanns Werke in einem Band ed. Helmut Holtzauer. Berlin, Weimar: Aufbau, 1969, p. 1) Der einzige Weg für uns, groß, ja, wenn es möglich ist, unnachahmlich zu werden, ist die Nachahmung der Alten. (Johann Joachim Winckelmann, Gedanken über die Nachahmung der griechischen Werke in der Malerei und Bildhauerkunst. In: Winckelmanns Werke in einem Band ed. Helmut Holtzauer. Berlin, Weimar: Aufbau, 1969, p. 2)

8 Sturm und Drang: Kein ungewagtes Wort soll gewagt, kein Ausdruck aus dem gemeinen Leben aufgenommen werden, der nicht schon in Büchern abgedroschen ist. [...]. [...] Wo keine Regel beleidigt, keine neue Freiheit gewagt ist, wo alles in langsamen Schritt, wie ein beladener Maulesel, trabet, das ist Classisch. [...] Und um dies [zu sein], ist ja kein anderer Weg, als zu schreiben, wie die Regelnschmiede [...] es wollen. Und diese wollen? – was so ist, wie sie schreiben: und sie schreiben? wie alle Menschen vor, und hinter ihnen schrieben. (Johann Gottfried Herder, Ueber die neuere deutsche Litteratur: Erste Sammlung von Fragmenten, 2nd ed. (1768), in Herders Sämmtliche Werke, ed. B. Suphan (Berlin, ), Vol. 2, p. 47.) Shakespears Theater ist ein schöner Raritäten Kasten, in dem die Geschichte der Welt vor unsern Augen an dem unsichtbaaren Faden der Zeit vorbeywallt. Seine Plane sind, nach dem gemeinen Styl zu reden, keine Plane, aber seine Stücke, drehen sich alle um den geheimen Punckt, den noch kein Philosoph gesehen und bestimmt hat:| in dem das Eigenthümliche unsres Ich’s, die prätendirte Freyheit unsres Willens, mit dem nothwendigen Gang des Ganzen zusammenstösst. Unser verdorbner Geschmack aber, umnebelt dergestalt unsere Augen, dass wir fast eine neue Schöpfung nötig haben, uns aus dieser Finsternis zu entwickeln. […] Und ich rufe Natur! Natur! nichts so Natur als Shakespeares Menschen. (Johann Wolfgang Goethe, Zum Schäkespears Tag (1771), in Sturm und Drang. Kritische Schriften ed. Erich Loewenthal (Heidelberg: Winter 1972, p. 698.)

9 Romanticism: Nach zwei Uhr war das Buch geendigt. Eine kleine Pause, worinn ich nichts sprechen, nicht denken konnte, alle Scenen wiederholten sich vor meinen Augen […] als plötzlich -- noch schaudre ich wenn ich daran denke, noch kann ich die Möglichkeit nicht begreifen -- […] schwarze Nacht und grause Todtenstille, gräßliche Felsen ernst und furchtbar [aufstiegen], jeder liebliche Ton wie verweht, Schrecken mich [umflog], Schauder die gräßlichsten bliesen mich an, alles war um mich lebendig, Schatten jagten sich schrecklich um mich herum, mein Zimmer war als flöge es mit mir in eine fürchterliche schwarze Unendlichkeit hin […]. Ich war auf einige Sekunden hin wirklich wahnsinnig. […] Sobald ich die Augen zumachte, war mir als schwämme ich auf einen Strom, als löste sich mein Kopf ab und schwämme rückwärts, der Körper vorwärts, eine Empfindung die ich sonst noch nie gehabt habe, wenn ich die Augen aufmachte, war mirs, als läg ich in einem weiten Todtengewölbe, drei Särge nebeneinander, ich sehe deutl. die weissen schimmernden Gebeine, alles dehnte sich in eine fürchterliche Länge, alle meine Glieder waren mir selbst fremd geworden und ich erschrack wenn ich mit der Hand nach meinem Gesichte faßte. (Ludwig Tieck: Letter to Wackenroder, 12th June In: Wilhelm Heinrich Wackenroder, Sämtliche Werke und Briefe, ed. Silvio Vietta, and Richard Litteljohns, 2 vols. (Heidelberg: Winter, 1991), Vol. 2:47-58; here, 48.)

10 Unser Zeitalter ist das Zeitalter der Kritik, der sich alles unterwerfen muß. Religion, durch ihre Heiligkeit, und Gesetzgebung durch ihre Majestät, wollen sich gemeiniglich derselben entziehen. Aber alsdann erregen sie gerechten Verdacht wider sich, und können auf unverstellte Achtung nicht Anspruch machen, die die Vernunft nur demjenigen bewilligt, was ihre freie und öffentliche Prüfung hat aushalten können. (Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft, ed. Karl Kehrbach, 2nd ed. [Leipzig, 1878], p. 5 [preface to the first edition of 1781])


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