Präsentation herunterladen
Veröffentlicht von:Carla Karel Geändert vor über 11 Jahren
1
Varroatoleranzzucht Derzeitiger Stand in der Zucht auf Varroatoleranz
Die neuesten wissenschaftlichen Ergebnisse (siehe Literaturhinweise), beweisen, dass die Selektion auf eine höhere Widerstandsfähigkeit unserer Honigbiene gegenüber der Varroamilbe erfolgreich ist. Meldungen aus der imkerlichen Praxis wie „Wir haben die varroatolerante Biene“ haben sich bisher leider nie bewahrheitet. Man denke hier zum Beispiel an die internationalen Anpreisungen der so genannten Primorskibiene aus Fernost bzw. Amerika. Erfolg versprechend bleibt letztlich allein die gezielte Zuchtarbeit auf möglichst breiter Basis. IM Wilma Scherjau 1
2
Arbeitsgruppe Varroatoleranzzucht der Carnica
IM Ing. Ortwin Lamprecht Karl und Theresia Perner Franz Schabernig Franz Scherjau Harald Strommer Gerhard Krisper Hermann Tanczer IM Anselm Putz IM Wilma Scherjau Einige Züchter aus Kärnten, Burgenland und der Steiermark haben 2010, nach deutschen Vorbild eine AG Varroatoleranzzucht Carnica gebildet. Die Vorgangsweise unserer Arbeit, vom Völkeraufbau, bis zu den Prüfmethoden sind genau definiert (AGT Methodenhandbuch), damit unsere Völker die gleichen Voraussetzungen haben und die Ergebnisse unserer Prüfungen miteinander vergleichbar sind. Alle Arbeitsschritte müssen genauestens dokumentiert werden. IM WL Wilma Scherjau 2 2
3
Ziele der AG : Verbesserung der Varroatoleranz
Völkerverluste durch die Milbe Varroa destructor nachhaltig reduzieren Folgekrankheiten vermeiden Rückstände durch Varroabekämpfungsmittel vermeiden Resignation der Imker mindern die flächendeckende Bestäubungsleistung sichern Wir wollen durch gezielte Selektion die Völkerverluste die durch die Varroa entstehen verringern, Krankheiten vermeiden, Rückstände im Wachs und Honig vermeiden, die Imker motivieren, die Bestäubung der Kultur- und Wildpflanzen sichern. IM WL Wilma Scherjau 3 3
4
Vorteil der Gruppe Anerkannte Züchter Große Population
Enge Zusammenarbeit untereinander Wissenschaftliche Unterstützung Wir sind in unserer Gruppe anerkannte Züchter mit Fachwissen, Erfahrung und bester Infrastruktur. Gemeinsam können wir auf viel Leistungsgeprüftes Material zugreifen. Wir arbeiten eng zusammen und treffen uns um unsere Vorgangsweisen abzusprechen. Wir nutzen die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und arbeiten mit den bienenwissenschaftlichen Instituten zusammen. IM WL Wilma Scherjau 4 4
5
Vorbereitungsjahr Prüfvölker aufbauen: Definierte Volkstärke
Zeitgleiches einweiseln der Prüfköniginnen Definierte Einwinterungsstärke Jedes Jahr werden von Prüfvölker mit positiven Merkmahlen aus der Varroa Prüfung sofort neue Königinnen nachgezogen und für die Leistungsprüfung, oder als Drohnenlieferant für das Folgejahr aufgebaut. In unserer Gruppe müssen wir genau gleiche Voraussetzungen für die Königinnen schaffen um sinnvoll vergleichen zu können. IM WL Wilma Scherjau 5 5
6
Prüfjahr Leistungs –und Varroatoleranzprüfung Honigleistung Sanftmut
Wabensitz Schwarmneigung Winterfestigkeit, Frühjahrsentwicklung, Volksstärke Im Rahmen der Leistungsprüfung wird die Varroatoleranz gemessen, die sich aus den Merkmalen Befalls-Entwicklung u. Bruthygieneverhalten (Ausräumverhalten) zusammensetzt .In den bisherigen Prüfjahren zeichneten sich einzelne Völker aus, die eine geringere Milbenentwicklung aufweisen und manipulierte Zellen besonders schnell auszuräumen und dadurch nur einen verhaltenen Milbenanstieg zeigten. IM WL Wilma Scherjau 6 6
7
Prüfung – krankheitstoleranter Biene
Befallsentwicklung, Bruthygiene (Ausräumverhalten) 50 Zellen angestochen- Ausgeräumde Zellen mal 2 = Ausräumrate in % in einen Zeitraum von 8-10 Stunden. IM WL Wilma Scherjau 7 7
8
