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Veröffentlicht von:Parsifal Gietzen Geändert vor über 11 Jahren
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Kartierung von Erbfehlern am Beispiel der Spinnengliedrigkeit
K.-U. Götz, J. Buitkamp Bayerische Landesanstalt f. Landwirtschaft Institut für Tierzucht, Grub
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Erbfehler sind von allgemeinen Missbildungen zu unterscheiden
folgen typischerweise einem monogen rezessiven Erbgang nur wenn beide Eltern verdeckte Anlageträger sind, entstehen befallene Nachkommen befallene Tiere werden nicht als Zuchttiere eingesetzt Ausschluss von Anlageträgern aus der Zucht ist sinnvoll im Hinblick auf die Vermeidung von Leiden bei den Nachkommen kann das Problem auf Dauer nicht lösen! Kontrolle und Bekämpfung ist mit Gentests möglich
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Stand des Wissens eine erbliche Ursache ist eindeutig
der Erbgang selbst ist aber noch nicht eindeutig geklärt ein dominierendes Gen gibt es aber mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit
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Stand des Wissens bisher gehen fast alle sicher diagnostizierten Kälber schlüssig auf den Bullen SEMPER zurück Ausnahmen: WAL ROMSEL in einigen Fällen ist die mütterliche Abstammung jedoch unvollständig
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Stand des Wissens es ist nicht auszuschließen, dass es noch andere Wege gibt in der Arbeit von Rieck und Schade (1975): PIKASSO Spinnengliedrigkeit beim Bv importiert, beim Flv neu entstanden? was ist mit Holstein?
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Umfang des Problems Kategorie Anzahl Töchter bek. Anl.träger
bis Kühe mit Risiko unter 50% min Risikobullen in Wartephase 324
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Kartierungsansatz Problem: 3 Milliarden Basenpaare, vermutlich nur eines verändert direkte Suche ist unmöglich Ansatz: Markierung von rund 200 Chromosomenabschnitten mit genetischen Markern Beobachtung von Kosegregation von Markern und Erbkrankheit bzw. Gesundheit
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Ablauf der Kartierung Materialsammlung Grobkartierung Feinkartierung
eindeutig diagnostiziert sichere Abstammung mehrere Familien befallene und gesunde Nachkommen Grobkartierung wo ist das Gen mit dem Erbfehler? indirekter Gentest Feinkartierung was ist das Gen mit dem Erbfehler? direkter Gentest
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Chromsomensatz Rind
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Chromsomensatz Rind
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Chromsomensatz Rind
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Grundbegriffe Romel Genvarianten = Allele Marker reinerbig = homozygot
2 3 9 4 Marker reinerbig = homozygot mischerbig = heterozygot väterl. Chromosom mütterl. Chromosom
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Prinzip der Kopplungsanalyse
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Prinzip der Kopplungsanalyse
gesund
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Prinzip der Kopplungsanalyse
Rekombinationen
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Prinzip der Kopplungsanalyse
=>Erbfehler geht mit Marker 03
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Kopplungsanalyse LOD-Score Marker01 -0,02 Marker02 0,4 Marker03 1,3
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Zwischenbilanz Marker 3 kosegregiert mit der Erkrankung
Rekombinationen sind einerseits hinderlich, anderseits erleichtern sie das Erkennen von Kopplung bei der Mutter ist der Genotyp (10-10) nicht informativ LOD = "log of the odds" log(Pr(Kopplung)/Pr(keine Kopplung))
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Mögliche Schwierigkeiten
Phänokopien = Tier zeigt Symptome, ohne dass es tatsächlich erkrankt ist (z.B. Diagnose durch Landwirt) wird bei WAL und ROMSEL vermutet
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Problem Phänokopie LOD-Score Marker03 original 1,3 Marker03 Phänokopie
P2 ist falsch positiv als SAA diagnostiziert - Phänokopie LOD-Score Marker03 original 1,3 Marker03 Phänokopie 0,42
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Mögliche Schwierigkeiten
Phänokopien = Tier zeigt Symptome, ohne dass es tatsächlich erkrankt ist (z.B. Diagnose durch Landwirt) unvollständige Penetranz = Tier zeigt keine Symptome, obwohl es erkrankt ist
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Problem unvollst. Penetranz
P4 u. 5 sind homozygot Allelträgeraber nicht als SAA diagnostiziert phänot. gesund
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Problem unvollst. Penetranz
P4 u. 5 sind homozygot Allelträgeraber nicht als SAA diagnostiziert LOD-Score Marker03 original 1,3 Marker03 unvollst. Penetranz 0,45
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Mögliche Schwierigkeiten
Phänokopien = Tier zeigt Symptome, ohne dass es tatsächlich erkrankt ist (z.B. Diagnose durch Landwirt) unvollständige Penetranz = Tier zeigt keine Symptome, obwohl es erkrankt ist Marker in einer Region zufällig nicht informativ einfach feststellbar Nacharbeiten erforderlich Marker nicht kodominant Nullallele Mutationen Fehltypisierungen Qualitätsmanagement
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Haplotyp
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Haplotyp
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Haplotyp Romel 2 3 9 4 8
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Haplotyp Romel
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Haplotyp Romel 2 3 9 3 4 8
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mütterlicher Haplotyp
Romel 2 3 9 3 4 8 väterlicher Haplotyp mütterlicher Haplotyp
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mütterlicher Haplotyp
Romel † 2 3 9 3 4 8 Erbfehler väterlicher Haplotyp mütterlicher Haplotyp
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Indirekter Gentest † † † Romel Anlageträger Sohn 1 Sohn 2 2 3 9 3 4 8
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Indirekter Gentest † † † Romel Anlageträger frei Sohn 1 Sohn 2 Sohn 5
3 9 3 4 8 2 3 9 Anlageträger frei † 2 3 9 † 2 3 9 3 4 8 3 4 8 Sohn 1 Sohn 2 Sohn 5 Sohn 6
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Indirekter Gentest † † † Romel Anlageträger zweifelhaft frei ? ?
