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Burnout – eine neue Volkskrankheit ?

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Präsentation zum Thema: "Burnout – eine neue Volkskrankheit ?"—  Präsentation transkript:

1 Burnout – eine neue Volkskrankheit ?
Zirndorf, 24. Januar 2012 Dr. med. Bernd Sprenger Chefarzt Klinik für Psychosomatische Medizin EuromedClinic Fürth

2 Burnout - Begriffsgeschichte
Begriff aus der Kernenergietechnik: Burnout: der Reaktor brennt durch infolge mangelnder Kühlung Bild: www. boerse.ard.de Bild: Fukushima, Japan, März 2011 Begriffe aus Technik/Physik werden häufig1:1 auf den menschlichen Organismus übertragen ( wie auch 'Stress' aus der Materialforschung)  aus psychosomatischer Sicht fragwürdig, da ein Organismus keine Maschine ist

3 Erstmalige medizinische Definition 1974
(erstmals HJ Freudenberger, amerikanischer Psychoanalytiker): Krankheit chronischer Erschöpfung Begeisterung, Idealismus, Arbeitseifer schwinden es treten körperliche Beschwerden auf das Bild führt unbehandelt zu völliger Arbeitsunfähigkeit und tiefer Depression

4 Leistungsfähige und leistungswillige Menschen
Burnout - wen trifft es ? Leistungsfähige und leistungswillige Menschen - mit besonders hohem Anspruch an sich selbst und im Beruf - häufig: zu wenig Anerkennung für berufliches Engagement - oft Berufe mit viel Kontakt zu Menschen - subjektives Wohlbefinden nur bei perrmanenter Höchstleistung - oft nach Überschreitung des Karrierehöhepunkts

5 Mit Burnout Zuständen verbundene Psychosomatische Symptome:
(nach Hillert/Marwitz, Prien) Erschöpfung und Kraftlosigkeit Atemlosigkeit Schlafstörungen Übelkeit, Verdauungsprobleme Kopfschmerzen Tinnitus Schmerzen im Körper Hörsturz Schwindel, Kurzatmigkeit Gewichtszu –oder Abnahme

6 Entstehungsbedingungen 'Burnout-Syndrom'
Multifaktoriell verursachtes 'Knotenproblem' (F. M. Gerlach, 2006): objektive Arbeitsbelastung / Verantwortung subjektive professionelle Haltungen / Berufserwartungen Gestaltungsmöglichkeiten der Arbeitsaufgabe psychologische Faktoren: Copingstrategien, Pers.Profil

7 Zeitliche Entwicklung der Burnoutentstehung
Sprenger 2007 präklinische Phase: Jahre somatische Phase: Wochen bis Monate psychosomatische Phase: Wochen Zeitachse Weitgehende Symptomfreiheit körperliche Symptome körperliche und seelische Symptome Kompletter Zusammenbruch, oft Suizidalität 100 % Ausprägungsgrad Vollbild Burnout-Syndrom

8 Stressoren Ein Stressor ist der auf den Organismus einwirkende
Lärm Hunger, Müdigkeit bildquelle: Ein Stressor ist der auf den Organismus einwirkende Faktor, der das Gleichgewicht stört – das kann ein äusserer oder ein innerer Faktor sein ! Ärger in der Beziehung Leistungsanforderung (von aussen / eigene Maßstäbe) usw.

9 Stressantwort Mit "Stressantwort" wird die Reaktion des Organismus
Hunger, Müdigkeit Leistungsanforderung Ärger in der Beziehung Lärm usw. bildquelle: Mit "Stressantwort" wird die Reaktion des Organismus (physiologisch und psychologisch) auf den Stressor bezeichnet

10 Eustress und Distress Optimum Stärke der Belastung Zeit
Grafik: Chronisch zu geringe Belastung Chronisch zu hohe Optimum

11 Fehlregulation der Hypothalamus-
Die "psychosomatische Verbindung" Bild: Heutiger Stand des Wissens: Fehlregulation der Hypothalamus- Nebennierenrinden- Achse scheint physiologischer Hauptwirkfaktor bei allen mit chronischem Stress assoziierten Erkrankungen zu sein

12

13 Wichtig für die Wirkung von Stress:
Ob eine äußere (z.B. soziale) oder innere (z.B. physiologische) Anforderung als Eustress oder als Distress wirkt, hängt zum größten Teil ab von psychosozialen Variablen des Organismus, nicht von Variablen des Stressors !

14 Bio - Psycho - Soziale Variablen, die bedeutungsvoll
sind für die Stressantwort des Organismus: - Konstitution - Ich-Struktur - pers. Lerngeschichte - Selbstwertgefühl - soziale Unterstützung - unbewusstes Lebensskript - Copingmechanismen - Haltung gegenüber Erfolg und Misserfolg - Skills (Fähigkeiten bzgl. der jeweiligen Aufgabe)

15 Burnout und Suchtentwicklung
Lösungsversuch mit Suchtmittel, z.B. Alkohol oder Tranquilizer Problem: chron. Stress Nicht-chemischer Lösungsversuch

16 Sucht unterhält sich selbst
Die Entwicklung zur funktionellen Autonomie des Suchtgeschehens Suchtkreislauf – die Sucht unterhält sich selbst bisheriger Problemlösungskreislauf