Varroatoleranz Februar/März (Salweidenblüte) natürlicher Milbenabfall über 3Wochen auszählen Kein Drohnenschnitt April/Juli Nadeltest mehrmals ausführen Juli Entnahme von Bienenproben (Befallsmessung mit Staubzucker) Am Anfang der Bienensaison den Befalls-Grad dokumentieren (21 Tage natürlicher Milbenfall) . Bruthygiene mindestens zweimal im Jahr messen (Nadeltest) Anfang Juni u. Juli Befallsgradmessung (Staubzuckermethode) ab Mitte Juli in einen zwei Wöchigen Rhythmus, wobei man die Völker mit zu hohen Befall ausscheidet. IM WL Wilma Scherjau 8 8
9
Leistungsprüfung ist mit der letzten Honigernte abgeschlossen
Datenerfassung Internationale Zuchtwertschätzung Varroatoleranzwert – im Bieneninstitut Hohen Neuendorf Mit der Eingabe der erfassten Daten aus der Leistungsprüfung erfolgt die Zuchtwertschätzung ,Völker die sich durch einen verhaltenen Milbenanstieg auszeichneten, werden wenn auch die anderen Eigenschaften überdurchschnittlich sind( positiver Gesamtzuchtwert) für die weitere Zucht verwendet. Anfang Juli weniger als 2%Milben in der Probe. Juli % Milben August 2,5-3% September 5% IM WL Wilma Scherjau 9 9
10
Ergebnis der Leistungsprüfung
Codenummer der Königin Inzuchtwerte (in %) Zuchtwerte in % (Durchschnitt der letzten 5 Jahre = 100%) Körung mehr Infos Landes- verband Züchter Zucht- buchnr. Jahr Königin Arbeit- erin Honig Sanft- mut Waben- sitz Schwarm- neigung Varroa- Index Gesamt- Zuchtwert Wichtung in % 15 40 99 364 70505 2009 104 109 112 110 110* 115 70506 111 107 108 101 70507 106 98 103 105 70508 114 90 113 70518 100 102 70519 70523 103* 70524 107* 70525 92 89 88* 87 70531 128* 122 70532 93 97* 91 70533 95 70534 102* 70546 85 100* 94 70547 116 96 70548 70551 94* 70552 105* 70553 70554 70555 98* 70556 101* Die Leistungsprüfdaten stehen einen jeden Imker unter zur Verfügung. IM WL Wilma Scherjau 10 10
11
Vitalitätstest Hier werden Ausgesuchte Völker, nach abgeschlossener Leistungsprüfung ohne jegliche Varroa Behandlung weiter beobachtet : Volks- und Befallsentwicklung Krankheitsanfälligkeit – Virusinfektion Winterfestigkeit Die Fähigkeit der Bienen ohne imkerliche Hilfe mit der Milbe zu überleben, lässt sich mit den Merkmalen Befallsentwicklung u .Ausräumverhalten nur bedingt messen, deshalb werden Völker die sich in allen Merkmalen überdurchschnittlich zeigen und Mitte Juli weniger als 2% Milbenbefall aufweisen in den Test genommen. IM WL Wilma Scherjau 11 11
12
Vitalitätsstandort Gesondert aufgestellt
Varroabefall ständig Kontrolliert Bei Überschreitung der Schadensschwelle aus dem Test genommen Die Völker werden im Vitalitätstest bis zur Auswinterung im Folgejahr kontrolliert ,(Stärke-Puderzuckermethode) bei dem die Schwerpunkte die Überwinterungsstärke ,die Befallsentwicklung und die Vierenanfälligkeit sind . . Chancen auf eine Überwinterung haben Völkerm mit mindestens Bienen und einen Milbenbefall unter 5% Anfang Oktober. Wichtig für einen Vitalitätsstandort ist ein abgelegener Standplatz der von Reinfektionen durch Varroamilben von Nachbarständen geschützt ist. Überschreitet ein Volk die Schadschwelle wird es aus den Test genommen. IM WL Wilma Scherjau 12 12
13
Ausscheiden aus dem Test
Milbenbefall über 5% Anfang Oktober unter Bienen Völker die über 5% Milbenbefall aufweisen, oder Völker die unter Bienen Anfang Oktober aufweisen werden umgehend aus den Versuch genommen und weggebracht um eventuell Räuberei zu vermeiden. IM WL Wilma Scherjau 13 13
14
Die besten Völker als Vatervölker auf die Toleranzbelegstelle
Die Völker aus dem Vitalitätstest mit den besten GZW und deren Töchter , werden dann im Folgejahr auf eine gemeinsame Belegstelle als Vatervölker aufgeführt .Mit den Toleranzbelegstellen gibt es eine hervorragende Möglichkeit ,Drohnen einer starken natürlichen Selektion auf Varroatoleranz zu unterwerfen. (Drohnen die von nur einer Milbe parasitiert wurden, haben verminderte Flugcancen ,Spermienreduktion und damit keine Möglichkeit sich zu verpaaren) Der Befallsgrad der Völker wird ständig überwacht, wird die Schadschwelle überschritten, werden geeignete Maßnahmen getroffen. IM WL Wilma Scherjau 14 14
15