2 3 9 3 4 8 2 3 9 Anlageträger zweifelhaft frei † 2 3 9 † 2 3 9 ? 3 4 9 ? 3 4 9 3 4 8 3 4 8 Sohn 1 Sohn 2 Sohn 3 Sohn 4 Sohn 5 Sohn 6
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Indirekter Gentest Anwendbarkeit
innerhalb väterl. Familien, in denen bereits mehrmals Spinnengliedrigkeit aufgetreten ist Voraussetzung für die Untersuchung eines Tieres väterlicher Haplotyp ist bekannt Haaprobe vom Tier selbst Haarprobe von der Mutter des Tieres
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Indirekter Gentest mögliche Ergebnisse: Tier ist kein Anlageträger
Tier ist Anlageträger es hat eine Rekombination stattgefunden => kein Ergebnis!
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Indirekter Gentest mögliche Ergebnisse:
Tier ist kein Anlageträger ~40% Tier ist Anlageträger ~40% es hat eine Rekombination stattgefunden => kein Ergebnis! ~20%
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Indirekter Gentest mögliche Ergebnisse: Komplikationen
Tier ist kein Anlageträger ~40% Tier ist Anlageträger ~40% es hat eine Rekombination stattgefunden => kein Ergebnis! ~20% Komplikationen Mutter nicht "sauber"
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Bisheriger Stand Beginn der Arbeiten im März 2006 Set 1:
4 Halbgeschwister-Familien ROMEL, , LANDMANN, NAAB 19 betroffene Nachkommen 199 genetische Marker (PD Dr. Kühn, Dummerstorf) erste Untersuchung Nacharbeiten ausgefallener Typisierungen Nacharbeiten nicht informativer Marker erste Hinweise schwache LOD-Scores
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Set 2 verfügbar seit Juli 2006
23 betroffene Nachkommen aus denselben Familien Untersuchung der Marker in den interessanten Regionen aus Set 1 Ergebnis: Region 1: LOD=6 Region 2: LOD=1, Region 3: LOD=1, sehr einheitliches Bild innerhalb der ROMEL-Familie
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Set 3 seit September 2006 15 weitere befallene Nachkommen
Typisierung für die relevanten Regionen Erhärtung der Ergebnisse aus Sets 1 und 2
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Sonstiges Typisierung einer Zufallsstichprobe von 200 Tieren
Schätzung von Allelfrequenzen für Kopplungsanalyse zuverlässigere Ergebnisse Anpaarungsversuch 2 Wellen à 6 Nachkommen Schlachtung im 5. bzw. 7. Trächtigkeitsmonat bisher kein befallenes Tier Typisierung von 100 verdächtigen Besamungsbullen Überprüfung der Brauchbarkeit des Tests Verfeinerung der Markerkarte in der interessantesten Region bessere Haplotypen
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Ausblick Abschluss der Arbeiten bis Ende März
Übergabe der Ergebnisse an Tierzuchtforschung e.V. Etablierung des Tests im Labor der GeneControl GmbH Methodik Typisierungsprogramm Vergleichstypisierungen kommerzieller Einsatz vermutlich zunächst nur in der ROMEL-Familie schrittweise Erweiterung auf weitere Familien Feinkartierung im Rahmen des FUGATO-Projekts PaGeMoRi
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Ende
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Erst ab dem 2. Kalb? ein Kalb gilt als Beweis der Anlageträgerschaft!
nur, wenn dann lange nichts mehr kommt, sind Zweifel gerechtfertigt erst bei 100 Risikopaarungen lassen sich diese Zweifel statistisch absichern dies wird beim Prüfeinsatz niemals erreicht
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