17 ( ) Bild: www.pallhuber.de Bild:www.ohpc.de Bild:www.planet-wissen.de
Bild:

18 Das Burnoutprophylaxe - Kreuz
Ziele: - persönliche Ziele - Ziele des Systems Burnout Persönlichkeitsfaktoren: - Selbstwahrnehmung: - Stärken/Schwächen - emotionales Profil - Grundbedürfnisse - Stresscoping - Selbstwertbalance Objektive Arbeitsbelastung: - Arbeitsumfang - Arbeitsdichte - Innovationstempo - Flexibilitätsanforderung Sinn: - persönliche Sinnhaftigkeit - persönliche Werte Werte des Systems, in dem man arbeitet

19 Die beiden Aspekte der Burnoutvorbeugung
1. Verhaltensprävention - Verpflichtung jedes Einzelnen - Ernährung, Bewegung - Life-Balance: Familie und Beruf, Freizeit und Arbeit - Umgang mit Genuss –und Suchtmitteln - Zeitmanagement, Konfliktverhalten, Kommunikation 2. Verhältnisprävention - Verpflichtung der Institutionen - Krankheitsfördernde Arbeitsbedingungen verändern - Führung: Ziele setzen und vermitteln, Teamzusammenhalt fördern - Parztizipation: die/der richtige Mitarbeiter/in am richtigen Platz, Delegation - Organisation: Ablaufoptimierung, Org'Entwicklung, Abwesenheits –u. Schnittstellenmanagement - Konfliktmanagement: konstruktive Gespr.Führung, Mobbing-Prophylaxw

20 Sinnvolle Burnoutprophylaxe erfordert
3 wichtige diagnostische Schritte: Möglichst präzise Einschätzung der Beteiligung der einzelnen Teilbereiche: 1 Arbeitsplatz (Erfassung der spezifischen Belastungen) 2 Psychischer Status des Betroffenen: Stärken/Schwächen 3 Kommunikationsfaktoren: - pers. Kommunikationsverhalten - dysfunktionale Muster der Kommunikation

21 1 Arbeitsplatz: Erfassung von Belastungen - objektive Parameter -
absolute Arbeitszeit Zeitstruktur innerhalb der Arbeit Bild: gesundheitliche Belastungen Arbeitsdichte Monotonie/Vielfalt Ausmass vonSelbst - oder Fremdbest. Innovationsdichte (wie oft muss Neues gelernt werden ?)

22 1 Arbeitsplatz: Erfassung von Belastungen - subjektive Parameter -
zwischenmenschliche Kontakte: Häufigkeit, Konflikthaftigkeit etc. Rollenkonflikte Bild: Erwartungen (des Arbeitgebers, des Arbeitnehmers) Transparenz/Intransparenz Rollenüberlastung unklare Zuständigkeiten, dysfunktionale Organigramme

23 Burnoutprophylaxe von Seiten des Arbeitgebers
(Schaubildquelle: AG Bundesverband der Unfallkassen und 'Diagnose&Transfer', Institut für angewandte Psychologie, München)

24 2 Burnoutprophylaxe – psych. Status des/der Einzelnen
- was kann jede/r Einzelne vorbeugend tun ? Lebenskonzept überprüfen gegebenenfalls Konzept anpassen/erweitern konkrete Umsetzungsschritte festlegen kleine Teilschritte (z. B. zunächst tgl. Spaziergang statt Planung der Teilnahme am nächsten Marathonlauf) mit sich selbst vereinbaren, wann das "Veränderungsprogramm" evaluiert wird Würdigung realer Erfolge und "continuous improvement"

25 3 Kommunikation: pers. Kommunikationsverhalten,
dysfunktionale Muster der Kommunikation Analyse des persönlichen Kommunikationsstils und der Kommunikation im System Bildquelle: drücke ich mich klar aus, sende ich eindeutige Botschaften? neigt das System zu Schuldzuschreibungen und/oder Dämonisierungen? erfolgt die Kommunikation direkt oder "über Bande"? sind gute Sicherheitsredundanzen und Feedbackschleifen in die Routinekommunikation eingebaut ?

26 Stresscoping – Umgang mit Distress
- eigene Grenzen wahrnehmen und ernst nehmen - Zeit zwischen Stresswahrnehmung und Stressantwort schieben - persönliche Stressreaktion wahrnehmen: 'Heimatfilm' - keine Selbstentwertung, wenn der 'Heimatfilm' läuft - Grenzen kommunizieren – ggf. 'nein' sagen - cave Scham- und Schuldgefühle: Mitteilung statt Rückzug!

27 Leitfrage: Wie fülle ich meine Energiespeicher wieder auf?
Burnoutprophylaxe - was kann jede/r Einzelne vorbeugend tun ? Leitfrage: Wie fülle ich meine Energiespeicher wieder auf? Bildquelle: - was sind echte Regenerationsquellen für mich? - was raubt Energie, obwohl ich denke, es gibt mir welche? - wie ist mein Zeitmanagement? - welche Menschen tun mir gut?

28 Grundbedürfnisse beachten
körperlich: psychisch: - Ernährung - Selbstwertbestätigung - Bindung - Schlaf - Orientierung u. Kontrolle - Bewegung - Lustbefriedigung

29 Zum Schluss: der typische Burnout- Patient
beim Arzt


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