Heritabilität Die Erblichkeit dieses Merkmals ist nach Dr.Bienefeld auf 0,22% geschätzt Bruthygiene (Ausräumverhalten 0,28%) Putztrieb Vitalität (gute Futterversorgung, Standort..) die Heritabilität des Merkmals Varroatoleranz ist Wissenschaftlich nachgewiesen. In der Zuchtarbeit gilt es, diese zum Teil erblich bedingten Unterschiede in der Zuchtplanung zu nutzen. Vom Bieneninstitut Hohen Neuendorf (Prof. Dr. Kaspar Bienefeld) wird die Erblichkeit für das Merkmal Varroatoleranz mit h2 = ~ 0,22 und für das Merkmal Ausräumverhalten 0,28 geschätzt. Das heißt, dass rund 20% der Unterschiede des Merkmales Varroatoleranz zwischen den Prüfvölkern tatsächlich erblich sind, rund 80% der Unterschiede aber Umwelteinflüsse darstellen. Die Erblichkeit von h2 = ~ 0,22 stellt einen guten Wert dar. Im Vergleich: die Erblichkeit für das Merkmal Milchleistung in der Rinderzucht beträgt h2 = ~ 0,25 und der Zuchtfortschritt für dieses Merkmal Milchleistung ist gewaltig. Möglich wurde dies durch die Auslese in sehr großen Populationen und unter Einsatz der modernsten, wissenschaftlich fundierten Methoden in Auslese, Zuchtwertschätzung und Zuchtplanung! IM Wilma Scherjau 15 15
16
Zuchtprogramm Bei auffallend guten Ergebnissen von Völkern aus der Leistungsprüfung werden sofort Töchtergenerationen angelegt und diese sofort gezielt angepaart.(KB) Töchter können im nächsten Jahr schon geprüft werden Oder als Drohnenspender genutzt werden, wobei die Generationsfolgen abgekürzt werden. Alle Daten aus der Leistungsprüfung u. Varroatoleranzprüfung werden spätestens Ende Oktober der Zuchtwertschätzung zugeführt ,diese Zuchtwerte und seine Sicherheiten sind die Grundlage der Selektion, Tiere mit höchsten Zuchtwerten eines jeden Züchters werden als Zuchtmütter 2a verwendet, die allerbesten als 4a Vatervölker auf der Belegstelle oder in der KB eingesetzt. Gezielte Anpaarung heißt die Schwächen des eigenen Materials durch die Stärken der Anpaarung auszugleichen. Vitalitätstest und Toleranzbelegstelle sollten dazu beitragen die Auslese und Zucht Vitaler u. Varroatoleranter Bienen voran zu treiben. IM Wilma Scherjau 16
17
Projekt - Varroatoleranz
Verbreitung vitaler, widerstandsfähiger Bienen Die Stabilisierung des Bienenbestandes Die Aufrechterhaltung der flächendeckenden Bestäubung von Kultur und Wildpflanzen Keine Behandlungsrückstände in Wachs und Honig Volle Honigtöpfe Der Weg der Zukunft wird sein ,die praktische Selektionsarbeit in einer möglichst großen Population. Und das wird eine Grundvoraussetzung auch für jede erfolgreiche wissenschaftliche Weiterentwicklung der Zucht auf Varroatoleranz sein . Dies bedeutet selbstverständlich eine konsequente und permanente Arbeit der einzelnen Züchter und Prüfer und eine verstärkte internationale Zusammenarbeit. Besondere Anstrengungen der Wissenschaft (z.B. am Bieneninstitut Hohen Neuendorf) gehen heute auch in Richtung „Nutzung der DNA-Analyse = Gentechnik“ in der Zucht auf bessere Varoatoleranz. Hier muss allerdings klar festgehalten werden, dass dies nur erfolgreich sein kann, wenn „dahinter“ eine traditionelle Zuchtarbeit auf möglichst breiter Basis (z.B. Internationaler Carnica-Zuchtverband) unter optimaler Nutzung der aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnisse steht. Ein Längerfristiges Ziel dieses Projektes ist die Verbreitung vitalerer und widerstandsfähiger Bienen. Diese Grundkonzepte der ACA-Leistungsprüfung ,Vitalitätstest u. Toleranzbelegstelle und beste wissenschaftliche Betreuung durch das Länderinstitut Hohen Neuendorf, werden dazu beitragen die Auslese auf vitalere Bienen vorantreiben und so Völkerverluste u. den Tierarzneimitteleinsatz in der Bienenhaltung zu senken, aber um diese Vorgaben zu erreichen, wird es auch Seitens der Imkerschaft in der Zukunft ein Umdenken geben müssen. Wenn Sie Interresse, oder nähere Informationen zum Projekt haben , wenden sie sich an die Projektleitung Wilma Scherjau oder Karl Perner IM Wilma Scherjau 17
Ähnliche Präsentationen
© 2025 SlidePlayer.org Inc.
All rights reserved.